Beiträge von Brazzi

    Diese beiden Sätze....

    Zitat

    "Die müssen das unter sich ausmachen!"

    oder

    "Aber die müssen doch mal hallo sagen!"

    *kotz*

    ...und das hier..

    Zitat

    "Sozialisation" - weil jeder Hund, der im erwachsenen Alter nicht infantil spielispieli mit x-beliebigen fremden Hunden machen mag, ganz furchtbare Defizite damit haben muß


    ...zusammen sind mein Horror im Alltag.

    Ansonsten das klassische "Alpha", Chef" und "Rudelführer".
    Im Training bzw. in der fachlichen Diskussion geht mir "Deprivationsschaden/-syndrom" und "depriviert" massiv auf den Zeiger, denn mir kommt es so vor, dass inzwischen gefühlt jeder zweite Hund eine solche Beeinträchtigung haben soll und diese derzeit zu einer neue Modeausrede für diverse Erziehungslücken mutieren...

    Bei uns auch Aussies ohne Ende. Aber kein Wunder, wir haben hier nen Züchter am Ort und zu allem Überfluss wurden hier letztes Jahr papierlose Aussies vermehrt, die auch alle in der Gegend geblieben sind.
    Dann noch zunehmend Ridgebacks und schon seit langem sehr häufig JRT. Auch (Rauhaar)dackel scheinen wieder im Kommen zu sein...
    Labradore und Goldies sieht man hier inzwischen eher selten. Dafür vermehrt Mixe aus dem Ausland.

    Dem schließe ich mich zu 100 % an.
    So hart es klingt, aber Abgabe scheint mir unter den beschriebenen Umständen hier am sinnvollsten für alle Beteiligten.... denn der Hund kommt nicht zur Ruhe, da er keine Regenerationsphasen bekommt in eurem turbolenten Haushalt, ihr kommt nicht zur Ruhe, weil der Hund aufgedreht ist, und für das Verhalten eures ADHS-Sohns ist die ganze Stimmung und ein unter Strom stehender Hund sicherlich auch nicht förderlich. Alle Seiten puschen sich gegenseitig hoch - quasi ein Teufelskreis...

    Gerade erst gelesen:

    Zitat

    Hundekenner und Hundeprofis mögen mich gerne korrigieren, aber ich denke, dass da zwei Faktoren zusammenkommen. Der Hund ist jetzt ein halbes Jahr "jung" und befindet sich damit in der Pubertät. Dann kommt da hinzu, dass sie bei euch ihre Position in der Rangordnung sucht und auch bemüht ist, nach Möglichkeit im Rang sehr hoch zu kommen.

    Auch wenn ich die Pubertät auch als möglichen Grund angeführt habe - diese Rangordungsgeschichte (vor allem, dass ein Hund zwangsläufig versucht einen möglichst hohen Rang zu erreichen) hält sich leider immer noch recht hartnäckig, ist aber wisschenschaftlich schon lange wieder legt. Daher bitte auch unbedingt von dem fett markierten

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    ...(Gehorsam, Unterwerfung)...

    absehen!
    Eigene Grenzen abstecken und zur Not auch körperlich durchsetzen (z.B. mit Körperblock etc.) ist das eine - Unterwerfung um dem Hund zu zeigen "wer der Chef ist" etwas ganz anderes und überflüssig wenn nicht gar kontraproduktiv!

    Ist die kastriert (wäre ja - wenn auch eine furchtbare Paixis - nicht unüblich bei Tieschutzhunden) oder ist sie noch intakt?
    Wenn letzteres zutrifft, könnten es die ersten hormonellen Schwankungen sein. Die können Teils extrem heftig ausfallen. Ich erlebe das gerade bei der Junghündin meines Vater - da gibt es Tage, an denen sie einen massiv meidet, fast panisch reagiert, wenn irgendwo plötzlich Krach ist und fast den ganzen Tag mit der Rute unter dem Bauch umherläuft. Manchmal hält das ein paar Tage, manchmal ist auch schon am nächsten Tag alles beim alten oder gar im Gegenteil - Madame ist rotzfrech, hat Bohnen in den Ohren und schüttelt Stress einfach ab.
    Auch sie hatte eine Zeit (so ca. vom 8ten bis zum 11ten Monat), in der sie sich nicht hat Anfassen (Pfoten abwischen, Zecken ziehen, Ohren gucken etc.) lassen, ohne zu schreien und z.T. auch zu schnappen. Wir haben sie in dieser Zeit einfach in Ruhe gelassen so weit es ging, denn mit jedem Versuch das sanft zu trainieren wurde es nur schlimmer. Inzwischen ist das Verhalten wieder komplett weg, zumindest in dieser krassen Form.

