Beiträge von Liquid_Sky

    Ich finde es auch schön, dass du Abstand davon nimmst.

    Einen Welpen aus dem Tierheim würde ich übrigens auch nicht unbedingt nehmen, einen, der in einer Pflegestelle aufgewachsen ist, allerdings schon - da dort ganz anders auf seine Bedürfnisse eingegangen werden kann, wenn die Pflegestelle sachkundig ist.
    Mag dir nichts aufschwatzen, wenn du generell keinen Hund aus dem Tierschutz möchtest, ist das ok, war eher als Denkanstoß gedacht, dass es neben dem Tierheim ja noch eine Möglichkeit gäbe ;)

    Liebe Grüße

    Zitat

    Hallo,

    völlig richtig.
    Nur, wer räumt denn den Kot frei laufender Katzen weg ?
    Oder den Kot der Wildvögel ?

    Ohja, passiert mir ständig, dass ich über´s Feld laufe und plötzlich knöcheltief in Vogelkot stehe.
    Oder mein Hund beim Rumtoben auf der Wiese durch einen Haufen Katzenkot purzelt. :muede:

    Die Masse macht es einfach.
    Gerade als Hundebesitzer will ich die Wiesen doch auch betreten können, ohne mir vorher Gummistiefel anzuziehen.
    Egal ob Wiese, Feld, Wald, Bürgersteig - da bricht man sich doch keinen Zacken aus der Krone, die Beutel gibt´s doch sogar für lau.

    Hundesteuer ist nicht zweckgerichtet, sondern eine Luxussteuer. Insofern kannst du keine Gegenleistung erwarten und das Liegenlassen ist eine Ordnungswidrigkeit.
    Davon kann man halten, was man will...
    Ich hätte gerne die Hundesteuer abgeschafft, dafür aber 150€ Bußgeld für einen nicht weggeräumten Hundehaufen.

    Grüße

    Zitat


    Bin ich so weit ab von allem weltlichen das die Preise einfach für mich "unverkäuflich" stempeln oder gibbet echt so viele Irre die "schlechtes Material" ( wie gesagt ich beleuchte grad nur die wirtschaftliche Seite) so überteuert kaufen? Oô

    Oh, wenn das Material große Knopfaugen hat und an den Fingern nuckelt, fällt, so denke ich, bei genug Leuten erstmal spontan das Hirn aus.
    Und wenn man sich nicht sonderlich mit der Materie auseinandersetzt, sagt die Konsumentenlogik doch oft genug: teuer = gut!

    Bei diesen Preisen wird der Herr wohl derartig viel an den Kleinen verdienen, dass er mit "Ladenhütern" leben kann. Und wenn sie nicht mehr ganz so klein und flauschig sind, gibt´s eben WSV :pfeif:
    "40% auf Retriever! Alles muss raus!"

    Nun schmettert die TS mal nicht so runter.
    Klar ist es wichtig, realistisch zu sein, aber sie vollkommen zu demotivieren ("der Hund muss ja sowieso irgendwann weg"), wird sie nicht dazu bringen, jetzt die Ärmel hochzukrempeln.
    Stellt euch mal vor, wie ihr euch fühlen würdet.

    Das Problem stellt sich ja nun doch um einiges komplexer dar als zuvor.
    Bei meinen Tipps bleibe ich trotzdem, mit dem Zusatz, dass für die Probleme, die ihr draußen habt, ein Trainer kommen sollte. Ich denke, aus dieser Spirale kommt ihr alleine schlecht wieder heraus, schon alleine, weil da viel Erwartung und Angst mitschwingt.

    Der Hund ist nicht umweltsicher, doch daran kann man arbeiten.
    Der Drang, das Unangenehme einfach zu vermeiden, ist menschlich - aber auf lange Sicht keine Lösung.
    Das siehst du ja selber daran, dass sich das Grundproblem in viele Bereiche zieht.

    Wäre es nicht möglich, dass dein Mann oder ein/e Freund/in, Gassibekanntschaft, Sitter... zumindest ein Mal täglich mit dem Hund eine Stunde heraus geht? Dass du das nicht kannst, verstehe ich.

