Beiträge von Lucanouk

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    Dabei muss eine Wegstrecke von einem Kilometer innerhalb von elf minuten zurückgelegt werden.

    Puls und Atmung wird vor der Belastung, direkt danach und nach einer Ruhepause untersucht.

    Danke für die Info :)

    Das ist der Belastungstest?

    Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sind das ca. 5 km/h. Das ist - für nen Hund - wirklich kein schnelles Tempo, erst Recht nicht, wenn es nicht einmal eine Viertel Stunde durchgehalten werden muss.

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    Ebenso kann es immer mal passieren, dass ein Welpe quer liegt und der Geburtskanal dann versperrt ist. Wenn man den Welpen nicht manuell bewegen kann, dann bleibt nur Kaiserschnitt. Das heisst aber nicht, dass die Rasse an sich nicht mehr in der Lage ist, natürlich zu gebären.

    Und jetzt mal Butter bei die Fische ... Wieviele Hündinnen kennst Du persönlich, die aufgrund rassebedingter Eigenschaften nicht mehr natürlich gebären können bzw. Konnten.

    Ich kenn schon ein paar und wenn ich mir die Kopfmaße vs. Hüfte bei manchen Hunden anschaue, scheint es vorprogrammiert zu sein, dass hier keine natürliche Geburts stattfinden kann.

    Zitat

    ob sie gesund ist, keine ahnung. ich besitze keine glaskugel und kann anhand eines fotos die gesundheit eines hundes, egal welcher rasse, bestimmen.
    scheinbar aber so einige andere hier.
    vom aussehen haben sich die tiere geändert und das kann man sehen, mir persönlich gefallen sie noch nicht so...aber das sich nichts tut, der vdh nichts macht und überhaupt..stimmt einfach nicht.
    aber das lesen und wahrhaben will man hier ja sowieso nicht.

    Das hat nix mit Glaskugel und Co zu tun, sondern ganz einfach mit Logik. Wenn z.B. die Vorder- und Hinterbeine unterschiedlich lang sind, wird das Gerwicht komplett auf eine Partie verteilt: der Rücken wird schief und die Belastung ist ungünstig.

    Wenn der Kopf zusätzlich auch noch einen so hohen Anteil des Körpergewichts ausmacht, kann das im Leben niemals gesund für die gesamte Anatomie sein, weil der gesamte Körper stark verformt ist und - im Falle der englischen Bulldogge - das gesamte Gewicht auf den Vorderbeinen sitzt ;)

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    Jetzt nur eine halbe Stunde? Du hattest doch mindestens eine Stunde gefordert, das erstaunt mich jetzt :???:

    Gaby und ihre schweren Jungs

    Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/tierschhuv/index.html

    Letztendlich geht es darum, dass die Hunde fit sein sollen. Wie der genau aussieht, müsste man ausarbeiten.

    Aber ich denke, wir alle würden es sicherlich begrüßen, wenn Hunde sich bewegen können und atmen können, oder?

    Einige Züchter machen ja jetzt schon Belastungstests. Weiß einer, wie diese genau aussehen?

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    Grad bei den Rassen mit wenig Welpen ist es einfach überlebenswichtig Tiere aus dem Ausland zu holen oder dort decken zu lassen.
    Ich seh es an meinem Arren, da ist australisches, slovakisches und amerikanisches Blut mit drin, das geht garnicht anders.
    Grade beim Mini, 544 Welpen dieses Jahr. Und wieviele davon kommen in die Zucht? Nichtmal ein Bruchteil.
    Entweder nicht zuchttauglich und/oder von Leuten gekauft die nicht züchten wollen.

    Ich sag jetzt mal etwas ketzerisches: Flaschenhals hin oder her - warum muss man zwingend Rassen erhalten, die nicht mehr über genügend, genetisch gesunde Tiere verfügen?

    Gerade wenn ich "meine" Rasse liebe, muss ich dch sehen, ab wann es für die Tiere nicht mehr sinnvoll ist, sich weiter zu vermehren.

    Gerade Hunde, die keine natürlichen Geburten bzw. keine natürlichen Deckakte mehr hinbekommen schreien - für mich persönlich - geradezu danach, die Rasse nicht mehr zu züchten.

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    Und da haben wir das nächste Problem.
    Der Standard kann nur von dem Land geändert werden, das das Patronat über eine Rasse hat. Weder für die Englische und Französische Bulldogge, den Mops, den Cavalier King Charles Spaniel oder den Pekingesen liegt dieses bei einem deutschen Zuchtverein.
    Die deutschen Zuchtvereine können um den vorhandenen Standard herum arbeiten und versuchen das beste draus zu machen, aber das recht ihn zu ändern, hat er nicht. Den den Standard erstellt immer noch das "Ursprungsland" das das Patronat über eine Rasse hat.

    Wenn der Standard nicht eingeschränkt werden kann, sehe ich persönlich immernoch genügend Möglichkeiten, für den VDH einzugreifen:

    - Schärfere Ausstellungsregeln, was die Gesundheit der Tiere angeht: Gesundheitszeugnisse, Untersuchungen, Fitnesstests

    - Eine klare VDH-interne Abgrenzung gegenüber Qualzucht, die in etwa so formuliert sein könnte:

    "Wir, als Verein für das deutsche Hundewesen lassen keine Hunde auf Ausstellungen zu, die unter rassespzifischen Erkrankungen leiden. Standartgerechte Zucht: Ja, Übertypisierungen: Nein."

