Jetzt ist der Thread schon ein paar Tage älter, aber ich möchte dennoch gerne meine Meinung dazu mit euch teilen und mich würde brennend interessieren, wie sich der Kleine nun schon eingelebt hat 
Keiner sagt, es wäre optimal, einen Hund am Tag 8 Stunden alleine zu lassen. Aber ist es denn für den Hund angenehmer, im Tierschutz zu bleiben?
Was meinst du mit "im Tierschutz bleiben"? Die Hund in unserem örtlichen TH sind nicht 8 Stunden am Tag allein, sie werden morgens und nachmittags ausgeführt und haben täglich Kontakt zu Artgenossen. Unser TH vermittelt keine Hund an Leute, die sie nicht artgerecht halten.
Ich würde nicht im Traum daran denken, mir einen Hund vom Züchter zu kaufen, wenn ich den Hund dann täglich so lange alleine lassen müsste, aber es sitzen so viele Hunde in Tierheimen und Pflegestellen und ich glaube, die meisten hätten lieber ein festes Zuhause für immer, in dem sie zwar einen Teil des Tages alleine bleiben müssen, aber danach im Mittelpunkt stehen dürfen.
Dieses Argument finde ich infam! Einem Tierschutz-Hund ist es also zuzumuten, nicht artgerecht gehalten zu werden, als " Hund zweiter Klasse" sozusagen! Der ja so dankbar sein muß, wenn er ein Zuhause bekommt... Ich gebe ausserdem zu bedenken, dass viele Tierschutzhunde massive probleme haben, stundenlang allein zu bleiben, und das Training enorm zeitaufwändig sein kann.
Ich habe einen Hund aus einem Tierheim, dem es dort so schlecht ging, dass er jetzt ungelogen lieber sterben würde, als nochmal in dieses Drecksloch zu müssen (ist zugegebenermaßen das schlimmste deutsche Tierheim, das ich je gesehen habe, wo scheinbar kein Hund am Tag länger als 20 Minuten Kontakt mit Menschen hat, wenn überhaupt). Mein Hund bleibt auch lieber ein paar Stunden am Tag alleine, als dass er nochmal dorthin müsste und hätte ich ihn nicht geholt, wäre er noch dort. OK, der Vergleich eines damals bissigen, verzogenen, also absolut schwer vermittelbaren Australian Shepherds aus einem solchen Tierheim mit einem möglicherweise recht unkomplizierten Labrador in einer Pflegestelle ist jetzt vielleicht doch nicht ganz passend, aber ich begrüße es dennoch immer, wenn Leute sich wohlüberlegt einen Hund aus dem Tierschutz holen und ihm ein neues Zuhause geben, wo er für immer bleiben kann. Es gibt einfach nicht genug Menschen für die ganzen Hunde im Tierschutz, als das jeder irgendwann ein festes Zuhause finden könnte.
Wenn es also immer auch einen Plan B gibt und man sich alles gut überlegt hat, warum sollte man es dann nicht versuchen? Allerdings empfinde auch ich eine Eingewöhnungszeit von 1 Woche als viel zu kurz. Ich würde wohl auch eher so lange warten, bis ich vielleicht meinen ganzen Jahresurlaub auf einmal nehmen könnte, um den Hund dann in Ruhe eingewöhnen zu können. Ich hoffe, das hat dennoch alles geklappt.