Der Beitrag könnte auch von mir stammen, aus Fietes ausgeprägtester Pubertäts-Phase und auch jetzt gibt es noch Tage, an denen ich von einem Spaziergang nach Hause komme und gleich danach noch einen alleine machen muss, um wieder runter zu fahren 
Wichtig ist zuerst: Auch, wenn es manchmal weh tut (mit etlichen Brandblasen, Zerrungen und gerissenen Gelenkkapseln, kann ich da ein bisschen mitfühlen - und mein Hund wiegt nur acht Kilo), du musst ihn sichern, solange er sich nicht verlässlich abrufen lässt - auspowern kann er sich doch scheinbar auch im Garten und die Möglichkeiten an Katastrophen, die passieren könnten, sind zu groß, um sich zu sagen, dass das schon gut gehen würde.
Ob nun an der Schlepp, an der Flex oder der normalen Leine, da solltest du für dich ausmachen, was dir am ehesten liegt.
Du schreibst, er sei, sobald ein zu starker Reiz auf ihn einwirke, nicht mehr ansprechbar; nunja, dann musst du schneller sein als er, also agieren, bevor er geistig weg ist. Andere Hunde scheinen ja ein Knackpunkt zu sein, versuche mal heraus zu finden, ab welcher Entfernung das ungefähr los geht. Vermeide vorerst, so gut es geht, Situationen, in denen du weißt, dass du die Kontrolle verlierst und verkleinere den Abstand langsam. Ist im Grunde auch nicht Anderes, als hier schon geschrieben wurde zum Punkt: Heranführen an den Schlüsselreiz.
Was hast du denn als Anreiz für ihn schon ausprobiert? Vielleicht sind die Leckerchen oder das Spielzeug nicht gut genug, oder das Spiel macht ihm in der Form nicht genug Spaß?
Ich würde dir auch zur Handfütterung raten, um ihm eine gewisse Abhängigkeit klar zu machen - auch, wenn es ein bisschen dauert, bis er es verstanden hat, ein hungriger Hund und ein Halter mit Futter sind eine gute Kombination.
Auch deine Erwartungshaltungen solltest du überdenken.
Erstens Gibt es nun Mal Hunde, da kann die Bindung noch so dick sein, die nicht einfach etwas machen, weil es dir gefällt und die nicht jede deiner Entscheidungen als das non-plus-ultra hinnehmen. Für eben solche muss es sich lohnen, auf dich zu hören und es ist an dir, herauszufinden, womit du ihn kriegst.
Zweitens bist du ja jetzt schon extrem negativ eingestellt, willst hinwerfen und hast schon fast keine Lust mehr. Ich kenne das ganz gut, wenn man sich schon vor der nächsten Gassirunde "fürchtet".
Aber jeder Tag ist ein neuer Tag und bei manchen Übungen und Hunden ist die Lern- und Erfolgskurve nunmal ziemlich flach und langwierig. Außerdem wirkt es sich auch negativ auf die Arbeit aus, wenn man schon frustriert anfängt; man ist gereizt, reagiert über, handelt aus Hundesicht nicht gerade souverän und nimmt jedes negative Erlebnis wichtiger, als es ist.
Konzentriere dich auf Sachen, bei denen du weißt, dass sie euch beiden Spaß machen und arbeite in so kleinen Schritten, dass für euch beide ein Erfolgserlebnis drin ist - er arbeitet z.B. im Garten gut mit, dann verlagere die Spiele doch einfach vor´s Gartentor und halte die Einheiten kurz, so dass du und dein Hund motiviert bei der Sache bleiben könnt.
Bleibe gelassen, probiere Ansätze aus und wenn sie nach einer längeren Zeit immer noch nicht fruchten, probiere eben etwas Anderes. Das Problem besteht ja schon eine Weile, da kann man auch noch die Zeit aussitzen, in der sich keine sichtliche Besserung einstellt. Am Ende hast du wieder etwas über deinen Hund gelernt.
Und halte dir vor Augen, dass er nichts aus persönlicher Abneigung tut, oder um dich zu ärgern , sondern nur nicht weiß, wie schön und lohnenswert es ist, mitzuarbeiten.
Du wirst das schon schaffen, du stehst nicht alleine mit dem Problem da und hast hier ja schon viele Tipps bekommen, die Abhilfe schaffen könnten.
Liebe Grüße