falballa: danke für das einstellen des videos, einfach klasse 
ich hab mir nun die ganze diskussion durchgelesen und erst einmal verschiedene posts gesammelt.
ich finde übrigens, dass hier sehr viele argumente gesammelt wurden.
und der inhalt des videos ist einfach großartig :)
sachlich und mit anschaulichen beispielen. jeder lässt den anderen ausreden, einfach toll!
ich versuche nun ebenfalls sachlich zu bleiben und die argumente für mich erst einmal wirken lassen.
ich versuch jetzt einfach mal so ne art pro- und kontra-liste aufzustellen, damit es übersichtlich bleibt.
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Und genau da liegt bei vielen der Gutmenschen der Denkfehler....rechne mal aus wieviel Massen angebaut werden müssen um die Welt vegetarisch zu ernähren.....das haut nicht hin.
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Sorry, das ist einfach Quatsch. Für die Ernährung von Vieh für die Fleischproduktion wird viel mehr Biomasse benötigt, sprich, wenn die Weltbevölkerung sich vegetarisch ernähren würde, bräuchte die Landwirtschaft effektiv weniger Platz.
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Es muss der Zeit weit mehr angebaut werden, als es für eine vegetarische Welt nötig wäre.
ich hab mir mal drei zitate herausgepickt.
das argument, dass " massen" angebaut werden müssten, um die welt vegetarisch zu ernähren ist hinfällig, da der "anbau" von fleisch sehr viel mehr an biomasse verschlingt.
dieses argument ist also bereits entkräftet.
um fleisch zu produzieren, muss ein vielfaches an pflanzlichen lebensmitteln produziert werden. es müssen enorme flächen brandgerodet werden, viele tierarten und menschen aus ihren lebensräumen vertrieben werden, um fleisch zu produzieren.
das ist leider fakt.
würde man die weltbevölkerung vegan ernähren, könnte man mit viel weniger fläche auskommen.
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Der Mensch ist ein Omnivor, der jedoch weit mehr Neigungen zum Herbivoren, als zum Carnivor zeigt.
So zeigt das Gebiss des Menschen, schon sehr deutlich, dass er eher ein Pflanzen, denn ein Fleischfresser ist. So ist der Kiefer beim Menschen kreisförmig, nicht spitz, wie beim Fleischfresser. Der Mensch kann kreisende Bewegungen machen, während einem Fleischfresser nur Horizontale Bewegungen möglich sind.
Der Magen-Darm-Trakt zeigt auch deutlich, dass der Mensch kein Fleischfresser ist. Wir haben weder eine hochkonzentrierte Salzsäure im Darm, noch eine geringe Darmfläche.
Wären wir Fleischfresser müsste unser Speichel basisch sein und dürfte keine Verdauungsenzyme enthalten. Wir haben allerdings alkalischen Speichel mit Alpha-Amylase.
Zudem haben Fleischfresser keine Schweißdrüsen unter der Haut, sondern regulieren die Körpertemperatur über den Wärmeaustausch über Zunge und Rachenraum zum großen Teil.
Zudem haben Fleischfresser eine erhöhte Speichelbildung beim Anblick von Aas, wärend dies beim menschen normalerweise eher Ekel hervorruft.
Auch unser Geruchssinn, der sehr wenig ausgeprägt ist, weißt auf Pflanzenfresser und nicht auf Fleischfresser hin.
Die Untersuchungen sind unterschiedlich, ob der Mensch sich nun ohne tierisches Eiweiß gesund ernähren kann oder nicht.
Fakt ist aber, dass er es ohne Fleisch kann.
Im Gegenteil, durch Untersuchungen wurde sogar bewiesen, dass der Konsum schädlich sein kann, ja, sogar eine krebserregende Wirkung haben kann, Antibiotikaresistenzen hervorrufen kann, den Hormonhaushalt durcheinander bringt.
Von den Vorteilen für die Umwelt mal ganz abgesehen.
