Beiträge von acidsmile

    Spaziergänge nur an der Leine bieten einem Hund auch zu wenig Reize. Mein Rüde wusste mit ca. 8-9 Jahren damals nicht, das er nicht fliegen kann. Und das ein Vogel der 1 km entfernt in der Luft ist, kein Grund ist völlig auszuflippen und da hinter her hetzen zu wollen.
    Auch hat er nie gelernt mit anderen Hunden zu spielen. Selbst meine Hündin hatte es nach einem Jahr aufgegeben ihn zum Spielen aufzufordern.
    Ebenso die normale Kontaktaufnahme zu einem Hund.
    Auch das freie folgen der Bezugsperson. Mein Rüde musste erst lernen, das wir gemeinsam Spazieren gehen und nicht jeder Kopflos macht was er will.

    Das sind eben alles Dinge die Hunde lernen, die ab und zu mal ohne Leine in der freien Natur laufen dürfen.

    Ob sowas gewollt ist, das die Hunde solche Probleme entwickeln... Tja keine Ahnung. Ich denke manche Menschen sind einfach zu doof für die Hundehaltung.

    @Reddy , mir ist aufgefallen, das man im Wald sehr viel weniger hört wie auf freien Flächen. Und selbst wenn man im Wald mal was hört, man sieht überall nur Bäume.
    Ich finde Wald Spaziergänge generell auch viel entspanter.

    Ich pinn mich hier mal fest. Ist sehr interessant von euren Hunden zu lesen. Ich hab mir vor 5 Jahren auch so einen "besonderen" Hund aus dem TH geholt.
    War damals sehr erstaunt das ich da einen ca. 8-9 Jahre alten Hund hatte, der damals noch kein echter Hund war. Der hat alles von der Pike auf lernen müssen, wie ein Welpe. Ich brachte ihm bei auf das Leben zusammen mit Menschen klar zu kommen. Ohne davon dauer gestresst zu sein. Meine Hündin brachte ihm bei was es heißt Hund zu sein und wie sich ein Hund so verhält.

    Mal ein kleines Beispiel von unserem Alltag: Als mein Sohn geboren wurde im Januar, da kam täglich die Nachsorge Hebi vorbei. Mit dieser war ich Hauptsächlich in der Küche, da dort mein Wickeltisch steht.
    Für meinen Rüden ist diese Küche aber kein Aufenthaltsraum wo Frauchen steht und sich mit jemanden Unterhält!
    Nein, die Küche ist das Zimmer, wo es Futter gibt oder wir uns auch zum Gassi fertig machen.
    Also lief mein Rüde bei jedem Besuch der Hebi manchmal eine Stunde am stück fiepend in der Küche hin und her.
    Auch wenn ich am Wickeln war, fiepte er gerne sofort los.
    Jetzt nach über 4 Monaten hat er es endlich begriffen, das die Küche auch Wickelraum und Unterhaltungsraum ist.
    Also eine neue Funktion dazu bekommen hat, die für ihn keine Bedeutung hat.
    So das er nun endlich auch wenn ich am Wickeln bin oder mich dort mit jemanden Unterhalte schaffen kann zur Ruhe zu kommen.

    Wir haben aber jetzt auch mit Demenz zu kämpfen. Hat hier schon jemand Erfahrung mit solch einem Hund im hohen Alter?
    Ich denke aktuell, ich werde dann ein ende setzen, wenn er aus seinen Zwangshandlungen nicht mehr schafft raus zu kommen.
    Oder die anfangen viel zu lange anzuhalten.

    Und Sprüche von anderen musste ich mir bisher nur von Leuten anhören, die meinen Hund nicht lange genug kennen. Die meisten begreifen recht schnell das was mit dem nicht stimmt.
    Das einzige was mich stört. Das die nicht begreifen wollen, das es nur bis zu einem ganz gewissen grad mit Training hinzubekommen ist. Und diese Grenzen des Trainierbaren hab ich mit meinem Rüden schon längst erreicht.
    Um 160 Grad hat er sich mindestens schon geändert und der Rest bleibt eben :).

