Beiträge von Liquid_Sky

    Zitat


    Und nein ich habe die Methode noch nicht ausprobiert, weil das nicht meiner Vorstellung von Hundeerziehung entspricht. Ich hab aber keine Zweifel daran, dass Hundi die Kaninchenknödel ausspuckt, wenn man ihm Käse vor die Nase hält.
    Nur was lernt er daraus?
    Jedes Mal wenn er an die Kaninchenknödel geht gibt's Käse. Supi! Würde ich dann öfter machen. :D
    Aber Gott bewahre ihr vergesst den Käse mitzunehmen.


    Wenn du es richtig blöde anstellst, ja, dann kommt es so.


    Zuerst lernt der Hund, was "Aus" bedeutet.
    Dann teile ich ihm (eher reizlose) Ressourcen zu und fordere später von ihm, sie mir auszugeben. Tut er das, bekommt er etwas, das weitaus besser ist als das erste.
    Dadurch lernt er, dass es ausnahmslos vorteilhaft ist, mir eine Ressource auszugeben.
    Hat später den Vorteil, dass auch selbst Erbeutetes viel leichter zu bekommen ist.
    Und damit ich eben nicht dumm dastehe, wenn ich mal ganz zufällig keine Scheibe Käse in der Hosentasche habe, übe ich das so lange, bis der Hund schon gar nicht mehr darüber nachdenkt - wie gesagt, generalisieren.
    Abwandeln kann ich das später dann auch. Fiete zeigt mir mittlerweile Essen auf der Straße fast immer an, bevor er es aufnimmt.


    So kommt der Hund auch nicht in die Situation, knurren zu müssen, denn wieso sollte er? Es ist ja super, wenn ich etwas von ihm einfordere. Er macht es freiwillig und gerne (mit hoher Motivation), was meiner Meinung nach die beste Voraussetzung dafür ist, dass ein Kommando zuverlässig funktioniert.
    Mag daran liegen, dass ich einen Hund habe, der sofort aussteigt, wenn ich anfange zu schimpfen, aber das ist jedenfalls das Kommando, was bei uns am besten sitzt.


    Was daran hat also mit Bestechung zu tun? Und was macht für dich die "ich setz das einfach durch"-Methode besser bzw. attraktiver als diese?

    Zitat

    Diese Tauschgeschäfte sind doch auch nichts anderes als Bestechung.
    "Bitte, bitte lieber Hund gib mir das Tempo, du bekommst dann auch was viiiiel besseres"
    Die Entscheidung liegt somit beim Hund und wenn er nicht will dann hat man wohl Pech gehabt. :lol:
    Ganz zu schweigen davon, dass man ihn für sein knurren noch bestätigt.
    So einen Hundehalter kann man als Hund doch nicht ernst nehmen.


    Hast du es selber mal probiert?


    Es geht nicht um Bestechung.
    Es geht darum, dem Hund ein entspanntes Verhältnis zu Beute und zu mir an seiner Beute beizubringen. Dann kommt es im besten Fall auch gar nicht zum "Pech gehabt", weil es für den Hund von Nachteil wäre, mir seine Beute nicht zu überlassen. Und dann kommt es wiederum nicht zum Knurren, weil die Situation keinen Konflikt darstellt.


    Ich kann mit dem Begriff des "ernst nehmen"s so langsam nichts mehr anfangen.
    Was soll das überhaupt bedeuten?
    Es geht um die Handlung des Hundes und die daraus folgende Konsequenz. Die kann von Vor- oder Nachteil sein, egal, ob es sich direkt um Ressourcen oder um die soziale Stellung (langfristig im Prinzip also auch wieder Ressourcen) handelt. Der Hund wird tun, was von Vorteil ist und lassen, was von Nachteil ist.
    Überlegungen, die darüber hinaus gehen (wie z.B. der Hund hätte eine eigene Definition von "Ernst") halte ich für vermenschlicht.


    Insofern ist mir ein konfliktarmer Alltag deutlich wichtiger als eine abstrakte Machtstellung.
    Und in der Praxis hatte ich mit dem Tauschen noch keine Probleme, funktioniert tadellos.
    Ich muss auch nicht, wie einem gerne vorgehalten wird, immer mit einer Superbelohnung rumlaufen, denn ich habe es in konstruierten Situationen generalisiert.


    Sicher würde es auch funktionieren, wenn ich ihm beibringe, dass es sehr unangenehm wird, wenn er die Beute nicht abgibt. Aber warum sollte ich das tun, wenn es so viel angenehmer für beide Seiten geht?


