Beiträge von Lucanouk

    der unterschied zwischen doodles und kreuzungen, aus denen neue rassen entstehen, ist der, dass sich der doodle nur in der f1-generation doodle nennt. d.h. es wird hier keine neue rasse kreiert, sondern einfach nur immer wieder pudel und rasse X miteinander verpaart.

    das ist, als würde man immer wieder greyhound, manchester terrier, rottweiler, schäferhund und co miteinander verpaaren und das ganze dobermann nennen.

    es ist erst der dobi, wenn über generationen eine gewisse reinerbigkeit erreicht ist. und ich denke nicht, dass die ersten kreuzungen, die zur rasse führten genauso aussahen, wie die heutige rasse selbst.

    viele doodles werden sogar schon als welpen frühkastriert abgegeben, weil ein weiterzüchten nicht erwünscht ist.
    warum das so ist? viele eigenschaften, die beim doodle erhofft werden, würden in der f2-generation verloren gehen.

    einkreuzungen von fremdblut bei rassehunden bzw. neukreationen sind etwas komplett anderes.

    ich finde es unseriös, mischlinge als allergiefreundlich zu bezeichnen und ihnen bestimmte eigenschaften in die wiege legen zu wollen, obwohl man nie weiß, wie sich bei so gegensätzlichen rassen charaktereigenschaften vererben.

    hiermit wird dann noch viel geld gemacht - und das obwohl die meisten hunde nicht einmal ne zuchtzulassung, geschweige denn vernünftige papiere mit positiven untersuchungen der ahnen haben.

    ich habe ein paar doodle kennen gelernt und die sind nicht alle allergikerfreundlich und nett. einige haaren wie sau (labradorerbe), neigen zu nervosität und übersensibelität (pudelerbe), hetzen ganz gerne mal (pudelerbe), sind eher lautstarke kandidaten (pudelerbe), haben einen schutzinstinkt (pudelerbe), gepaart mit der distanzlosigkeit des labbis.

    mischlinge mit vorraussagbaren eigenschaften zu bewerben und dann diese dann auch noch allen ernstes als hybridhunde zu bezeichnen (hybride sind kreuzungen aus verschiedenen arten, wie z.b. tiger und löwe, pferd und esel) ist absolut unseriös und zeugt von geringem wissen über genetik, aber hohem geschäftssinn.

    auf dem letzten rauferseminar von thomas baumann gar es übrigens nen labradoodle - nur mal so am rande ;)

    lieselotte: wenn du nen welpen aufnimmst, kannst du ihm das sicherlich problemlos beibringen. anders sieht es mit sicherheit bei nem erwachsenen tierschutzhund aus. meine hunde machen auch nicht mitten auf die wiese, aber das hat defenitiv auch etwas mit ihrem natürlichen reinlichkeitsgefühl zu tun. das hat nicht jeder hund. ich hatte mal ne ridgebackdame in pflege, die mitten auf die straße gepinkelt hat. war für sie normal und nicht wirklich abzugewöhnen. die hat einfach dorthin gepullert, wo sie gerade stand.

    dobi: ich finde auch, dass labbis nicht gerade sensibel sind. ehrlich gesagt empfinde ich sie als sehr widerstandsfähig und fast schon als n bissel stumpf. aber sie sind extrem menschenbezogen. ich finde nicht, dass man alle rassen über einen kamm scheren kann.

    ein labbi tagsüber auf nem reiterhof herumrennend? klar, da hat er menschenkontakte und bekanntlich ist diese rasse nicht unbedingt wählerisch, was die kontakte betrifft.
    ein labbi nachts in nem gewerbehof? auf keinen fall! die brauchen den menschenkontakt.

    es gibt einfach rassespezifische unterschiede. labbis z.b. brauchen im allgemeinen den kontakt zu menschen.

    malis hingegen brauchen den engen kontakt zu IHREM menschen. die wären auf so nem reiterhof mit viel betrieb überhaupt nicht gut aufgehoben bzw, wär das schlecht für den reiterhof. und nachts im zwinger verkümmern dieses hunde - weil sie IHREN menschen brauchen.

    anders sieht es beim herdi aus. solange der seinen zweiten herdi hat, kann er auch nachts auf dem gewerbehof rumrennen.
    allerdings sollte ein solcher hund niemals tagsüber auf dem reiterhof herumflitzen, denn das thema "publikumsverkehr" ist denen nicht gerade in die wiege gelegt worden.

