Beiträge von Sleipnir

    Ich möchte mich nochmal kurz einschalten!

    @ Leoline: Ich weiß, du hast einen schwer HD-kranken Hund zuhause und ich weiß auch, dass es da so eine ominöse 5-Minuten-pro-Lebensmonat-Regel gibt, aber mal echt, ist das nicht absolut übertrieben?
    Das man einen 8 Wochen alten Welpen nicht überfordert ist klar, aber 1,5 Stunden spazieren gehen mit einem siebenmonatigen Junghund - solang man keinen Marathon läuft?!
    Janosch ist jetzt 6 Monate und nach obengenannter Regel dürfte ich mit ihm 30 Minuten!!! spazierengehen! Wenn ich das täte würde der mir zuhause die Wände hoch gehen. Auch wir sind teilweise schon 1,5 Stunden unterwegs!
    Natürlich sollte man Hunde, egal welchen Alters, nicht überfordern, sie in Watte zu packen halte ich aber auch nicht für den richtigen Weg!
    Liebe Grüsse,
    Björn

    Hallo!

    Ihr habt sicher alle Recht! Eigentlich habe ich mir ja schon gedacht, dass das ein ganz normales Verhalten ist. Muß aber trotzdem zugeben, dass es mich einigermaßen irritiert hat, dass mein Hund der sich bisher von jedem Dackel hat dominieren lassen plötzlich Hunde in die Schranken weißt die doppelt so schwer sind wie sie selbst!
    Es ist doch absolut erstaunlich was nur ein bisschen mehr Selbstbewußtsein alles für Auswirkungen haben kann...

    Liebe Grüsse,
    Björn

    Hallo!

    Meine Hunde waren bisher alle ungefähr so wasserverückt wie es Kristine schon beschrieben hat. Wobei gerade Emma am Anfang vor Wasser einen Heidenrespekt hatte. Sie ist bis zum Bauch reingegangen und nicht weiter! Ich habe dann einfach ihren Beutetrieb ausgenutzt. Soll heißen, dass ich mir einen See mit ziemlich flach abfallendem Ufer gesucht habe und ihren Ball erstmal einige Male nur soweit reingeworfen habe das sie ihn holen konnte ohne zu schwimmen. Dann hab ich ihn soweit reingeworfen, dass sie zumindest für eine Sekunde die Bodenhaftung aufgeben musste um heran zu kommen, dann soweit, dass sie ein, zwei Schwimmbewegungen machen musste usw. usw.. Nach einigen Wiederholungen ist dann wohl das Eis gebrochen und seitdem ist kein Tümpel zu klein, kein Ufer zu steil und kein Wetter zu kalt als das Emma nicht ins Wasser würde.
    Naja bei Janosch war das dann absolut unkompliziert! Er ist einfach Emma hinterher, war die ersten Male zwar leicht irritiert als er den Boden unter den Füssen verloren hat, aber scheint ihm Spass gemacht zu haben. OK, die richtige Schwimmtechnik hat er zwar noch nicht raus, aber er braucht ja für Alles etwas länger! :wink:
    Liebe Grüsse,
    Björn

    Hallo!

    Wie Einige von euch wissen ist Emma ja nicht ganz unproblematisch im Umgang mit fremden Hunden. Insgesamt sehr unsicher hatte sie in der Vergangenheit besondere Probleme mit großen, fremden Rüden. Seitdem wir Janosch haben ist sie ja insgesamt viel selbstsicherer geworden, so auch bei Hundebegegnungen. Nun kristallisiert sich seit einiger Zeit ein Verhalten heraus, von dem ich nicht so genau weiß was ich davon halten soll.
    Sobald es zu einer Begegnung mit einem fremden, größeren Rüden kommt und dieser Rüde sich näher für Emma interessiert knurrt sie, und da das oft keinen Eindruck auf die anderen Hunde macht schnappt sie auch in deren Richtung. Wie gesagt nur bei großen fremden Rüden, die Begegnungen mit allen anderen Hunden laufen absolut unproblematisch ab.
    Nun meine Frage: Soll ich ihr das zugestehen oder einschreiten? So ganz zufrieden bin ich mit diesem Verhalten natürlich nicht, andererseits habe ich das Gefühl, dass sie endlich eine Handlungsalternative zur Flucht gefunden hat. Ich bin hin und hergerissen.
    Ist es ihr gutes Recht Rüden die sich für sie interessieren abzuwehren oder ist dieses Verhalten maßlos übertrieben?
    Ich bin mir relativ sicher, wenn ich in der entsprechenden Situation einige Male auf sie einwirke dann wird sie dieses Verhalten wieder sein lassen, und als Handlungsalternative wieder nur die Flucht sehen?
    Was meint ihr? Also es ist echt kein großes Problem und sie stürzt sich ja nicht auf andere Hunde, berührt sie beim Abwehrschnappen noch nicht mal. Etwas befremdlich finde ich es aber schon, da ich so ein Verhalten jedem Hund zugetraut hätte, aber nicht meinem Angsthasen!
    Liebe Grüsse,
    Björn