    Bei meiner Hündin kam eine Vergiftung, am Wochenende, Nachts auf 900 Euros. Selbst wenn man mehr wie 100€ auf der hohen Kante hat, hätten die nur müde gelächelt. Aber dafür nutzen Tierkliniken ja auch die Möglichkeit der Schufa Auskunft und haben spezielle Ratenverträge.
    Ist also auch alles kein Problem seinen Hund behandeln zu lassen, selbst wenn man keine Tausende Euro extra zurück gelegt hat.

    Vielleicht ist es noch gar nicht so weit bei euch. Gerade wenn du sagst Lenny ist noch so scharf aufs Fressen, das sogar noch Spazieren klappt.
    Meine Hündin war der verfressenste Hund der Welt. Selbst Papier wurde mit gefressen. Aber im Februar ist die nicht einmal mehr aufgesprungen wenn ich Verpackungen geöffnet hab oder Jack schon mit offener Schnauze neben mir stand. Auch wenn ich mit dem Ball vor ihrer Nase gewedelt hab, dann hat sie nur wehmütig hinterher geschaut. Auch der Blick war betrübt. Es war keine Lebensfreude mehr in den Augen.
    Ich hätte sie wahrscheinlich selbst ohne einen zu 100% eindeutigen Befund einschläfern lassen.
    Ihr ging es aber noch gut genug, das sie Leckerlies aus der Hand nahm und noch genug Kraft hatte um selbst gehen zu können.
    Deswegen hab ich sogar auch Kritik bekommen von Verwandten/Bekannten, das es zu früh war.
    Wahrscheinlich ist aber genau das diese Grenze, die man nur selbst erkennen kann.

    Ach, wenn ich ihn nicht zum Mond schießen will, liebe ich diesen Hund abgöttisch :smile: . Und eigentlich passt es auch ganz gut, mit so einem Oldie und einem Säugling. Die Zeit für ihn ist da und wenn ich mit Laufkind in einem Jahr höchstens 500 meter Waldspaziergang schaffe, dann macht es meinem Jack nichts aus, weil auch er sich an jedem Grashalm festschnüffelt :lol: .

    Hab meine Hündin ja erst letzten Monat einschläfern müssen. Keine sorge, den richtigen Zeitpunkt erkennt man wenn es ums Körperliche geht. Meine Hündin hat sich auch beim Tierarzt nicht mehr zusammen gerissen, die lag da einfach nur und wimmerte leise vor sich hin.

    Bei dem geistigen Gemüts Zustand aber mache ich mir auch sorgen, ob ich es rechtzeitig erkenne. Mein Rüde hat wohl solche Deprivationsschäden oder er hat eine Art Autismus.
    Der hangelt sich eben den ganzen Tag von einem Ritual zum nächsten und dazwischen weiß er, das Ruhephasen sind. Und ihm das so beizubringen hatte sehr lange gedauert.
    Jetzt mit der Demenz hängt er sich manchmal auf, wie eine kaputte Schallplatte die immer wieder auf die selbe Stelle springt.
    Ich glaube solange es noch klappt, das ich Trick 17 anwende. >Ich beginne ein Ritual welches problemlos klappt und beende es, damit er wieder in die Ruhephase wechselt.<
    Wenn er sich aufgehangen hat, dann läuft der fiepend im Kreis.
    Das ist echt Krass und außer mit ihm ein Ritual beenden hilft auch nichts um ihn zur Ruhe zu bringen. Der kann sowas stunden lang machen. Wenn ich Besuch da habe, dann Funktioniert es leider nur, durch bei mir festhalten, da Besuch für ihn zu viel Unruhe rein bringt.
    Selbst meine 85 Jährige Oma ist ihm manchmal zu aktiv :headbash: .

    Zwischen neuen Tricks lernen und Alltagstauglichkeit liegen bei uns Welten :(. Fährten klappt immer noch wunderbar und neue Tricks lernen klappt bei ihm manchmal in 5 Minuten, das er ungefähr verstanden hat wodrum es geht. Darum denke ich manchmal auch an Autismus.