    Ich fand die Bemerkung bezüglich des Kupierverbots nicht irrelevant: Gerade hier konnte man sich abgrenzen.

    Es gibt ein klares Ausstellungsverbot für kupierte Hunde - warum gibt es keins für Qualzuchten?

    Warum sollte das nicht bei anderen Qualzuchtgeschichten gehen?

    Warum geschieht hier so wenig?

    @Tromba: Ich empfinde die gezigte "neuere" Bulldogge nicht als gesund aussehen. Natürlich ist sie nicht ganz so kaputt gezüchtet, wie die auf dem Bild von vor zwei Jahren. Aber gesund kann ein Hund definitiv nicht sein, dessen Beine unterschiedlich lang sind und dessen Körperbau dermaßen übertypisiert ist.

    Zitat

    ich war vor 2 jahren auf ner vdh ausstellung in dortmund, die halle war voll, es war laut und sehr warm, da hat jeder hund gehechelt und lag aufm kühleren boden. sei es der dackel, leonberger oder eben bulldogge.
    haben jetzt all die hunde atemprobleme?
    was bringt mir ein cardiotest unter solchen bedingungen?

    Dann wird der Cardiotest eben angeglichen bzw. draußen im Freien absoliviert oder separat ausgetragen.

    Wie auch immer: Ein Hund, der nicht eine halbe Stunde normal traben kann, ist für mich persönlich absolut nicht zuchttauglich und gehört nicht in den Genpool.

    Zitat

    Wo willst du die Grenze ziehen?
    So was ist immer schnell daher gesagt, aber in der Realität ist es doch nicht umsetzbar. Man kann als Züchter alles richtig machen und am Ende hat man einfach Pech und es macht sich in einem Wurf bei der Hälfte der Welpen ein Gendefekt bemerkbar, der in den letzten Generationen verschleiert war.

    Soll ich diesen Züchter an die Luft setzen, obwohl er alles in seiner Macht stehende getan hat?

    Nein, aber wenn der Züchter mit dieser Linie friedlich weiterzüchtet, ist für mich persönlich der Rausschmiss definitiv erforderlich.

    Warum kontrolliert der VDH seine Mitglieder nicht stärker, was das betrifft?

    Gerade Bulldoggen und Co sind - in meinen Augen - zu 90% Qulazuchten per se. Warum unterstützt der VDH diese Art von Zucht und beschließt hier nicht engere Richtlinien, die auch im Standart verankert werden?

    Wenn im Standart einer englischen Bulldogge z.B. stünde, dass die Atemwege frei sein müssen und Hunde, die schnarchen, ohne Belastung unter normalen Temperaturbedingungen hecheln und nach Belästung röcheln von der Zucht ausgeschlossen sind, wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung getan und der Veband hätte seinen Namen etwas mehr verdient.

    Ich bin auch absolut für harte Cardiotests bei Zuchthunden - damit würden zwar einige Rassen komplett baden gehen, aber wenigstens würden gesunde Tiere gezüchtet werden.

    Ich hätte absolut nix dagegen, wenn Zuchthunde - egal, welcher Rasse - mindestens eine Stunde am Fahrrad/auf dem Laufband rennen müssten und dies auch direkt auf den Ausstellungen unter den Augen der Richter und Besucher geschieht.

    Vorher und nachher ein Doping- und Gesundheitstest und zusätzlich der Ausschluss von Hunden mit rassetypischen Erkrankungen.

    Wenn der Genpool zu klein wird: Outcrossing, aber bitte nicht wie es Herr D. mit den Aussi-Toller-Mixen vormacht, sondern gut durchdacht, gut geplant und rassegerecht.

    Da würden viele Hunde komplett rausfallen und die Rassezucht könnte endlich mal in eine gesündere Richtung gehen.

    Was da bei bestimmten Rassen abläuft, geht auf keine Kuhhaut und ja, ich finde, dass der VDH reagieren muss (!).

    Schließlich ist er der Veband für das deutsche Hundewesen.

    Akiko: Dankeschön :ops:

    Zitat

    ....und so weiter usf.

    Eigentlich solltest Du mich durch das DF lange genug kennen, um verstanden zu haben, was ich mit den Beispielen ausdrücken wollte.

    Die Korrektur, daß es Hunde oder Situationen gibt, wo Managment angebracht ist, ist wohl jedem Hundehalter geläufig und war daher überflüssig.

    Mir ging es ausdrücklich nur darum aufzuzeigen, daß es nicht nur im DF oftmals eine veraltete "Dominanzeinstellung" zum Hund gibt, sondern das dies alltäglich ist. Mit ein wenig Zeit zum Googlen, findet man unzählige Hundeschulen, -trainer, die heute noch die Ansicht vertreten, der Hund hat permanent "gedeckelt" zu werden, damit er nicht die Weltherrschaft übernimmt.

    Gaby und ihre schweren Jungs

    Gaby - mein Post war gar nicht auf dich gemünzt ;)

    Ich hab nur dein Beispiel aufgegriffen, um einmal dar zu stellen, dass es ganz vielfältige Grunde für Hausregeln und Co haben kann.