    Du hast zwar recht, momentan werden ihm Spaziergänge wohl nicht viel Spaß machen, weil er viel zu gestresst ist, aber er wird nicht lernen, das zu meistern, wenn er nicht raus kommt. Und nur ein Garten, das reicht so einem Hund auf Dauer einfach nicht.

    Gehe am besten einfach mal in dich und überlege, ob du auch in Zukunft mit Kind in der Lage sein wirst, viel Zeit und Arbeit darin zu investieren, deinen Hund umweltsicher zu bekommen. Dass es möglich ist, daran zweifle ich nicht, aber ob du das leisten kannst, wäre die Kernfrage.

    Liebe Grüße

    Moin,

    ich habe auch so einen Heuler und kann mich noch gut erinnern, wie schlimm es in seiner "besten Zeit" war.
    Ignorieren hat bei mir auch gar nichts gebracht, was zu einem großen Teil aber auch daran liegt, dass man einen heulenden Hund schwerlich ignorieren kann.

    Bei dir sehe ich mehrere Knackpunkte, an denen ich arbeiten würde.

    Zuerst: Streiche die Ballspiele.
    Es klingt, als stünde dein Hund die meiste Zeit ziemlich unter Strom, da würde ich solche aufputschenden Spiele vermeiden. Kopfspiele sind klasse, Spiele zur Impulskontrolle sind gut. So ruhig wie möglich.
    Dass dein Hund so dermaßen viel Beschäftigung einfordert, scheint eine selbsterfüllende Prophezeiung zu sein - ich habe selber eine Rasse, der man nachsagt, toootal viel Aktivität zu brauchen und so habe ich ihn dann auch erzogen; zum Hibbel.
    Zur geistigen Auslastung würde ich, wie gesagt, Intelligenzspiele und eventuell Sucharbeit versuchen, wenn er daran Spaß hat. Aber auch nicht jeden Tag.
    Zur körperlichen Auslastung ist Dauerlauf, z.B. am Fahrrad, klasse - das Traben baut Anspannung ab und macht müde.
    Das heißt jetzt nicht, dass er gar nicht mehr fetzen und die Sau rauslassen sollte, aber das sollte nicht Überhand nehmen.

    Dann zum Platz:
    Lasse den ruhig bei euch im Wohnzimmer, wenn es geht. So scheint er ja ruhiger zu sein.
    Hinterherscheißern lassen würde ich ihn trotzdem nicht immer, aber man kann es da mit der Kontrolle auch übertreiben.
    Hole ich mir schnell was zu Essen aus der Küche, dann kann man ruhig verlangen, dass er liegen bleibt. Gehe ich jetzt aber eine Stunde in einen anderen Raum, kann ich ihn auch hinterherrufen.
    Und was ich auch machen würde: Das Kommando für "Auf den Platz gehen" nochmal neu aufbauen und positiv belegen. Für ihn scheint das mittlerweile ja etwas Negatives zu sein, auf Kommando dort hinzugehen. Das solltet ihr ändern, ist weniger Stress für alle Beteiligten.

    Noch ein Tipp - wenn dein Hund nicht gerade Probleme damit hat, dass er Futter verteidigt, würde ich ihm Knabberzeug zur Verfügung stellen. Kauen baut Stress ab, es könnte, zumindest in der Übergangsphase, als Katalysator dienen. Merkst du, dass er Hummeln im Hintern hat, biete ihm das zur Beschäftigung an.

    Dann habt ihr wohl noch das Problem, dass das Verhalten stark ritualisiert sein wird. Es hat immerhin, aus Hundesicht, drei Jahre lang zum Erfolg geführt.
    Deswegen würde ich mich zum Initiator machen und meinen Hund ein bisschen aus seiner "Comfort-Zone" holen.
    Das heißt praktisch: Rituale umwerfen. Es gibt sicher Dinge, die ihr immer auf die gleiche Weise macht. Immer gleich Füttern, immer gleich zum Spaziergang aufbrechen, immer gleich ein Spiel einläuten, immer gleich Besuch empfangen... Nehme dir eine Weile Zeit und überlege mal, was du da zu bieten hast.
    Und das machst du dann anders.
    Ziel ist es, euren Hund zum "Nachdenken" zu bringen. Neue Situationen erfordern neue Handlungsweisen und da könnt ihr ansetzen und ihm helfen, etwas zu finden, mit dem ihr beide leben könnt, indem du das bestärkst.
    Eventuell werde ich jetzt gesteinigt, denn ja, zuerst wirst du deinen Hund verunsichern und es gibt sicherlich Schöneres - aber die momentan bestehende Situation bedeutet für Hund und Halter so viel Stress, dass man meiner Meinung nach ein paar Wochen Unsicherheit verantworten kann.