    Mützenmonster, tut mir leid für deinen Hund mit dem Knochenkrebs. Ich hoffe der Verdacht bestätigt sich nicht.
    Hab meine kleine auch erst letzten Monat einschläfern lassen, weil eine Behandlung eh nur wenige Wochen/Monate weiterleben bedeutet hätten und das unter schmerzen und jeden Tag leiden um am ende unter noch größeren Qualen zu sterben.
    Bei Krankheiten wo das Haustier eh dem Todgeweiht ist, spielt für mich nur noch Lebensqualität eine Rolle. Ist die nicht mehr gegeben, dann würde ich auch mit einer Millionen auf dem Konto trotzdem einschläfern.

    Ich finde es ist scheißegal wie viele hundert oder tausend Euro man spontan aufbringen kann. Auch braucht man keine OP Versicherung. Aber ich habe jeden Monat einen gewissen Betrag x über, den ich nur für Spaß ausgaben für mich nutzen kann. Für meinen Stamm-Tierarzt ist dieser Betrag für Ratenzahlungen auch ausreichend. Bisher hatte ich auch immer nur 2 Monatsraten zu zahlen, wenn mal was dringendes angefallen ist.

    Bei meiner Hündin hätte ich auch so gedacht. Aber bei meinem Rüden ist alles komplizierter. Ich hab ihn schwer Verhaltensgestört vor 5 Jahren aus dem TH geholt. Von Erziehung hatte er noch nie was gehört... .
    Und naja, mit zunehmender Demenz rutscht er in so manch altes Verhalten zurück :( : .
    Ich muss schon genau abwägen wo ich fünfe gerade sein lassen kann und wo nicht. Durch meinen 3 Monate alten Sohn gestaltet es sich noch etwas schwieriger. Früher hat mein Rüde ja Kinder gefressen, also sind die Zimmer mit Absperrgitter 2 geteilt. So kann er wie gewohnt am Familienleben teilhaben.
    Für mich ist es wichtig, das sich das zusammen Leben Artgerecht gestalten. Manchmal überleg ich ein anderes Zuhause für ihn zu suchen. Wo es eben nicht schlimm wäre, wenn er auf seine alten Tage wieder etwas Aggressiver werden würde.
    Es gibt nur kaum Menschen die ihn leiden können, weil er eine richtige Nervensäge ist.
    Sein andauerndes, ausdauerndes, nie endendes Fiepen, ist nur durch feste Rituale und Regeln auf ein erträgliches Maß reduzierbar gewesen. Umso Dementer er wird um so krasser wird es wieder. Wie ein nie endender Tinitus.
    Gesundheitlich ist alles abgecheckt. Bei ihm ist es einfach die Psyche die problematisch ist.
    Als ich in der Schwangerschaft für eine Woche im KH war, hab ich ihn mit Adrenalin geweiteten Augen kurz vorm Herzinfarkt oder Schlaganfall wieder bekommen. Er setzt sich mit seinen Verhaltensstörungen selbst unter Stress, wenn er sie zu stark ausleben kann.

    Aktuell haben wir glaube ich eine gewisse Grenze grad gefunden, die Artgerecht ist und genug Lebensqualität bietet.
    Aber manchmal denke ich, sollte es schlimmer werden, vielleicht bleibt dann nur einschläfern. Aber einschläfern wegen der Psyche?

    Also Bellen ist auch Stress abbauend^^.
    Wie alt ist dein Hund eigentlich?

    Ich hab vor über 2 Jahren ein sehr intensives Training mit Hilfe einer Hundetrainerin gemacht. danach hat es mit Allein bleiben soweit die letzten 2 Jahre geklappt.
    Bei mir ist jetzt nur nen Knick drin, weil meine Hündin verstorben ist und son Intensiv Training bei meinem Hunde Opa nicht mehr lohnt.

    bezüglich Hunde Aggression hilft zeigen und Bennen aufbauen. Mein Rüde bleibt entspannt, wenn ich ihm rechtzeitig sage "Ein Hund kommt". Die Überraschungs Momente mit anderen Hunden bringen meinen nur noch zum richtig ausflippen.