Beiträge von Lucanouk

    Zitat

    Das ist so nicht richtig. Oxytocin und Vasopressin werden bei Körperkontakt und enger Bindun ausgeschüttet und können bei Menschen zu Eifersuchtsgefühlen führen. Sie sind dann aber die Ursache und nicht das Ausschüttungsprodukt.

    da haste mich falsch verstanden, dragon. denn genauso hab ich es gemeint ;)

    Zitat

    Naja, ich weiß nicht, ob man das unbedingt so vergleichen kann.
    Bei Menschen ist es schon etwas anderes, ob jemand dem anderen die Schokolade streitig macht oder die große Liebe ausspannt.
    Das scheint ein, für sich, interessantes Thema zu sein.

    große liebe hin oder her. manche hunde würden sich ins böseste getümmel stürzen, nur um zu zeigen, dass kein anderer hund einem nahe sein darf.

    warum kann man das nicht vergleichen?

    Zitat

    Hallo Ines,

    ich weiß nicht, ob du alleine lebst oder einen Partner hast - nein, ich möchte das nicht wirklich wissen!

    Stell dir vor, dein Partner kommt heute nach Hause, schließt die Haustür auf und er steht da mit einer Frau und sagt dir:
    "Das ist Berta, die wohnt ab heute hier."
    Berta setzt sich auf's Sofa, kuschelt mit deinem Mann und setzt sich an den Tisch...

    Ok, das ist sicherlich nicht 1:1 auf einen Hund übertragbar, Eifersucht im menschl. Sinne, haben Hunde nicht.

    ein sehr guter vergleich, themis. allerdings würde ich definitiv sagen, dass die menschliche eifersucht der hündischen wahnsinnig ähnelt. wo siehst du hier die unterschiede? es werden sogar die gleichen hormone (oxytocin und vasopressin) freigesetzt ;)

    ansonsten schließ ich mich den anderen an: du entscheidest, wann gestreichelt und gekuschelt wird, nicht chester. wer sich dazwischendrängelt, muss warten. das aufreiten würde ich ebenfalls als stressabbau deuten.
    hier würde ich dafür sorgen, dass chester seinen stress anders loswerden kann. ich würde hier auch jeden tag etwas ganz alleine mit ihn machen, damit er sich nicht zurückgesetzt fühlt. aber auch da solltest du darauf achten, dass du entscheidest, wann du das machst, nicht chester ;)

    das interessante ist ja wirklich, dass hundeeltern die kleinen purzelchen bis sie sechs wochen alt sind fast alles machen lassen und erst dann mit solchen sachen anfangen.

    bei wölfen ist das sogar noch später: die fangen erst mit neun wochen mit dem thema "erziehung" an.

    aber dann wird teilweise absichtlich ein knochen hingelegt und wie in einer unterrichtsstunde geübt, was abbruchsignale bedeuten.

    Zitat

    *Souverän* geht anders, zu mindestens geht es auch absolut „ohne“, nach neuesten Methoden. Sicher sind die Hunde individuell und ordnen sich unterschiedlich in ein Rudel ein, wo dann mit „Körperlichkeiten aller Couleur“ nachgeholfen wird, nur ein souveräner Hundehalter der mit seinem Wissen, Verhalten, Auftreten dem Hund seine Autorität vermittelt, braucht zu solchen Mittel gar nicht erst greifen, das es anders geht, machen Top-Profis vor.

    verlaine, hast du dir schon mal wölfe angeschaut? da wird geknurrt, gedroht, gefletscht, über den fang gefasst und unterwerfung/distanz mit droh- und abbruchsignalen eingefordert.

    kleine welpen lernen mittels ersatzkonflikten ihre eltern ernst zu nehmen, die sind da alles andere als zimperlich.

