Beiträge von Liquid_Sky

    Ich würde mir auch einen anderen Trainer suchen, denn einer, der das Wort "Trotzreaktion" in den Mund nimmt, wäre bei mir gleich durchgefallen.

    Wo schläft er denn nachts? Bei euch?
    Passiert es nur nachts oder auch, wenn er alleine ist?

    Wie schon gesagt, die Stellen gut reinigen und eventuell nachts (falls möglich) den Zugang zu den bevorzugten Stellen verweigern.

    Solltest du wirklich eine Kastration in Betracht ziehen, informiere dich doch vorher mal über chemische Kastrationen. Diese wirken nur vorübergehend, so dass du testen könntest, ob es tatsächlich daran lag, bevor du einen endgültigen Schritt tust.

    Ich drücke die Daumen!

    Liebe Grüße

    Zitat

    Ich plediere fuer Gefaengnis und das ziemlich lange (pro Hund,15 Jahre), mit anschliessender Sicherheitsverwahrung, lebenslaenglich.

    Mh, aber wie bitte sollte man sowas rechtfertigen?
    Dir liegen Hunde am Herzen. Manch anderem vielleicht Schweine. Wieder anderen Hühner.
    Gerade bei letzteren wird es für mich dann schwer, du entscheiden, wer das schlimmere Schicksal hat und wo die größere Grausamkeit liegt.

    Ich will das wirklich nicht klein reden, es ist schlimm und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein gesunder Geist daran Freude haben kann. Es gehört geahndet und zwar knackig.
    Was diese Hunde durchgestanden haben und was nun auf sie zu kommt, das mag ich mir kaum vorstellen.

    Aber irgendwo muss man auch die Relationen sehen - ich kann einfach nicht sagen:
    "Für einen toten Hund gibt es 15 Jahre Knast mit Sicherungsverwahrung. Für ein totes Schwein 50€."
    Natürlich ist die Tierquälerei dabei extra zu betrachten, aber auch hier kann ich nicht die gleichen Strafen ansetzen, die ich für Mord bekommen würde, wenn sie in einem gewissen Rahmen geduldet wird, solange ein Zweck dahinter steht.

    Man sollte immer aufhören, wenn es am schönsten ist ;)
    Aber im Ernst, wenn er sich hinsetzt und hechelt, dann war es schon zu viel.

    Hintergründe sind zum Einen, dass er im Wachstum ist. Gerade bei einer für Gelenkprobleme anfälligen Rasse würde ich da lieber ruhig machen. Das gilt zwar nicht unbedingt für langsamen Trott, aber gerade das wilde Spiel mit anderen Hunden sollte seine Grenzen haben.

    Dann ist auch einfach die Aufnahmekapazität des Welpenkopfes sehr begrenzt. Er sollte sich langsam an seine Umwelt gewöhnen, ansonsten sind das zu viele Reize, die gar nicht anständig verarbeitet werden können. Folge ist, dass er gar nicht mehr richtig runterkommen kann (z.T. braucht der Hormonspiegel, der unter Stress entsteht, etwa vier Tage, bis er wieder auf dem Normalniveau ist) und dann auch nicht mehr dazu lernt.

    Muss nicht sein, kann aber.
    Dein Hund wird ja hoffentlich noch gut und gerne 15 Jahre bei dir sein, ich kenne zwar die Euphorie, gleich alles Tolle, was man so unternehmen kann, zu unternehmen, aber dafür ist noch sooo viel Zeit.

    Ich zumindest würde da auf Nummer Sicher gehen und mich zumindest grob an diese Faustregel halten.

    Liebe Grüße

    Zitat


    Was mich jetzt schon wundert, dass scheinbar alle hier ihrem Hund den (Jagd-)Trieb aberzogen haben. Frage: wie geht das denn? Oder verstehe ich das falsch? Ich mache das übrigens auch so, dass ich antizipiert bemerke, wenn mein Hund in Habachtstellung ist - ich kenne ja die Situationen, wo er so wird und verhindere das im Voraus mit einem Ähäh! Wenn ich penne - Ohrfeige an mich! :ugly:

    Fiete war ja früher von 0 auf 100 im Jagen. Da war nicht viel Spielraum für ein "Ähäh!".
    Aberzogen bekomme ich den Trieb auch nie, denke ich, aber ich kann ihn manipulieren.
    Wir haben ganz gezielt diesen kurzen Moment des Anzeigens belohnt. Das war der erste Teilschritt. Der zweite kam relativ zügig und war Blickkontakt zu mir. Der dritte, bei dem wir nun sind, ist der Abruf danach. Klappt auch ganz gut bisher. Als Belohnung darf er dann hetzen - allerdings nicht den Hasen, sondern wasauchimmer ich gerade zur Hand habe, stöbern oder er bekommt einfach ´nen Jackpot in den Flunsch geschoben, je nach dem Modus, in dem er zurück kommt.