Denn für 1kg Rindfleisch, werden knapp 50qm Regenwald vernichtet, 16kg Getreide und Soja verfüttert, 20.000 Liter Trinkwasser verbraucht. Es werden mehr Treibhausgase hergestellt, als bei 250km Auto fahren und alle Rinderfabriken weltweit, produzieren mehr klimaschädliche Gase, als der gesamte Verkehr der Welt.
Hinzu kommt, dass 75% der Feldernte der Welt in die Lebensmittelindustrie zu gunsten von "Nutztieren" gehen.
Das meiste Getreide für die Ernährung von Nutztieren kommt aus Entwicklungsländern, die so viel exportieren müssen, dass die eigene Bevölkerung wieder hungert.
Nur mit den Erträgen aller Felder, könnte man, je nach Studie, zwischen 9 und 12 Mrd. Menschen ernähren. Moentan gibt es auf der Welt rund 7. Mrd, ein Großteil von ihnen hungert.
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danke für diesen post, brizo!!!! das hast du super beschrieben.
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Nur damit man mich nicht falsch versteht: Ich finde die Situation auch nicht unbedingt prickelnd. Aber jemanden der Fleisch isst, als Auftragsmörder zu schimpfen finde ich schon mehr als daneben.
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Klang das wie eine Beschimpfung??
Sollte keine sein. Es ist aber tatsächlich so, dass wir durch unseren Konsum bestimmen, was hergestellt wird. Wer Fleisch isst, sorgt dafür, dass Tiere getötet werden. Das ist einfach eine Tatsache. Es sollte keine Beleidigung sein.
airbrush: ich finde, dass du sehr sachlich und nett schreibst und ich verstehe, was du mit dem wort "auftragsmörder" meinst.
queeny: es geht nicht darum, jemanden zu beleidigen. es geht nur um fakten.
wenn du fleisch isst, gibst du einen auftrag zum töten.
wäre es ein mensch, würde man von mord sprechen.
was ist es beim tier? wie würdest du es bezeichnen?
was unterscheidet die eine tat von der anderen?
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Naja, aber ist der eigene Verzehr, nur um des Geschmackes wegen, nicht eigentlich auch ein niederer Beweggrund?
Würde ein Mensch, der einen Menschen tötet, nur weil er Menschenfleisch mag, auch unter "Töter" und nicht unter "Mörder" fallen?
ein sehr gutes argument, danke dafür!
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Die Frage war: Dürfen wir Tiere essen? Und meine Gegenfrage ist: Warum nicht? kam bis jetzt auch keine logisch und sachlich qualifizierte Antwort zu....
hier kamen schon viele antworten. ich fass mal ganz platt zusammen, in pro und kontra fleischverzehr:
moralischer aspekt - tier:
-tiere sind die der lage ängste und leid zu fühlen, haben einen überlebensinstinkt, wollen leben. kein tier der welt möchte leiden.
darüberhinaus sind sie uns auf gedeih und verderb ausgeliefert.
sie wollen, genau wie wir, leben.
moralischer aspekt - mensch:
durch den anbau von futtermitteln werden lebensräume und lebensmittel für menschen zerstört. unsere fleischproduktion (vor allen dingen unsere wegwerfgesellschaft) ist u.a. sehr stark für den welthunger mitverantwortlich.
ökologischer aspekt: es werden unendlich viele ressourcen (wasser, fläche usw.) für die tierzucht zerstört.
ist das notwendig?
bisheriges argument der befürworter:
"der mensch hat das schon immer getan. es ist natürlich."
hier möchte ich brizos post reinschmeißen, den fand ich einfach treffend:
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Ich find einfach den Vergleich mit früher und mit Raubtieren schwierig.
Selbst wenn der Mensch früher jagen gegangen ist: Dort hatte das andere Lebewesen eine Möglichkeit zu flüchten.