    dann stell ich mir mal nen whippet auf nem reiterhof vor - im winter. geht auch nicht, der friert sich die haxen ab und ist mit den vielen menschen höchstwahrscheinlich überfordert.

    ein chihuahua auf nem gewerbehof?

    ein bernhardiner in der 1-zimmer-wohnung?

    ein hovaward im empfang eines hotels?

    es gibt unterschiedliche rassen und anforderungen. so ist das nun einmal. und hinzu kommen die individuellen anforderungen.

    meine hündin hat mal 22 h eingehalten. ich war damals noch erzieherin und hatte an dem tag frühdienst. bin also um 18:00 uhr abends die letzte runde gegangen und dann morgens um halb sechs wieder. was macht madame??? nüscht. ich bin in der mittagspause so gegen eins nach hause gehechtet und mit ihr raus. was macht madame? nüscht. nach der arbeit bin ich dann mit ihr auf die große runde. madame war dann so gegen 16:00 uhr bereit, auch mal zu pullern....mann, hat mich das wahnsinnig gemacht.

    seitdem bekommt sie immer ziemlich viel wasser in ihre frischmahlzeit.

    Zitat

    Seh ich auch so. Klar, ein Kangal sollte schon auch die Möglichkeit haben, draussen rumzulaufen und das Grundstück zu bewachen, aber selbst ein solcher Hund muss auch rein und am Alltag seiner Leute teilhaben dürfen.

    ich finde nicht, dass ein kangal mit in die bude muss und kenne einige hunde, die mir da recht geben würden. kangal und co kann man problemlos komplett draußen halten, wichtig ist hier, dass genügend familienanschluss vorhanden ist, sonst wird man irgendwann an die nächste wand gestellt. allerdings gibt es eine sache, die jeder hund braucht: einen partner und einen job - und den braucht auch der herdenschutzhund. herdenschützer sind in ihrem ursprünglichen job niemals alleine: sie haben andere hunde um sich und das vieh, das sie bewachen. hunde alleine draußen zu halten, finde ich absolut daneben, ganz egal um welche rasse es sich handelt. zwingerhaltung lehne ich komplett ab - wenn schon außenhaltung, dann auf einem großen arreal mit regelmäßigem tapetenwechsel.

    und beim labbi kommt noch die menschenbezogenheit hinzu. der möchte beschäftigt werden, bei seinem menschen sein. das ist kein hofhund. der gehört an die seite seiner menschen.

    ich wurde dem welpen jedesmal eine auszeit geben, wenn er zu heftig wird und den konflikt immer neu zulassen, indem man immer wieder neu anfängt zu spielen. eine auszeit kann heißen: ruhig halten und warten, bis er aufhört zu knabbern, anbinden, in die box packen. aussperren würde ich ihn nicht. ich würde mich bei einem welpen, der richtig festhält, für die letzten beiden möglichkeite entscheiden.

    du hast geschrieben, dein welpe bekommt panik, wenn er angebunden wird. kannst du mal ein video machen? ich könnte mir gut vorstellen, dass dein welpe sehr aufgeregt ist, weil er in dem moment die kontrolle verliert. das kann wie panik aussehen, ist aber letztendlich keine schlimme panik und wär für mich ein grund, meinen hund erst recht anzubinden bzw. in die box zu setzen. warum? weil dein hund schon im zarten welpenalter sein gesamtes umfeld kontrolliert und hier würde ich einen riegel vorschieben, sonst ziehst du dir sehr schnell einen kleinen terroristen heran, der schon von klein auf lernt, dass sich die welt um ihn dreht :/

    in feld und flur würde ich mit schleppleine arbeiten, ganz egal, ob brut- und setzzeit oder nicht. denn dein welpe lernt jetzt und hier, ob er sich an dir orientieren sollte oder nicht. und wenn er jetzt lernt, dass du ihn rufst und er nicht kommen muss, ist das eher schlecht. wie hast du den abruf aufgebaut?

    was ich machen würde:

    - deutliche einschränkungen zu hause: du bestimmst, wann gespielt, gekuschelt oder gefressen wird. aufmerksamkeitscheidenes verhalten wird ignoriert bzw. mit der box auch mal unterbunden (wenn du es nicht ignorieren kannst, weil er dir in der hand hängt). dein welpe lernt jetzt schon wichtige lektionen im leben. und unter hunden ist derjenige wichtig, der entscheidungen trifft. zur zeit trifft sie der zwerg. also musst du anfangen, die wichtigen entscheidungen zu treffen.

