Alles anzeigenIch bin ja ein Fan von Realitäts-Checks.
Wo kommt der Hund her? Was ist das rassetechnisch? Das ist wichtig, weil Jagdverhalten und Wachverhalten inkl. der Ernsthaftigkeit (= Bereitschaft zuzubeißen) ja erst zum dritten Lebensjahr richtig Fahrt aufnimmt. Ist der Hund entsprechend genetisch gestrickt, wird das kommen. (Die meisten Hunden aus dem östlichen Tierschutz sind da ziemlich "gut" veranlagt. Dort möchte man einen ganz anderen Hundetyp als wir hier in Familien halten.)
Mit sechs Monaten ist der Hund als Junghund gekommen. Die Welpenzeit war dadurch komplett vorbei und die holst du auch nicht mehr zurück. Das heißt: Dass Du davon ausgehen musst, dass einige Baustellen lebenslang bleiben, Du also Einschränkungen und Management für immer betreiben müssen wirst. (Falls nicht, freu Dich, geh aber besser davon aus, denn das ist wahrscheinlicher.)
Zum Thema "Über- oder Untefordert": Bei der Vorgeschichte ganz sicher ersteres. Das kann man ohne Umschweife ins Blinde rein mit einer sehr hohen Trefferquote sagen.
Ansonsten: Ja, ein solches Hundeprojekt ist eine Hausnummer. Daher sollte man sich ganz sachlich - jenseits vom Lieb haben des Hundes - fragen, ob man das langfristig betreiben möchte oder nicht. Denn: Je jünger der Hund, desto einfach ein Verkauf.
Ein Verkauf? Wer kauft einen problematischen Hund aus dem Tierschutz? Du meinst wohl eine Vermittlung… und selbst die wird nicht einfach.
@Namid79, was hast du bisher versucht, um die Probleme anzugehen?