    Zitat

    *Souverän* geht anders, zu mindestens geht es auch absolut „ohne“, nach neuesten Methoden. Sicher sind die Hunde individuell und ordnen sich unterschiedlich in ein Rudel ein, wo dann mit „Körperlichkeiten aller Couleur“ nachgeholfen wird, nur ein souveräner Hundehalter der mit seinem Wissen, Verhalten, Auftreten dem Hund seine Autorität vermittelt, braucht zu solchen Mittel gar nicht erst greifen, das es anders geht, machen Top-Profis vor.

    verlaine, hast du dir schon mal wölfe angeschaut? da wird geknurrt, gedroht, gefletscht, über den fang gefasst und unterwerfung/distanz mit droh- und abbruchsignalen eingefordert.

    kleine welpen lernen mittels ersatzkonflikten ihre eltern ernst zu nehmen, die sind da alles andere als zimperlich.

    beim lesen einiger beiträge hier habe ich das dringende bedürfnis mit lotusliese, murmelchen, buddy-joy, maanu, brizo, casabianca, nakima, quebec, brazzi (naja, wir waren ja schon miteinander unterwegs.) und vielen anderen leuten spazieren zu gehen. ihr seid mir mit eurer natürlichen art gegenüber den hunden seeeehr sympathisch.
    sicherlich ist es wichtig, bei verhaltensproblemen einen trainingsplan im kopf zu haben, der für hund und mensch erfolgsorientiert ist. aber die natürlichen reationen auf unerwünschtes verhalten können manchmal wunder bewirken, gerade wenn sie authentisch, fair und mit sofortigem sonnenschein erfolgen.

    Zitat

    ...zu langsam abgeschickt....
    Also für mich klingt das aber viel eher nach einem richtig souveränen Hund. Dominant bezeichne ich Hunde, die aus unterschiedlichen Beweggründen (z.B. Unsicherheit, Sexual/Hormongesteuert, "Größenwahn"...) anderen Hunden ihre Dominanz aufdrücken und sich dominant aufführen. Das hat ein souveräner Hund aber gar nicht nötig. Ein dominanter Hund wäre – um es mit Wölfen zu vergleichen – nicht der Leitwolf, denn der hat es nicht nötig ständig seinen Standpunkt klar zu machen. Der Leitwolf ist souverän, sucht keinen Streit, schlichtet eher den Streit anderer und macht seine Position durch seine Präsenz und souveränes Verhalten klar.

    das ist mit dominanz aber nicht gemeint ;)

    natürlich ist ein leitwolf dominant.

    es gibt situative dominanz und formale dominanz.

    formal dominante tiere sind in der regel souveräne, klare, durchsetzungsfähige, anführende mitglieder einer gruppe, die quasi den "ältestenrat" bilden, wie beispielsweise die wolfseltern.
    sie sind am souveränen umgang mit ihren schützlingen, sowie an der enormen submission der anderen familienmitgliedern zu erkennen.
    in wolfsfamilien beispielweise werden sie schnauzenleckend, beschwichtigend und jodelnd von den youngstern begrüßt, während sie selbst ihre rute weit oben tragen und stolz durch die gruppe marschieren (dominanzanzeigende gesten).
    formal dominante mitglieder sind in sozialen gruppen äußerst wichtig, da sie aufgrund ihres wissenvorsprungs, sowie dem vertrauen der gruppe die wichtigsten entscheidungen im alltag der gruppe treffen.
    sie sorgen für ruhe und frieden innerhalb der gruppe, weisen auch mal einen heißsporn zurecht, sind aber auch in der lage, die gruppe zu beschützen bzw. im verteidigungsfall aufgaben zu deligieren.
    die formal dominanten mitglieder einer gruppe sind auch die, die sich paaren dürfen.
    mal abgesehen vom letzten absatz ist genau diese rolle die, welche ich gegenüber meinem hund einnehmen möchte: die rolle des formal dominanten anführers.
    ohne einen klaren, ruhigen und souveränen anführer, der auch mal sagt, was nicht geht, fühlen sich die wenigsten hunde wohl.
    in studien zu diesem thema hat man herausgefunden, dass der cortisolspiegel des wölfischen elternpaars die meiste zeit des jahres sehr viel höher ist, als der cortisolspiegel der "untergebenen" familienmitglieder. nur in der ranzzeit steigt der cortisolspiegel der submissiven wölfe an, da sich natürlich auch rangniedrige wölfe gerne fortpflanzen würden, es aber nicht dürfen.
    den meisten stress haben also die chefs des clans. damit lebt es sich als unter untergeordneter wolf natürlich um längen entspannter, als als formal dominantes tier - wie in einer gut geführten firma.
    die formal dominanten wölfe haben also privilegien (sie können liegeplätze einfordern, sich fortpflanzen, wichtige entscheidungen fällen), aber eben auch verantwortung und pflichten.

