Zunächst mal sorry, denn ich habe nicht den ganzen Thread gelesen.
So wie im Zitat beschrieben klingt es, als wäre Ignoranz eine Art ganz sanfter Bestrafung, sozusagen ein "Liebesentzug", über den der Hund meinen Unwillen/ meine Abneigung gegen ein gewisses Verhalten spüren soll. (Lese ich das so richtig?)
Wir verwenden Ignoranz anders, und zwar ganz simpel als Nicht-Bestätigung von etwas. (Und ich denke, so verwenden es doch viele?)
z.B.: Wenn Du willst nicht, dass der Hund am Tisch bettelt - dann ignorier das Betteln.
Und zwar nicht, damit der Hund "denkt", oho, da ist wohl einer eingeschnappt, sondern - ganz simpel - damit er das unerwünschte Verhalten aufgrund von dessen Nicht-Erfolges aufgibt.
Diese Ignoranz läuft nicht über "Entzug von Aufmerksamkeit" (so als würde ich meinem Hund 24 Std. Aufmerksamkeit widmen, nur dann zu Erziehungszwecken mal nicht), sondern über das Sich-nicht-einstellen von Erfolg.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass so eingesetze Ignoranz ein prima "Preis-Leistungs-Verhältnis" besitzt: ich tu konsequent nix, bekomme aber ne Menge dafür.
Zum Thema Angst: Ich ignoriere nicht meinen ängstlichen Hund (wenn er etwa meine Nähe sucht, markiere ich sicher nicht den Eisblock...). Ich ignoriere aber die Angst-Situation, insofern ich mein eigenes, angstfreies Verhalten nicht zugunsten der Angstreaktion meines Hundes ändere.
Ich verhalte mich wie immer, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das gerade in Situationen, in denen irgendwas eben nicht wie immer läuft (und deswegen Angst auslöst), eine gute Orientierung für meinen Hund ist.
Natürlich gibt es Situationen, in denen ich mit purer Ignoranz nicht weiterkomme und dem Hund eine Alternative aufzeigen muss - wie es hier im Forum oft so schön heißt: Sage ihm nicht, was er nicht tun soll, sondern zeige ihm, was er tun soll (ähem, so in etwa
)
In manchen Situationen denke ich auch, dass Ignoranz vielleicht nicht das beste Mittel, aber immerhin die besserer Alternative wäre - z.B. statt dem Junghund, der gerade abdüst noch ein ein vergebliches "Komm" hinterherzurufen lieber mal den Mund halten und ihn -ohne Kommentar und insofern "ignorant"- zurückholen. Dabei lernt er zwar nix, aber er verlernt auch nicht das gerade mühsam auf wackelige Beine gestellte "Komm"-Signal.
LG
Toki