Beiträge von woodyfan

    Ehrlich gesagt halte ich nicht viel davon, solche Hunde in eine Stadtwohnung zu vermitteln. Ich war dankbar für meinen Garten, als wir einen komplett verängstigten Hund aus einem ungarischen Shelter aufgenommen haben. Er löste sich einige Tage nur im Haus, bis wir es schafften, ihn in den Garten zu bringen. Nach dem ersten Lösen im Freien war das Problem gelöst.

    Wie sieht der Weg in den Hinterhof aus? Müsst ihr Treppen steigen? Wie sieht es aus, wenn ihr Zwang anwenden müsst? Euer Hund lebt derzeit im absoluten Panikmodus, alles ist neu, er hat möglicherweise Todesangst.

    Es ist extrem schwierig, Tipps zu geben. Die Wohnsituation spielt sicher eine große Rolle, verängstigte Hunde fühlen sich in einem ruhigen, ländlichen Umfeld mit Sicherheit wohler als in der Stadt, wo sie mit viel mehr Reizen überflutet werden, als sie verarbeiten können.

    Wichtig sind Geduld, Ruhe, Struktur, keine hohe Erwartungshaltung. Einen Tierarzt würde ich in jedem Fall bitten, sich den Hund im häuslichen Umfeld anzuschauen.

    Außerdem würde ich mich an die vermittelnde Orga wenden und um Unterstützung bitten. Hat eine Vorkontrolle stattgefunden?

    Es ist dem Hund gegenüber nicht fair, ihn mit bekannter Arthrose noch auf anstrengende Wanderungen mitzunehmen. Ich wandere auch im Hochgebirge und muss mich daran gewöhnen, dass mein Hund mich zukünftig nicht mehr begleiten kann.

    Sie signalisiert ganz deutlich, dass sie überfordert ist. Nach der letzten mehrstündigen Wanderung vor einem Jahr war sie danach tagelang müde und sichtlich erschöpft. Genug Anlass für mich, ihr solche Touren nicht mehr zuzumuten.

    Natürlich ändern sich auch meine Urlaube dadurch, entweder wandere ich alleine oder wir laufen kürzere Strecken ohne Steigungen.

    Solche Machtspielchen mit einem Hund finde ich ziemlich sinnlos. Warum soll ein Hund gegen seinen Willen unbedingt absitzen?

    Es ist mir nicht wichtig, ob der Hund sitzt oder steht. Einer meiner Hunde hatte eine ausgesprochene Abneigung vor kalten, steinigen Böden, und hat sich allenfalls auf eine mitgebrachte Decke gesetzt. Warum hätte ich ihn zwingen sollen, sich zu setzen?

    Entscheidend ist doch, dass Kommandos umgesetzt werden, die überlebenswichtig für den Hund sind oder ein reibungsloses Zusammenleben ermöglichen. Ich möchte keinen Hund im Bett, und nach mehreren energischen „Nein“ hat Lili das verstanden. Ein Hund hat auch einen eigenen Willen, den ich akzeptiere, so lange meine Grenzen nicht überschritten werden.

    Wir lassen Lili im Wohnwagen, wenn wir abends essen gehen. Es stresst sie total, ruhig unter dem Tisch zu liegen, wo es doch so viele interessante Gerüche und andere Reize in der näheren Umgebung gibt.

    Das wiederum stresst mich und hält mich davon ab, den Restaurantbesuch zu genießen. Für uns ist es die beste Lösung, ohne Hund essen zu gehen.

    Ist es euch nicht möglich, euren Hund zeitweise allein zu lassen?

    Das Einzige, was ich zum Thema RR beitragen kann, ist die persönliche Erfahrung mit einer Bekannten. Sie hatte ( inzwischen lebt der Hund nicht mehr) einen RR Rüden, den sie heiß und innig liebte, aber leider war sie kaum in der Lage, den Hund zu führen. Es war eher umgekehrt, der Hund führte sie…).

    Es kam zu einigen unschönen Situationen mit anderen Hunden, auch zu Beissvorfällen.

    Der Hund war extrem groß und kräftig, und hätte natürlich entsprechend erzogen und geführt werden sollen. Mit Katzen kam er überhaupt nicht zurecht, die wurden gnadenlos gejagt.

    Bei „Ruhekäfig“ gehen bei mir alle roten Lampen an! Die Vorbesitzerin hat den Hunden vermutlich nicht kleinschrittig beigebracht, allein zu bleiben, sondern sie hat sie eingesperrt! Kein Wunder, dass der Kleine jetzt mit Panik reagiert.


    Hier hilft nur eins, nämlich Geduld. Lass ihn ankommen, sich an dich und die neue Lebenssituation gewöhnen, und dann kannst du beginnen, ihn schrittweise an das Alleinbleiben heranzuführen. Ich kenne aber auch Hunde, die niemals allein bleiben konnten, trotz intensivem Training. Dann solltest du e8nen Plan B haben.

    Schön, dass du einem Tierschutzhund ein Zuhause geben möchtest!


    Ich habe ebenfalls bisher drei Hunde aus dem TS adoptiert, und trotz einiger Probleme würde ich es immer wieder genau so machen.


    Für mich kommt allerdings ein Direktimport nicht mehr in Frage. Beschreibungen von Hunde, die in Sheltern leben, sind natürlich schwierig. Die Hunde befinden sich in einer Ausnahmesituation, sind oftmals gestresst von der neuen Umgebung, den vielen anderen Hunden und dadurch, dass sie ihr Zuhause verloren haben. Du musst darauf vorbereitet sein, dass ein Überraschungspaket mit einigen Baustellen kommt!


    Ich möchte dir nicht abraten, du kannst natürlich Glück haben und deinen Traumhund finden! Aber du solltest realistisch an die Sache herangehen und und keinesfalls erwarten, dass der Hund genau so ist, wie die Orga ihn beschreibt.

    Was habt denn ihr da für seltsame Polizei?

    Natürlich ist die Unterbringung von Fundtieren Sache der jeweiligen Gemeinde - bei uns ruft die Polizei in solchen Fällen den Notdienst des TH an, um das (eingefangene) Tier abzuholen, weil es da eben einen Vertrag gibt.


    Aber gerade, wenn das Tier sich bissig/aggressiv zeigt, dient die Sicherstellung doch dem Schutz der Öffentlichkeit.

    Genau so! Die Polizei ist zuständig, wenn sie nicht selbst tätig wird, muss sie an das zuständige TH delegieren.

    Meine beiden Fundhunde habe ich der Polizei gemeldet. Einen hat sie selbst abgeholt und ins TH gebracht, beim zweiten kam eine TH Mitarbeiterin, nach der Meldung durch die Polizei.