    Liebe Grüße

    Die Rechtsprechung dazu kenne ich nicht, allerdings kann ich ihren Punkt - wenn auch nicht die Art, wie sie ihn vorgetragen hat - in Ansätzen verstehen.


    Es bleiben zumindest bei mir doch auch beim Aufsammeln immer kleine Reste im Rasen hängen.
    Klar, die sind in ein paar Tagen auch abgebaut, wenn ich mich (oder mein hypothetisches Kind) aber gerade in diesen paar Tagen reinknien würde, fände ich das auch eklig.
    Desinfizieren ist natürlich übertrieben, aber im Ansatz finde ich schon, dass man Hunde nicht in den Gemeinschaftsgarten machen lassen sollte. Gehe doch eine kleine Runde, bevor ihr in den Garten geht und beuge einem Konflikt vor.


    Liebe Grüße

    Deine Methoden klingen schon sehr gut, da solltest du dran bleiben.
    Zuerst würde ich immer und immer wieder raus und wieder rein gehen, ohne, dass draußen etwas passiert. Habituation sozusagen, es sollte eine Gewöhnung eintreten.
    Und erst dann würde ich daran arbeiten, gesittet raus zu gehen.
    Dein Hund scheint eine enorme Erwartungshaltung zu haben - ich persönlich denke, wenn du nicht zuerst daran schraubst, machst du dir die anderen Schritte schwerer, denn unter Stress kann er sich nicht konzentrieren.
    Bietest du ihm in dem Moment ein Alternativverhalten an?


    Bleibe dran, das Verhalten hat sich sicherlich über lange Zeit eingeschlichen und ritualisiert, das zu durchbrechen, kann schwierig und langwierig sein. Je nach dem, wie du ihn selber einschätzt, könnte es auch hilfreich sein, andere Rituale (z.B. Abläufe und Zeiten zum Fressen, Spielen, usw.) zu brechen, um ihn da etwas aus diesem Trott raus zu holen und insofern zu verunsichern, dass er sich neu anpassen muss.
    Wenn er allerdings sehr stressanfällig ist, würde ich das lassen, es kann auch nach hinten losgehen.


    Viel Erfolg und liebe Grüße

    Ich würde dir alleine deshalb schon zu einem Trainer raten, damit er dir zeigt, wie du deinen Hund halten kannst.
    Es ist verständlich, dass das mit zwei "Proleten" nicht einfach ist, aber jeder gute Vorsatz bringt dir ja nichts, wenn du Billy körperlich gar nicht davon abhalten kann, doch zu machen, was er möchte.
    Als erster Tipp dazu: Umso weiter er von dir entfernt ist, desto schwieriger ist es. Wenn Billy von der Höhe groß genug ist, würde ich ihm so ein Sattelgeschirr mit Griff anziehen und ihm im Zweifel daran führen, dann kannst du ihn seitlich aus der Bewegung nehmen. Oder einen Kurzführer.
    Wenn du arg unsicher bist, kannst du ihn auch an einen Maulkorb gewöhnen, das bringt vielleicht ein bisschen Ruhe rein und deine Umwelt ist sicher auch nicht ganz undankbar ;) Nicht, dass ich glaube, dass Billy ernsthaft gefährlich ist, aber ich kann schon verstehen, warum die Leute Angst haben, wenn du selber fast völlig handlungsunfähig bist.


    Viel Erfolg und liebe Grüße!

    Einen Buchtipp hätte ich jetzt nicht parat, aber gerade am Anfang reicht es eigentlich, wenn man sich verdeutlicht, wozu die Leine da ist und wozu man trainiert.


    Ein ganz häufiger Fehler: Die Leine ist eine Sicherung und kein Werkzeug. An ihr wird nicht gezogen, gezuppelt oder so. Du verhältst dich, als wäre Luna ohne Leine unterwegs, nur eben mit doppeltem Boden ;)


    Sie soll hauptsächlich zwei Sachen lernen:
    1. Sich in einem bestimmten Radius um dich herum zu bewegen und auf dich zu achten, um diesen einzuhalten.
    2. Ungehorsam ist keine Option. Den Rückruf ignorieren geht nicht. Einfach losrennen geht nicht. Selbstbelohnendes Verhalten wie das Hetzen von Tieren muss unterbunden werden, weil du dir sonst dein Training kaputt machst.
    Im Zweifel ist Jagen, je nach Veranlagung deines Hundes, nämlich durch nichts zu toppen. Bei meinem könntest du mit einem Kilo Käse eingewickelt in ein Kilo Speck umhüllt von zwei Kilo Hack wedeln und er würde trotzdem lieber dem Hasen hinterher :p Insofern muss man daran arbeiten, dass er merkt, dass das keine Option für ihn ist.


