Das Video ist kaum zu ertragen :/
Beiträge von Lucanouk
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Es gibt Hunde, die sich durchsetzen, ohne souverän zu sein.
Und es gibt Hunde, die sind enorm souverän in dem, was sie tun und setzen sich trotzdem nicht durch - weil sie schlicht und ergreifend kein Interesse daran haben, irgendwelche Führungspositionen zu übernehmen.
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Zitat
Ich weiß zwar, was du meinst, aber: ein Hund, der sich dominant verhält, muss nicht unbedingt souverän sein. Auch ein unsouveräner Hund oder ein Hund, der an der Leine rumrandaliert, kann sich durchaus dominant verhalten.
Viele Grüße
Frank

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Ich glaube, das Problem ist, dass das Wort "Dominanz" immer missverstanden wird.
In Beziehungen gibt es immer - je nach Situation - einen dominanten und einen subdominanten Part - ganz egal, ob man einer Spezies anhört oder außerartlich miteinander lebt.
In dem Moment, in dem Individuum A eine Entscheidung trifft und Individuum B dieser Entscheidung folgt, zeigt sich Individuum A dominant und Individuum B als subdominant.
Daran ist nichts Schlechtes - es ist situative Dominanz.
Dann gibt es noch die formale Dominanz: Wenn innerhalb einer Beziehung/Gruppe ein Individuum - egal ob Mensch oder Hund - die wichtigsten Entscheidungen immer wieder für die anderen trifft und sich auch in Streitfällen sehr häufig durchsetzt, spricht man von formaler Dominanz: Dieses Individuum hat bestimmte Rechte, aber auch Pflichten, die die anderen Gruppenmitglieder nicht haben.
Je nach Gruppenstruktur, Art des Individuums und Charakter der Individuen können diese Rechte und Pflichten sehr unterschiedlich aussehen: Bei Wildtieren in Rudeln/Herden ist es z.b. häufig so, dass sich nur der formal dominante Part fortpflanzen darf, teilweise ist es so, dass ein Vorrecht auf Ressourcen eingeräumt wird.
Bei der menschlichen Spezies sind häufig diejenigen formal dominant, die Durchsetzungsfähigkeit, Lebenserfahrung, Souveränität, Führungsqualitäten und Verantwortungsbewusstsein mit dem Willen Führen zu wollen vereinen.
Beziehungen zwischen dominanten und subdominanten Individuen sind kein ewig gestriger Schmu, sondern ganz normale Realität.
Natürlich bin ich beispielsweise als Erzieherin formal dominant innerhalb der Kindergruppe: Ich entscheide im Zweifelsfall, was passiert und trage die Veranwortung. Das heißt nicht, dass ich die Kinder unterdrücke - Dominanz ist damit nicht gleich zu setzen. Natürlich kann der dominante Part den unterlegenen Part unterdrücken - damit wären wir beim Machtmissbrauch.
Er muss es aber nicht - und wenn er verantwortungsbewusst ist, tut er es auch nicht.
Und natürlich bin ich in der Beziehung zu meinen Hunden der formal dominante Part. Ich treffe sie wichtigsten Entscheidungen für meine Hunde und habe auch kein Problem damit, mich im Zweifel auch über ihre eigenen Interessen zu stellen - wenn es denn erfordelich sein sollte.
Was ist daran falsch?
ZitatAlso, ich sehe das genauso, wie meine Vorschreiber/innen. Der Hund sieht das Sofa als eine Ressource an, die er halt verteidigt.
Das Sofa als Eigentum zu verteidigen, ist eine von vielen Möglichkeiten, warum der Hund Knurrt, wenn der Mensch aufs Sofa möchte.
Es kommt doch absolut auf die Situation an :)
Vielleicht verteidigt er seine Individualdistanz?
Vielleicht hat er Schmerzen?
Vielleicht hat er Angst vor dem Menschen?
Vielleicht hat er situativ negative Erfahrungen damit gemacht, dass der Mensch zu ihm aufs Sofa möchte?Und - in ganz extrem seltenen Einzefällen - vielleicht möchte dieser eine Hund tatsächlich ein Exempel statuieren mit Hilfe des Sofas. Das ist allerdings enorm selten.
ZitatHunde sind Opportunisten. Sie tun das, wodurch sie den größtmöglichen Vorteil haben. Ein Hund will zuerst durch die Tür, weil draußen eben etwas spannendes passiert, oder weil er aufgeregt ist, dass es jetzt zum Spaziergang losgeht.
Seh ich genauso. Und trotzdem kann es durchaus absolut Sinn machen, den Hund hinter sich durch die Tür gehen zu lassen
ZitatKeiner meiner Hunde hat versucht, sich mir gegenüber "im Rang nach oben zu arbeiten". Erst mal ist denen, glaube ich, sehr klar, dass ich kein Hund bin.
Ich glaube, es ist äußerst selten, dass Hunde sich tatsächlich statusmäßig über den Menschen stellen. die wenigsten Hunde haben dazu die Ambitionen.
Und trotzdem macht es - in meinen Augen - Sinn, klare Regeln für das Zusammenleben aufzustellen, in denen der Mensch führt.
ZitatAlso gibt es sowas wie Dominanz zwischen mir und meinen Hunden gar nicht.
Das wiederum ist nicht ganz richtig. Dominanz gibt es nicht nur unter Individuen gleicher Art.
ZitatAußerdem erlebe ich Hunde, die meinen, sie müssten bestimmte Dinge regeln, immer als sehr gestresst.
Das ist sehr, sehr unterschiedlich. Mein Rüde beispielweise regelt unglaublich gerne Dinge. Meine Hündin hingegen eher nicht.
Herdenschutzhunde, die selbstständig an Herden arbeiten regeln ihre Angelegenheiten auch sehr gerne selber und fühlen sich dabei kein Stück unsicher.
Aber ich denke auch, dass sich die meisten Hunde gut fühlen, wenn der Mensch wichtige Angelegenheiten klärt.
Warum?
Eben weil sie sich am Menschen, dem formal dominanten Part, anlehnen können.
ZitatMeine sind sehr zufrieden damit, dass ich ihnen in stressigen Situationen die Richtung vorgebe (z.B. Bei unangenehmen Hundebegegnungen) und ihnen aus der Situation helfe. Mein Hund (der übrigens gerade neben mir auf dem Sofa pennt und dabei seinen Kopf auf meinem Bein abgelegt hat, Achtung, er dominiert mich!) orientiert sich gerne an mir.
Auch da hinkt diese Geschichte "der Hund will ranghöher sein" sehr.Deine Hunde fühlen sich eben in der submissiven Position sehr wohl - und ob du es glaubst oder nicht: Du stellst in eurer Beziehung den formal dominanten Part dar
Das hat nix mit Unterdrücken und Co zu tun.Und deshalb kannst du dir es leisten, mit deinem Hund entspannt auf dem Sofa zu knuddeln.
Kopfauflegen kann zigtausend Bedeutungen haben. In den meisten Fällen - gegenüber dem Menschen - bekunden Hunde damit Zuneigung oder heischen nach Aufmerksamkeit.
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Bei uns checkt das Ordnungsamt die Steuermarken in den Parks.
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Kikt: Wenn Rasselisten danach erstellt worden wären, welche Rassen Kinder schwer verletzt hätten, würden ganz andere Rassen drauf stehen

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Guter Einwand - ich meinte das Gewicht der gekochten Hirse :)
Also nicht im Trockenzustand abwiegen. sondern im gekochten Zustand.
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Hui - vier Prozent? Das ist eine ganze Menge.
Die Berechnung nach Barf-Regeln ist sowieso nicht sehr sinnvoll, weil die Werte von unterschiedlichen Kohlenhydrat-, Protein- und Fettquellen so schwankend sind, dass man niemals pauschal sagen kann: So und soviel Prozent KH und soundsoviel Prozent Fleisch und allet is schick - egal, ob man Kartoffeln, Haferflocken, Gemüsekrams oder Hähnchenbrust, Stichfleisch oder Wild füttert.
Das funktioniert eigentlich nicht.
Ohne Kohlenhydrate/Fette nehmen die meisten Hunde sehr schnell ab. Das Fleisch dann einfach hochzschrauben belastet unnötig die Nieren und führt meistens dazu, dass der Stoffwechsel noch stärker belastet wird.
Dein Hund wiegt 10 kg und hat damit einen Energiebedarf zwischen 3 MJ und 3,15 MJ.
Sein Proteinbedarf liegt bei ca. 30 g am Tag.
Pferdefleisch hat 17,3 g verdauliche Rohprotein pro 100g und gibt 0,53 MJ umsetzbare Energie pro 100 g.
Du fütterst zur Zeit ca. 260 g Pferdefleisch am Tag und 100 g Gemüse.
Damit hast du 45 g verdauliches Rohprotein (zu viel!) in der Mahlzeit (plus Proteine vom Gemüse), aber nur ca. 1,4 MJ umsetzbare Energie - das ist nicht einmal die Hälfte von dem, was Hund braucht, um sein Gewicht zu halten.
Um mit diesen Futtersorten das Gewicht zu halten, müsstest du über das Doppelte von allem füttern. Damit wärst du beim Rohprotein dermaßen überversorgt (über 90 g - das wären mehr als 3x so viel, wie dein Hund bräuchte.), dass die Nieren stark geschädigt werden.
Ich würde dir empfehlen, eine Kohlenhydratquelle hinzu zu ziehen, sowie nach Möglichkeit Pferdefett zu benutzen.
Hirse ist beispielsweise als Quelle bei Ausschlussdiäten hervorragend geeignet.
Dein Plan könnte in etwa so aussehen:
110 g Pferdefleisch am Tag: 19,03 g Rohprotein, 0,583 MJ umsetzbare Energie
15 g Pferdefett: 0,561 MJ umsetzbare Energie
130 g Hirse (bitte gut kochen): 12,35 g verdauliches Rohprotein, 1,885 MJ=31,38 g verdauliches Rohprotein, 3,029 MJ umsetzbare Energie
Man kann die Rechnung auch zu Gunsten des Fettanteils verschieben - dann ist der tierische Anteil höher. Nur verträgt das nicht jeder Hund:
120 g Pferdefleisch am Tag: 20,76 g vrP, 0,636 MJ umsetzbare Energie
25 g Pferdefett: 0,9575 MJ umsetzbare Energie
100 g Hirse: 9,5 g VrP, 1,45 MJ umsetzbare Energie= 30,26 g verdauliches Rohprotein und 3,0435 MJ umsetzbare Energie
Ohne Pferdefett würde das Ganze eventuell so aussehen:
110 g Pferdefleisch am Tag: 19,03 g Rohprotein, 0,583 MJ umsetzbare Energie
170 g Hirse (bitte gut kochen): 16,15 g verdauliches Rohprotein, 2,465 MJ= 35,18 g verdauliches Rohprotein, 3,048 MJ umsetzbare Energie
Wie man an den Beispielrechnungen sehen kann, ist der Fleischanteil bei einer bedarfsgerechten Ration sehr viel geringer, als wenn man nach Prozenten und Barflektüre arbeiten.
Aber eine solche Ration entspricht viel eher dem, was der Körper braucht :)
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Das Verhalten, das du beschreibst, Lovely Queen, kenn ich von vielen Minibullies.
Ich würde an deiner Stelle jede Art von Freispiel in Gruppen, bei denen es zu vielen unkontrollierten Interaktionen kommt, komplett meiden.
Stattdessen würde ich auf Einzelkontakte mit Hunden setzen, die klar und gut kommunizieren, viel Ruhe reinbringen und die Kontakte eher im gemeinsamen Gehen stattfinden lassen.
Hierbei würde ich erwünschtes Verhalten (Anzeigeverhalten: Da ist ein Hund, ruhiges neben-einander-gehen, ruhige, freundliche Kontaktaufnahme, klare Kommunikation) über das Markieren und Bestätigen verstärken und unerwünschtes Verhalten (In die Leine gehen, herumspringen, kreischen, Angriff etc. pp.) im Ansatz blocken.
Um einen guten Trainer, der dir all das zeigt, wirst du nicht drum herum kommen. Ich würde definitiv nur noch mit Maulkorb arbeiten, niemals ohne.
La-Ko-Ko wär eventuell etwas für euch. Hier würde ich euch Thomas Baumann empfehlen.
Wildes Gerenne sollte erst einmal tabu sein.
Arbeiten neben anderen Hunden hingegen finde ich klasse.
Bevor ihr direkt in den Hundekontakt geht, würde ich, an eurer Stelle, erst einmal generell an der Impulskontrolle der Maus arbeiten.
Beutespiele, vor allen Dingen das "Spiel" mit der Reizangel würde ich erst einmal ersatzlos streichen, um dann später mit Beuteobjekten Impulskontrolle zu erarbeiten.
Hierbei würde ich ganz niederschwellig anfangen: Ball hinlegen, liegenlassen, Gehorsam in der Nöhe des Balls fordern - Futterbelohnung, kein Ball als Belohnung.
Wenn das klappt, kann man mehr verlangen :)
Ich kenne leider enorm viele Mini-Bullterrier, die vollkommen ausklinken, wenn sie Beute sehen. Das muss man nicht noch fördern, indem man Reizangel und Co zur Auslastung verwendet.
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Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum ihr mal wieder so angriffslustig seid.
Bubuka, ich finde deine Beiträge in diesem Thread übrigens super.
Bubuka schrieb NICHT, dass alle Hunde das untereinander ausmachen, sondern, dass eine Ansage eines gut sozialisierten Hundes häufig viel mehr bewirkt, als die Ansage des Menschen.
Mit einer kleinen Ergänzung, nämlich, dass die Gewichtsverhältnisse passen müssen, stimme ich ihr zu.
Sie sagte gut sozialisierte Hunde, das schließt schon mal Hunde aus, die den Jungrocker totbeißen, wenn er aufreitet.
Wie kommt ihr denn darauf, dass sie solche Hunde meint?
Aufreiten in diesem Alter ist sehr typisch. Häufig bauen junge Hunde über das Gerammel Stress ab.
Gerade Hundewiesen sind für die meisten Hunde in dem Alter ein absolutes Stresspotential - hier wird gerannt, gestritten, gespielt und gestänkert. Und die Besitzer stehen meistens auf einem Fleck - nicht förderlich für die Bindung zwischen Hund und Halter.
Ich würde, lieber Flohzirkus, solche Wiesen strikt meiden und stattdessen mit ruhigen, gut sozialisierten, erwachsenen Hunden spazieren gehen, die deinem Zwerg freundlich, aber bestimmt Grenzen aufzeigen und hier auch immer wieder Pausen in der Interaktion setzen.
Wildes, unkontrolliertes Spiel würde ich meiden.
Bei Hunden, die das nicht korrekt können, musst du übernehmen und hier im Ansatz schon nen Cut setzen.
Hierfür ist es wichtig, dass du lernst, deinen Hund zu lesen. Hierfür ist eventuell ein erfahrener Trainer eine gute Hilfe. Wo wohnst du denn? Vielleicht kann man dir jemanden empfehlen :)
Sobald er im Kontakt mit anderen Hunden Erregung zeigt (Ohren nach oben/hinten gezogen, hecheln, "Stressgesicht", brete, nach hinten gezogene Mundwinkel, kreiselnde, hoch erhobene Rute, fiepen, tänzeln), nimmst du ihn kurz aus der Situation.
Ruhe reinbringen, darüber nachdenken, ob nicht vielleicht zuviel Bewegung und Stress in der Interaktion war und den Kontakt - wenn er sinnvoll ist - wieder zulassen.
Denk immer, wenn du Hundekontakte zulässt, darüber nach, ob sie deinem Hund etwas bringen. Was kann er von Hund XYZ lernen?
Denn er ist in einem Alter, in dem er viel lernt - eigentlich rund um die Uhr. Und wenn er lernt, sich übers Rammeln den Kick zu holen, hast du ganz schnell ein massives Problem - spätestens dann, wenn er auf erwachsene Geschlechtsgenossen trifft, die das nicht so lustig finden.