    Hallo!

    Ich glaube nicht, dass Wakan den Wolf gemeint hat, obwohl ich zugeben muss, dass ich zuerst auch daran gedacht habe!
    Insgesamt finde ich diesen Gedankenanstoss aber ziemlich interessant. Wenn man es sich genau überlegt, dann waren es genau die, von Wakan beschriebenen Gegebenheiten unter denen Hunde jahrtausendelang auch bei uns gelebt haben und es in einigen Teilen der Erde auch heute noch tun - die sogenannten Pariahunde. Unspezialisierte, selbstständige, meist mittelgroße Tiere die perfekt an ihre Umwelt angepasst waren/sind. Leider setzte ja in Mitteleuropa die Selektion hinsichtlich menschlich nutzbarer Eigenschaften schon relativ früh ein, wobei es noch ein langer Weg war zu der züchterischen Perversion die heute innerhalb vieler Hunderassen anzutreffen ist! Glücklicherweise liessen sich die ersten Hunderassen, die ich eher als Landrassen bzw. Hundetyp bezeichnen würde, noch nicht mit unserer heutigen Vorstellung von Hundezucht vergleichen. Sie mussten sich nicht mit irgentwelchen Inzuchtkoeffizienten, züchterisch gefestigten Übertreibungen und Ähnlichem rumärgern. Es wurden einfach Hunde mit erwünschten Eigenschaften verpaart, ohne viel Wert auf Äusserlichkeiten zu legen, das trotzdem relativ einheitliche Aussehen ergab sich vielmehr aus den unterschiedlichen Anforderungen. Zwar waren diese "Hunderassen" schon weitaus spezialisierter und abhängiger vom Menschen als die Pariahunde, aus denen sie hervorgingen, aber immer noch frei von körperlichen Übertreibungen und perfekt angepasst an ihre jeweilie Umwelt und den an sie gestellten Anforderungen. Das sind für mich "gesunde Hunde". Doch die Menscheit entwickelte sich rasend schnell weiter, bedingt durch Imperialismus und Kolonialismus kamen auch Mitteleuropäer in den Kontakt mit den unterschiedlichsten Hunderassen, brachten diese "exotisch" anmutenden Tiere mit in ihre Heimatländer, nahmen einheimische Hunde mit in ihre Kolonien und spätestens im 19. Jahrhundert mit dem Beginn des Ausstellungswesens und der Hundezucht nach rein äusserlichen Merkmalen verschlechterte sich die Lage der meisten Hunderassen zusehens. Sie waren nun vollkommen abhängig vom Menschen und eine bis dahin wenigstens noch in Ansätzen wirksame natürliche Selektion wurde von einer künstlichen abgelöst. Hinzu kam, dass es gerade im Bürgertum "schick" wurde Hunde als Heimtiere ohne besondere Aufgabe zu halten. Daraus ergab sich der katastrophale Zustand, dass Hunde rein nach äusserlichen Ansprüchen der Menschen gezüchtet wurden und alles was größer, schwerer, kleiner, langhaariger etc. als der Durchschnitt war erregte natürlich besonderes Aufsehen. Leider ist dieser Trend bis heute ungebrochen!
    Ich kann es auch absolut nicht nachvollziehen was daran erstrebenswert ist, aber leider ist es so! Ich werde mich diesem Trend ber sicher nicht anschliessen. Meine Hunde waren, sind und werden immer mittelgroße, unspezialisierte,stockhaarige Hunde ohne irgentwelche Übertreibungen sein. Einzig und allein weil ich einen Hund haben möchte und keine Witzfigur, die täglich gebürstet werden muss, die weniger Kondition hat als ich, die ihre Welpen nicht auf natürlichem Wege zur Welt bringen kann, die schon mit 8 Jahren ein Greis ist und und und...
    Liebe Grüsse,
    Björn

    Hallo Sabine!

