Beiträge von Brazzi

    Ich habe die letzten 5 Jahe auch in einem sehr kleinen und "familiären" Dorf gewohnt und sehe das Leben der Dorfhunde mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Bei uns gab es nicht nur den "guten" HH und den "bösen" HH, sondern viele Abstufungen dazwischen. Und eigentlich waren alle Gruppen recht gleichstark vertreten.
    Nehmen wir einmal unsere direkten Nachbarn. Sie hatten einen Rhodesian-Mix, der den ganzen Tag auf einem großen Hof herrumlaufen durfte. Ich sage bewusst durfte, denn das Grundstück war wirklich groß Hof, Scheune, riesiges Haus, Wiesen die dazu gehörten. Er hatte was zu bewachen - was seiner Natur sehr entgegen kam - konnte ins Haus wenn er wollte, und gehorchte brauchbar. Ab und an kamen die Dorfstreuner vorbei.
    Dafür gabs halt höchstens mal einen Sonntagsspaziergang, geschweige denn Hundesport oder ähnliches. Einen unglücklichen Eindruck machte dieser Hund trotzdem überhaupt nicht.
    Andererseits gabs auch diese armen Hinterhofhunde, die man höchstens mal geifernd am Zaun standen, genauso, wie den fettgefütterten Dackel, der jeden abend die gleiche langweile Runde um den Block geschleift wurde.
    Ich glaube allerdings, dass es jede Art von HH überall gibt, und dass sie in einem "familiären" Dorf einfach mehr auffallen. Und sicher, bei uns im Dorf lebet auch ein.... sagen wir mal vorsichtig.... etwas verschrobener und "altbackener" Menschenschlag. Das ist im städtischen Umfeld sicher etwas anders.
    Aber wir sollten uns bewusst sein, das hier im Forum tatsächlich überwiegend Leute posten, die ein wirkliches Interesse an ihrem Hund oder Hunden allgemein haben (sonst würden sie's nämlich nicht tun) und daher unsere Wahrnehmung etwas idealisiert verzerrt ist.
    Bitte nicht flasch verstehen, ich finde diese Art der "Hinterhofhundehaltung" auch furchtbar, denke, aber dass sie leider öfter vorkommt als man meint - und zwar nicht nur auf dem Dorf.

    Dein Hund ist meines Erachtens nicht direkt "aggressiv" - er tanzt euch schlicht weg auf der Nase herrum und hat nur wenig bis keinen Respekt vor euch. Das alles passiert momentan noch auf einer spielerischen Ebene (in die Hand zwicken und weg laufen, Raseminuten als Übersprungshandlung) - kann sich später, wenn er erwachsen wird, schlimmstenfalls zu ersthaften Maßregelungen (Knurren,Schnappen) auswachsen. Das ist in diesem Alter nichts ungewöhnliches, er hat seine erste sogn. Flegelphase. Jetzt lernt der Junghund, wo ssein Platz im Rudel sein wird und testet seine Grenzen aus.
    Für euch heist dass allerdings, das ihr nun umso konsequenter mit ihm sein müsst. Lasst ihm nichts von seinen Albereien durch gehen. JEDER Befehl, der einmal von euch gegeben wurde wird durchgesetzt. Sprich, wenn er nicht kommt, holst du ihn.
    Das er euch das Stöckchen nicht bringt, würde ich zur Zeit auch nicht zu lassen. Wenn du ein Stöckchen wirfts und er der Aufforderung es zu holen nicht ncahkommt, gehts du hin und nimmst es an dich. Dann legst es für den Hund unerreichbar weg. So lernt er, das die nichtbachtung deiner Befehls zur Konsequenz hat, dass er das Stöckchen überhaupt nicht mehr zur Verfügung hat. Lässt du ihn jedoch nach Nichtbeachtung deines Komandos weiter kauen, belohnt er sich für seinen ungehorsam selbst.

