nakima + nala:   
   
  
vorab: ich finde es auch sinnvoll, die schleppleine so lange am hund zu lassen, solange der hund nicht abrufbar ist. alles andere wäre fahrlässig.
reizangel und co kann man bei vielen podis vergessen. sie sind, im gegensatz zum terrier, oft nicht für ersatzbeute zu begeistern. ich kenne einen einzigen podi, der ein balljunkie ist. der ist allerdings besonders schlimm und frauchen sieht es nicht :/ aber die meisten interessieren künstliche jagdobjekte nicht die bohne. das anti-jagd-training gestaltet sich demnach als schwierig.
um einen podenco am wild kontrollieren zu können, muss man die art und weise seiner jagd verstehen.
im gegensatz zu vielen deutschen jagdhunden muss der podenco fast alle jagdlichen sequenzen selber ausführen - allerdings ist er nicht raubwildscharf und darf auch nicht töten, im gegensatz zum deutschen vorstehhund, der ja durchaus auch mal auf nachsuchen alles tun muss.
podencos sind auf die jagd kleiner, flinker tiere, wie z.b. kaninchen spezialisiert und sie jagen in der meute.
zusätzlich dazu arbeiten sie sehr wohl mit dem menschen zusammen, schließlich bringen sie ihm die beute - und das lebend und unversehrt. 
die meisten podencorassen bleiben vor natürlichen hindernissen, wie z.b. gebüschen stehen und stellen und verbellen das wild, bis es aus dem gebüsch flüchtet, was ein großes plus in der arbeit darstellt, denn ein terrier würde da einfach reinbrechen. also steht hier quasi schon eine gewisse natürlich imppulskontrolle um raum, die es zu nutzen gilt.
dabei zeigen sie durchaus vorstehanlagen, die es möglich machen, sie am wild gehorsam zu machen.
die jagd besteht quasi aus suchverhalten - anschleichen - vorstehen/stellen - hetzen - packen - bringen.
um mit dem podenco gut zusammenarbeiten zu wollen, muss man das vorstehen verlängern, impulskontrolle hineinbringen, absoluten gehorsam verlangen und ein down einarbeiten, sowie kanalisierende auslastung bringen, was in diesem fall die wildanzeige, mäusesuchen mit stop-signal und das kontrollierte anschleichen darstellen können.
gerade bei einem hund mit vorgeschichte ist das nicht einfach, es dauert und kostet zeit und einen wirklich guten plan, aber es geht.
zur praxis: ich hab in meiner arbeit bisher festgestellt, dass podencobesitzer häufig den ganz normalen grundgehorsam nicht genügend ernst nehmen und auch beim abruf und co gerne etwas lockerer und rein mit positiver verstärkung arbeiten wollen. das soll jetzt kein agriff gegen die podibesitzer hier im thread sein, denn ich weiß natürlich nicht, wie ihr arbeitet. 
aber: das kann man mit keinem jagdhund machen, denn wie sollen diese dinge am wild funktionieren, wenn man sie nicht einmal in normalen alltagssituationen deutlich abverlangen kann?
und genau wird immer wieder gesagt "das ist ein podenco, der kann das nicht."
und genau das ist pauschal einfach nicht richtig. ja, podencos reagieren schnell auf bewegungsreize, ja, sie haben einen heftigen jagdinstinkt mit fantastischen sinnen, aber nein, auch sie können lernen, dass das kommando "sitz" immer "sitz" heißt und die reizlage stück für stück gesteigert wird. 
dafür muss man allerdings auch klar durchsetzen, dass man das signal immer so meint. und dazu gehört eben auch eine gewisse spur zwang.
ich weiß übrigens, wovon ich rede, weil meine hündin eine absolut begnadete jägerin ist, die niemals vor einem gebüsch und sonstigem halt machen würde und sowohl raubwildscharf, als auch eine wahnsinnige gute fährtenleserin und hetzelse ist. ich habe einen hund, der draußen nix anderes macht, als im appetenzverhalten herumzugurken. sie spielt nicht, sie möchte keinen hundekontakt, sie will nur jagen. und sie läuft mittlerweile frei :)
es ist vollkommen klar, dass kein anti-jagd-training bei einem wirklich triebigen hund ohne zwang erfolgreich ist. wer mal einen deutsch-kurzhaar geführt hat, weiß, dass diese hunde dem pondenco in sachen härte und durchsetzungsvermögen und eine großen portion sturheit um einiges voraus sind. und trotzdem können diese hunde vorstehen.
und deshalb muss auch ein podenco lernen, dass ein stop immer ein stop ist und das ein nicht-befolgen klare konsequenzen hat, die nicht unbedingt angenehm sind.
für mich steht und fällt der erfolg mit dem aufbau von wildgehorsam. hierbei muss der grundgehorsam top sein, ein klares alternativverhalten aufgebaut werden und eben auch entsprechend abgesichert werden.
sleipnir führt nen podi, mehrere hounds und nen drahti in seiner gassigruppe. denen wurde ganz klar erklärt, dass gewisse kommandos nicht hinterfragt werden.
ich führe viele jagende hunde in meiner gruppe. und sie haben gelernt, dass das signal "stop" immer gilt.
aber es ist absolut nicht einfach, sondern harte arbeit.
wie das im einzelnen aussieht, hängt natürlich vom individuum ab.