Zitat
Wird der Hund beim nächsten Mal das gefunden Würstchen vielleicht nicht aufnehmen? Die Wahrscheinlichkeit ist wohl sehr gering, wenn dem Hund diese Beute sehr wichtig ist. Er wird es eher so schnell verschlingen, das man keine Möglichkeit hat mehr einzugreifen, evtl. verteidigt er seine Beute noch vehementer (was verständlich wäre) oder er macht es so, dass sein Mensch es überhaupt nicht mitbekommt.
Das wäre nicht mein Weg, nicht das was ich wollen würde, denn so könnte ich ihn nicht sicher davor bewahren, etwas aufzunehmen, was ihm schadet
Ich würde wollen, dass mein Hund mit das Würstchen in der Wiese anzeigt,weil er weiß dafür gibt es was richtig Tolles.
bei dem würstchen-bispiel bin ich ganz deiner meinung, teckeljung.
hier würde ich persönlich auch nicht aversiv arbeiten, da mir die gefahr zu größ wäre, dass der hund das nächste würstchen eiliger runterschlingt.
ich würde hier, gerade bei nem ex-straßenhund auch auf eine saubere anzeige, anstatt auf meideverhalten setzen.
aber es gibt andere bereiche, in denen ich, je nach hund und situation, auch durchaus mal körperlich grenzen aufzeige. und es gibt auch hundetypen, die eine körperliche erziehung brauchen.
@verlaine, eventuell kannst du das nicht nachvollziehen, weil du hunde führst, die als sehr sensible gelten und wenig hinterfragen?
ich würde, gerade beim yorkie und shi-tzu auch eher wenig körperlich agieren, weil gerade bei diesen hunden teilweise eine hochgezogene augenbraue reicht, um sie aus erregungslagen zu holen.
das sieht bei nem durchdrehenden herdenschutzhund oder bei nem abgehenden malinois deutlich anders aus.
ich nehme dir deine schwarz-weiß-einstellung gar nicht so krumm, denn ich denke, dass es sich bei diesen aussagen einfach um einen mangel an erfahrungen handelt, wofür du ja nichts kannst.
vielleicht musst du bestimmte hundetypen mit vergangenheit einfach mal selbst führen.
ich hab z.b. als zehnjähriges mädchen unseren familienhund kessy selbst erzogen und konnte, bis ich bestimmte hundetypen kennen gelernt hatte, nicht verstehen, dass es z.b. hunde gibt, die andere schwer beschädigend beißen.
ich war mit hunden groß geworden, meine oma ist tierärztin und hatte immer viele hunde (dackel, schäferhunde, königspudel). mein onkel hatte zwei hunde (boxer und mops) und wir hatten unseren familienhund, der auch täglich hundekontakte mit unterschiedlichsten hunderassen und -typen hatte, allesamt (bis auf den königspudel meiner oma) super sozialisiert.
ich dachte immer, wenn uns ein unverträglicher hund begegnete: "jaaa, da sind halt die besitzer alle bescheuert und hysterisch, wenn die mir sagen, ich solle meinen hund bei mir behalten. hunde verletzen sich nicht einfach mal so."
ich wurde aber durch die dobidame, die ich vor einigen jahren bei mir aufnahm, sehr schnell eines besseren belehrt, als sie sich im beute-fang-verhalten nen kleinhund krallte.
und dann folgten viele andere komplizierte hunde, die es mir möglich machten, meinen eigenen horizont immer mehr zu erweitern.
ich bin ihnen dafür dankbar, denn sie haben mir ersten gezeigt, wie vielfältig die hundewelt doch ist. und sie haben mir auch gezeigt, wie vielfältig man auf verschiedene hundetypen eingehen muss. und ich lerne auch heute, gerade durch meinen beruf, immer wieder hundepersönlichkeiten kennen, die mir etwas neues über die eigene art erzählen.
und ich denke, dir fehlt hier einfach die erfahrung.
ich lese aus deinen postings pauschalaussagen heraus, die mir zeigen, dass du einfach nur mit einem hundetyp gearbeitet hast: führerweich, gut sozialisiert, freundlich, sensibel und leicht zu beeindrucken.
das ist doch auch schön so.
doch hier im df tummeln sich einige hundehalter, die eben mit ganz anderen hunden gearbeitet haben: hart im nehmen, schlecht sozialisiert, geringe reizschwelle, erfahrungen mit aggressionen gegenüber mensch und tier als konfliktlösungsmodell, grenzüberschreitend, stressanfällig...die liste der eigenschaften ist sehr lang und bedarf immer einer individuellen strategie.
und gerade bei hunden mit vergangenheit kann es durchaus mal sein, dass man sehr körperlich werden muss, um grenzen klar und deutlich aufzuzeigen.
keiner redet hier übrigens davon, den hund zu verprügeln.