    - aufmerksamkeitstraining an der schleppleine: jeder blickkontakt, jedes bei-dir-laufen, jedes stehenbleiben ist ein lob und einen weiteren verstärker wert. weitere verstärker sind: spiel mit dir, leckerlie, streicheln. hier musst du situativ entscheiden, was passt. soll er ruhig durch eine situation gehen? ruhiges lob (tiefe stimme, ganze sätze laaaaange worte), leckerlie/körperkontakt. darf er auch mal aufdrehen (z.b. nach einem gelungenen abruf)? dann darf es auch wildes spiel sein mit einem eher anheizendem lob (kurze worte, höhere tonlage).
    jedes mal, wenn dein hund draußen nicht auf deinen abruf reagiert, legst du dir weitere steine in den weg.

    - du entscheidest, was draußen passiert. wenn ihr hunde trefft, übst du, dass er sich zuerst auf dich konzentriert, bevor er hingehen darf. denn wer trifft die entscheidungen? du :)
    und du bist als führungsperson die kompetenzstelle, die entscheidet, welche kontakte sinnvoll sind und welche nicht. damit der zwerg das erkennt, musst du ihm zeigen, dass du in der lage bist, kontakte zu unterbinden oder zuzulassen. also darf er hingehen, aber erst, wenn du es erlaubst.

    - impulskontrollübungen: auch wenn hier viele aufschreien. für mich gehört impulskontrolle schon die früheste welpenschule. eine schöne übung hierzu: welpi darf auf deinem arm tobende hunde/fußballspielende menschen/lockende kinder beobachten. kann er ruhig zuschauen, darf er hingehen, zappelt er, bleibt er auf dem arm. du kannst auch in der hocke sitzen und ihn an den seiten festhalten. hier musst du den längeren atem haben. es geht erst los, wenn er ruhig ist.
    eine weitere übung: futter auf den boden legen und den welpen mit einem freundlichen "nein" oder "äh äh" zurückschieben. das kann mehrmals passieren. nicht laut werden, nicht gestresst sein, einfach nur unterbinden. irgendwann schaut dich der zwerg an. dann kommt das lob und das leckerlie. hier geht es um den langen atem - den musst du haben.

    - kontakt zu gleichaltrigen welpen suchen. hierbei würde ich darauf achten, dass kein starkes machtgefälle zwischen ihm und dem anderen welpen herrscht. d.h. hase und jäger wechseln sich ab, mal ist der eine unten, mal der andere und es bleibt fair, rangeleinen dürfen sie autragen, zu dritt einen anderen hund mobben geht nicht. ich würde eher die 1:1-kommunikation suchen, als wildes ein wildes durcheinander. die welpen sollen lernen, miteinander zu kommunizieren, nicht sich über den haufen zu rennen. ich würde die zeit mit dem anderen hund immer so gestalten, dass sich die zwerge erst auf euch konzentrieren sollen (keline sitzübrung, spiel mit dem menschen) und dann zueinander dürfen. ich würde immer übungs- und spielsequenzen immer abwechseln und darauf achten, dass die hunde maximal zehn minuten am stück miteinander spielen.

    ich würde z.b. erst ca. fünf minuten aufmerksamkeitstraining machen, dann vielleicht fünf minuten spiel zulassen. dann wieder zehn minuten zeit zwischen dem bsitzer und dem menschen (sitz, platz, leinenführigkeit, spiel, futter suchen, whatever. dann wieder spiel mit dem anderen hund (vielleicht zehn minuten). dann gibt es vielleicht eine ruheübung (die zwerge einfach mal festhalten, auf dem arm halten, bis sie ruhig liegen oder sitzen). dann darf es gerne noch eine abrufübung geben. dann wieder ein kurzes spiel zwischen den mäusen. und der abschluss sollte immer spaß mit dem menschen sein. kein wildes spiel, sondern eventuell eine futtersuche.

    kein leinenkontakt, damit dein hund dich nicht später überall hinzerrt und aus frust an der leine ausflippt.

    den hund jetzt einfach hund sein lassen, fände ich fatal. denn er lernt jetzt in diesem moment.