    situative dominanz hingegen bedeutet das situative durchsetzen von interessen (wie beispielsweise das übernehmen eines liegeplatzes) gegenüber einem situativ submissen mitglied.
    situative dominanz kommt innerhalb einer gruppe sehr wechselseitig vor, ganz im gegensatz zur formalen dominanz.
    und genau diese situative dominanz ist etwas, was man sehr häufig auf der straße beobachten kann: ein hund versucht sich situativ gegenüber einem anderen durch imponierverhalten oder drohverhalten durchzusetzen, manchmal auch gegen den willen des gegenübers in einem kommentkampf.

    Zitat

    Auch Hündinnen markieren, das ist normal, nur wissen dass die meisten nicht, deshalb ist es keine *Rüdin*.
    Wenn sie kastriert wurde, handelt es sich bei einem übermäßigen *Urin lassen* um eine Unart die erzogen werden sollte, da von hormoneller Seite nichts angeregt wird. Bei Sterilisation sieht es da schon anders aus.
    verlaine

    verlaine, das stimmt nicht. durch die kastration werden weniger östrogene produziert, dadurch tritt das testosteron in den vordergrund.
    dieses führt teilweise sehr schnell zu einem männlicheren verhalten der hündin.

    Zitat

    Hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass Du Deinen Hund für etwas maßregelst, was aus seiner Sicht richtiges Verhalten ist?
    Warum unterbrichst Du das Verhalten und sorgst nicht dafür, dass Dein Hund sich so gar nicht erst verhalten muss?

    ich denke buddy-joy unterbricht das verhalten, um ihrem hund zu zeigen, dass dieses verhalten nicht erwünscht ist. somit weiß ihr hund, dass dieses verhalten nicht das richtige verhalten ist. danach wird sie höchstwahrscheinlich, so wie ich sie kenne, ihren hund in dem verhalten bestätigen, was erwünscht ist und die welt ist rosa für den kerl. somit hat der hund ein ganz klares modell, was erwünscht ist und was nicht.

    ich denke auch nicht, dass buddys rüde aus unsicherheit nach vorn geht, sondern eher, weil er seine mädels im schlepptau hat und ganz klar anzeigen möchte, dass kein fremder kerl etwas an denen zu suchen hat - also wettbewerbsaggression.

    hunde brauchen führung und klare grenzen und sie sind in den meisten fällen ganz klar dankbar, wenn ihnen ein mensch sagt, was er möchte und was nicht gestattet ist. ich hab schon einige hunde kennen gelernt, die nur über bestätigung gearbeitet wurden und niemals erfahren haben, dass es überhaupt grenzen gibt. sie hatten teilweise null frustrationstoleranz und verhielten sich allgemein in stresssituationen absolut unsicher, weil der mensch von ihnen nun erwartete, dass sie sich adäquate lösungen selbst erarbeiten sollen. ihre lösungsansätze unterschieden sich leider drastisch von dem, was der mensch für ideen hatte.
    die besitzer waren völlig am ende mit ihrem latein und die hunde ebenfalls.
    teilweise waren die leute ein oder zwei stunden im abstand von drei, vier wochen bei mir, es wurden klaren regeln und eine bessere frustrationstoleranz erarbeitet und der hund lernte, was von ihm erwartet wird, sowohl positiv als auch negativ (nein, wir haben nicht draufgehauen, aber der hund wurde nach einem klaren signal auch angefasst.).

    interessanterweise ließen auch ganz andere probleme in andere baustellen schlagartig nach, die war gar nicht bearbeitet hatten, weil das problem eben genau die fehlende grenzsetzung war.

    übrigens haben wir draußen u.a. auch gegenkonditioniert, das meiste lief eigentlich sehr positiv ab, es gab aber auch ein paar kleine eckpunkte.

    zu erleben, wie ein hund nur durch eine klare leinenführigkeit neben einem läuft und einen dankbar anschaut, weil ihn endlich jemand führt ist so spannend und manchmal der schlüssel zu einer tollen vertrauenswürdigen mensch-hund-beziehung, manchmal auch gerade weil man eben u.a. auch körperlich wird.