Beiträge von Liquid_Sky

    Ich bin gegenwärtig auch am Überlegen, einfach mal ein, zwei Monate keinen Deut mehr auf Training zu geben, den Hund an die Schleppe zu packen und unangenehmen Situationen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, weil ich mich an einem Punkt fühle, wo ich mit den Enttäuschungen immer schwerer umgehen kann.

    Bei uns ist der große Knackpunkt der Rückruf. Im Prinzip ist es seit Fietes Welpentagen Dauerthema, mit Hundeschule und Trainer haben wir daran gearbeitet.
    Für den letzten Aufbau habe ich mich sehr, sehr viel Zeit gelassen, nur geübt, wenn er voll auf der Höhe und ich sicher war, dass er kommt, mit variierenden Superbelohnungen, mit Helfern, mit ganz sachte steigenden Umweltreizen. Über Monate hinweg hunderte und hunderte Wiederholungen gehabt, ihn dabei nie überfordert.
    Eines Tages sind wir auf einer Wiese, er schnuppert, ich rufe. Er guckt, ich rufe nochmal, er schnuppert weiter. Ich renne weg, rufe nochmals, keine Regung. Schließlich habe ich ihn innerlich fast explodierend abgeholt. :muede:
    Bis heute weiß ich nicht, warum er da keine Lust hatte, zu kommen, doch seitdem ist alles für die Katz, die Chance, dass er kommt, äußerst variabel. Wie ein Schalter.
    Sowieso habe ich das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen - für jede Macke kommt eine neue dazu.
    Ist er mal abrufbar, läuft er mistig an der Leine, kaum läuft er ordentlich an der Leine, will er am liebsten jeden Hund kalt machen, kaum lässt er Hunde in Ruhe, konzentriert er sich auf Menschen, kaum lässt er die in Ruhe, ist er nicht mehr abrufbar... ich bin langsam einfach richtig müde und fühle mich wie der Jahrhundertversager.

    Wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt für eine Pause voller Schei*-egal-Haltung :/

    Liebe Grüße

    Ich glaube, ich würde diese Leute freundlich darauf hinweisen, dass sich ein Hundehaufen bei normalen Witterungsbedingungen in 5 Tagen zersetzt, eine Plastiktüte hingegen 100 bis 500 Jahre braucht, bis sie abgebaut ist und dass sie vielleicht überlegen sollten, ob man es dann nicht doch lieber liegen lässt, wenn man nicht den Willen hat, es bis zum Mülleimer mitzunehmen ;)

    Traurigerweise beobachte ich diesen Trend hier auch.

    Liebe Grüße

    Auf die 15h kommt mein Stinker locker. Er ist dabei zwar nicht immer im Tiefschlaf, sondern döst oft vor sich hin und beobachtet, was ich so treibe, aber wenn ich schätzen müsste, wie lange er am Tag wirklich aktiv ist, würde ich nur ca. 6h sagen.
    Der Rest wird vergammelt und verschlafen.

    Liebe Grüße

    Mh, ich bin fast jeden Tag mit der Ringbahn unterwegs, immer an anderen Orten und werde natürlich die Augen offen halten - Plakate oder so sind mir leider noch nicht augefallen, allerdings darf man die bestimmt auch nicht einfach so auf Bahnhöfen aufhängen.

    Was ich noch machen würde: An Bahnhofsmissionen Plakate aushängen und Punkergrüppchen fragen.
    Vielleicht hat ja einer von denen den Hund eingesackt :ka:
    Die kommen ja auch viel rum.

    Das Grundproblem ist ja echt, dass der Hund nach so langer Zeit wirklich überall sein könnte - vor Allem, wenn er eigenständig Bahnhöfe aufsucht und Zug fährt :???:
    Wenn ich in Spandau (da müsste Nudel aber auch schon echt ein Stück zurückgelegt haben) Plakate aufhängen soll, würde ich das natürlich auch machen.

    Weißt du zufällig, wie Nudel sonst so drauf ist? Scheu oder neugierig, lässt er sich anfassen, mag er Hunde...?

    Oh man, das ist ja eine bescheidene Situation.
    Wenn er nach dem Einstieg nicht mehr gesehen wurde, könnte er ja wirklich überall sein.
    Oder jemand hat ihn eingesackt, dachte vielleicht, es sei der Hund eines Obdachlosen, der abhanden gekommen sei - um die Uhrzeit ist die Bahn doch immer noch gut gefüllt, selbst sonntags, dass ihn da niemand gesehen hat/er nicht aufgefallen ist, kann ich mir nur dann vorstellen, wenn er in menschlicher Begleitung war.

