Beiträge von Liquid_Sky

    Dominanz ist kein Charakterzug, sondern etwas, was situativ beim Zusammentreffen mehrerer Individuen entsteht. Man kann sagen, dass sich X gegenüber Y und Z dominant verhält, wobei sich auch Y gegenüber Z dominant verhalten kann. Es ist also ein "Wechselspiel", aber nichts, was man einem Individuum per se zuordnen kann.

    Dann hat Dominanz nichts mit der Sexualität zu tun, auch ein kastrierter Hund kann sich gegenüber einem anderen dominant Verhalten.
    Letzendlich ist die einzige Hoffnung, die man mit einer Kastration haben kann, dass die Ressource "Fortpflanzungspartner" für den Hund an Stellenwert verliert, doch auch das ist nicht immer der Fall, da sich Drüsen, die Sexualhormone bilden, nicht nur in den Hoden, sondern auch im Gehirn befinden und auch die Reaktion auf das Vorhandensein einer Ressource ritualisiert sein kann.

    Ich denke, einer der Hauptgründe, warum Hunde nach der Kastra ruhiger werden, ist, dass sie meist fetter werden :lol: Habe hier so ein schönes Beispiel. Nachbar mit Pointermix, totale Jagdsau gewesen. Eine Kastration, ein Jahr und knapp 9 kg Gewichtszunahme später hat der auch keine große Lust mehr, abzuhauen...

    Wenn du bereit bist, Zeit und Arbeit zu investieren, ist sicher gar nichts "verloren". Ich denke, dazu Bedarf es schon eines größeren Traumas. Der Hund ist noch jung, steckt mitten in der Pubertät, da wartet er ja fast nur darauf, geformt zu werden ;)
    Sicherlich wird es etwas aufwändiger werden, als hätte der Hund bisher eine bessere Erziehung genossen, aber da musst du wissen, ob du das packst.

    Hallo Steffi und willkommen im Forum,

    ich fange mal mit dem "kleineren" Problem an, dem Alleinsein. Wurde das richtig aufgebaut? Wie lange ist der Hund alleine?
    Oftmals liegt der Fehler darin, dass der Hund viel zu schnell viel zu lange alleine gelassen wurde und gar nicht bedacht wurde, dass auch das gelernt werden muss. Der Hund entwickelt enormen Stress und da Kauen diesen Stress abbaut, zerstört er das Inventar. Er kann dann meist nicht anders, es ist wie eine Zwangshandlung.
    Da sollte man schleunigst einschreiten, denn umso länger dieser Stress andauert und umso intensiver er ist, desto schwieriger wird es später, dem Hund beizubringen, dass es nicht schlimm ist, alleine zu sein.
    Tipps dazu wirst du hier im Forum zur Genüge finden, bemühe einfach mal die Suchfunktion.

    Zu dem Schnappen - an sich kann man dazu nach dem, was du geschrieben hast, gar nicht viel sagen. Die Gründe können vielfältig sein. Von Angst, bis hin zu Kontrollverhalten. Dazu müsste man sich ganz genau die Situationen angucken und dazu müsste man eigentlich vor Ort sein, da es beinahe unmöglich ist, die Begebenheiten so genau wiederzugeben, dass man über das Internet einen sicheren Ansatz wählen kann.
    Wenn deine Schwester Angst um ihr Kind hat, sollte sie den Hund zunächst mit MK sichern. Daran muss sie ihn aber gewöhnen. Wenn die Gewöhnung gut läuft und der MK gut sitzt, ist es auch kein so dramatischer Eingriff, wie man denken könnte.
    Natürlich ist das aber kein Dauerzustand, weshalb ich, obwohl sie schon einen hat, nur zu einem guten Trainer raten könnte. Wenn du deine PLZ angibst, kann man dir hier vielleicht auch Tipps geben, welcher Trainer erfolgsversprechend sein könnte.

    Hat deine Schwester eigentlich den Tipp des Trainers überhaupt richtig verstanden? Handfütterung ist ja geläufig und soll die Bindung stärken, hat aber nichts damit zu tun, den Hund hungern zu lassen.
    Ihr Verhalten diesbezüglich ist hochgradig tierschutzrelevant, sie kann den Hund nicht auf Grund von unerwünschtem Verhalten verhungern lassen. Das würde ich ihr so auch klipp und klar sagen.

    Wenn sie nicht bereit ist, daran zu arbeiten oder schon so unsicher, dass das Verhältnis einen Knacks weg hat, würde ich auch ernsthaft darüber nachdenken, ob eine Abgabe in kompetente Hände nicht doch die bessere Lösung ist.

    Liebe Grüße

    Mein Parson reagierte eine Zeit lang auch sehr heftig auf Schäferhunde, weil er mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Und auch dabei ging er mir ein Mal in die Hose, als ich ihn abdrängen wollte.
    In dem Moment, in dem er schon tobt wie blöde, kann ich doch auch nicht mehr viel machen. Augen zu und durch und weitertrainieren, bei der von dir beschriebenen Überraschungssituation hätte das aber damals auch nicht geklappt.

