Hallo!
Ich glaube nicht, dass Wakan den Wolf gemeint hat, obwohl ich zugeben muss, dass ich zuerst auch daran gedacht habe!
Insgesamt finde ich diesen Gedankenanstoss aber ziemlich interessant. Wenn man es sich genau überlegt, dann waren es genau die, von Wakan beschriebenen Gegebenheiten unter denen Hunde jahrtausendelang auch bei uns gelebt haben und es in einigen Teilen der Erde auch heute noch tun - die sogenannten Pariahunde. Unspezialisierte, selbstständige, meist mittelgroße Tiere die perfekt an ihre Umwelt angepasst waren/sind. Leider setzte ja in Mitteleuropa die Selektion hinsichtlich menschlich nutzbarer Eigenschaften schon relativ früh ein, wobei es noch ein langer Weg war zu der züchterischen Perversion die heute innerhalb vieler Hunderassen anzutreffen ist! Glücklicherweise liessen sich die ersten Hunderassen, die ich eher als Landrassen bzw. Hundetyp bezeichnen würde, noch nicht mit unserer heutigen Vorstellung von Hundezucht vergleichen. Sie mussten sich nicht mit irgentwelchen Inzuchtkoeffizienten, züchterisch gefestigten Übertreibungen und Ähnlichem rumärgern. Es wurden einfach Hunde mit erwünschten Eigenschaften verpaart, ohne viel Wert auf Äusserlichkeiten zu legen, das trotzdem relativ einheitliche Aussehen ergab sich vielmehr aus den unterschiedlichen Anforderungen. Zwar waren diese "Hunderassen" schon weitaus spezialisierter und abhängiger vom Menschen als die Pariahunde, aus denen sie hervorgingen, aber immer noch frei von körperlichen Übertreibungen und perfekt angepasst an ihre jeweilie Umwelt und den an sie gestellten Anforderungen. Das sind für mich "gesunde Hunde". Doch die Menscheit entwickelte sich rasend schnell weiter, bedingt durch Imperialismus und Kolonialismus kamen auch Mitteleuropäer in den Kontakt mit den unterschiedlichsten Hunderassen, brachten diese "exotisch" anmutenden Tiere mit in ihre Heimatländer, nahmen einheimische Hunde mit in ihre Kolonien und spätestens im 19. Jahrhundert mit dem Beginn des Ausstellungswesens und der Hundezucht nach rein äusserlichen Merkmalen verschlechterte sich die Lage der meisten Hunderassen zusehens. Sie waren nun vollkommen abhängig vom Menschen und eine bis dahin wenigstens noch in Ansätzen wirksame natürliche Selektion wurde von einer künstlichen abgelöst. Hinzu kam, dass es gerade im Bürgertum "schick" wurde Hunde als Heimtiere ohne besondere Aufgabe zu halten. Daraus ergab sich der katastrophale Zustand, dass Hunde rein nach äusserlichen Ansprüchen der Menschen gezüchtet wurden und alles was größer, schwerer, kleiner, langhaariger etc. als der Durchschnitt war erregte natürlich besonderes Aufsehen. Leider ist dieser Trend bis heute ungebrochen!
Ich kann es auch absolut nicht nachvollziehen was daran erstrebenswert ist, aber leider ist es so! Ich werde mich diesem Trend ber sicher nicht anschliessen. Meine Hunde waren, sind und werden immer mittelgroße, unspezialisierte,stockhaarige Hunde ohne irgentwelche Übertreibungen sein. Einzig und allein weil ich einen Hund haben möchte und keine Witzfigur, die täglich gebürstet werden muss, die weniger Kondition hat als ich, die ihre Welpen nicht auf natürlichem Wege zur Welt bringen kann, die schon mit 8 Jahren ein Greis ist und und und...
Liebe Grüsse,
Björn