    Gleichzeitig üben wir den Abruf von sich bewegenden Dingen, wenn er also schon hinterher ist. Das allerdings nur in Trainingssituationen, da er noch nicht so weit ist, von einem echten Karnickel o.Ä. abzulassen.
    Das Thema Vögel hingegen haben wir schon durch, da lässt er sich prima zurückpfeiffen.

    Über Allem natürlich Impulskontrolle, dafür sind die Russells ja auch nicht gerade berühmt, aber es wird stetig besser.

    Vorraussetzung ist, dass er keinen Erfolg hat, wenn er das von mir angebotene Verhalten nicht annimmt. Heißt Sicherung und Management.


    Mittlerweile bin ich auch soweit, dass ich ihm den Trieb gar nicht aberziehen will. Ich will nur, dass er kooperiert und das klappt erstaunlich gut.

    Edit:
    Weil ich es übrigens für einen Mythos halte, dass ich für einen Hund, der es wirklich ernst meint mit dem Jagen, als Person besser werden kann als die Jagd. Fiete zumindest könnte ich genau so wenig mit der Aussicht auf eine Schweinshaxe überreden, wie ihn die unangenehme Aussicht auf Wasser, einen E-Zaun, Scherben o.Ä. davon abhalten.

    Ich verstehe dich übrigens schon:

    Wenn es jetzt Fakt wäre, dass ich meinem Hund 5x eine pfeffern müsste und er dafür auf immer und ewig die obersten Gebote einhält, die ich stelle:
    -draußen nichts fressen
    -egal was kommt, wenn ich dich rufe, kommst du zu mir und wenn ich sage, dass du da bleibst, dann bleibst du da
    -unter keinen Umständen greifst du irgendjemanden an

    ...ich zumindest würde es tun, weil es dem Hund ein Maximum an Freiheit bietet und ein Minimum an Gefahr darstellt.
    Wie ich aber versucht hatte an den Lerntheorien zu zeigen: In der Realität funktioniert das so nicht.
    Das ist lange bekannt und deshalb greift kein halbwegs sachverständiger Tiertrainer mehr auf solche Methoden zurück.

    Selbst wenn du es schaffst, ein so starkes Meiden aufzubauen, dass deinen Hund tatsächlich die Androhung von Strafe von etwas abhält, rallt er früher oder später, dass dein Einfluss begrenzt ist.
    Und es kommt einfach der Tag, an dem dein Hund im Freilauf 10m von dir weg steht und sich denkt, er versucht jetzt mal das und das aus, was du eigentlich nicht willst.
    Er wird Erfolg haben, weil dein Klapsarm keine 10m lang ist.
    Er wird merken, dass es einfach räumlicher Abstand ist, der ihn vor der Strafe bewahrt und dann wird er die räumliche Nähe zu dir schlicht meiden.

    Nehmen wir z.B. das Jagen.
    Ich frage mich wirklich die ganze Zeit, wo da eine positive Strafe sinnvoll ist und der einzige Moment, der zum Jagen gehört und in dem du überhaupt die Möglichkeit hast, strafend einzugreifen, ist das Anzeigen.
    Und das Anzeigen zu bestrafen ist so ziemlich das Unsinnigste, was mir einfällt (davor kommt nur noch: Bestrafen, wenn er wieder da ist). Den einzigen Indikator dafür, dass dein Hund gleich eventuell losgeht, wegzustrafen, ergibt nun wirklich keinen Sinn, denn damit unterbindest du nicht das Jagen im Ganzen, sondern nur den Baustein.


    Wie gesagt, ich verstehe die Gründe, warum du das tust.
    Doch du gehst wirklich von falschen Vorraussetzungen aus.
    Ich denke auch, dass du und dein Hund Kumpel seid, dass du für ihn eigentlich, wie wir alle, nur ein schönes Leben mit viel Freiraum und wenig Gefahren willst, aber dafür nutzt du momentan eine ineffiziente Methode, bei der viel schief gehen kann und die nicht umsonst total verarltet ist.
    Und irgendwie ist es für mich unverständlich, dass du den Unterschied zwischen negativer und positiver Strafe nicht verstehst - stelle dir vor, du spielst als Kind mit deinem Feuerwehrauto in einer Einfahrt, was dir verboten wurde. Nun kommt deine Mutter und
    a) klatscht dir eine
    b) nimmt dir das Feuerwehrauto weg

    Ist das für dich echt beides das gleiche?

