Beiträge von Lucanouk

    Ich gebe dir Brief und Sigel, dass ich mit meinen Hunden notfalls auch auf die Straße ziehen würde ;)

    Da müsste schon Unvorstellbares passieren, dass ich meine Hunde für Geld hergebe. Bis jetzt kann ich mir kein Szenario ausmalen.

    Zitat

    entweder das oder sie sterben, wie der boxer von meinem opa.
    damals ist mein opa nach d ausgewandert und konnte boxer net mitnehmen, 6 wochen später verstarb der hund an trauer, während der zeit vegetierte er vor sich hin, frass fast nix mehr und blieb nur noch in seiner hütte.

    andere hunde dagegen arrangieren sich oder haben keine probleme mit.
    pauschal würd ich aber weder das eine, noch das andere behaupten.

    Das mit dem Boxer von deinem Opa ist so traurig :/

    Ja, Hunde sind eben verschieden - ganz genau wie Menschen.

    Zum Thema "Hunde sind Opportunisten und sie arrangieren sich schnell mit ihrer Situation." Ja, das tun sie tatsächlich, was sollen sie auch sonst machen?

    Und trotzdem leiden einige von ihnen still. Für andere wäre eine solche Trennung total easy - alles eine Frage der Bindung zwischen dem Hund und seiner Familie und den Charaktereigenschaften des Hundes.

    Unsere Familienhündin Kessy z.B. hat eine Woche lang nix gefressen, als sie damals zu uns kam, weil sie ihre Menschen vermisst hat. Sie hat sie übrigens auch noch fünf Jahre später wieder erkannt und freudig begrüßt.

    Kessy war ein Dackel-Spitz-Mix und fremden Menschen gegenüber eher zurückhaltend und sehr auf ihre Familie fixiert.

    So ist natürlich nicht jeder Hund und es gibt tatsächlich einige Hunde, denen es wirklich total Wurst ist, bei wem sie leben.

    Aber Hunde sind verschieden.

    Schaut euch mal dieses Video an:

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    Glaubt ihr tatsächlich, dass es allen Hunden piepegal ist, wenn sie ihren Wohnort und ihre Bezugspersonen wechseln?

    Zitat

    Nochmal: Und wieso gibt man dann den Hund erst weg, wenn ein fiktiver Betrag von Tausenden von Euro gezahlt werden würde?

    Das habe ich mich auch schon gefragt - ich verstehe durchaus, dass es manchmal Gründe geben kann, seinen Hund wegzugeben.

    Wenn Anouk z.B. irgendwo leben dürfte, wo sie nicht ständig mit Fremdhunden konfrontiert wäre und uneingschränkt jagen dürfte, wär sie dort wahrscheinlich glücklicher.

    Ob ich sie dann dahin geben würde oder nicht, hängt vom meinem eigenen Ego ab. Und leider häng ich sehr an meinem Hund - mehr als sie an mir ;)

    Luca hingegen ist an meiner Seite wunschlos glücklich - da stellt sich eine solche Frage niemals. Die Welt ist für ihn nur dann komplett, wenn ich da bin.

    Zitat

    Denkbar, wie Manu (Buddy-Joy) schrieb, da droht eine lebensnotwenige OP, die Kosten für 10.000.-- Euro verursacht, die ich nicht habe und jemand zahlt und möchte dafür den Hund.

    Da würde ich loslassen, aber nicht, wenn jemand kommt und mir für die selbe Summe meinen Hund abkaufen möchte.

    Und könnte ich meine Hunde nicht mehr mit dem Nötigsten versorgen, wäre ich dankbar ein anderer übernähme dies und wollte dafür kein Geld haben.

    Das wär für mich auch ein Grund, meine Tiere weg zu geben: Um Ihnen das Leben zu retten, wenn ich es nicht kann.

    Ein Geldbetrag, den ich selbst erhalte, könnte eine solche Entscheidung niemals beeinflussen. Wir haben eine Bindung zueinander.

    Müsste ich meine Hunde weggeben, weil ich z.B. aufgrund einer Krankheit nicht mehr in der Lage wäre, sie zu versorgen, wäre es mir wurscht, ob mir viel Geld geboten werden würde oder nicht.

    Wichtig für mich wäre, dass derjenige, der meine Hunde übernehmen würde, ihnen ein tolles Leben bieten könnte.

    Glücklicherweise stellt sich diese Frage für mich zur zeit nicht. Ich bin gesund und wir sind eine Familie.

    Familienmitglieder könnte ich niemals für Geld weggeben - so wichtig ist die Kohle auch wieder nicht.

    Ich weiß - aus eigener Erfahrung, dass ich für meine Hunde mein Leben aus Soiel setzen würde, wenn es die Situation erfordert. Das hab ich auch schon mal gemacht, als ich für Anouk in ein Gleisbett gesprungen bin.

    Warum sollte ich die beiden für Geld weggeben?

    Zitat

    Lucanouk

    Warum meinst du, dass dadurch diese RHT widerlegt wird? Ist es nicht gerade ein Beleg dafür?

    Ich sehe das hier auch. Schäferhündin hat kein Interesse an Ressource, nimmt sie aber ab und "verwaltet", weil sie es "kann".

    Ich hab mich mit dieser RHT noch nicht so auseinandergesetzt; aber kann man ausschließen, dass das nicht BEIDES möglich ist? Als Status durch Ressourcenverwaltung? Oder hab ich wieder mal alles falsch verstanden :???:

    Wenn Individuen Status durch Ressourcenverwaltung erhalten bzw. Ressourcen als Statussymbole nutzen, entspricht das der Dominanztherie ("Der Chef kann sich nehmen, was ihm - seiner Meinung nach - zusteht, auch wenn es ihm eigentlich unwichtig ist.")

    Das RHP-Modell hingegen legt eine komplett andere Sichtweise zu Grunde:

    Es geht in dieser Theorie darum, dass Hunde Ressourcen um der Ressourcen willen halten bzw. haben möchten und nicht, um sich darzustellen.

    Nach dieser Theorie besitzt jedes Tier ein sogenanntes Resource-Holding-Potential, das sich quasi aus der Attraktivität der jeweiligen Ressource und der Risikofreude des jeweiligen Individuums zusammensetzt.

    Sprich: Ressourcen werden nur dann verteidigt/erobert, wenn sie dem Verteidiger wichtig genug sind und er für diese eine Ressource ein großes Risiko eingehen würde.

    Kurz gesagt: Laut RHP-Modell hat die Macht über unterscheidliche Ressourcen nichts mit Status zu tun, sondern rein etwas damit zu tun, wie wichtig dem jeweiligen Individuum Ressource A, B oder C ist und wie risikofreudig das Individuum ist.

    Ich denke, dass beide Theorien durchaus Sinn ergeben und sich ergänzen, wenn man mal die Ausschließlichkeit dieser Theorien außer Acht lassen würde:

    Natürlich gibt es sehr unsichere Hunde, die aber diesen Knochen unbedingt sichern müssen und hierfür ihr Leben aus Spiel setzen würden - weil dieser Knochen existentiell wichtig erscheint - und das, obwohl sie innerhalb der Gruppe eher zum letzten Licht gehören.

    Und trotzdem gibt es eben auch Hunde, denen dieser Knochen im Normalfall vollkommen wurscht ist.
    Wenn es aber die Situation verlangt, dient dieser Knochen wunderbar dazu, den eigenen Status darzustellen.

    Ich denke schon, dass Hunde Ressourcen - im Sinne der Dominanztheorie - u.a. als Statussymbole nutzen.

    Da fällt mir ein Beispiel von letzter Woche ein: Ich hatte einen neuen, unkastrierten Rüde in der Gruppe, gleich alt wie Luca und ca. 10 kg schwerer.

    Von den Besitzern wusste ich, dass er ganz gerne mal den Dicken raushängen lässt und es - mit Geschlechtsgenossen - gerne mal "drauf ankommen lässt."

    Man könnte von einem eher ruhigen, ernsten und statusbewussten Rüden sprechen, der es absolut nicht gewohnt ist, von anderen Rüden dominiert zu werden.

    Also wusste ich, dass der Erstkontakt mit Maulkorb stattfinden wird.

    Also Hund ausgeladen, bei mir behalten. Mein Rüde hat sich frei bewegt, ihn aber ignoriert.

    Als ich den neuen Rüden in den "Freilauf" entlassen habe, ging dieser schnurstraks auf meinen Rüden zu, der gerade eine Schnüffelstelle akribisch untersuchte.

