Ignorieren als Strafe halte ich hier für genau das verkehrte Mittel - Ignoranz sollte m.M.n. generell keine Strafe, sondern einen "Stimmungsnullpunkt" bilden, von dem aus ich erwünschtes und unerwünschtes Verhalten kommentieren kann.
Für diesen Hund ist Ignoranz bereits negativ belegt, es setzt ihn unter Stress, also hat er sich Strategien geschaffen, um das zu beenden - Resultat sieht man ja, ein Hund, der nicht damit umgehen kann, mal 15 Minuten nicht die erste Geige zu spielen.
Bei der ganzen Anbinden-Geschichte darf man auch bitte nicht vergessen, dass der Hund gerade etwas über vier Monate alt ist, da kann man noch nicht vorraussetzen, dass er wie eine Eins auf seinem Platz bleibt, ´ne super Frustrationstoleranz hat oder gar seine Ausscheidungen schon verlässlich kontrollieren kann.
Da halte ich es irgendwie für unangebracht, gleich zu solchen Mitteln zu greifen, könnte es doch durchaus passieren, dass man sich damit Chancen kaputt macht, diese Sachen entspannt und wirklich als Ruhepunkte zu lernen/lehren.
Das Kommunikationsproblem ist bestimmt auch gegeben. Hier scheint es ja schon schwer zu sein, dem Hund zu vermitteln, dass es kein lustiges Spiel ist, in Haare zu beißen und dass das nicht zum Erfolg führt bzw. Sanktionen nach sich zieht. Für mich war das anfangs auch schwer, ich bin kein energischer Typ und musste mir das wirklich zeigen lassen, doch es hat mir sehr geholfen.
Deswegen: Ich kann nachfühlen, dass du dafür kein Geld hast, aber überlege doch, ob es sich nicht doch irgendwo wegkürzen lässt. Bei meiner Trainerin zahlt man für eine "Session" 35€, insgesamt habe ich das 4x in Anspruch genommen, über ein halbes Jahr verteilt. Bei einem guten Trainer braucht es m.E.n. auch nicht mehr, denn es sollte nicht so sein, dass er für dich jedes Problem löst (beim nächsten stehst du dann nämlich genau so "dumm" da wie vorher), sondern dass er dir das Handwerkszeug vermittelt, mit dem du arbeiten kannst.