Heute? Eingefercht in kleine Käfige / Gehege / Ställe, ohne eine Fluchtmöglichkeit und nicht selten einen langsamen, qualvolleren Tod sterbend, als in der Natur...
brizo, ein toller post. ich führ das mal noch ein bisschen weiter: gerade die ursprünglichkeit/natur wird hier ja sehr häufig als argument genutzt. nun frage ich mich: wer von uns ist noch in der lage in der natur zu überleben - und das bitte ohne waffen? wer von uns ist in der lage, eigenhändig einem wildkaninchen hinterher zu jagen, es eigenhändig zu fangen und zu töten?
gibt es hier jemanden, der jemals eigenhändig ein wildschwein erlegt hat? oder auch nur eine maus und zwar in ihrem lebenraum?
ist es wirklich natürlich, tiere zu halten und mit hilfe von instrumenten zu töten?
und, um mal bei dem argument "natürlichkeit" zu bleiben:
es ist natürlich, dass männchen gegen männchen kämpfen.
es ist natürlich, gegen nahrungskonkurrenten zu kämpfen.
es ist natürlich, zu sehen, wie familienmitglieder sterben.
es ist natürlich, dass nur der stärkste überlebt und sich fortpflanzt.
es ist natürlich, dass kinder sterben.
es ist natürlich, parasiten in und auf dem körper zu haben.
es ist natürlich, draußen zu leben und wind und wetter ausgesetzt zu sein.
es ist natürlich, keine kleidung zu tragen.
es ist natürlich, dass man nicht nur frisst, sondern auch gefressen wird.
es ist natürlich, nur ein drittel seiner jetzigen lebenserwartung zu erreichen.
back to nature?
wer möchte das?
frewillige vor :)
"fleisch schmeckt."
rechtfertigt, dieses argument wirklich die tötung eines lebewesens?
"wir brauchen fleisch zum überleben."
hier beweisen unzählige vegetarier jeden tag des gegenteil.
unsere hunde z.b. sind auf fleisch angewiesen, sie sind in ihrer gesamten ernährung doch sehr fleischorientiert.
aber wir menschen brauchen es nicht.
queeny: hast du dir mal das video angeschaut?? darin sind so viele tolle argumente, dass man hier eigentlich nix erzählen müsste.
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Für mich persönlich ist übrigens sehr klar: Ja andere Tiere sterben, damit ich meine Tiere ernähren kann. (Ich essse kein Fleisch) Dadurch, dass ich bewusst Tiere halte die Fleisch fressen, unterstütze ich das Töten von Lebewesen, gebe also indirekt (durch meinen Kauf) den Auftrag dazu ein Leben zu beenden.
sehr gut reflektiert, sternenwolf. das ist genau das, was andere mit dem wort auftragsmörder meinen. für das tier selbst übrigens ist es egal, ob man sich auftragsmörder oder auftragstöter nennt. die todesängste, die es aussteht sind bei beiden begrifflichkeiten gleich.
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Interessant finde ich übringens auch immer die Frage, wer bestimmt welches Tier okay zu essen ist und welches nicht? Welche Wertung steckt dahinter? Gibt es bessere und schlechtere Tiere? Woran macht dieses Besser und schlechter fest? Das ist ja stark vom Kulturkreis abhängig.
wie würdet ihr reagieren, wenn ein user schreiben würde, dass er seinen hund gerade mästet, um ihn zu schlachten?
der hund wird gut gehalten, aber er landet weihnachten auf dem teller.
wie findet ihr das?
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Wenn ihr so von komplett vegetarischer Welt redet.. Da kommt mir eine Frage auf (da wir ja hier in einem Tierforum sind):
Wie stellt ihr euch das denn in einer Vegetarischen Welt mit der Ernährung eurer Hunde vor?