    Da es nur Vollmilch war, würd ich jetzt nicht in Panik verfallen. Bitterschoki wär schlimmer gewesen.
    Sie nur zu, das er in den nächsten Wochen in keinem Fall noch weitere Schokolade zu sich nimmt. Der für Hunde toxische Stoff aus SChokolade - Theobromin - wird vom hündischen Organismus nur sehr langsam abgebaut und wird im Körper eine Zeit gelagert. Somit kann man einen Hund auch damit vergiften, dass man ihm täglich nur geringe Mengen Schkolade zuführt, da sich die kleinen Einzelmengen im Körper zu einer gefählichen Menge summieren.

    Ich finde es als Grundidee eigentlich ganz nett, aber als Mischlingshalter finde ich die Aussage: "So individuell wie ihr Hund" in Bezug auf diese Seite mehr als unpassend.... einen Berner Sennen-Colli-Mix-Aufkleber hab ich nämlich nicht gefunden. Und auch sonst find ichs ein wenig zu eingeschränkt und eintönig was die Motivwahl angeht.

    Zitat

    Moin,

    sich am Kopf berühren, Wange an Wange oder per Kuss ist menschliches Verhalten. Bei Hunden ist das umgangssprachlich ausgesprochen unhöflich. Und dann vielleicht noch ansehen? Was für den Hund eine weitere Unhöflichkeit ist. Hunde sehen eher aneinander vorbei.

    Wenn Ihr Hunde beobachtet, wie diese sich begrüßen, dann tätschelt niemand dem anderen den Kopf. Dazu kommt, das die vorgebeugte Haltung eines Menschen in der Hundsprache etwas sehr bedrohliches ist. Hingebeugt kann einen Angriff signalisieren. Im Gegenteil, sie wenden sich einander eher seitlich zu.

    Zurück gelehnt passt da dann schon eher..... von uns Menschen her gesehen. 98 % aller hündischen Kommunikation läuft nonverbal ab.

    Da schreibst du wahre Worte. Und berücksichtigen muß man das in jedem Fall.
    Trotzdem sind wir nunmal keine Hunde.
    Ich zitier mich hier mal selbst aus einem anderen Thread, wo es um das Thema Schnauzgriff ging (bitte verzeiht die dadurch themenfremden Begrifflichkeiten), denn ich finde die Kernaussage passt hier genauso:

    Zitat

    Ich finde, Hund ist Hund, und Mensch ist Mensch - daher hat ein Schnauzgriff bei einem Welpen wenig sinn, ebenso wie der sog. Alphawurf, bei dem der Hund auf den Rückengeschmissen wird, um ihn zu unmterwerfen.
    Bei Hundeverhalten, was wir Menschen versuchen zu imitieren, besteht immer die Gefahr, dass wir in einer falschen Situation zu einem falschen Zeitpunkt das Falsche machen - eben, weil wir unseren Hund meist nicht soooo huntertprozentig lesen können. Das kann zu völliger fehlinterpretaion seitens des Hundes und im schlimmsten Falle zu Verhaltensstörungen führen.
    (Mal abegesehen davon, das wir ja z.B. keinen Schwanz zum wedeln haben
    und es auch etwas komisch wirken würde, wenn wir beim Hund hinten aufreiten, um unsere Dominaz zu zeigen lol )
    Daher bin ich der Meinung, das wir gar nicht erst versuchen sollten uns wie ein Hund zu benehmen, sondern unsere eigene Komunikation dem Hund Nahe bringen. Hunde können durchaus Gestik und Mimik eines Menschen "lernen", so wedelt Skadi inzwischen sogar mit dem Schwanz, wenn ich sie anlächle, obwohl Zähnezeigen unter Hunden ja durchaus meistens eher negativ belegt ist.