    Ich weiß nicht, wie hilfreich das jetzt für dich war, aber vielleicht reicht es als erster Eindruck. Und einen Buchtipp hat bestimmt auch noch jemand für dich :smile:


    Liebe Grüße

    Es wäre halt die Frage, ob sie das nur in Bus und Bahn macht oder ob es eher ein generelles Problem mit dem Abwarten gibt.


    Meine Hunde waren bisher leider beide so anstrengend, wenn es ums Reise ging.
    Meiner Hündin war es einfach allgemein zu aufregend, deswegen war sie hibbelig und hat gejammert. Da hat es dann auch die Übung gebracht, dass das irgendwann ging.
    Mein Rüde hingegen motzt immer, wenn er warten muss, weil wir irgendwo stehen bleiben und er weiter will.
    Da war das ein anderer Ansatz; ich begrenze ihn körperlich (zwar nicht mit einer Box, aber ich setze mich dementsprechend oder er muss auf den Schoß), er hat ein "warte"-Kommando gelernt und wenn er rummotzt, wird das konsequent unterbrochen, auch mal etwas schärfer.
    Sonst gebe ich ihm keine Aufmerksamkeit (es sei denn, er wird kuschelig - und das darf er ja :D ) und so klappt das sehr gut.


    Vielleicht kann man das auch kombinieren. Ihr bringt ihr ein Signal zum Warten bei. Zuerst fahrt ihr nur eine Station mit dem Signal, wenn sie soweit ist, dass sie die Zeit hin bekommt. Wenn das klappt, fahrt ihr zwei... usw.
    Allerdings ist die Zeit dazu echt knapp.


    Was ihr jetzt macht (mit Käse ablenken), mag zwar kurz funktionieren, ist aber im Großen und Ganzen kontraproduktiv. Denn dadurch steigert ihr die Erwartungshaltung, dass im Zug irgendetwas Tolles passiert und macht die Fahrt potenziell viel aufregender.
    Im Zug sollte gar nichts passieren, das müsst ihr ihr beibringen.


    Viel Erfolg und liebe Grüße

    Zitat

    Dachte eigentlich, es ist wichtiger, dass Hundi bei uns ist, weniger, dass er mit einem fremden Menschen in der eh noch nicht so vertrauten Umgebung ist...
    Der Welpe wird ca. 3 Tage vorher einziehen, da ist nicht gerade viel Zeit, um ihn auch noch mit einem Hundesitter vertraut zu machen... Er soll sich doch erstmal an uns gewöhnen...und ihn dann gleich einen ganzen Tag in fremde Hände...ich weiß nicht....


    Oh menno....


    Ich gehöre auch eher zu der Sorte, die Welpen lieber mit Samthandschuhen anfasst, aber da brauchst du dir, m.M.n. wirklich keine Sorgen zu machen.
    Relativ "fremd" sind zu der Zeit eh noch alle und selbst für den Fall, dass der Welpe den Sitter furchtbar doof findet, wird er wegen eines Tages keinen Schaden erleiden.
    Gewöhnen wird er sich trotzdem an euch - ihr fahrt ja nicht zwei Wochen in Urlaub ;)


    Mach dir mal keinen Kopf und bleibe entspannt, denn eine Weltuntergangsstimmung solltest du, wenn es soweit ist, im besten Falle nicht verbreiten :p

    Suche dir doch einfach einen Sitter, ein bisschen Zeit ist ja noch und dann könnt ihr in Ruhe an der Taufe und der Feier teilnehmen und der Welpe hat nicht so viel Aufregung. :smile:
    Du kannst z.B. bei betreut.de, gassi-gassi.de oder tierhelden.de schauen.
    Oder man fragt Nachbarn, wenn da Hundefreunde dabei sind, einen süßen kleinen Welpen bekommt man bestimmt schnell unter ;)
    Würde das gar nicht als Problem sehen.


    Liebe Grüße

    Wo wohnst du denn?


    Habe gerade mal geschaut, einige Bibliotheken haben das.
    Ich habe es bisher in Berlin, Gießen, Karlsruhe, Stuttgart und Hannover gefunden, jeweils in den Universitätsbibliotheken der Städte, bzw. in den Pflichtexemplarbibliotheken (die sind, soweit ich weiß, öffentlich).
    Eventuell könntest du versuchen, es da oder, wie schon geschrieben, per Fernleihe zu bekommen.


    Ansonsten empfehle ich, bei Antiquariatsbuchhandlungen (z.B. abeBooks, viertel) zu schauen. Manchmal machen die sich auch im Auftrag auf die Suche, wird dann aber teuer.


    Liebe Grüße