    Zitat

    Ich finde, hier wird wieder etwas total in einen Topf geworfen.
    Ich kann doch durchaus der Ansicht sein, mein Hund braucht Grenzen, bzw. testet diese aus oder "hat zu wenig Respekt" vor mir, ohne dass ich die Dominanztheorie vertrete?
    Das sind doch vollkommen verschiedene Dinge.

    :gut:

    Nicht vor seinem Hund durch die Tür zu gehen muss nicht einmal etwas mit Rudelführergedöns zu tun haben, sondern kann ganz einfach dadurch begründet sein, dass man...

    ...Impulskontrolle an den Anfang des Spaziergangs setzt, damit der Spaziergang kontrolliert und ruhig abläuft.

    ...die Umgebung "sichern" muss, weil man einen unsicheren Hund hat. Hierbei hat man gleichzeitig die Möglichkeit, schneller auf subjektiv empfundene "Gefahren" einzugehen und der eigene Hund wird daran gehindert, seine Probleme mit "Vorstoßen und Flippen" zu lösen.

    ... an einer stark fluktuierten Straße wohnt, an der Radfahrer, Menschen und Hunde vorbeidüsen - Unfallprävention ;)

    Diesen Ratschlag gebe ich meinen Kunden in den beschriebenen Fällen recht häufig - und nicht, weil ich finde, dass sich ihr Hund dominant verhalten würde.

    Nicht auf hündisches Spielverhalten einzugehen hat auch nicht immer etwas mit Rudelführerkrams zu tun.

    Bei manchen Hunden macht dieser Ratschlag innerhalb eines Maßnahmenpakets enorm viel Sinn.
    Es gibt Hunde, die gelernt haben, dass sie den kompletten Alltag des Menschen bestimmen können und entscheiden können, wann was wo passiert.
    Hund schaut, Mensch springt.
    Häufig sind diese Hunde im häuslichen Bereich übermäßig aufmerksam und wuseln die ganze Zeit um den Besitzer herum.
    Und dieser geht auf jeden Wimpernschlag seines Tieres ein.
    Draußen jedoch schauen sie ihren Menschen nicht einmal mit dem Arsch an ;)

    Hier spricht man häufig von sozialer Übersättigung und da gilt (wie in einer guten Beziehung), dass man nicht ständig verfügbar ist und den Spieß einfach mal umdreht.

    Bei manchen Beziehungen reicht es schon, etwas weniger auf den Vierbeiner einzugehen.
    Manche Mensch-Hunde-Teams hingegen brauchen hier wirklich eine klare Auszeit, in der alle Aktionen vom Menschen ausgehen, damit sowohl Mensch als auch Hund lernen können, sich anders zu verhalten.

    Ich finds übrigens schade, dass das Wort "Dominanz" immer eine solche Allergie bei Hörern und Lesern auslöst.

    Und ich finde auch nicht, dass das RHP-Modell Theorien von Dominanzbeziehungen und Submissionsbeziehungen vollständig ablöst.

    In meinen Augen gibt es durchaus statusbewusste Hunde, denen ihre Position innerhalb einer Gruppe wichtig ist und deren Position von den anderen Mitgliedern anerkannt wird.

    Und ich finde auch nix Schlimmes daran.

    Nur, weil es Menschen gibt, die das wörtchen Dominanz dafür gebrauchen, Hunde zu brechen, heißt das für mich noch lange nicht, dass es Dominanz im Tierreich innerhalb von Gruppen und Situationen nicht gibt.

    In meinen Augen sind Führung und Dominanz, sowie auch Submission in jder Art von Beziehungen wichtig.

    Gerade in organisierten Gruppen - ob man sie nun als Rudel, soziale Gruppe oder als losen verband bezeichnet spielt für mich hier eine eher untergeordnete Rolle - kann man immer wieder Strukturen beobachten, die das Leben zwischen den Mitgliedern erleichtern.

    Wie man diese Strukturen nennt, ist hier die andere Frage.

    Ich fass mal zusammen, was für mich bisher logisch und klar ist:

    1. Hühner leben in einer sozialen Hackordnung, d.h. Huhn A hackt Huhn B um seine Dominanz auszudrücken, Huhn B hackt Huhn C, um seine Dominanz auszudrücken, Huhn hackt Huhn D usw. usf.

    Dieses Hackordnungsmodell wurde eine Zeit lang als Grundlage für viele sozial lebenden Tiere genommen, was sich als falsch erwies.

    2. Wölfe sind Rudeltiere. Sie leben in Freiheit in festen Familienverbänden, die aus dem formal dominanten Elternpaar (der natürlichen, erfahrenen Autorität) und seinen Nachkommen besteht.
    Fremdwölfe dürfen sich eher selten dem Rudel anschließen.
    Die Aufgaben verteilen sich nach den Fähigkeiten der Gruppenmitglieder.

    Innerhalb der Gruppe gibt es eine klare Führungsriege, was aber nichts mit einer Hackordnung zu tun hat, sondern eher etwas mit einem klar organisiertem Familienunternehmen: Auch in einem Familienunternehmen gibt es eine "graue Eminenz", die ganz klar das Zepter in der Hand hält und in schwierigen Entscheidungen das letzte Wort behält.