    Dann hätte ich noch die Frage, was du fütterst.
    Bei meinem hat es zusätzlich sehr geholfen, Zucker (= Leckerlis, die Zucker enthalten) aus dem Ernährungsplan zu streichen. Ich meine auch mal von Hunden gelesen zu haben, die auf Getreide mit so viel Unruhe reagieren, weiß es aber nicht mehr genau.


    So, ich hoffe, das war einigermaßen verständlich. Wenn nicht, dann frage ruhig.
    In etwa so haben wir es jedenfalls in den Griff bekommen. Ganz raus ist es nicht, wenn Fiete zu aufgeregt ist, jammert er nach wie vor, aber es ist nicht mehr ansatzweise so schlimm wie früher.

    Liebe Grüße

    Lass' dich nicht unterbuttern, jeder macht mal Fehler und dass man in einer solchen Situation nicht auf Anhieb weiß, was man tun und lassen sollte, kann ich nachvollziehen.

    Fakt ist, dass die Situation nicht ungefährlich klingt.
    Es wird auch nicht möglich sein, dass über ein Forum zu klären, denn die Gründe für das Verhalten können vielfältig sein. Du wirst wohl verstehen, dass man ungern ins Blaue rät, wenn als Folge eventuell ein Beißvorfall stehen könnte.

    Setze dich doch wirklich mit dem Tierheim in Verbindung, manche haben auch Trainer.
    Vielleicht können sie euch ja unterstützen, denn es sollte in deren Interesse sein, dass der Hund bei euch bleiben kann - einen SoKa-Mix mit aggressiven Zügen erneut zu vermitteln wird nicht einfach, das sollte denen auch klar sein.
    Um professionelle Beratung werdet ihr nicht herum kommen.

    Was ich davon ab noch machen würde, wäre den Hund beim Tierarzt vorstellen. Wenn du meinst, er käme von selber, würde bei Kontakt aber knurren, könnte er auch Schmerzen haben.

    Und gewöhnt den Hund an einen gut sitzenden Maulkorb.
    Was ich raten würde, bis ihr Hilfe habt - wirkt deeskalierend. Meidet Situationen, die den Hund aufpushen, bedrängt ihn nicht (kein rüberbeugen, kein wegschieben, usw.). Wenn ihr euch kabbeln müsst, macht das in Abwesenheit des Hundes oder nur, wenn er einen Maulkorb trägt. Will er dann mitmischen, schickt ihn auf seinen Platz zurück, aber ohne ihn zu bedrängen. Vielleicht könntet ihr ihm auch eine Hausleine anlegen, so könnt ihr in händeln, ohne ihm körperlich zu Nahe zu kommen.

    Ich wünsche euch viel Erfolg für die nächste Zeit!

    Liebe Grüße

    Wie weit wärst du denn bereit zu fahren?

    In Potsdam kenne ich niemanden, aber wenn du bis nach Dallgow-Döberitz fahren würdest, kann ich dir Dr. Tajo Waack (http://www.dr-waack.de/) wärmstens empfehlen. Er ist seit etlichen Jahren unser Stammtierarzt, sehr kompetent, gut ausgestattet und hat gute Kontakte zu etlichen Spezialisten.

    Liebe Grüße

    Ich melde mich auch mal wieder.

    Es sind ja nun beinahe sechs Wochen um. Die Hoden sind unverändert groß und vom Gefühl her markiert und vor Allem scharrt er mehr. Biestig ist er auch nach wie vor.

    Aaaaaaaber das selbstbefriedigende Verhalten ist viel besser geworden.
    Da ich nicht immer da bin, bekomme ich natürlich nicht alles mit, doch auch mit dem, was meine Eltern zu berichten hatten, kam es in den letzten zwei Wochen nur zu einem "Zwischenfall" :gut:
    Wir achten minutiös darauf, dass er keine Gelegenheit bekommt, aber er sucht diese auch nicht mehr so verbissen wie zuvor.