Beiträge von Sleipnir

    Man kann aus einem Hund ganz schnell einen Leistungssportler machen!
    Das möchte ich mal vorweg schicken.

    Aber mir kam auch gleich die Idee: der will rennen - dann gib ihm doch die Möglichkeit!
    Ich sammle bei meinem Gassiservice ganz oft die Hunde per Fahrrad ein...und es ist immer wieder faszinierend...Hunde, die das nicht gewohnt sind, die rasen die ersten zwei, drei Male wie die Verrückten am Rad...aber das scheint anstrengend zu sein...:-)...spätestens beim vierten Mal laufen die alle hauptsächlich in einem lockeren Trab nebenher...
    Lass ihn am Fahrrad rennen...aber bau es langsam auf und übertreib es nicht...fährst du nämlich jeden Tag 10 Kilometer mit dem Hund ist der irgendwann so fit, dass der das einfordert...

    Ach...ein Seminar für 80 Euro ist ja völlig in Ordnung!
    Bei Seminaren können Dinge aber nur oberflächlich angerissen werden...vertiefen kann man das ganze nur in Kleingruppen oder noch besser bei Einzelstunden!
    Und spätestens da finde ich die ganze "Veranstaltung" einfach nur noch völlig überzogen!
    Ich finde seine Ansätze teilweise interessant und spannend...aber der könnte die Weisheit mit Löffeln gefressen haben...ich würde NICHT 60 Minuten meine Ohren spitzen, damit der mir hinterher 200 Euro aus der Tasche zieht!
    Einen Stundenlohn von 200 Euro...ich kann gar nicht sagen wie überheblich ich das finde...

    Dier Schafherde und ein Hund, der daran interessiert ist, sind doch ein gutes Beispiel.

    Jetzt hab ich zwei Möglichkeiten:

    1.)Ich geh direkt den Weg, der am Zaun entlangführt, halte den Hund ein Leckerchen vor die Nase und "lotse" ihn daran vorbei.

    2.) Ich laufe so einen großen Bogen mit dem an der Leine gesicherten Hund, dass er die Schafe zwar interessiert zur Kenntnis nimmt, aber noch ansprechbar bleibt. Die Leine bleibt locker. Ich rufe den Hund, der kommt zu mir - genau das will ich, es gibt ein Leckerchen.
    Ich lasse den Hund absitzen - genau das will ich, es gibt ein Leckerchen.
    Ich lasse den Hund ein paar Schritte bei Fuß gehen - genau das will ich, es gibt ein Leckerchen.

    Bei 1.) hat der Hund, wenn er sehr "futtergeil" ist, alles ausgeblendet, ist dem Leckerchen gefolgt und hat nix gelernt.
    Bei 2.) habe ich ihm drei Alternativen gezeigt, er hat sie ausgeführt und wurde DAFÜR bestärkt. wenn er dieses Alternativverhalten NICHT zeigt, dann bin ich noch zu nah an den Schafen!

    Lässt sich 1 zu 1 auf Hundebegegnungen übertragen!

    Ein "Hundeklo"...was wäre das überhaupt???...wäre jetzt nicht meine Option...sondern ein zuverlässiger Gassigänger/Sitter.
    Professionelle Sitter sprießen doch momentan wie Pilze aus dem Boden. Wo wohnst du denn? Vielleicht kann dir jemand irgendwen empfehlen!

    Für einen Appenzeller-Mischling ist das ein absolut rassetypisches Verhalten. Die SOLLEN bei der Arbeit bellen...dahingehend wurden die seit Jahrhunderten selektiert!
    Das heißt aber natürlich trotzdem nicht, dass man das nicht erzieherisch einaschränken könnte...aber das wird sehr schwer werden, insbesondere weil zu der rassetypischen Disposition bei euch ja auch eine jahrelange Gewöhnung kommt.
    Bau das alles in Mini-Schritten auf. Fang in Situationen an, in denen der Hund zwar schon häufiger mal bellt, die Motivation zum, Bellen aber gar nicht sooo... groß ist.
    Bestärke jedes ruhige Verhalten und korrigiere jedes Bellen. Werde dabei nie hektisch und laut. Lass sie durch das Bellen nie zum Erfolg kommen und arbeitet euch langsam an die wirklichen Bellprobleme heran.

    Zitat

    Wie lenkt man denn sonst einen Hund ab, wenn das Ablenken durch Zuruf nicht funktioniert?

    Du sollst den Hund ja gar nicht ablenken!
    Man fängt bei einer Distanz an, bei der der Hund noch ansprechbar ist.
    Ablenkungen machen zwar das Problem nicht schlimmer, aber der Lerneffekt für den Hund ist doch gleich Null! Der Hund soll sich doch mit der Situation auseinandersetzen! Und das kann er nicht, wenn ich ihn ablenke!

    Die Tipps hier sind ja schonmal ganz gut.

    Was du unbedingt beachten solltest:
    Bau das ganze kleinschrittig auf. Wenn dein Hund schon nicht mehr richtig ansprechbar ist, wenn ein Hund auf der anderen Straßenseite ist (was wird das für eine Distanz sein? - Zehn Meter vielleicht?) brauchst du einen größeren Abstand. Fang an Bögen zu laufen und taste dich da heran. Bei jedem Hund gibt es die Distanz, bei der er den anderen Hund zwar schon wahrgenommen hat, aber noch ansprechbar ist. Es gibt jedoch auch Hunde, bei denen liegt diese Distanz anfänglich bei 50 Metern und mehr!
    Mit dieser Distanz musst du arbeiten, den Hund auf dich konzentrieren, ins Sitz befördern etc.
    Erst wenn es auf dieser Distanz klappt arbeitest du dich langsam näher an die anderen Hunde heran.
    Das ist die theoretische Idealvorstellung, lässt sich im Alltag natürlich nicht immer verwirklichen. Wenn du keine Möglichkeit hast auszuweichen (enge Wege etc.) und du weißt, dass dein Hund nicht ansprechbar ist...versuch erst gar nicht auf ihn einzuwirken! Leine kurz, Augen zu und durch!

    Ebenfalls wichtig:
    Den Hund nicht mit Leckerchen, Spielzeug etc. ablenken, sondern bestärken NACHDEM sie eine Situation gut gemeistert hat.

    Wir wohnen auch auf einem uneingezäunten Hof und die Hunde sind viel unbeaufsichtigt unterwegs!
    Was sie da sollen? Sich bewegen, die Umgebung beobachten, mit den anderen Hunden des Hofes Kontakt haben, in der Sonne liegen etc.
    Grundsätzlich ist da doch nichts gegen einzuwenden. oder?
    Nur wie man trainieren will, dass der Hund andere Bewohner des Hofes ignoriert...das weiß ich einfach nicht!

    Was erwartest du als Endziel von deinem Hund, wenn der unbeaufsichtigt auf dem Hof läuft und deine Nachbarn rauskommen?
    Soll er diese dann völlig ignorieren?
    Wahrscheinlich, oder?
    Wenn ja, ich befürchtet fast, dass das nicht wirklich zu trainieren ist...