    Wir hatten schon einen Hund, der genrell keinen gesteigerten Wert auf gekuschel oder gestreichel legte. Sie hat es zwar über sich ergehen lassen, ist nach einer Weile aber immer genervt gegangen. Die einzige Aussnahme waren Kinder aller Art, zu denen hat sie sich irgendwie wie magisch hingezogen gefühlt.
    Skadi lässt sich von Fremden auch nicht unbedingt anfassen, da macht es aber kaum einen Unterschied ob am Kopf oder sonstwo. Von mir oder ihr vertrauten Personen hingegen lässt sie sich überall "betatschen". Ulkigerweise hat sie es besonders gerne, wenn ich ihre Nasenwurzel kraule oder streichele. Außerdem bohrt sie ihren Kopf beim Schmusen häufig in Achselhöhlen, Armbeugen, zwischen Kopf und Schulter oder eben auch in meine Hände.
    Ich halte es schlicht für einen Vertrauensbeweis, wenn sich ein Hund von jemandem am Kopf anfassen lässt - ähnlich dem darbieten des Bauches um dort gekrault zu werden. Meines Erachtens zeugt es von einem gesunden Misstrauen, wenn er sich nicht sofort von jedem dort berühren lässt.
    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es für Hunde genrell unangenehm ist am Kopf berührt zu werden, da auch die soziale Körperpflege unter Hunden Berührungen am Kopf vorsehen.

    Zitat

    Mir wurde gesagt, dass wenn man etwas zu oft sagt wie z.B. "Nein". Der Hund dagegen stumpf wird und es ihn nicht mehr interessiert.

    Das wird mit Sicherheit passieren, wenn du dem "Nein" keine Taten folgen lässt. Dann lernt Hundi nämlich, dass "nein" keine Konsequenzen mit sich bringt - sprich: es ist völlig egal, ob du "nein" sagts, oder im Viereck springst - dein Hund wird dich ignorieren. Das "Nein" muss also zwingend auch mit Taten (sofortiges Igorieren, Entfernen des Gegenstandes etc.) unterstrichen werden, wenns irgendwann mal ne Wirkung haben soll. ;)

    EDIT: Achso... lass dich nicht entmutigen, wenns etwas länger dauert, bis der kleine das schnallt, du fängst ja anscheinden gerade von "null" an. Welpenerziehung ist Zeitaufwending, das macht man sich am Anfang nicht unbedingt so klar. Und ich kann dich schonmal vor Flegelphase und Pubertät vorwarnen, da kommt noch ne Menge Spass auf dich zu. Wichtigste Grundregel generell ist und bleibt die Konsequenz.

    Gerade im Welpenalter halte ich ein Zusammenliegen von Hund und Halter für sehr Bindungsfördernd. Im adulten Alter halte ich es eher für einen starken Vertrauens-und Bindungsbeweis (und in Folge dessen auch als Bindungstärkend), wenn sich meine Hündin nachts freiwillig an mich ankuschelt weil er sich so am wohlsten fühlt.
    Mir zeigt das eigentlich, dass sie ein gesundes Verhältnis zu ihrer "Chefin" hat und sich in meiner Gegenwart entspannt fühlt. Ich verteidige "mein" Revier nämlich nicht nicht, weil ich mich von ihr dominieren lasse, sondern - im Gegenteil - weil ich souverän so weit über ihr stehe, das ich es gar nicht muß. Sie käme überhaupt nicht auf die Idee mir irgendwas streitig machen zu wollen. Auf der anderen Seite muß sie auch nicht unsicher sein und mich bei jedem Versuch ins Bett zu steigen mit Beschwichtigungsgesten überschütten, da die Fronten ja geklärt sind.
    Skadi verlässt auf meine Weisung hin postwendend das Bett, ohne zu murren oder mich auch nur eines wehleidigen Blickes zu würdigen und schläft halt im Körbchen weiter.
    Ich finde, dass es eine gesunde Beziehung zwischen Hund und Halter anzeigt, wenn ein Hund freiwillig, selbstverständlich und vor allem völlig ohne unterwürfiges Getue zu "seinem/n" Menschen kommt, um zu kuscheln - immer vorausgesezt, der Hund akzeptiert seinen Platz in der Rangordung ohne jeden Zweifel.