ZitatAlles anzeigenHallo nochmal,
ich schreibe jetzt noch einen zweiten Beitrag, weil ich nicht möchte, dass wir Dich hier mit unserem (berechtigten, aber vielleicht auch erst mal zu heftigem "Aufschrei") vergraulen...Wir möchten Dir wirklich helfen, deshalb nimm Dir am besten Mal zu Herzen, dass Kurts Reaktionen einfach nur die völlig normale "Antwort" auf Deinen Umgang mit ihm waren...
Kurt ist ein absoluter Traumhund - ganz ähnlich beschreibst du es ja selbst. Und wir möchten Euch gern dabei helfen, dass das so bleibt.
Was ein Hund aus dem Auslandstierschutz erst mal für einen ganze Weile braucht, sind klare Regeln und einen ruhigen, verständnisvollen Halter, der weiß, dass er da einen Hund mit unklarer Vergangenheit hat.
Begrifflichkeiten wie "man muss sich seinem Hund gegenüber durchsetzen" wird man immer wieder lesen - und irgendwie stimmt das auch durchaus, aber viele Menschen interpretieren dieses "sich durchsetzen" falsch - dazu braucht es nämlich keine körperlichen Maßnahmen, keine Wut, keine Aggression, sondern vielmehr absolute Konsequenz, Ruhe, Geduld und die Sicherheit, dass der Mensch weiß, was der Hund da tut....viele vermeintliche Probleme sind gar keine, sondern nur eine völlig normale Reaktion des Hundes auf Fehlverhalten der Menschen...
Und das ist bei Euch der Fall - das ist nicht böse gemeint, aber Euch fehlt noch ein wenig Kenntnis in Sachen Hundeverhalten... und auch die Haltung zweier oder mehrerer Hunde ist noch ein anderes Kapitel, als die Haltung nur eines Hundes...
Ein "neuer" Hund braucht Monate, manchmal sogar über ein Jahr, um wirklich in seinem neuen Zuhause anzukommen. Eure 8 Tage sind da noch gar nichts....
Kurt lernt gerade erst Euren Alltag so leidlich kennen.
Wann raus gegangen wird, wann es Futter gibt, wann Ihr zu Hause seid und in Ansätzen schon, was er bei Euch darf und was nicht...Es gibt da ein schönes Beispiel aus dem Buch "Das andere Ende der Leine" von Patricia McCornell (sehr empfehlenswertes Buch für Dich), wo beschrieben wird, wie man selbst sich fühlen würde, wenn man in einem Land landet, dessen Sprache man nicht versteht...
Alles ist anders, als bisher, man fühlt sich fremd, kennt die Regeln nicht.
Und dann stelle man sich mal vor, da kommt jemand, und zeigt einem körpersprachlich einfach die Regeln die da so gelten, freundlich lächelnd, ganz ruhig, aber durchaus bestimmt...nimmt einen quasi ans Händchen, immer freundlich und verständnisvoll, auch wenn etwas nicht auf Anhieb klappen will...
Oder man stelle sich vor, man bleibt allein auf sich gestellt, probiert irgendwann von sich aus einfach was aus und wird dann in unverständlicher Sprache angebrüllt, weggeschubst, fühlt sich bedroht...
Kurt könnte momentan wen gebrauchen, der ihm ruhig und verständnisvoll Eure "Hausordnung" vermittelt.
Das, was Du da bisher so im Angebot hattest, war nicht der Bringer...
Das geht auch anders, in aller Ruhe, mit Konsequenz und ohne Entschuldigungen a la "müde", "genervt"....Bitte beschreib noch einmal ganz in ruhe die Situationen, in denen es zu Kurts Problemen gekommen ist - dann haben wir die Möglichkeit, Dir bessere Methoden zu beschreiben.
LG, Chris
:reib: