Beiträge von Sleipnir

    Refur & Maus 1970:
    Die Hälfte meiner Erziehungsarbeit besteht ja auch aus positiver Verstärkung...jedes Verhalten was irgendwie in meiner Richtung geht wird belohnt...aber es gibt ja noch die andere Seite...Verhalten was in die gegensätzliche Richtung geht.
    Bei mir wird dieses Verhalten, ganz platt ausgedrückt, bestraft...wie hängt ja von der Situation und dem Ausbildungsstand des Hundes ab.
    Damit hemme ich den Hund in der weitern Ausführung des Verhaltens.
    Alternativ bleibt mir ja nur die Möglichkeit mein Management so auszurichten, dass es gar nicht zu Verhalten kommt, was ich nicht will.
    Heißt bei einem jagdtriebigen Hund erstmal Schleppleine und jedes Abwenden vom Wild, jede Kontaktaufnahme zu mir bestärken.
    Bei relativ gering ausgeprägtem Jagdtrieb mag das tatsächlich ausreichen.
    Aber der typische Beagle, der über Jahrhunderte für die selbstständige Hetzjagd in der Meute gezüchtet wurde, der wartet so lange bis er von der Schleppleine ist, lässt den ersten Hasen hochgehen und zeigt dir den "Stinkefinger"...

    Zitat

    daß man umso mehr Party macht je größer die Gehorsamsleistung war, vor allem was die Zuwendung angeht die er erfährt.

    Aber du hast einen Beagle...das interessiert die doch eigentlich kaum...eventuell doch ein Border Collie im Beagle-Kostüm...:-)

    Man kann Beagle erziehen...natürlich...man bekommt die auch freilaufsicher und abrufbar am Wild...aber ganz ohne Zwang und Druck??? Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen...
    Wenn ein jagdtriebiger Hund flüchtendes Wild sieht, dann ist das doch die größte Motivation, die es gibt...völlig selbstbelohnend...wenn der jetzt bei mir bleibt ohne jemals Druck erfahren zu haben...aus eigener Motivation heraus...ja was biete ich dem denn dafür? Die meisten (jagdtriebigen) Hunde sind in solchen Momenten so aufgekratzt,dass sie nichtmal Futter annehmen...

    Ok...der Trainingsaufbau leuchtet mir noch ein.
    Jetzt bin ich mit einem so trainierten Hund unterwegs...im Dunkeln...am Wegrand liegt ein weggeworfener Döner...
    Du sagst jetzt NEIN, der Hund hat nie Druck erfahren, sondern kam mit seinem Verhalten nie zum Ziel...also NEIN...der Döner liegt aber immer noch da...warum sollte ein so trainierter Hund NICHT an den Döner gehen? Was hindert ihn?

    Die Frage wurde glaub ich auf der letzten Seite schon gestellt und mich interessiert es auch:
    Wie hälst du acht Hunde?
    Draußen, drinnen?
    Wohnst du in Alleinlage oder hast du so tolerante Nachbarn?
    Wie sehen so ganz normale Spaziergänge aus?
    Wie du mit vielleicht weißt bin ich auf den Spaziergängen ja auch mit bis zu 10 Hunden unterwegs (Gassiservice), das funktioniert und macht Spaß...aber ich bring die nach zwei bis drei Stunden wieder nach Hause und hab dann nur noch zwei Hunde...*g*
    Wie lebt man mit 8 Hunden? in den Urlaub fahren, mal eben mit den Hunden Freunde besuchen...das stell ich mir mit acht Hunden schon kompliziert vor...

    Zitat

    Die Frage die ich mir beim Rückruf immer stelle ist "Was motiviert jetzt meinen Hund nicht zu dem Ziel zu laufen sondern zu mir zu kommen". Wenn da was fressbares liegt und der Hund nicht kommt wird das Futter wohl eine ziemlich große Motivation bzw Belohnung sein.

    Und damit sind wir doch schon beim Kern des Problem!
    Ich persönlich baue sowas NICHT über positive Verstärkung auf, denn dann müsste ich ja immer was dabei haben was NOCH motivierender ist.
    Meine Hunde lernen den Abruf durchaus auch über Druck und Zwang...ich weiß, zwei ganz böse Worte...:-)
    aber NEIN heißt einfach NEIN...das ist ein Abbruchkommando...der Hund soll jede Handlung, die er gerade vornimmt abbrechen, unverzüglich...erklärt es mir, aber ich kann das nicht über positive Verstärkung aufbauen...wie soll das funktionieren?

    Da ist die Antwort doch ganz klar...
    Dein Hund hat sich jetzt ausgesucht nicht mehr im Dunkeln zu laufen...wie soll das die nächsten sechs Monate laufen? Wie überhaupt? Man kommt abends spät von einer Feier nach Hause, will am nächsten Morgen ausschlafen und hat einen Hund, der im Dunkeln nicht raus will...das wird spannend...:-)
    Ich hab nen Welpen aus einem Winterwurf. War ein kalter Winter. Der kannte es nur sich auf Schnee zu lösen. Als der Schnee taute wollte er weder raus noch sich draußen lösen...konnte ich auch nicht so hinnehmen...ich musste ihn zwingen in schneeloser Landschaft mit mir zu laufen...