    Man muss dazu sagen, dass jede Hündin und jeder Kastrat seine Schnüffelstellen untersuchen darf, ohne wenn und aber.

    Grundsätzlich verteidigt er diese nicht. Doch bei unkastrierten Rüden statuiert er - gerade im Erstkontakt - gerne mal ein Exempel, wenn es um Ressourcen geht.

    Nicht, weil ihm diese Schnüffelstelle wichtig wäre (die ist ihm - im Gegensatz zu anderen Ressourcen recht wurscht), sondern weil er seine Stellung untermauert.

    Also Neurüde latscht auf den schnüffelnden Luca zu - dieser fixierte ihn kurz, um ihn auf Abstand zu halten, Der Neurüde erwiderte den Blick, es folgte eine halbe Körperdrehung seitens Luca mit Antippen der Schulter. Der Neurüde knurrte, Lucas Blick wurde hart und es knallte.

    Was folgte, war ein Kommentkampf, den ich zuließ (weil er für die Männer in dieser Situation sinnvoll und wichtig war).

    Nach nem kurzen, aber lauten Geplänkel war klar, wer die Vormachtstellungen in der Gruppe bzw. das letzte Wort bei wichtigen Ressourcen hat. Der Kampf wurde mit Unterlegenheitsgesten beendet.

    Es ging in diesem Kommentkampf nicht um die Ressource, sondern ganz darum, wer hier "die Hosen anhat".

    Das war deutlich u.a. daran zu sehen, dass die Ressource "Schnüffelstelle" nach der Rangelei beiden komplett unwichtig war.

    Anders würde es aussehen, wenn es wirklich um die Ressource geht: Da wird diese verteidigt und dann gesichert - kann man sehr gut bei Futteraggressionen von Hunden beobachten. Und da ist der Status des jeweiligen Hundes in vielen Fällen ziemlich wurst.

    Hunde scheinen zu unterscheiden, ob es jetzt wichtig ist, einen Kampf einzugehen oder nicht.

    Wenn es um die Ressource selbst geht, wird derjenige am heftigsten kämpfen, dem die Ressource wichtig ist.

    Wenn es um den Status zwischen den beiden geht, wird derjenige sich durchsetzen, dem das Thema "Status" am wichtigsten ist.

    Das ist gefährlich, weil der Hund an den anderen Tagen in sachen Kalzium massiv unterversorgt wird und an diesem einen Tag viel viel Kalzium erhält und durch die hohe Knochenmenge jedes Mal ein Darmverschluss riskiert wird.

    Lieber jeden Tag ein bisschen Knorpel als alles auf einen Tag zu legen.

    Ich finde, du fütterst viel zu viel Fleisch und viel zu wenig KH - das ist nicht gesund.

    Ich würde - an deiner Stelle - etwa zur Hälfte KH füttern und zur anderen Hälfte Fleisch.

    Schau mal in das Buch von Meyer/Zentek - hier kann man den Energie- und Proteinbedraf seines Hundes viel genauer berechnen.

    Zitat

    Es kam kein Mal zur Auseinandersetzung, aber jedes Mal wich der andere Hund von seinem heißgeliebten Ball oder Stöckchen früher oder später mit tief gehaltener Rute davon, nachdem meine (die sich eigentlich einen Dreck um Bälle und Spielzeuge schert) sich relativ steif, mit leicht abgesenktem Kopf und fixierendem Blick dicht neben anderen Hund und Objekt gestellt hatte.

    Das fett markierte ist übrigens genau das, was ich auch häufig erlebe und für mich die Resource-Holding-Theorie vollkommen widerlegt.

    Laut neueren Überlegungen gibt es eine Theorie, die besagt, dass es eben unter Caniden niemals um Status geht, sondern immer nur um Ressourcen, sprich: Hunde hätten kein Statusbewusstsein.

    Ich habe nun schon sehr oft erlebt, wie statushohe Hunde Ressourcen als Anlass genommen haben, um ihre Position zu stärken, obwohl sie sich normalerweise null für diese oder jene Ressourcen interessieren.

    Teilweise werden absichtlich bestimmte Ressourcen ausgelegt, damit Hund A Hund B klarmachen kann, dass diese oder jene Grenzen niemals überschritten werden dürfen.

    Und genau deshalb halte ich die neuere RHT für inkorrekt.