ZitatBuddy-Joy, das ist eben, was mir am meisten aufstösst. Hätte in einem Elternforum gestanden "Unser Trampolin hat dem Nachbarskind nen Schädelbasisbruch zugefügt", hätt ich das für das Kind ehrlich gesagt schlimmer gefunden. Die Eltern sollen sich lieber mit der Hand vor die Stirn hauen und froh sein, dass nicht mehr passiert ist.
Und die Leute, die hier ihre Eltern anzeigen würden, weil sie sie damals nicht in ner gepolsterten Gummizelle aufwachsen liessen und nicht rachsüchtig alles eliminiert haben, was ihnen je Schaden zugefügt hat...
Und sorry, Narben gehören zum Leben dazu. Ich hab mehrere, auch im Gesicht. Dafür hätte man eliminieren müssen: meinen Opa (liess mich allein an seiner Werkbank werkeln), meine Oma (hat die Schere nicht aufgeräumt), meine Schwester (die war sowieso am schlimmsten), einige Katzen und Kleintiere (Katzen- und Kaninchenbisse gehen auch tief), Pferde (beissen, treten und brechen Knochen, wenn man runterfällt), Stechmücken (verursachen entstellende Narben und Zahnverluste, wenn man während nem anaphylaktischem Schock aufs Gesicht geknallt), den Hausarzt (operierte zwar gerne, aber nicht gut).
Ich wünsche dem Mädchen alles Gute und wünsche ihr von Herzen, dass nichts als ne diffuse Erinnerung ans Krankenhaus zurückbleibt, und falls nicht, dass kein "wohlmeinender Mitmensch" (ja, die Gänsefüsschen müssen sein) jemals auf die dumme, oberflächliche und herzlose Idee kommt, ihr einzureden, sie sei durch den bösen, bösen Hund "fürs Leben entstellt". Hallo? Wegen ein paar verheilter Macken? Gegen so einen Blödsinn würde ich als Löwenmutter bis aufs Blut kämpfen.
Vielleicht bin ich zu ländlich aufgewachsen, ich weiss es nicht. Und wer nun meinen Übermutter-Instinkt in Frage stellt, der kennt mich absolut nicht... ich bin ne absolute Oberglucke und will dabei sein, wenn sich meine Kinder beim Schnitzen den Finger absäbeln, bildlich gesprochen. Aber deswegen würde ich ihnen noch lange nicht jeden Kontakt zu scharfen Messern verwehren, sondern aufpassen und sie anleiten, bis sie alt genug sind und das nicht mehr brauchen. Vier Jahre ist dafür aber noch zu jung, ob es um Messer, Trampoline oder Hunde geht.
Ich denke es kommt immer auf den Fall an...
Ich kann mich noch gut an einen Fall erinnern der vor einigen Monaten in "Stern TV dargebracht wurde.
Dort war eine Mutter mit ihrem Sohn (ich glaube 5 Jahre alt)...der Sohn wurde übel von einem freilaufenden Rotweiler angegriffen und hatte arge Kopfverletzungen davongetragen.
Mutter und Sohn reagierten in der Sendung für mich sehr ungewohnt...die Mutter war zwar nicht gerade angetan von diesem Angriff aber hat auch nicht "überreagiert" (ich muß dazu sagen, ICH wäre dermaßen stinksauer auf Halter und Hund gewesen)...der Sohn meinte einfach lapidar, das man keinen Stock in der Hand haben sollte, wenn ein Hund kommt.
ich denke mal das die Mutter hier das einzig richtige getan und ihrem Sohn es so erklärt hat...was eigentlich im seinem Sinne war um nicht unnötig Ängste gegenüber Hunden zu schüren.
...aber andersherum...solche Situationen dürfen einfach nicht sein.
Sicher ist das jetzt auch nicht mit dem vorliegenden Fall zu vergleichen...man weiß es nicht.
Aber genausogut weiß man nicht wie der Hund reagiert hätte, wenn der Großvater nicht direkt eingegriffen hätte...
es ist manchmal nur ein schmaler Grad zwischen einer richtigen Attacke und einer normalen Bisswunde...weil man eben nicht vorher in Hundis Gedanken lesen kann.
Deshalb sind für mich allgemeine "Oberglucken oder Übermutter Gedanken" (:D) diesbezüglich absolut verständlich und nachvollziehbar.