Zitat
Bin ich nicht, ich kann diesem Verein aus persoenlicher Erfahrung nicht auf den Pelz gucken.
Ich bin nur froh dass nun auch die "Aetschibaetsch, ihr Doofen zahlt und ich drueck mich drum, selber Schuld wenn ihr so doof seid" Leute, oder wie du es formulierst "wer zahlt ist selber Schuld" auch zahlen muessen, da ich diese Einstellung voellig daneben finde.
Das finde ich ziemlich daneben und kann es nicht so ganz nachvollziehen - du hast etwas gegen die GEZ-Gebühren und scheinst darin eine Ungerechtigkeit zu sehen, findest es aber besser, wenn jedem diese Ungerechtigkeit zu Teil wird?
Zur Gebühr an sich: Ich bin auch dagegen.
Zwar verstehe ich den Einwand der Solidargemeinschaft, doch zahle ich im Gegensatz zu den Rundfunkgebühren meine Sozialabgaben gerne, da ich unser soziales Netz sehr gut finde.
Es ist nicht die Gebühr an sich (wobei ich sie so einkommensunabhängig schon als ungerecht empfinde), sondern das, was damit finanziert wird.
Klar, der ÖR-Rundfunk hat seine Stärken, aber gerade ARD und ZDF, die wohl das meiste "fressen", sind für mich zum allergrößten Teil unerträglich. Da ich keine Geschichtsdokus mag, ist der einzige Sender, den ich öfter mal sehe, arte und den könnte man wohl auch finanzieren, wenn jeder Haushalt im Jahr nur ´nen Zehner zahlen würde.
Mein zweiter Einwand ist, dass ich die ÖR eben nicht als so unabhängig erlebe, wie ich sie gerne hätte. Sicher ist das Niveau im Vergleich zu den Privatsendern gehoben, doch gerade das Aushängeschild der unabhängigen Nachrichten bröckelt öfter, als ich es entschuldbar finde. Und gerade die Dokus, Reportagen und Talk-Shows sind meist so tendenziös, dass es schon eine Frechheit ist.
Weiter geht es mit der Unterhaltung. Darüber kann man sich streiten - wenn man bedenkt, was für einen gewaltigen Absatzmarkt Volksmusik und Schlager besitzen, scheint es, so sehr ich da auch Brechreiz bekomme, logisch und konsequent, dass ein Sender, der vom Volk finanziert wird, auch das spielt, was das Volk scheinbar will. Und damit könnte ich mich gut arrangieren, gäbe es denn gute Abwechslung.
Doch die Alternative sind schon Jahrzehnte tot gerittene Gäule, schlechte Duplikate erfolgreicher Formate aus dem Privatfernsehen oder wahlweise peinlicher, pseudo intellektueller, langweiliger, mit C-D Promis (meist die, die das Privatfernsehen nicht mehr will) zugebatschter Mist.
Und, was mich persönlich ganz gewaltig stört, auch wenn es eher eine Kleinigkeit ist: Eigenwerbung. Ständig und überall, auf den Sendern, in den Formaten, im Radio, auf Plakaten. Was da für Schmotte für draufgeht, wo sie das Geld doch eh bekommen. Manchmal frage ich mich, ob sie einfach nur werben, damit die Leute das Gefühl bekommen, sie hätten eine Wahl.