    Zitat

    Flbala, Liebelein, ich unterstreiche meine Autorität damit. Der Lernprozess ist vorher abgeschlossen.

    Sorry, aber ich hatte gerade eine Sequenz vor Augen:

    [youtube]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    [/youtube]

    :pfeif:

    Zitat

    schafi

    Irgendwie hast du es aufn Punkt getroffen.

    In der Tat ;)

    Deswegen: Lese dir das mal nochmal genau durch und dann finde die feinen Unterschiede zwischen dem dort geschriebenen und dem, was du propagierst.

    Es ist ein entscheidener Unterschied, ob ich Körperkontakt aufnehme, um Aufmerksamkeit zu schaffen oder um eine Strafe zu setzen.
    Es ist ein entscheidener Unterschied zwischen einem Lehrer, den ich als Autorität wahrnehme oder einem, den ich fürchte. Und ich würde niemals jemanden als Autorität wahrnehmen, der mich körperlich züchtigt oder anschreit; denn Autoritäten arbeiten mit Ausstrahlung, Konsequenz und vor allen Dingen Kompetenz.

    Ich nehme schließlich auch nicht den Pumper aus´m McFit als Autorität wahr, nur, weil er so kräftig aussieht und mir potenziell richtig derbe eine geben könnte. Und "gehorchen" würde ich ihm auch nur so lange, bis ich eine Möglichkeit fände, mich seinem Einfluss zu entziehen.

    Nur, wer nicht in der Lage ist, als Autorität akzeptiert zu werden, braucht überhaupt Gewalt. Denn dann mangelt es an ganz anderen Kompetenzen.

    Um mal wieder... Thema... ne? :D

    Eine letzte Frage hätte ich nämlich auch noch an binbin:
    Was waren deine Gründe, diesen Thread zu eröffnen?

    "Ätschibätsch, habe nicht auf euch gehört und mein Hund ist keine Bestie!"
    Könnte ich sogar irgendwo verstehen. Nicht rühmlich, aber menschlich.

    oder

    "Ich möchte mal kritisch und von beiden Seiten durchleuchten, was die Arbeit mit positiver Bestrafung bedeutet und an meinem Beispiel zeigen, dass es auch funktionieren kann"?
    Wonach es zeitweise klang und was durchaus interessant geworden wäre. Ich habe ja größtenteils versucht, das Thema aus wissenschaftlicher Sicht anzugehen und so meine Argumente zu finden, doch leider wolltest du darauf nicht so recht eingehen, da deine Argumente leider kein Fundament außer deiner subjektiven Logik hatten (und jeder sollte sich immer bewusst sein, dass die rein subjektive Logik fehlerhaft ist).
    Gewünscht hätte ich mir mal echte Belege oder zumindest Thesen, die du an den Lerntheorien ableitest.

    Aber da du weder belegen kannst, woran du jetzt genau deine Meinung festmachst, noch worauf sie beruht (außer 'Oma hat das so gemacht' und sorry, das gilt nicht), brauchst du dich auch nicht zu wundern, dass keiner deine Argumentation so recht versteht. Denn für mich ergibt sie hinten und vorne keinen Sinn.
    Wenn du wirklich ein Statement setzen willst, dann hänge dich doch mal ran und suche echte Vorteile dieser Methode, muss ja nicht biologisch bis ins kleinste Detail gehen, aber irgendeine anerkannte Grundlage sollte das schon haben. Nicht nur Spekulation und Meinung.

    Dass man ethisch nicht auf einer Wellenlänge ist, ist eine Sache.
    Überflüssige Gewalt werde ich sowieso nicht verstehen.

    Aber wenn du mir erklären kannst, warum es eben nicht überflüssig ist, dann bin ich nach wie vor offen. Und gespannt.

    Zitat

    Lisa, ich bewundere Deine Geduld...

    Naja, für mich ist es einfach so skurril, wie binbin denkt.
    Das ist als würde mir jemand sagen:
    Entweder du nimmst dir einfach so ein Eis, oder du fischst dir ein Eis aus einem Stacheldrahtkäfig.
    Und ich würde voller Überzeugung in den Stacheldraht langen :ka:

    Natürlich würde ich so auch mein Eis bekommen, aber es gäbe eben... Kollateralschäden...?