    Unterstützt wird diese Ordnung durch Dominanz- bzw. Submissionsgesten der Mitglieder.

    Zu Kämpfen kommt es in der Regel nur in der Ranzzeit, in der die Wölfe hormonell aufgeheizt sind.
    Fortpflanzen dürfen sich in der Regel nur die Chefs des Clans - macht auch Sinn, weil es sonst zu Inzest käme.

    Wölfe sind größtenteils monogam - Ausnahmen bestötigen die Regel.

    Geschlechtsreife Jungwölfe wandern irgendwann ab, um ihren eigenen Laden aufzumachen.
    Hier gibt es allerdings gravierende Unterschiede zwischen unterschiedlichen Charaktertypen: Die einen bleiben länger in der Gruppe, um den Nachwuchs zu versorgen und die anderen wandern frühzeitig ab.

    3. Unter Gehegewölfen gibt es eine Rangordnung, die einer Hackordnung gleicht, aber rein gar nichts mit dem natürlichen Verhalten von Wölfen zu tun hat. Man könnte von einer Stressordnung sprechen.
    Den Prügelknaben gibt es in freier Wildbahn eher selten, bei Gehegewölfen ist er jedoch fast immer zu beobachten.

    Leider beziehen sich die meisten Wolfsbeobachtungen auf Wölfe in Gefangenschaft.

    Bei Gehegewölfen ist es schwer, von einem echten Wolfsrudel zu sprechen:

    -Die Wölfe können nicht abwandern.
    - Die Wölfe haben keine spezifischen Aufgaben mehr, die in der Gruppe verteilt werden (Jagen, Rudelverteidigung, Reviergrenzen ausloten, neue Gebiete erschließen)
    - Die Ranzzeit wird häufig durch Hormonpräparate beeinflusst.
    - Der Platz ist viel zu klein.

    1. Hunde leben eher in losen Verbänden, als in festen Rudeln, wenn sie als Streuner auf der Straße leben. Hier werden sie allerdings auch sehr stark vom Menschen beeinflusst.
    In diesen Gruppen gibt es situative Dominanz, sowie auch ressourcenverteidigendes Verhalten, jedoch keinen formal dominanten Anführer.
    Streit und Kappeleien gibt es um Ressourcen - Futter, läufige Hündinnen, Liegeplätze etc. pp. können hier sehr schnell einen Brand entfachen.

    2. Wenn Hunde wirklich auf die Jagd und andere natürliche Überlebensstrategien angewiesen sind und nicht durch den Menschen beeinflusst werden, finden sie sich sehr schnell zu festeren Gruppen zusammen und bilden - über verschiedene Generationen - auch wieder Rudelstrukturen heraus.

    Ein gutes Beispiel für eine Hundegruppe in der Entwicklung sind die Pizzahunde von Günther Bloch: Hier gibt es klare Strukturen, ein adultes Elternpaar, ein paar fremd eingewanderte Hunde und ganz klare Verhaltesnregeln innerhalb der Gruppe.

    Allerdings fehlt hier die gemeinsame Jagd - sie werden von Tierschützern gefüttert.

    Ein gutes Beispiel für etablierte, verwilderte Hunde sind die australischen Dingos.

    Auch hier gibt es eine formal dominante Führungsriege mit Fortpflanzungsvorrechten, eine klar struturierte Hirarchie und eine vernünftige Aufgabenverteilung.

    Aus diesem Grund bin ich schon der Meinung, dass Hunde eigentlich Rudeltiere sind - sonst wären Dingos wohl Einzelgänger.

    Mein Fazit aus der ganzen Geschichte ist, dass Hunde gerne in geordneten Strukturen leben, in denen sie sich anlehnen können.

    Die meisten Hunde sind sehr froh, wenn ihnen schwierige Entscheidungen von einem formal dominanten Sozialpartner abgenommen werden - ohne, dass dieser despotisch und aggressiv seine eigenen Interessen durchsetzt, wohl aber mit ruhiger klarer Führung.

    Hunde sind keine Einzelgänger - sie sind gesellige, hoch soziale Gruppentiere :)

    Ob ihre bevorzugte Gesellschaft eher menschlicher Natur oder hündischer Natur liegt, hängt stark von der Rasse, den Zuchtzielen und natürlich - wie immer - vom Individuum ab.

    Ob sie lieber in durchorganisierten, streng hirarchischen Verbänden oder in lustigen Spielegruppen leben wollen, hängt maßgeblich von ihrem Charakter, aber auch von Rassedispositionen ab.

    In einer Gruppe deutscher Schäferhunde/Malinois/HSH wird sich schneller eine Hirarchie herausbilden, als in einer Beaglemeute.

    Auch ob Zuwanderer erwünscht sind, hängt u.a. von den gewünschten Zuchtzielen ab: Eine Labbigruppe wird einen Fremdhund sehr viel schneller und auch ohne Einordnungstaktiken aktzeptieren, als eine Gruppe Rottweiler - da könnte es erst einmal rund gehen, wenn man die Hunde machen lässt.

    Ich würde keinen Hund als semi-solitär bezeichnen, denn ganz alleine möchten die wenigsten Hunde leben - nicht einmal zeitwilig. Mit "ganz alleine" meine ich auch ohne den Sozialpartner "Mensch".

