ich persönlich finde es schon sinnvoll, ausraster an der leine gegenüber außenreizen deutlich zu unterbinden, in einzelfällen auch durchaus mit einem gut konditionierten abbruchsignal. das reine arbeiten über z+b würde ich in diesem fall wahrscheinlich nicht anbieten, sondern eher eine klare führung mit deutlichen jas und neins.
ich würde euch wahrscheinlich ein führtraining, wie z.b. la-ko-ko, empfehlen, in dem anfangs alle entscheidungen dir überlassen werden, ohne konfliktherde einzubauen. wenn das gut klappt, würde ich die stressoren erhöhen.
hierbei würde ich über zwei verschiedene abbruchsignale arbeiten: einmal über ein ruhiges abbruchsignal, das eine störende, eher nervige unterbrechung ankündigt (nach dem motto: "steter tropfen höhlt den stein") und in ausnahmefällen über ein abbruchsignal, das mit positiver strafe arbeitet (wie z.b. die wasserflasche). die eher störend-nervige unterbrechungsmöglichkeit ist für all jene situationen geeignet, in denen die reizlage eher gering ist und in denen man eine lange zeitspanne hat, um den hund zu korrigieren. ausnahmefälle bedeuten hier situationen, in denen der hund überkochen könnte: hier ist ein schnelles abbruchsignal gefragt.
ein gut konditioniertes abbruchsignal bedeutet in dem fall, dass der hund das abbruchsignal und die konsequenz nicht in der stresssituation das erste mal kennen lernt (sonst kommt es sehr schnell zur fehlverknüpfung "kinder sind oll."), sondern erst einmal in einem ersatzkonflikt. gut konditioniert bedeutet auch, dass nicht einfach die wasserflasche eingesetzt wird (im besten fall sollte nicht die wasserspritze, sondern allein dein abbruchsignal die verbindung zur strafe sein), sondern vorher mit einem klaren signal gewarnt wird und der hund nach dem eingriff sofort mit sehr viel körperkontakt und schutz aufgefangen wird. wenn man einfach spritzt ohne warnsignal, kann das zu generalisiertem meideverhalten gegenüber dem kind führen. er sieht das kind, du holst die wasserspritze raus, er meidet. du bestrafst ihn damit quasi schon dafür, dass das kind da steht. kennt er ein konditioniertes abbruchsignal, sieht die kette anders aus: er sieht das kind, du lobst für ruhiges verhalten, korrigierst mit dem abbruchsignal negatives verhalten, er meidet für eine sekunde nach dem abbruchsignal und alles ist wieder schick. du kannst punktgenau sagen, was du möchtest.
hinzu kommt, dass das positive verhalten immer verstärkt werden muss. das kann mit körperkontakt, ruhigem lob und manchmal auch über futter geschehen.
in der praxis heißt das: hund sieht reiz, ist NOCH entspannt. das geht schon mal gar nicht, wenn der anblick der wasserspritze das abbruchsignal ist, da der hund augenblicklich ins meiden fällt, wenn du das teil rausholst. hund wird bestätigt, gelobt, bekommt eventuell futter. hund möchte hochfahren (ohren aufstellen, erhöhte körperspannung): abbruchsignal und sofortige annahme des hundes...wieder lob + leckerlie. es sollte letztendlich stark überwiegend gelobt werden, damit der hund versteht, was man von ihm verlangt.
ich finde es grundsätzlich komplett richtig, das negative verhalten zu unterbrechen. nur darf man sich beim umgang mit positiver strafe keinen einzigen fehler leisten. und hier sind schon einige fehler in der kette (kein signalwort, keine sorgfältige konditionierung auf ein abbruchsignal, stattdessen wasserspritze als abbruchsignal, kein schnelles auffanges des hundes). aus diesem grunde würde ich die wasserspritze im vorliegenden fall weglassen.