Was ich auch oft befremdlich finde, ist wie sehr sich Leute mit bestimmten Schlagworten identifizieren.
So entstehen meiner Meinung nach oft Gefühle des beleidigt-worden-sein, die vom Schreiber so gar nicht gemeint waren.
Ich ziehe als Beispiel mal einen Thread von vor langer Zeit heran, in dem ich mich, durchaus sehr abfällig, über Tierkommunikation, Homöopathie u.Ä. äußerte. Da waren sehr fix eine Menge Leute, die sich dadurch beleidigt fühlten - meine Absicht war das nie. Und dennoch lief der Thread sehr eklig ab.
Und so erlebe ich es ganz oft, dass sich Leute enorm gekränkt fühlen, wenn man gegen eine Sache spricht.
Viele Diskussionen könnten um einiges sachlicher laufen, wenn die Distanz zum Thema größer wäre. Ich bin weder Barf noch Trockenfutter, ich bin nicht die postive Verstärkung, nicht das Meideverhalten.
Warum sollte ich mich also beleidigt fühlen, wenn etwas gegen das Ding gesagt wird.
Ich nutze das ein oder andere, dafür habe ich meine Gründe und die kann ich offenlegen. Und genau so kann jemand etwas dagegen sagen, doch das geht dann nicht automatisch gegen mich.
Jemand hat hier so eine schöne Signatur:
"Ich bin für das verantwortlich, was ich schreibe, nicht für das, was du liest."
Und so ist es auch, Subtext kann so vielfältig ausgelegt werden.
Bei
"Möchtest du ein Stück Sellerie"
kann ich von
"Das ist aber nett, dass du mir das anbietest"
bis
"Hälst du mich für so fett, dass du mir Rohkost anbietest?!"
alles hören, was ich will.
Und vor Allem, wenn mir Ton und Mimik fehlen, sind Missverständnisse viel schneller geschaffen.
Deswegen plädiere ich nach wie vor dafür, einfach auf dem Teppich zu bleiben.
Aus dem hier mehrmals gefallenen "ich bin auch ein schlechter Hundehalter, denn ich habe ein Leben", könnte ich auch den Vorwurf machen, ich hätte kein Leben, weil ich mir ´nen Kopf mache.
Aber warum sollte ich denn?
Selbst wenn ich mich getroffen fühlen würde, warum sollte ich darauf anspringen? Wofür denn verteidigen?
Klar, ich kann kurz überlegen... mache ich mir zu viel Gedanken?
Bis ich dahin komme, dass es lächerlich ist, sich Gedanken zu machen, ob man sich zu viele Gedanken macht 
Wenn ich privat wegen irgendetwas durchdrehe, kommt meistens mein Männe und nervt mich mit seinem "Chill doch einfach mal..." - und so sehr es mich im Moment des Aufgebrachtseins ärgert - recht hat er.