    Trennungsängste und Co haben für mich sehr viel mit dem wilden Erbe des Hundes als sozial lebendes Gruppentier zu tun.
    Erschwerend kommt hinzu, dass unsere Hunde genetisch so stark spezialisiert wurden, dass sie enorm unterschiedliche Interessen und Verhaltensweisen herausgebildet haben.

    Wie soll sich aus einem wilden Haufen unterschiedlichster Hunde mit unterschiedlichsten Interessenschwerpunkten ein festes Rudel mit klaren Strukturen, Zielen und einer einheitlichen Kommunikationsstrategie bilden?

    Ich denke, dass die Tatsache, dass Straßenhunde keine Rudel bilden weniger damit zu tun hat, dass Hunde keine Rudeltiere wären, sondern vielmehr mit den unterschiedlichen Spezialisierungen verschiedener Hunderassen, sowie mit den äußeren Einflüssen zu tun hat.

    Ich empfinde die Zusammenrottung von Streunern schon als Versuch, feste Gruppen zu bilden. Dieser Versuch ist aber schon alleine durch das unterschiedliche Verständnis, wie eine Gruppe auszusehen hat, zum Scheitern verurteilt.

    Für nen Meutehund sieht eine Gruppe komplett anders aus als für nen Riesenschnauzer - mal so als Beispiel.

    Ein Beaglerüde würde auf die Frage, wie seine Wunschgrußße aussehen soll wohl - in den meisten Fällen - sagen: "Schön laut, schon groß, mit vielen Freunden und guten Jagdnasen und tollen Mädels."

    Ein Schnauzerrüde würde wohl eher antworten: "Ich will meine drei Mädels, mein Revier und ansonsten meine Ruhe."

    Wie sollen sich aus solch unterschiedlichsten Motivationen feste, einheitliche Rudel bilden?

    5. Wenn Hunde wirklich auf die Jagd und andere natürliche Überlebensstrategien angewiesen sind und nicht durch den Menschen beeinflusst werden, finden sie sich sehr schnell zu festeren Gruppen zusammen und bilden - über verschiedene Generationen - auch wieder Rudelstrukturen heraus.

    Ein gutes Beispiel für eine Hundegruppe in der Entwicklung sind die Pizzahunde von Günther Bloch: Hier gibt es klare Strukturen, ein adultes Elternpaar, ein paar fremd eingewanderte Hunde und ganz klare Verhaltesnregeln innerhalb der Gruppe.

    Allerdings fehlt hier die gemeinsame Jagd - sie werden von Tierschützern gefüttert.

    Ein gutes Beispiel für etablierte, verwilderte Hunde sind die australischen Dingos.

    Auch hier gibt es eine formal dominante Führungsriege mit Fortpflanzungsvorrechten, eine klar struturierte Hirarchie und eine vernünftige Aufgabenverteilung.

    Aus diesem Grund bin ich schon der Meinung, dass Hunde eigentlich Rudeltiere sind - sonst wären Dingos wohl Einzelgänger.

    Mein Fazit aus der ganzen Geschichte ist, dass Hunde gerne in geordneten Strukturen leben, in denen sie sich anlehnen können.

    Die meisten Hunde sind sehr froh, wenn ihnen schwierige Entscheidungen von einem formal dominanten Sozialpartner abgenommen werden - ohne, dass dieser despotisch und aggressiv seine eigenen Interessen durchsetzt, wohl aber mit ruhiger klarer Führung.

    Hunde sind keine Einzelgänger - sie sind gesellige, hoch soziale Gruppentiere :)

    Ob ihre bevorzugte Gesellschaft eher menschlicher Natur oder hündischer Natur liegt, hängt stark von der Rasse, den Zuchtzielen und natürlich - wie immer - vom Individuum ab.

    Ob sie lieber in durchorganisierten, streng hirarchischen Verbänden oder in lustigen Spielegruppen leben wollen, hängt maßgeblich von ihrem Charakter, aber auch von Rassedispositionen ab.

    In einer Gruppe deutscher Schäferhunde/Malinois/HSH wird sich schneller eine Hirarchie herausbilden, als in einer Beaglemeute.

    Auch ob Zuwanderer erwünscht sind, hängt u.a. von den gewünschten Zuchtzielen ab: Eine Labbigruppe wird einen Fremdhund sehr viel schneller und auch ohne Einordnungstaktiken aktzeptieren, als eine Gruppe Rottweiler - da könnte es erst einmal rund gehen, wenn man die Hunde machen lässt.

    Ich würde keinen Hund als semi-solitär bezeichnen, denn ganz alleine möchten die wenigsten Hunde leben - nicht einmal zeitwilig. Mit "ganz alleine" meine ich auch ohne den Sozialpartner "Mensch".

    Trennungsängste und Co haben für mich sehr viel mit dem wilden Erbe des Hundes als sozial lebendes Gruppentier zu tun.

    Zitat

    Ich schrieb ja schon, ich bin kein Fachmann, bemühe mich um korrekte Bezeichnungen und bin lernwillig, nicht immer -fähig :smile: .

    Aber wenn ich meine DSH liebevoll als "dominante Zicke"und Spaßbremse bezeichne hat das Null Einfluss auf meinen Umgang mit ihr.

