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oh dass Hunde andere Hunde umschmeissen/drüberstehen/niedrringen bezweifel ich auch nicht, das hat aber nichts mit Aktiver oder Passiver Demut/Unterwerfung zu tun?!
Jetzt hab ich deinen Beitrag verstanden, Claudi :)
Mit aktiver Unterwerfung hat das alles natürlich nix zu tun.
Mit passiver Demut dafür umso mehr: Passive Unterwerfung kannst du häufig nach dem Umschmeißen finden - der "Begrabene" liegt unten, dreht den Kopf zur Seite, vermeidet Blickkontakt und zeigt alle Zeichen, bis er wieder aufstehen darf.
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Klingt für mich nach der logischen Konsequenz auf das Missachten von Drohsignalen. Und dass ein überraschter oder schwächerer Hund nach so einer Attacke auf dem Rücken liegt ist auch nur verständlich, wenn der umgeworfen wurde. Das heisst doch aber nicht, dass er das nicht trotzdem kacke findet oder nicht versucht davonzukommen. Das ist für mich eine normale aggressive Auseinandersetzung mit Bewegungseinschränkung wie sie tausendfach täglich zwischen verschiedensten Hunden passiert.
Für mich hat das weder was mit "einordnen" noch "unterwerfen" in dem Sinne zu tun, "damit der Liegende weiß wo sein Platz in der Hierarchie ist" oder sonstwie einen Rang aufgedrückt bekommt.
Beziehungen unter zusammenlebenden Hunden werden meiner Meinung nach anders gebildet, gefestigt und aufrecht erhalten. Um mal wieder auf das "Rudeltier" zurückzukommen 
Meistens - nicht immer - sind solche Bewegungseinschränkungen als Maßreglung von unerwünschtem Verhalten gedacht - das hab ich auch so beobachtet.
Jedoch enden diese Maßregelungen bei statusbewussten/despotischen Hunden in einer Klarstellung der beziehungsspezifischen Verhältnisse, die passive Unterwerfung wird quasi eingefordert und der Hund darf sich erst wieder bewegen, wenn er sich klar zu einer unteren Stellung gegenüber dem anderen Rüden bekannt hat.
Ich kenne tatsächlich Hunde, für die danach "alles klar" ist: "Du ordnest dich unter, dann darfste atmen."
Der andere lag unten, weil die passive Unterwerfung eingefordert wurde und die beiden haben keinen Konflikt mehr bzw. der Vorrang bei wichtigen Ressourcen gebührt dem, der drüberstand.
Mit Rangfolge hat das wiederum sehr wenig zu tun.
Natürlich muss der untenliegende die passive Demut zeigen - erzwingen kann man das nicht. Da hat Kareki ganz recht :)
Nach meinen Beobachtungen sind gerade Hunde, die es mit "Plattliegen" versuchen ziemlich erfolglos, sobald sie auf einen eher starken "Gegner" treffen.
Allerdings gibt es Hunde, die den anderen tatsächlich mit Wucht umschmeißen und dem anderen dann nur noch mit Blicken "sagen", was sie von ihm verlangen: Unterwerfung.
Das ist eine Einforderung von Unterwerfungsgesten, die teilweise für bestimmte Hundetypen in festen Gruppen sehr viel wichtiger ist, als für andere.
Hier kann man auch von rassespezifischen Unterschieden sprechen.
Und genau solche Hunde meine ich mit meinen Ausführungen: Die stehen dann locker drüber und lassen den anderen erst aufstehen, wenn sie es selbst für richtig halten (Normalerweise, wenn er ruhig liegt.)
Ich glaube, Beziehungen unter zusammenlebenden Hunden sind sehr verschieden und sehr komplex.
Wenn z.B. ein Junghund zu nem Älteren kommt, ist es häufig so, dass passive/aktive Unterwerfung von sich aus angeboten wird - damit sind bestimmte Dinge klargestellt und manchmal werden diese mit Geschlechtsreife noch einmal in Frage gestellt.
Kommen aber z.B. zwei ältere, eher statusbewusste Rüden zusammen, kann es sein, dass es anfangs kracht und dann sind die beiden ein Dreamteam - das geht nur, wenn klar ist, wer im Zweifel den Vorrang erhält.
Wenn hingegen zwei Hunde zusammenkommen, denen Status und Co nix bedeuten, sieht das Ganze schon komplett anders aus - da hast du teilweise gar keinen "Chef" im Bunde, einfach, weil so etwas den beiden nicht wichtig ist.
Bei gegengeschlechtlichen Hunden sieht es auch häufig so aus.
Straßenhunde finden sich meistens eher zu lockeren Gruppen zusammen - hier sind Statusfragen häufig nicht so wichtig, weil die Hunde sowieso locker zusamenleben und keinen festen Verband gründen.
Allerdings sieht das bei wildlebenden Hunden in den Bergen/Wäldern komplett anders aus.
Hier bilden sich quasi rudelartige Strukturen: Die Hunde sind häufig eng miteinander verwandt , es gibt ein Elternpaar, dass die Gruppe anleitet und es gibt klare Strukturen.
Solche Gruppen können unter Umständen teilweise sehr viel hirarchischer angeordnet sein, als Wolfsfamilien, wahrscheinlich, weil es in solchen Gruppen vermehrt zu Zuwanderungen kommt, was bei Wölfen eher selten ist.
Übrigens lösen sich auch Wolfsrudel in Teilen auf: Geschlechtsreife Mitglieder wandern irgendwann ab und machen nen "eigenen Laden" auf.
Die Kinder bleiben eigentlich niemals ewig bei ihren Eltern.
Unsere Haushunde leben natürlich nicht im Rudel, weil unsere Gruppen ja nicht natürlich gewachsen sind. Trotzdem gibt es - ja nach Charakter - rudelartige Strukturen auch zwischen zusammenlebenden Hunden.
Ich kenne Gruppen, die eigentlich null miteinander agieren und auch ganz gut ohne den anderen können.
Und ich kenne wiederum andere Gruppen, die miteinander kontaktliegen, jedes Mitglied beschützen, im Verband jagen gehen würden (wenn man sie ließe) etc. pp.
Bei diesen Gruppen würde ich schon von rudelähnlichen Strukturen sprechen, nicht aber von echten Rudeln.
Streng genommen sind das alle keine Rudel, sondern bestenfalls gut organisierte Sozialverbände und schlechtenfalls lose Sozialverbände von Individuen.
Meine Dogwalkergruppe hat im Übrigen gar nix mit nem Rudel gemeinsam, außer der Tatsache, dass sich die Stammhunde wohl geschlossen gegen Gefahren verteidigen würden.