Ich hatte noch nie einen Welpen, immer nur erwachsene Tierschutzhunde.
Und meine Hunde leben einfach meinen Alltag mit. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die jemals überdreht waren. Außer unsere erste Familienhündin, die wir zum Balljunkie erzogen hatten. Aber auch die hat im Haus ganz von sich aus Ruhe gegeben.
Ich suche mir auch bewusst Hunde aus, die eben eher ruhig/entspannt sind.
Ich finde es sehr befremdlich, wenn man einen Hund einsperren muss, damit er mal zur Ruhe kommt oder ihn nirgends mit hinnehmen kann, weil er das nicht aushält/überdreht/nur gestresst ist.
Meine Hunde können auch einen ganzen Turniertag neben mir herumliegen (ohne Box) und schlafen. Ich muss sie nicht ins Auto sperren, damit sie "mal runterkommen".
Und ich habe da nie irgendwas geübt, sondern sowohl Coco als auch Nora einfach von Anfang an komplett in meinen Alltag integriert.
Coco schläft wirklich viel. Ich würde sogar sagen, im Alltag oft über 20 Stunden. Aber nicht, weil ich sie dazu "zwinge", sondern weil sie es einfach macht. Egal, ob im Büro, Zuhause, im Auto, im Zug, im Restaurant, bei Freunden. Sie legt sich hin und pennt.
Nora ist in fremder Umgebung noch etwas unsicherer und schaut dann auch mal noch eine Stunde herum, wuselt ein bisschen und legt sich dann irgendwann auch hin. Im Büro war es von Anfang an so (ich habe sie am 4. Tag nach ihrer Ankunft aus Griechenland direkt mitgenommen), dass sie sich hingelegt und geschlafen hat.
Natürlich dreht sie draußen auch mal auf, rennt über die Wiese, rast Böschungen hoch und runter usw., sie ist ja noch ein junger Hund, aber sie war noch nie "überdreht".
Und wenn ich dann von anderen (Jung)Hundebesitzern höre, dass sie am Sonntag keinen Ausflug mit ihrem Hund machen können, weil sie Samstag mittags eine halbe Stunde Gruppentraining auf dem Hundeplatz gemacht haben. Und der Hund am Sonntag nur zwei Pieselrunden bekommt, damit er nicht aufdreht. Dann überlege ich schon, was da schief läuft.
Wenn ein 10-15 Monate alter Hund nicht länger als 30 Minuten Gassi kriegt, "sonst ist er drüber". Oder nicht mit einem anderen Hund spielen darf, "da regt er sich dann so auf".
Ich hoffe, dass weiterhin nur so problemlose Hunde zu mir finden, die einfach meinen Alltag mit mir leben können. Also Büroalltag mit auch mal nur zwei kurzen Gassirunden pro Tag, zuhause einen Tag verpennen wenn ich krank bin, aber auch 30-50 km zusammen wandern, Leute mit Kindern besuchen und viel neues erleben.