Beiträge von Sleipnir

    Ich dachte immer, nur Jagdterrier wären so verrückt sich auf eine offene Auseinandersetzung mit einem Wildschwein einzulassen... :D

    Also entweder sind die Hunde da auf eine Bache mit ganz jungen Frischlingen gestoßen oder sie haben es tatsächlich geschafft ein Schwein in die Enge zu treiben...ansonsten greifen die nämlich nicht an, sondern flüchten, wo es nur geht... :???:

    @Nightstalcer:
    Eigentlich hab ich da gar nichts besonderes gemacht.
    Ich hab erstmal meine Bedürfnisse an die Möglichkeiten des Hundes angepasst.
    Ich war ne Zeitlang fast besessen davon, dass ich unbedingt einen Hund haben müsste mit dem ich in die Innenstadt gehen kann, der entspannt S-Bahn fährt etc.
    Das hab ich völlig runtergefahren - ALLES!
    Ich hatte keinerlei Erwartungen mehr an den Hund.
    Die sollte einfach nur ein nettes, entspanntes Leben hier bei uns haben.
    Und irgendwann war ich dann tatsächlich soweit, dass ich WIRKLICH sagen konnte: "Und wenn der Hund niemals unter einem Sonnenschirm durchlaufen wird, dann ist das halt so, es ist trotzdem in Ordnung und es ist trotzdem ein guter Hund."
    Ich hab dann erstmal alle angstauslösenden Reize gemieden und merkte wie der Hund immer lockerer wurde.
    Und dann ging es von alleine.
    Ich hab nichts mehr trainiert, wenn sie trotzdem Panik bekam hab ich einfach nur die Leine festgehalten und bin so ruhig und souverän wie möglich weitergegangen...und es ging aufeinmal...je weniger ich auf den Hund eingewirkt habe, desto besser ist sie mir gefolgt!
    Wir sind ganz, ganz weit gekommen.
    Emma wird nie ein völlig belastbarer Hund werden, aber sie hat ganz viele Ängste abgelegt und das halt erst ab dem Zeitpunkt, als ich NICHT mehr mit ihr trainiert habe!

    ...und unter Hunden ist es doch genauso!
    Ich hab in meiner Gassigruppe ein paar extrem nervenfeste, souveräne Altrüden an denen sich die Gruppe orientiert.
    Wenn da irgendein Hund Angst oder Panik bekommt machen die...
    ...NICHTS...
    ...gehen einfach stoisch und unbeeindruckt ihren Weg weiter...
    ...und geben somit (so meine Beobachtungen) den anderen unglaubliche Sicherheit!

    Zitat

    Ich weiß das ich allein mit meinen Gefühlen, Gedanken und innerer Haltung den Hund beruhigen kann.

    Ganz genau!

    Zwei kurze Beispiele:

    1.)
    Hündin aus isolierter Aufzucht mit zehn Monaten aus dem Tierheim übernommen.
    Der Hund hatte vor ganz vielen Umweltreizen Angst und hat bei einigen (flatternde Fahnen bspw.) wirkliche Todesangst bekommen.
    Zwei Jahre lang intensiv trainiert, mit unterschiedlichen Trainern, Trainingspläne erstellt, Trainingsspaziergänge gemacht usw.
    Es wurde nicht besser, sondern immer schlimmer.
    Ich hab dann aufgegeben und versucht den Hund so zu nehmen wie er ist.
    Nix mehr trainiert, einfach versucht meinen Alltag einigermaßen zu leben und den Hund kommentarlos mitzunehmen...
    ...UND...
    ...das war der durchschlagende Erfolg. Als ich aufhörte zu trainieren und der ganzen Ängstlichkeit keine Aufmerksamkeit mehr schenkte wurde es von Woche zu Woche zunehmend besser.

    2.)
    Dobermann-Hündin aus meinem Gassiservice.
    Hatte anfangs völlige Panik vor vorbeifahrenden LKWs auf der Straße.
    Ich hab dem keinerlei Beachtung geschenkt. Heute, nach einem Jahr macht sie im Höchstfall noch einen winzigen Ausfallschritt, wenn ein LKW direkt und sehr laut an uns vorbeifährt.

    ...und meine eigenen Hunde verprügeln heranstürmende, lefzenleckende, anrempelnde, anspielende oder anbaggernde (FRemd-)Hunde auch!
    Die haben einen festen Sozialverband... dort wird getobt, gerempelt, sich mal gestritten usw...das Bedürfnis nach Sozialkontakten ist also mehr als gestillt. Da gibt es immer wieder überschäumende, pöbelige Junghunde, die eingegliedert und "eingenordet" werden müssen...
    Warum sollten die ein Interesse haben sich mit wildfremden Junghunden auseinanderzusetzen. Haben sie einfach nicht. Die wollen ihre Ruhe haben. Aber du triffst ja immer wieder auf Hundehalter, die meinen meine Hunde wären dafür da um IHREN Einzelhunden Sozialkontakte zu ermöglichen...ich find das echt anstrengend...und meine Hunde glaub ich auch!

    Ich hatte ja hier schonmal geantwortet, aber man kann es ja nochmal bekräftigen... :D
    Ich bin eingefleischter Mehrhundehalter und betreibe einen Gassiservice...ich gehe also mit einigermaßen festen Hundegruppen spazieren.
    Nach all den Erfahrungen tut mir jeder Einzelhund leid.
    Hunde brauchen Sozialkontakte, ansonsten kriegen die wirklich einen "Hau", das Problem ist nur, diese 30-Sekunden-Fremdhundkontakte-"Geh mal Hallo Sagen"...braucht niemand, da lernt der Hund auch nix, zumindest nicht das richtige. Diese ganzen Einzelhunde kommen mir oftmals vor als hätten die so ein leichtes Kaspar-Hauser-Syndrom: Die wollen zwar Kontakt, wissen aber gar nicht genau wie es geht! Da wird jegliche Individualdistanz unterschritten, Rüden fangen sofort an ungehemmt Hündinnen anzubaggern, es werden Fremdhundwe ohne Umschweife sofort angespielt usw. usw.
    Eigentlich tun mir diese Viecher echt leid...aber hey...das geht so nicht! Wenn ich eine Person gerade kennenlerne wäre ich auch mehr als irritiert, wenn die gleich den Arm um mich legen würde... ;)
    Also...
    Hundekontakte: Ja, auf alle Fälle! Aber nicht mit jedem x-beliebigen Fremdhund, das bringt doch einfach nix und ist völlig unnatürlich!

    Wo ist jetzt das Problem wenn fremde Menschen meinen Hund anfassen?
    Fühle ich mich dann so als würde ein fremder Typ meine Freundin anfassen???... :D
    Jetzt mal ehrlich...WO IST DAS PROBLEM?
    Wenn der Hund kein Problem damit hat?
    Warum sollen denn andere Leute meinen Hund nicht anfassen?
    Ich verstehe das einfach nicht.
    Wie gesagt, das ist manchmal nervig...und teilweise finde ich es auch naiv...passiert mir mit den Hunden immer in der vollbesetzten S-Bahn, dass Leute im Vorbeigehen einfach streicheln...
    Persönlich würde ich auf diese Idee nun nicht kommen...aber so sind die Leute halt und ich freu mich über JEDEN der nett zu meinen Hunden ist. Ist nämlich heutzutage NICHT selbstverständlich!

    Man könnte sich ja einfach freuen, dass es in unserer Gesellschaft noch Menschen gibt, die Hunde mögen!
    Ja, manchmal ist das nervig und anstrengend...aber hey...da sollen doch zehn Leute meinen Hund als Streichelzoo missbrauchen als das nur ein einziger vorbeikommt, der sich über den blöden Köter aufregt...!!!