    Erstmal danke für deine Anteilnahme!

    Zitat

    unsere kleinen und großen erfolgserlebnisse (trau mich kaum, das problem zu nennen) habe ich vor kurzem mal wieder in dem thread "mehr oder weniger reize" auf den aktuellen stand gebracht.


    Hab ich gelesen und freu mich auch für euch!

    Liebe Grüsse,
    Björn

    Ich bins nochmal!

    Schon komisch, ich habe mir gerade nochmal den ganzen Thread durchgelesen. Es war mir gar nicht so bewußt wie viel sich in den letzen zwei Monaten geändert hat! Ich glaube wir haben wirklich RIESEN Fortschritte gemacht und ich bin wahnsinnig dankbar dafür, dass Emma sich darauf eingelassen hat und aktiv mitgearbeitet hat ihre Ängste abzubauen. Wir können heute viel entspannter spazieren gehen als es damals der Fall war. Und Emma hat mit Sicherheit ein großes Stück Lebensqualität hinzugewonnen.
    Ich kann nur jedem mit ähnlichen Problemen raten, haltet durch und arbeitet euch in klitzekleinen Schritten vorwärts - nur nicht den Mut verlieren, denn wenn schon der Hund nicht mehr an sich selbst glaubt muss es wenigstens der Besitzer tun!
    Liebe Grüsse,
    Björn

    Hallo!

    Ich wollte mal einen kleinen Zwischenbericht zur derzeitigen Lage abgeben.
    Also die letzten Wochen sind besser gelaufen, als ich es mir jemals erträumt hätte. Emma wurde insgesamt immer ausgeglichener, zeigte kaum noch Angstreaktionen und entwickelte sich einfach in Richtung "normaler" Hund. Ich war sogar die ersten Male wieder mit ihr in Kassel. Mein Bruder wohnt jetzt dort, an einer ziemlich lauten, vielbefahrenen Hauptverkehrsstrasse. Ich hätte nie damit gerechnet, dass es klappen könnte Emma dorthin mitzunehmen - aber es hat geklappt!!!
    Sie war zwar beim ersten Mal höllisch aufgeregt (ich auch!!!) hat aber keinerlei Angst gezeigt. Ich war ziemlich stolz!!! Vor einigen Monaten wäre das noch undenkbar gewesen!
    Naja, dafür hat sie mir vorgestern dann mal wieder gezeigt, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.
    Wir sind in Kaufungen an einer Strasse gegangen, in der sie in ihren "schlechtesten" Zeiten auch sehr unsicher war. In den letzten Wochen/Monaten gab es an dieser Strasse aber überhaupt keine Vorkommnisse mehr.
    Naja, wir laufen jedenfalls dort lang und Emma wirkt eigentlich ziemlich entspannt und locker, und von einer Sekunde zur anderern verfällt sie in totale Panik (der äussere Auslöser dafür ist mir leider unbekannt, mir ist nichts Besonderes aufgefallen!). Sofort wurde ihr gesamtes Rückenfell schuppig (bei ihr ein Anzeichen von höchstem Stress!), sie hat die Rute eingezogen, war nicht mehr ansprechbar und wollte nur noch nachhause.
    Hochinteressant fand ich Janosch Reaktion darauf - er hat versucht Emma zum spielen aufzufordern!
    Zuhause angekommen normalisierte sich ihr Zustand dann recht schnell wieder.
    Ich wollte die Sache natürlich nicht auf sich beruhen lassen und bin gestern, mit Leckerchen bewaffnet, wieder dieselbe Strecke gegangen, sie war immer noch sehr angespannt und zeigte an einigen markanten Punkten leichte Fluchttendenzen, aber insgesamt war es schon um einiges besser als vorgestern. Das gleiche Spielchen haben wir dann heute nochmal gemacht und diesmal ist sie schon wieder sehr schön gelaufen! Also ich denke noch zwei- dreimal und es ist erstmal wieder in Ordnung. Dieser Vorfall hat mir aber sehr eindrucksvoll gezeigt, dass sie nie ein "normaler" Hund sein wird, ich immer sehr vorrausschauend spazieren gehen muss und es jederzeit zu Panikattacken kommen kann. Doch schmälert das alles nicht meinen Stolz, was wir in den letzten Monaten, sicher auch mit Janosch Hilfe alles erreicht haben!
    Liebe Grüsse,
    Björn

    P.S. : Ich würde mich über Rückmeldungen sehr freuen, da ich gar nicht weiß ob diesen Thrad überhaupt noch jemand liest!

