Also, ich war schon mehrfach mit Hund in Norwegen, und kann nur sagen - ein echter Traum! :^^:
Je nach Ecke trifft du kilometerweise keinen Menschen, die Natur ist wild und ungezähmt, die Landschaft fantastisch... und für jemanden, der gern draußen unterwegs ist bietet es alle Möglichkeiten, die das Herz begeht - wir waren quasi ganztags draußen wandern und angeln.
Mit Hund musst du beachten, dass generell in ganz Norwegen Leinenzwang herrscht. Das vor allem weil überall freilaufende Rinder und Schafe unterwegs sind. Ohne Zäune.
Außerdem gibt es sehr viel Wild (auch Bären und Luchse, letztere hab ich selbst nachts schon kurz gesehen), welches zum Teil auch relativ wenig Berührungsängste mit Menschen hat.
Abends kam z.B. immer ein Fuchs zum Abfallplatz neben unserer Hütte, und hat sich seelenruhig an den Fischabfällen bedient, auch wenn wir plus Skadi auf der Terrasse gesessen haben.
Elche und Rehe laufen einem auch sehr häufig über den Weg und sind verhältnismäßig wenig scheu. Besonders die Elche haben oft echt die Ruhe weg... und mit einer aufgebrachten Elchkuh ist sicher nicht zu spaßen.
Den Leinenzwang interessiert die Norweger meiner Erfahrung nach aber eigentlich nicht, wenn du mit einem gut gehorchenden Hund auch leinenlos unterwegs bist. Im Gegenteil, es wurde nur dauernd bewundert, wie gut Hund gehorcht, das gibt es auf dem Land nämlich kaum. Da werden vor allem Jagd-, Hüte- und Hofhunde gehalten, die neben den zur Arbeit nötigen Fähigkeiten kaum erzogen werden.
Ansonsten wird ein Tollwut-Titer-Nachweis verlangt, der mindestens 120 Tage (glaub ich) nach der letzten Impfe genommen werden muss. Außerdem eine spezielle Wurmkur maximal 3 (?) Tage vor der Einreise verabreicht. Da würd ich mich aber noch mal beim TA oder beim Zoll erkundigen, ich weiß nicht, ob sich da inzwischen was geändert hat.
Zu Anreise:
Ich hab mit Hund schon beides gemacht, Landweg über Dänemark (Ätzend lang. Wir waren bestimmt 28 Stunden bis Höhe Trondheim unterwegs, obwohl wir uns abgewechselt haben und in einem durchgefahren sind) und den Weg über Wasser, die Fähre von Fredrikshafen nach Göteborg. Die ist recht kurz, eine Speedroute. Normalerweise sitzt da der Hund nur um die 5 Stunden im Kennel... je nach dem, wann man drauf fährt eine Stunde bis zur Abfahrt, 3 Stunden Überfahrt und noch mal ein wenig hinten dran bis man runter kann.
Bei uns gab's natürlich einen Motorschaden, und das arme Skaditier musste mit seinen 6 Monaten (und zu allem Überfluss das erste mal läufig, so dass ihre männlichen Mithäftlinge schier verrückt wurden) über 9 Stunden im Kennel sitzen. GsD durfte ich sie so oft ich wollte besuchen. Da hab ich dann eben ein paar Stunden dort im stark überklimatisierten Kennelraum gesessen, gelesen und gefroren...
Aber grundsätzlich fand ich das ganze schon ganz gut. Über Land ist man doch arg lang unterwegs, zumindest, wenn man wir wir bis über Trondheim hoch muss.
Und lecker all-you-can-eat-Buffet für den kleien Geldbeutel gibt's auf den Fähren auch.
Nicht zu vergessen der Duty-Free-Shop an Bord.
Preislich nimmt sich das auch nicht wirklich was. Das was man an Fährgeld spart, geht in etwa für Sprit und Brückenpassage drauf...
Was die Unterkunft angeht kann ich dir leider nicht viel weiter helfen - mein damaliger Freund hat da oben ein Häuschen gehabt. Also mussten wir uns darum nicht kümmern. Aber soweit ich weiß gibt es viele Norweger, die ihre Ferienhäuser (oder besser Wochenendhäuser) auch vermieten. Vielleicht findet ihr da ja irgend ein gutes Angebot.
Wegen Mitternachstsonnenzeit:
"Voll" ist es in Norwegen eigentlich nie. Bzw. man findet immer Stellen, die "leer" sind. Das Land hat unglaublich wenig Einwohner gemessen an der Fläche, und knapp die Hälfte davon lebt schon in Oslo und Umgebung. Wenn ihr also nicht gerade nach Oslo, Trondheim oder Bergen reisen wollt, findet ihr bestimmt nette Plätze.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass ihr euch immer gut Ausrüstet mit dem notwendigsten. Vor allem Sprit. Ein 10 Liter Reservekanister sollte möglichst immer dabei sein, denn besonders nachts hat nicht jede Tankstelle geöffnet.... und es kann vorkommen, dass man mal 60 -70 km keine offene findet.
Ich hab außerdem die Erfahrung gemacht, dass besonders der Sommer echt ätzend ist, was die Mücken und Knots (ich glaub, die nennt man hier Kriebelmücken) angeht ist. Wenn es warm ist, und das Wasser in den brackigen Mooren steht, vermehren die sich ungemein und fressen einen halb auf. Da ist der kühlere Frühherbst wirklich angenehmer....
Der Herbst hat auch den Vorteil, dass es dann Unmengen Pilze, Blau-, Preisel- und Moltebeeren zum sammeln gibt. Das war für mich immer ein ein Highlight - quasi Selbstversorger spielen. Wir haben immer nur Brot, Milch, Eier und ähnliches "basales" eingekauft und ansonsten vorn Pilzen, Fischen und Beeren gelebt. Das wir keinen vom vielen Fisch/Pilzen keinen Eiweißschock bekommen haben ist echt ein Wunder
Aber das muss man mögen. Ich weiß ja nicht, ob das so euer Ding ist...
Das wär erstmal alles, was mir dazu einfällt... wenn du noch konkrete Fragen hast - frag jederzeit!
...und Bilder zum Einstimmen hätt ich auch... 