    Solches Verhalten in der Pubertät ist völlig normal und auch erklärlich. Es ist die Zeit in der sich Hunde "verselbstständigen", ein Selbstbewusstsein für die eigenen Grenzen entwickeln und diese definieren. Gleiczteitig wächst ihr Fokus nach außen und die Vorsicht der Umwelt gegenüber. In der Natur wertvoll, weil dieses die Zeit wäre, wo ein Junghund im Zweifel langsam selbstständiger würde und mit voller geschlechtsreife im Zweifel vielleicht in fremde Gebiete abwandern würde, für uns Menschen jedoch lästig. Hat übrigens nix mit "höheren Rang haben wollen" zu tun...

    Ich würde alles "unnötige" derzeit nicht oder so wenig wie möglich provozieren, Dinge eventuell nochmal neu einritualisieren (das Pfoten abputzen z.B. neben bei machen, während man ein lustiges Raufspiel mit dem Handtuch veranstaltet oder so) und Dinge, die sein müssen (TA-Besuche z.B.) "kurz und knapp" zu halten. Hier hat bei der Hündin meines Pas übrigens ein bestimmt ausgeführter Nackengriff Wunder gewirkt - kein schreien, kein wehren, Prozedur schnell vorbei, danach ein Leckerlie - fertig.
    Das mit dem Wegschicken, würde ich über eine kurze Hausschleppleine regeln. Kommando geben, wenn es nicht ausgeführt wird den Hund kommentarlos raus führen, zur Not kurzzeitig i-wo anbinden. Da gibt es dann keine Körperlichkeit mit dem Hund, die zu Schnappen oder ähnlichem führen könnte.

    Besonders der letzte Tipp gilt selbstverständlich auch, wenn es sich nicht um die Hormone handelt. ;)

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    Ich habe einfach lediglich nur die Angst das es ein dauerhafter Zustand werden könnte und sie ihn definitiv ablehnen wird ich verstehe die Reaktion von ihr und gehe nicht dazwischen, sie beißt ihn ja nicht sie weißt ihn lediglich zurecht und er merkt sich das ganze auch aber seitdem er da ist gibt es die ganze Zeit nur gebelle und geknurre das zerrt ganz schön an den Nerven. Zumal ich sagen muss draußen ist alles okay in unserem Garten dort wird gespielt und getobt und die Welt ist in Ordnung solange er nicht an ihr Spielzeug geht das sie gerade im Maul hat.


    Also erstmal schließe ich mich denjenigen an, die der Meinung sind, das das Verhalten völlig normal ist.
    Ich würde allerdings die Hündin deutlich besser vor dem Welpen schützen, denn sie scheint sich nicht klar genug durchsetzen zu können. Das ist oft ein Problem von psychischer Stärke nicht von Körperkraft.
    Wenn der Welpe von sich aus zur Hündin Kontakt aufnimmt und reagiert nicht auf deutliches Drohen ihrerseits, oder nach Vertreiben sofort einen weiteren Versuch unternimmt, ist es deine die Pflicht ihn in seine Schranken zu weisen. Denn ansonsten kann es durchaus sein, dass sie aus Überforderung irgendwann wirklich gnatschig (über)reagiert wenn der Pimpf so gar keinen Respekt vor ihr zeigt. Außerdem wird sich ihre Einstellung definitiv nicht positiv entwickeln können, wenn sie ihn immer nur als aufdringlich empfindet.
    Schaffe einen Rückzugsort, an dem die Hündin definitiv (weiträumig) ihre Ruhe hat und verhindere auf der Anderen Seite, dass sie dem Welpen ständig hinterher dackelt um zu kontrollieren.