    Hallo!
    Interessante Frage, bin ja mal gespannt, was die anderen so schreiben!
    Bei mir war es ähnlich wie bei Christiane. Seit dem ich denken kann war ich von Hunden fasziniert, habe ein Hundebuch nach dem anderen gelesen, habe vor jedem freundlichen Hund auf der Strasse einen Kniefall gemacht und bin mit unzähligen Hunden aus der Nachbarschaft spazieren gegangen.
    Irgendwann ist auch meinen Eltern klar geworden, dass es mir wirklich ernst war und als wir dann 1993 in ein großes Bauernhaus gezogen sind, ich war damals zwölf, sollte sich auch mein jahrelang gehegter Wunsch nach einem eigenen Hund erfüllen. Eigentlich war ja ein Golden Retriever angedacht, aber es kam natürlich Alles anders. In der Schule erzählte mir eine Klassenkameradin, dass sie gerade kleine Welpen hätten und ob ich davon nicht einen haben wollte. Wir haben uns die Hunde am selben Tag noch angeguckt und natürlich wollte ich einen haben, am besten den ganzen Wurf!
    Schlussendlich habe ich mich dann für einen kleinen, vollständig schwarzen Rüden endschieden, den ich auf den Namen Charly taufte und der drei Wochen später bei uns einzog!
    Im Nachhinein betrachtet haben wir bei der Auswahl des Hundes eigentlich Alles falsch gemacht was man falsch machen konnte. Er ist in einem Stall groß geworden, entstammte der Liebe seiner Mutter (Pudel-Schnauzer-Mix) und seinem Bruder (Pudel-Schnauzer-Schäferhund)!!! und wurde uns schon mit sechs Wochen gegeben!
    Troz dieser wiedrigen Umstände war er für uns als Ersthundehalter wie ein Sechser im Lotto. Er war unglaublich leichtführig, verfügte nur über einen sehr schwach ausgeprägten Jagdtrieb und verstand sich mit allen anderen Tieren und Menschen.
    Er wurde zwar von allen Familienmitgliedern heiß und innig geliebt, da es aber mein Hund war und ich es war der größtenteils mit ihm spazieren ging war es klar, dass ich ihn mitnahm, als ich mit 19 Jahren von zuhause auszog.
    Wir haben dann noch 4 glückliche Jahre miteinander verbracht bis er 2004 gestorben ist!
    Nachdem die erste Trauer überwunden war, war mir relativ schnell klar, dass ich wieder einen Hund haben wollte. So machte ich mich im April 2004 auf und stattete dem hiesigen Tierheim einen Besuch ab.
    Ich ging über das Tierheimgelände und relativ überraschend sprang etwas Schwarzes neben mir ans Gitter. Ich schaute in den Auslauf und wusste sofort, das ist dein Hund! Relativ plötzlich und überraschend trat Emma in mein Leben, die mir im TH als problemlose, 10 Monate alte Labradormischlingshündin vorgestellt wurde. Relativ schnell stellte sich dann aber heraus, dass sie weder problemlos, noch ein Labradormischling ist - aber das ist wieder eine andere Geschichte. Jedenfalls ist sie trotz all ihrer Macken und Probleme mein absoluter Traumhund und egal was noch kommt, ich würde sie nie wieder hergeben!
    Tja, und wie das so ist, wenn man erstmal mit dem "Hundevirus" befallen ist, irgentwann entsteht der Wunsch nach einem Zweithund.
    So kamen wir zu Janosch, der nun seit knapp vier Monaten unser Leben bereichert und ein Hovawart-Irish Setter-Labrador-Mischling ist.
    Liebe Grüsse,
    Björn