beim lesen einiger beiträge hier habe ich das dringende bedürfnis mit lotusliese, murmelchen, buddy-joy, maanu, brizo, casabianca, nakima, quebec, brazzi (naja, wir waren ja schon miteinander unterwegs.) und vielen anderen leuten spazieren zu gehen. ihr seid mir mit eurer natürlichen art gegenüber den hunden seeeehr sympathisch.
sicherlich ist es wichtig, bei verhaltensproblemen einen trainingsplan im kopf zu haben, der für hund und mensch erfolgsorientiert ist. aber die natürlichen reationen auf unerwünschtes verhalten können manchmal wunder bewirken, gerade wenn sie authentisch, fair und mit sofortigem sonnenschein erfolgen.
Zitat
...zu langsam abgeschickt....
Also für mich klingt das aber viel eher nach einem richtig souveränen Hund. Dominant bezeichne ich Hunde, die aus unterschiedlichen Beweggründen (z.B. Unsicherheit, Sexual/Hormongesteuert, "Größenwahn"...) anderen Hunden ihre Dominanz aufdrücken und sich dominant aufführen. Das hat ein souveräner Hund aber gar nicht nötig. Ein dominanter Hund wäre – um es mit Wölfen zu vergleichen – nicht der Leitwolf, denn der hat es nicht nötig ständig seinen Standpunkt klar zu machen. Der Leitwolf ist souverän, sucht keinen Streit, schlichtet eher den Streit anderer und macht seine Position durch seine Präsenz und souveränes Verhalten klar.
das ist mit dominanz aber nicht gemeint 
natürlich ist ein leitwolf dominant.
es gibt situative dominanz und formale dominanz.
formal dominante tiere sind in der regel souveräne, klare, durchsetzungsfähige, anführende mitglieder einer gruppe, die quasi den "ältestenrat" bilden, wie beispielsweise die wolfseltern.
sie sind am souveränen umgang mit ihren schützlingen, sowie an der enormen submission der anderen familienmitgliedern zu erkennen.
in wolfsfamilien beispielweise werden sie schnauzenleckend, beschwichtigend und jodelnd von den youngstern begrüßt, während sie selbst ihre rute weit oben tragen und stolz durch die gruppe marschieren (dominanzanzeigende gesten).
formal dominante mitglieder sind in sozialen gruppen äußerst wichtig, da sie aufgrund ihres wissenvorsprungs, sowie dem vertrauen der gruppe die wichtigsten entscheidungen im alltag der gruppe treffen.
sie sorgen für ruhe und frieden innerhalb der gruppe, weisen auch mal einen heißsporn zurecht, sind aber auch in der lage, die gruppe zu beschützen bzw. im verteidigungsfall aufgaben zu deligieren.
die formal dominanten mitglieder einer gruppe sind auch die, die sich paaren dürfen.
mal abgesehen vom letzten absatz ist genau diese rolle die, welche ich gegenüber meinem hund einnehmen möchte: die rolle des formal dominanten anführers.
ohne einen klaren, ruhigen und souveränen anführer, der auch mal sagt, was nicht geht, fühlen sich die wenigsten hunde wohl.
in studien zu diesem thema hat man herausgefunden, dass der cortisolspiegel des wölfischen elternpaars die meiste zeit des jahres sehr viel höher ist, als der cortisolspiegel der "untergebenen" familienmitglieder. nur in der ranzzeit steigt der cortisolspiegel der submissiven wölfe an, da sich natürlich auch rangniedrige wölfe gerne fortpflanzen würden, es aber nicht dürfen.
den meisten stress haben also die chefs des clans. damit lebt es sich als unter untergeordneter wolf natürlich um längen entspannter, als als formal dominantes tier - wie in einer gut geführten firma.
die formal dominanten wölfe haben also privilegien (sie können liegeplätze einfordern, sich fortpflanzen, wichtige entscheidungen fällen), aber eben auch verantwortung und pflichten.
situative dominanz hingegen bedeutet das situative durchsetzen von interessen (wie beispielsweise das übernehmen eines liegeplatzes) gegenüber einem situativ submissen mitglied.
situative dominanz kommt innerhalb einer gruppe sehr wechselseitig vor, ganz im gegensatz zur formalen dominanz.
und genau diese situative dominanz ist etwas, was man sehr häufig auf der straße beobachten kann: ein hund versucht sich situativ gegenüber einem anderen durch imponierverhalten oder drohverhalten durchzusetzen, manchmal auch gegen den willen des gegenübers in einem kommentkampf.