Beiträge von Sleipnir

    Ich überlege gerade wie ich es machen würde?
    Der Mopshalterin würd ich sagen, dass der Schaden bei mir entstanden ist und ich mich NATÜRLICH um die Kostenregulierung kümmern werde.
    Hält sie es für angebracht zum TA zu gehen soll sie eine Rechnung mitbringen und zur Not (so eine große Summe würde das ja nicht werden) würde ich das erstmal aus eigener Tasche zahlen.
    So hast du zumindest schonmal alles getan, um die Unannehmlichkeiten für die Mopshalterin so gering wie möglich zu halten.

    Mit der Rechnung (dann unterhält man sich nämlich auch nicht mehr über einen hypothetischen Fall!) würd ich mich dann nochmal an die Halterin des Listenhundes wenden.
    Ein freundliches aber bestimmtes Gespräch führen, dass ihr Hund ein Schaden verursacht hat, der tierärztlich behandelt werden musste und... Rüpel hin oder her...den sie bezahlen muss.
    Sollte sie dann immer noch uneinsichtig sein würde ich "Meldung beim Ordnungsamt" zumindest mal ansprechen (ich persönlich würde nur im allergrößten Notfall, bei potenziell wirklich gefährlichen Hunden jemanden beim Ordnungsamt anschwärzen...das ist hier alles nicht gegeben!)...vielleicht erhöht das die Zahlungsmoral... :D
    Es wird doch niemand mit einem Listenhund wirklich in Kauf nehmen, dass ein Beissvorfall evtl. beim Ordnungsamt gemeldet wird, oder?

    "Hätt ich mal nicht auf die Kastrationsgegner gehört"...???
    Was soll denn der Blödsinn?
    Wir sind hier in einem Diskussionsforum.
    Man stellt Fragestellungen ein.
    Es gibt Antworten.
    Und dann muss man die für sich filtern und überlegen was für einen selber und die eigene Situation passt.
    Hast du wohl nicht gemacht, oder was?
    Also eigentlich seh ich das so wie Corinna...

    Um jetzt nur mal auf die Eingangsfrage einzugehen:
    Nein, es macht keinen Unterschied wohin der Hund beißen will.
    Im Gegensatz beispielsweise zu Katzenartigen sind Caniden eher unspezifische Beißer. Sowohl bei innerartlichen Auseinandersetzungen mit Beschädigungsabsicht, als auch beim Jagdverhalten auf größere Beutetiere geht es einfach darum das Gegenüber IRGENDWIE zu Fall zu bringen, zu überwältigen und den Kreislauf durch Blutverlust zum Zusammenbruch zu bringen.
    Verglichen mit der perfekten Taktik eines Tigers oder Löwens sind Caniden eigentlich ziemliche Dilettanten... ;)
    Von daher...ein Hund ist dann potenziell gefährlich, wenn er unprovoziert oder auf Grund geringer Provokation zubeißt...wohin ist völlig egal!

    Ich hab hier ne neunjährige Pastor Mallorquin-Hündin sitzen, die mit 10 Monaten, mit schweren Sozialisierungsdefiziten bei mir gelandet ist.
    Unsicherheit bis hin zu Todesangst bei ganz vielen Umweltreizen.
    Über zwei Jahre intensiv mit dem Hund trainiert.
    Es wurde nicht besser.
    Ich hab es dann ähnlich gemacht wie Jogi.
    Ich hab jegliches Training eingestellt, habe versucht den Hund so zu nehmen wie er ist und die Ängste zu akzeptieren.
    Das hat mir erstmal ne große Last von den Schultern genommen. Ich hab mir nicht mehr ständig Gedanken um die Probleme des Hundes gemacht, wir haben unseren Alltag gelebt und ich konnte viel unbefangener mit dem Hund umgehen.
    Und siehe da, nach einigen Monaten stabilisierte sich ihr Verhalten, sie wurde in bekannter Umgebung immer gelassener.
    Ich bin trotzdem nicht wieder in irgendein Training eingestiegen, habe mich gleichwohl natürlich sehr darüber gefreut...
    Heute, mehrere Jahre später, ist der Hund soweit, dass sie sich in fast allen Situationen angstfrei von mir führen lässt, zu 95% ein ganz "normales" Verhalten im Alltag zeigt und nur noch bei ganz extremen Auslösern (Silversterknaller z.B.) in alte Verhaltensweisen fällt.