    Ich gehe mal davon aus, dass die Tierheime und Tierärzte (zumindest in der Gegend, in der er vermutet wurde) informiert sind?

    Zitat

    Ich finde es ja interessant, dass in den Öffis niemand mehr auch nur den Ansatz gezeigt hat, Fini zu streicheln seit sie dort einen Maulkorb trägt.
    Eigentlich müsste es doch umgekehrt sein. Immerhin kann sie mit Maulkorb schwer zubeißen :???:

    Ja, kann ich bestätigen und finde es toll :p
    Sonst haben wir wirklich keine Fahrt überstanden, ohne dass uns irgendwer belagerte. War mit Peppi früher schon so (die hat im Auto oder im Bus immer unheimlich rumgejammert und musste dann natürlich getröstet werden).

    Seitdem er den Maulkorb trägt, werde ich höchstens noch gefragt, warum das denn so sei und komme wirklich mal zum Erklären, dass es eben nicht jeder Hund toll findet, einfach angefasst zu werden, schon gar nicht in einer so beengten Situation und ich lieber auf Nummer sicher gehe, weil die meisten einfach nicht an sich halten können.

    Meist sieht man den Leuten dann regelrecht die Scham an, weil sie wohl sonst genau das vorgehabt hätten ;)

    Die Situationen, in denen ich rum"knurre", sind (bei meinem eher mäßig verfressenem Hund), auch ziemlich harmlos.
    Sitze ich z.B. auf dem Boden und esse und er kommt mir etwas zu Nahe, gibt es einen bösen Blick und ein grummelndes Schnauben - funktioniert super. Das "Nein" kommt da eher als Steigerung.
    Allerdings überlege ich da auch nicht groß, bei anderen Menschen läuft das genau so :p

    Ganz so abwegig finde ich den Gedanken, ob hündisch, wenn auch mit äußerst miesem Akzent, für den Hund nicht in machen Situationen besser einzuordnen ist, allerdings gar nicht - anders herum achten wir ja auch darauf, Dinge zu vermeiden, die aus Hundesicht unangenehm wären: umarmen, drüber beugen, küssen, ...
    Würde man die Logik, Hunde wissen, dass wir Menschen einfach komplett anders sind, absolut nehmen, könnte man auch argumentieren, dass man ruhig starrend und fuchtelnd vorn übergebeugt auf jeden Hund zulaufen könnte, weil der schon weiß, dass Menschen so eben nicht drohen.

    Heißt jetzt nicht, dass ich mir angewöhnen werde, wie ein Hund zu agieren (da komm ich doch recht schnell an meine physischen Grenzen) und auch denke ich, dass es einen Hund mehr beruhigt, wenn ich wirklich ruhig bin und Gelassenheit ausstrahle, als wenn ich blinzle und mir die Mundwinkel lecke, aber wenn "Knurren mit schlechtem Akzent" beim eigenen Hund gut funktioniert, sehe ich keinen Grund, das abzulehnen oder zu verspotten :ka:

    Ich glaube, ich würde mich über einen knurrenden Hundehalter weniger amüsieren als über die typische Tonspur:
    "XY! Nein! NEIN! AusPfuiNein! Hier! Sofort! XY! Kohoooomm! XY! NEEEEEIN!" :pfeif:

    Zitat


    Eine Non-verbale Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist sehr förderlich für die Beziehung.. finde ich. ^^

    Ja nu, aber Knurren ist ja nicht nonverbal :ka:

    Ansonsten - ja, ich habe auch schon mal "gebrummt" und hatte das Gefühl, dass mein Hund das als Paket mit der entsprechenden Körpersprache relativ gut verstanden hat.
    Es ist klar, dass mein Brummeln kein Knurren ist, aber der tiefe, doch relativ bedrohlich klingende Ton wird meines Erachtens vom Hund - gehen wir mal davon aus, dass noch gar nix konditioniert ist - besser verstanden, als wenn ich "Nein" rufe. Wobei meiner zumindest auch ganz gut auf ein wütendes Schnauben, ein genervtes Seufzen oder albernes Angrummeln reagiert.
    Unsere Viecher lernen schon ganz gut, uns zu lesen und solange wir dabei überzeugend sind, wird es meist auch dementsprechend rüber kommen.
    Was für mich aber ein Grund wäre, das nicht zu üben, denn der Stinker merkt ganz genau, was "aus tiefstem Herzen" kommt und was reine Imitation ist ;)

    Liebe Grüße