    Ich hab auch schon ein paar mal geschrieben, ich seh meine zwei als Individuen, die sehr unterschiedlich in Wesen und Charakter sind.

    Was mich aber echt langweilt sind diese Wolfsgeschichten. Ich habe Hunde. Wenn ich Probleme mit meinen Kindern hab, schau ich auch nicht, wie die Affen Probleme lösen.

    Ich würde schon sagen, dass deine DSH in vielen Situationen gegenüber deinem Pudel dominant auftritt. Das heißt allerdings bei weitem nicht, dass sie per se dominant ist, sondern nur gegenüber deinem Pudelgetier. Ich persönlich würde in deinem Falle eventuell schon von einer abgeschwächten Hirarchie sprechen.

    Es kann aber auch sein, dass dem Pudel die Ressourcen einfach nicht wichtig sind und es ihm wichtiger ist, "seine" Dame zufriedenzustellen :)

    Noch einmal zum thema Dominanz/Submission:

    Es gibt Hunde, die sind souverän, ohne jemals in irgendeiner Situation anzuführen. Warum? Weil es ihnen nicht wichtig ist, sie haben schlicht und ergreifend kein soziales Verantwortungsgefühl für ihre Gruppe, sind Eigenbrödler oder haben einfach keinen Führanspruch bzw. Ressourcenkontrollanspruch.

    Dann gibt es Hunde, die dominant auftreten, aber dabei letztendlich vollkommen unsouverän sind. Sie wollen führen und kontrollieren, sind statusbewusst, aber haben nicht das nötige Selbstbewusstsein, um wirklich führen zu können.
    Diese Hunde werden meistens nur von sehr unsicheren Hunden wirklich ernst genommen. Kommt da mal ein wirklich souveräner Artgenosse daher, ist es schnell aus mit der "Herrschaft".

    Dann gibt es wiederum Hunde, die aus Angst und Unsicherheißt um sich beißen und im übertriebenen Sinne ihre Individualdistanz verteidigen. Diese Hunde werden häufig als dominant betitelt, obwohl es sich hier um anlehnbedürftige, unsichere Hunde handelt, die einfach keine andere Überlebensstrategie haben, als die Aggression.
    Andere Hunde reagieren häufig mit einem "Naja, der hat nicht alle Tassen im Schrank, ich geh dem Mal aus dem Weg." Und, schwupps, wird der DOMINANTE HUND gestrickt und die Folgemaßnahmen sind für den Hund verheerend.

    Und dann gibt es wiederum Hunde, die Führungsqualitäten besitzern, statusbewusst sind und selbstsicher und souverän auftreten. Diese Hunde können führen und sie werden in festen Hundegruppen in vielen Situationen wichtige Entscheidungen für die Gruppe treffen, was im Übrigen nicht heißt, dass sie alle Entscheidungen fällen.

    Jede haben sie - im Zweifel - das letzte Wort und die Gruppe vertraut ihnen.

    Zitat

    Wie wäre es wenn man Dominanz als "natürliche Autörität" bezeichnen würde. Für mich ist ein Hund oder auch ein Mensch der leitende, führende Fähigkeiten besitzt ohne diese ständig unter Beweis stellen zu müssen eine natürliche Autorität, die zeigt, das sie jede Situation kontrolieren könnte, wenn man sie denn wollte.
    Ich kenne Hunde, die lösen eine Ansammlung von sich ankeifenden Hunden nur dadurch auf, das sie ruhig und besonnen direkt in die Mitte spazieren und kurz ihr Statement dazu abgeben und sich dann genauso ruhig wieder zurückzuziehen. Die vorher aggressive Gruppe geht sich dann aus dem Weg.
    Diese ganze Wortklauberei macht eine ganz kirre. :headbash:

    Die Bezeichnung "natürliche Autorität" finde ich für einen solche Hund einfach klasse :gut:

    Zum Thema "Pföteln": Es kommt, wie immer, auf die Körpersprache des Hundes an.
    Pföteln kann vieles heißen:

    - Spielaufforderung
    - Aktive Unterwerfung
    - Inanspruchnahme/Dominanzverhalten
    - aufmerksamkeitsheischendes Verhalten
    - Betteln
    - etc. pp.

    Um herauszufinden, was es situationsbedingt heißt, muss man den gesamten Hund betrachten :)

    Genauso ist beim Kopfauflegen. Das sieht man in verschiedenen Situationen mit unterschiedlichsten Bedeutungen:

    - im Spiel
    - als Domianzgeste
    - im Kontaktliegen
    - im Sexualverhalten

    Man kann niemals eine körpersprachliche Sequenz losgelöst betrachten, sondern immer nur im Kontext.

    Zitat

    Ernsthaft? Also das ist mir nun langsam zu dumm.
    Das habe ich auch schon erklärt, bei den ganzen Umbolz-Beispielen - ja das gibt es und ich habe darüber auch mehrmals gelesen. Das nennt sich "Pinning" und hat genau gar nichts mit "Auf den Rücken drehen" zu tun. Hund wird umgeworfen, es wird sich drüber gestellt, um den darunterliegenden Hund/Wolf festzunageln. Das ist KEINE Unterwerfungsgeste, sondern um dem Kontrahenten (!) zu zeigen, dass man physisch der Stärkere ist. Das ist keine Erziehungsmaßnahme in diesem Sinne (was soll das den bringen? Soll der kleine Zweg so brutal lernen, dass dies oder jenes nicht geht?) - in einer Wolfsfamilie wird das jedenfalls nicht so gemacht.