Muss für den Hund nicht genauso ein Rind durchgefüttert und geschlachtet werden, wie für unser Steak?
eine wirklich interessante frage. in einer vegetarischen welt gäbe es wohl keine hunderassen mehr, da man wahrscheinlich keine hunde mehr züchten würde.
und die, die es noch gibt, dürften vielleicht ihr futter selbst erjagen?
streifenpanda: ein ganz toller beitrag, sehr ausführlich und gut geschrieben. ihn zu zitieren, würde die seite sprengen. wirklich toll geschrieben.
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Hm und dann sitz ich hier auf meinem fast vollstaendigen aber leider toten Rind und schmeiss es weg ooooder aber- ich betreib Handel damit :o:o
Was sich uebrigens genau in dieselbe Richtung vewegen wuerde wo wir heute sind.
keiner hier befürwortet das wegschmeißen von fleisch :)
es geht darum, ob es moralisch, ökologisch und philosophisch vertretbar ist, tiere zu töten, um sie zu essen, obwohl es wunderbare alternativen gibt.
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Vegetarier sind bessere Menschen, weil sie die Tiere nicht ausbeuten? Und was ist mit all den anderen Lebensmitteln, die wir nur deswegen so günstig einkaufen, weil wir Menschen damit ausbeuten?
corinna: ein an sich wirklich gutes argument. letztendlich versuche ich so zu leben, dass ich möglichst wenig lebewesen ausbeute. das ich dabei nicht perfekt bin, weiß ich, das geht leider nicht. aber mit dem verzicht auf lebensmittel tierischen ursprungs kann ich mehrere fliegen mit einer klappe schlagen, da hiermit der eher kleinere fußabdruck auf dem planeten hinterlassen wird. zusätzlich dazu versuche ich auf fairen handel zu achten, allerdings hält das label nicht immer das, was es verspricht - leider.
hier passt der post von reallyred wirklich gut:
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Ich persönlich würde am Liebsten Selbstversorger sein, so unabhängig wie möglich.
ganz genauso geht es mir auch.
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Wenn nun aber alle Menschen kein Fleisch mehr essen würden - was passiert dann mit den vielen Tieren, die es auf der Welt gibt? Sie können sich nicht gegenseitig auffressen. Sie haben nicht den Lebensraum, um sich entsprechend ausleben zu können.
Wildschweine würden noch unkontrollierter als heute in die Felder der Bauern einbrechen und sie verwüsten - und damit "Menschenfutter" vernichten. Rehe und Hirsche würden noch mehr Bäume verbeissen und auch Felder abgrasen - und auch damit wieder "Menschenfutter" vernichten.
Noch mehr Wildtiere würden auf den Strassen verenden, weil sie immer längere Wege zurücklegen müssen, um Futter zum überleben zu finden.
In unserem Kulturkreis (z. B. Europa) fehlt es an "Raubtieren", die den Bestand der tierischen Pflanzen- und Allesfresser auf natürlichem Weg dezimieren.
eventuell müsste man hier beginnen, komplett umzudenken. die probleme, die wir mit wildtieren haben, liegen vor allen dingen daran, dass wir uns in ihren lebensräumen enorm ausgebreitet haben. wo gibt es schon einen naturbelassenen wald? wo gibt es eine naturbelassene fläche?
mittlerweile sind die meisten flächen in deutschland nutzfläche.
und natürlich ist es schwierig, hier lösungen zu finden, die für alle funktionieren.
alllerdings gibt es auch hier experten, die sich gedanken darüber machen, wie man das ökosystem, das der mensch zerstört hat, wieder funktionsfähiger machen kann. in brandenburg z.b. leben mittlerweile wölfe - und es funktioniert ganz großartig.
eventuell ist die ansiedelung von raubtieren gar nicht so undenkbar, wie manche glauben?
zudem gibt es mittlerweile ganz tolle möglichkeiten, tiere für einen bestimmten zeitraum unfruchtbar zu machen. in nationalparks z.b. gibt es eine anti-baby-pille für die elefanten, die für bestimmten perioden eingesetzt wird, um die population zu kontrollieren.