    Trotzdem war er immer unter meiner Kontrolle, nämlich angeleint, in beengten Situationen (Bus, Bahn, Einkaufszentrum) mit MK gesichert - und versichert ist er auch.

    Ich stelle mir gerade vor, jemand hätte mir damals dennoch gedroht, mich anzuschwärzen. Da hätte ich dir aber einen dicken Vogel gezeigt, ich kam nämlich meiner Sicherungspflicht nach, es bestand keine Gefahr für irgendjemanden und der Rest, nämlich wie und wie schnell mein Training voran ging, wie meine Einstellung zu dem Problem ist, usw. hatte niemanden außer mich zu interessieren.

    Natürlich kannst du zum Ordnungsamt rennen und anzeigen, dass du dich von diesem Hund bedroht fühlst, aber erstens sehe ich da nicht wirklich einen Grund und zweitens werden die Damen und Herren dort den wohl auch nicht sehen.

    Liebe Grüße

    Zitat


    Woher weißt du das denn :???: Mein Sohn hat schon den 2. Schäferhund in der Familie, mit Kindern und Nachbarskindern, es ist ein Hund wie jeder andere, nur halt größer als ein Dackel.

    Aus ganz subjektiven Gesichtspunkten kann ich Blümeleinchens Gedanken verstehen.
    Ich kenne hier in meiner unmittelbaren Umgebung nicht einen einzigen Schäfi/Schäfimix, bei dem ich mich nicht am liebsten sofort wegteleportieren würde und der nicht ins Klischee passt.
    Sowohl Peppi damals, auch als Fiete jetzt wurden beide mehrmals von Schäfis angegriffen, ich wurde von einem gebissen, in den Auslaufgebieten sind ca. 50% der Hunde, mit denen es bei mir ernsthaft Ärger gibt (also nicht nur kurze Raufereien), Schäfis/Mixe.

    Eigentlich finde ich die Rasse toll, vielleicht wird sogar mal ein Schäfi bei mir einziehen, aber auch ich kann das Unwohlsein, wenn uns einer entgegen kommt, einfach nicht abstellen :/

    Die Liste finde ich auch schwachsinnig.
    Mir z.B. gefallen Staffs total gut - nicht ein Mal von der Optik, aber vom Wesen her wäre das genau mein Schlag Hund. Und die Tierheime sind voll davon. Trotzdem habe ich mit dem Gedanken abgeschlossen, denn hier in Berlin dürfen gelistete Hunde nur an einer kurzen Leine mit Maulkorb geführt werden, unabhängig von Sachkunde oder bestandenem Wesenstest :/
    Das würde ich nicht verkraften können, den Hund nur "heimlich" mal Hund sein lassen zu dürfen. Von den Reaktionen in der Gesellschaft ganz zu schweigen.

    Ich wäre da eher für ganz andere Listen - wer auch immer sich einen "Spezialisten" holen möchte, sollte eine rassebedingte Sachkunde ablegen müssen, so dass er im Vorraus gezwungen wird, sich mit den Veranlagungen dieser Rasse auseinander zu setzen. Natürlich wird es auch da so sein, dass Leute, die unbedingt diese Rasse haben wollen, auch diese Rasse wählen werden, egal, wie wenig sie zu einem passt.
    Aber es könnte vielen unüberlegten Anschaffungen vorbeugen.

    Liebe Grüße

    Willst du denn nun eigentlich mit deinem Hund spielen oder arbeiten?

    Apport, Impulskontrolle, ect. fällt für mich eher unter Arbeit, wenn es nicht gerade die "Passion" deines Hundes ist. Arbeit ist auch schön, ein Spiel sollte doch aber eher locker sein.
    Experimentier doch einfach mal ein bisschen rum, an deinem Hund wirst du ja sehen, was Spaß macht - und bedenke, dass nicht immer jeden Tag das gleiche Spaß macht.
    Ein Spiel sollte einfache, schnell zu verstehende Regeln haben, es sollte abwechslungsreich sein, kleine Fehler sind erlaubt, sollten aber auf Grund der Struktur nicht allzu häufig vorkommen. Es sollte spontan entstehen können, der Situation angepasst sein und vor Allem: Spaß machen ;)

    Übrigens, mein Hund spielt draußen mit mir auch nur, wenn die Umgebung reizarm und/oder bekannt ist. Ansonsten kann er sich schlecht auf das Spiel konzentrieren und "sich gehen lassen", weil er zu abgelenkt ist.
    Das ist mittlerweile besser, aber vor Allem, als er in der Pubertät war, war alles so neu und spannend, dass es ihn eher genervt hat, wenn ich spielen wollte.