    Ich kenne einige Videosequenzen, in denen - auch in Wolfsfamilien - genau DAS zu sehen ist ;)

    Weiterhin habe ich Videosequenzen gesehen, in denen genau DAS in Hundefamilien zu sehen ist - zwischen den halbstakren, jungen erwachsenen und den adulten Tieren.

    Woher weißt du, dass sich die Hunde, die nach dem Umbolzen ruhig und mit abgwandetem Blick unten liegen nicht unterwerfen?

    Woher willst du wissen, dass das keine Erziehungsmaßnahme ist?

    Unterwerfung KANN vollkommen freiwillig geschehen - muss aber nicht.

    Sie kann genausogut einfordert werden - was man bei Wölfen übrigen auch nicht gerade selten und gerade in der Ranzzeit beobachten kann.

    @net: :lachtot:

    Zitat

    Ich sehe so, wie du das schilderst, keinen Anlass zur Beißerei. Und da mir das alles sehr lückenhaft vorkommt, will ich auch nicht weiter drauf eingehen. Du kannst ein paar Seiten vorher zurückblättern.
    Passiv zu unterwerfen, wenn der eine auf den anderen losgeht, ist ein echt dummer Plan vom "Minibulli".

    Wenn es um Kommentgeschichten geht, finde ich den Plan nicht dumm, sondern sogar sehr clever.

    Was findest du daran dumm?

    Wär Logray mit Beschädigungsabsicht auf den verrückten Bullyfratz losgegangen, sähe das anders aus - dann wären Unterwerfungsgesten in der Tat dumm.

    Zitat

    Aha, und was ist dann ein Lefzen leckender, beschwichtigender, aufdringlicher Nervzwerg? Ganz sicher kein sich Unterwerfender. Der nervt nämlich und benimmt sich gleichzeitig so, dass der anderen Hund ihn nicht maßregeln kann/wird, bis es ihm tatsächlich zuviel wird.

    Aktive Unterwerfung ist das, Schopi ;)

    Cassabianca: Danke für die Fotos :) Sehr eindrucksvoll.

    Zitat

    Die passive Unterwerfung würde den Kampf definitiv auflösen. Außer reine Beschädigungsabsicht (da würde sich aber kein Hund einfach hinlegen).

    Wenn ein Hund den anderen umbolzt, dann ist das auch nicht "Unterwerfung" - und in solchen Situationen habe ich auch noch nie eine passive Unterwerfung gesehen. Stillhalten alleine ist noch keine passive Unterwerfung.

    Und ich habe niemals gesagt, dass sich Hunde nicht umrempeln. Also bitte, yEne.

    Kareki, ich habe so etwas schon häufig gesehen: Hund A wird von Hund B umgebolzt, liegt unten, regt sich nicht, nimmt die Rutezwischen die Beine, dreht den Kopf zur Seite, blinzelt, legt die Ohren an und steht erst wieder auf, als Hund A wieder geht.

    Hier mal ein Foto nach Umbolzen:

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    Hier mit nem saftigeren Komment vorher:

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    Achso: Festhalten muss Luca dabei niemanden - er steht einfach drüber - feddich. Dann wird der andere noch abgeschnuppert, besonders in der Genitalregion und der Unterlegene darf wieder aufstehen.

    Steht der unterlegene Part vorher auf, hampelt oder zappelt, wird er mit Schnauzenstößen korrigiert.

    Drauflegen und festnageln habe ich bisher nur bei juvinelen Hunden und ihren Eltern, sowie bei kläglichen Unterwerfungsversuchen, die nicht fruchten (siehe Hovilink) gesehen.

    Trotzdem entscheidet der dominante Part in diesem Fall, wann der submissive Part wieder aufstehen darf - nicht umgekehrt. Von Freiwilligkeit ist hier genausowenig die Rede, wie vom freiwilligen Herausgeben der Moneten, wenn einem ne Knarre vor die Schnüss gehalten wird.

    Ich weiß schon grundsätzlich, was du mit "freiwillig" meinst: Der Unterlegene muss sich eben auch unterlegen verhalten, in seiner gesamten Körpersprache.

    Und das kann ist z.B. in den Hovaward-Links nicht so: Da gibt der, im Kampf Unterlegene, nicht auf - also unterwirft er sich dem Stärkeren eben nicht.

    Hab ich auch schon häufig gesehen und hat eben nix mit passiver Unterwerfung zu tun.

    Ein Kampf ist eben erst entschieden, wenn der Unterlegene das auch sieht - oder eben sein Leben verliert.

    Genau wie Mäusemama es beschreibt, habe ich es schon ziemlich häufig erlebt (Bis auf das Auflegen der Pfote - das macht meiner beim Unterwerfen nicht.):

    Zitat

    Hmmm....
    der Unterlegene zeigt keine Beschwichtigungssignale....der zuckt nicht mit der Wimper sondern
    regt sich nicht...gar nicht, niente, nada !

    Der "Sieger" stellt die Pfote auf die Brust und wartet ab...dann ist eigentlich gut und i.d.R. gehen
    diese "Kämpfe" immer ohne Beschädigung aus.