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    Es geht doch nicht darum unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden


    Doch, so wie ich das verstanden habe geht es genau darum.
    Was man damit erreicht, und warum es durchaus sinnvoll ist, nicht zu kastrieren trotzdem man nicht 100% in der Lage ist die Hunde zu trennen stehen in meinen oberen Posts. Und dass man eventuell trotzdem noch trennen muss/sollte schrieb ich auch.
    Ob der Homonstress während der Läufigkeit belastender als die Folgen einer Kastra sind, sei dahin gestellt. Bei Nicht-Kastra und alleinigem trennen wären sie ohnehin da.
    Das Risiko einer Pymetra mag erhöht sein bei einem dennoch erfolgten Deckakt. Dieser kann aber auch bei Kastraten vorkommen, so dass man nach dieser Logik auch kastrierte Rüden von der Hündin fernhalten müsste. Ich persönlich kenne aber recht viele Leute, die die Kombi kastrierter Rüde - intakte Hündin halten und viele darunter wo es während jeder Läufigkeit regelmäßig zu Deckakten kommt. Keine der Hündinnen hatte bisher eine Gebärmutterentzündung. Das bedeutet nicht, dass das Risiko nicht besteht oder dass ich persönlich es zulassen würde, dass eine Hündin dauernd gedeckt wird, aber es ist auch nicht zwangsläufig ihr Todesurteil, wenn es eben doch mal passiert.

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    Was also erreicht man mit diesem Eingriff???


    Nochmal kurz und knapp: Die Sicherheit keine Inzucht-Welpen in die Welt zu setzen, wenn trotz aller Vorsicht doch mal was passiert und die Vermeidung von Dauerstress und Verhaltensproblemen durch einen unnötigen Eingriff in das Hormonsystem der Hunde.

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    also hier im Forum sind ja fast alle Kastrationsgegner, aber naja sehr sehr viele Hunde sind kastriert und es ist nicht so schrecklich wie hier oft dargestellt.

    Die Gegner sind es aber nicht ohne Grund. Aus meiner Sicht ist Kastration nicht mal vorwiegend wegen dem Aspekt der "Körperverletzung", sondern vor allem aus verhaltenstechnischer Sicht kritisch zu betrachten.
    Wenn man zwei Rüden hat, die keinerlei (hormonell bedingte) Probleme machen sollte man den Teufel tun, und ihnen ihr Testosteron nehmen. Damit können sich nämlich Probleme erst entwickeln. Aus gelassenen Hunden werden im schlimmsten Fall unsichere Pöbler oder, wenn zum falschen Zeitpunkt entmannt, Sexualobjekte für intakte Rüden. Das muss, wenn es sich vermeiden lässt, wirklich nicht sein.

    @TS:
    Du findest bestimmt auch in deiner Nähe eine TA oder eine Klinik, die die Serilisation durchführt. So ungewöhnlich ist es inzwischen nicht mehr. Viel Glück bei der Suche! :smile:

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    So bleibt also nur noch Chip,Hormonspritze oder Kastration.

    Da fahre ich dann mit der kleinen kerngesunden Leila (die sich wahrscheinlich noch darüber freut wie Bolle) zum Tierarzt,gebe sie dort ab und hole dann ein verletztes Tier mit Schmerzen und was weiß ich, wieder ab.
    Ich weiß nicht ob ich das nur momentan so emotional sehe, aber ich käme mir so Sch.... vor dabei.

    Oder doch beide Rüden? Wenn es für Rüden doch nicht so schlimm ist?
    Kann mir jemand die Entscheidung abnehmen? ;)

    Hast du meinen Post (den über deinem) gelesen? ;)

    EDIT: Chips oder Hormonspritzen würde ich auf Dauer definitiv nicht wählen, die belasten auf die Zeit gesehen zu stark...

    Für mich wäre Sterilisation der Rüden wohl das Mittel der Wahl.
    Dabei werden lediglich die Samenleiter durchtrennt, die Hoden bleiben an ihrem Platz. Somit wird auch nicht in den Hormonhaushalt eingegriffen. Der Deckakt wird dann vermutlich trotzdem ausgeführt (das kann dir allerdings auch mit Kastraten passieren) und es könnte (je nach Aufdringlichkeit der Kerle) auch dann nötig sein kurzfristig oder zeitweise eine Trennung vorzunehmen, um der Hündin den Stress mit zwei liebestollen Rüden zu ersparen. Allerdings wäre ungewollter Nachwuchs dann im Zweifel ausgeschossen und man müsste nicht so höllisch genau aufpassen und dauernd trennen.
    Bleibt natürlich das Narkoserisiko (was ich in deinem Fall allerdings wohl eingehen würde) und die Tatsache, dass nicht jeder TA eine Sterilisation vornimmt/nehmen kann/will.