    Wie Yunari schon schrieb:

    Zitat

    Hier wurden genug Beispiele genannt und gezeigt (und ich selber habe auch schon genug miterlebt), wo erst nach einem Kampf einer der Hunde sich unterworfen hat.
    Und das ist schlicht und einfach nicht freiwillig.
    Freiwillig wäre es, wenn er es direkt macht. Wenn es das ist, was er tun möchte.

    Wenn er erst nach einem Kampf einsieht, dass er keine Chancen hat und sich dann unterwirft, egal ob passiv oder aktiv, ist das nicht freiwillig.

    Frewillig wäre für mich die Unterwerfung dann, wenn ein Hund sich ohne dominanzgesten des gegenübers in den Staub schmeißt.

    Doch, gerade bei der passiven Unterwerfung, beobachte ich sehr häufig, dass diese mit Blicken, Körpersprache oder auch mit körperlichen aktionen geradazu eingefordert wird - ganz im Gegenteil zu gesten der aktiven Unterwerfung, die den meisten Hunden eher voll auf den Keks geht.

    Ich beobachte auch eher aktive Unterwerfung bei Welpen und Junghunden, die noch nicht so viel Erfahrung haben: Pföteln, Knutschen und anderen auf die Nerven gehen können die meistens ganz gut.

    Kopf wegdrehen, still liegen und nix machen eher weniger - darin sind adulte Hunde viel besser.

    Bei Welpen und Junghunden gehen beide Unterwerfungsgesten häufig ineinander über.

    Die Junghunde kommen angefetzt, fangen an zu knutschen, der Alte lässt nen Knurrer los, der Junghund schmeißt sich in den Staub.

    Passive Unterwerfung ist übrigens nicht nur Hinlegen und still halten, sondern auch Kopf wegdrehen, Blick abwenden etc. pp.

    Passive Unterwerfung kann man häufig nach einem Kommentkampf beobachten, dessen Ziel es - im Gegensatz zum Ernstkampf - ist, zu zeigen, wer die dickeren Eier hat.

    Wenn hier echte Submission gezeigt wird, verläuft die nächste Begegnung meistens ganz anders - weil hier einiges "geklärt" wurde.

    Auch dann kann man häufig passive Unterwerfungsgesten sehen - auch ohne, dass der Untergelegene sich hinschmeißt.


    Zitat

    Das ist deine Fehlinterpretation und menschliche Bewertung.
    Dein Hund zeigt ein Verhalten wie es 99,9% aller Welpen tun und lernen in solchen Situationen. Und das OBermackera.... wird auch anderweitig aktive Demut zeigen, spätestens bei einer Hündin, in den Stehtagen, wenn er will sie aber nicht und ihm dies deutlich in die Ohren bläst.

    Dein Falco hat die andere Wahl gehabt, hätte erfahren, dass dies weh tut und hat gelernt, das dieses Verhalten ihn weiterbringt, weswegen er dies freiwillig zeigt.

    Liv, das nennst du freiwillig?

    "Bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt"

    Noch mal zurück zum Räuber und der Pistole: Der will mein Geld, hält mir die Knarre an die Birne.

    Ich hab die Wahl: Geld her oder Leben. Auch freiwillg, wenn man deiner Logik folgen möchte, oder?

    Zitat

    Oh, ich meinte nicht "korrigiert", wenn der Welpe zwickt, sondern, wenn der Welpe zugefüttert wird mit "fester Nahrung". Also aus "Futterneid".

    Ich könnte mir vorstellen, dass Futterneid seltener wirklich der Fall ist.

    Aber Futter als bewusster Konfliktherd, um den Hunden Tabus näher zu bringen, gibt es durchaus.

    Kareki, ich habe auf Seminaren Videos von Tiermüttern gesehen, die Lehrstunden zum Thema "Abbruchsignale" abhalten, dabei waren sowohl wölfische als auch hündische Eltern, die begehrte Ressourcen in die Mitte legten und den Kleinen klarmachten, dass sie da nicht ran zu gehen haben.

    Interessant ist hier, dass die meisten Wolfsbabies bis zur Vollendung der neunten Woche die totale Narrenfreiheit haben (es sei denn, sie zwicken wirklich viel zu fest) und erst dann das Thema "Abbruchsignale" auf dem Plan steht.

    Bei Hunden geschieht das viel früher, je nach Rasse geht das schon zwischen der fünften und sechsten Lebenswoche los. Vorher haben aber auch die die totale Narrenfreiheit und wurschteln den Hündinnen teilweise im Napf herum.

    Da kommt, außer Drohen, oft nur heiße Luft.
    Ab nem bestimmten Alter ändert sich das jedoch schlagartig.

    Ich denke, dass ist auch rassespezifisch sehr verschieden.
    "Meine" Malizüchterin meinte z.B., dass das bei ihren kleinen Mäusen schon sehr viel früher losgeht und ich denke, dass Retrieverhalter das genaue Gegenteil erzählen werden.

    Cassabianca hat bestimmt ne Menge zum Thema beizutragen und ich bin sehr gespannt - gerade Züchter eher "statusbewusster" Rassen/Hundetypen haben hier sicherlich eine Menge Beobachtungsmaterial für uns alle :gut: