Bei dem Hund ist es eher Frust, dass er nicht zu dem anderen Hund hin kann...der ist nämlich ein absolut klassisches Beispiel dafür, dass, wenn in diesen Situationen der Besitzerin die Leine aus der Hand gleitet, er ganz freundlich...naja etwas überschwenglich und distanzlos vielleicht...den anderen Hund begrüßen geht...
Dem fehlt jegliche Impulskontrolle, auch in vielen anderen Bereichen und er hat "einfach" nie gelernt sich angesichts fremder Hunde zusammen zu reissen...und die Besitzer konnten es ihm bis heute (der Hund ist vier) nicht vermitteln...
Alles recht verfahren...
Beiträge von Sleipnir
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Zitat
A und B haben zu lernen, souverän und konsequent zu werden
Im vorliegenden Fall fehlt mit Sicherheit eine große Portion Souveränität und Durchsetzungsvermögen...aber wie eignet man sich das an? Insbesondere wenn man selber zurückhaltend, eher biegsam, etwas unsicher und sensibel ist?
...und dann hat man einen Hund an der Leine, der aber so haargenau das Gegenteil verkörpert: ein Draufgänger, ein Macho, ein Überflieger, extrovertiert, bis in die Haarspitzen von sich selbst überzeugt...
Und ein Trainer darf ja auch nicht dabei sein...dann wird der Löwe ja zum Lämmchen...
Ich find das schon recht kompliziert!
die Idee mit dem Filmen ist aber wirklich gut und evtl. ausbaufähig! -
Hund - wir nennen ihn mal Bello - zeigt bei Personen A und B extrem leinenaggressives Verhalten. Fremdhunde werden anfixiert, Hund legt sich in "Lauerstellung" hin und springt aus dieser Position mit dem Tunnelblick eines Skispringers wild kläffend in die Leine. Bei 35 Kg Körpergewicht nicht einfach zu handeln.
Bei Personen C und D zeigt der gleiche Hund in identischen Situationen nicht mal den Anflug von Leinenaggression. Fremdhunde werden im Höchstfall interessiert betrachtet, kein Fixieren, kein Hinlegen, nichts...
Der größte Knaller kommt aber erst:
Bello zeigt auch bei den Personen A und B keinerlei Leinenaggression wenn C oder D mit dabei sind.
Wie ihr euch vielleicht denken könnt ist die Konstellation höchst ungünstig...denn A und B sind die Besitzer des Hundes...
Ok, Hunde lernen durchaus auch personenbezogen...aber so krass?
Was können die Hintergründe sein?
Und wie kann man den Besitzern helfen, denn sobald man in die Kategorie C oder D fällt ( ein Gassigänger und ein Hundetrainer in unserem Fall) zeigt der Hund dieses Verhalten nicht mehr wenn man dabei ist. Macht ein Training mit den Besitzern nicht gerade produktiv... -
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An die Sache, die Estandia anspricht, musste ich aber auch denken. Wenn ich mit positiver Strafe arbeitet ist es lerntheoretisch nämlich schon so, dass, wenn meine Einwirkung immer nur gerade so hoch ist, dass sie gerade stark genug ist um den Hund im Verhalten zu stoppen ganz schnell ein Gewöhnungsprozess in Gang kommt und man im Laufe der Zeit immer höher auf der Eskalationsleiter einsteigen muss, um den Hund überhaupt noch zu erreichen.
Feldstudien dazu kann man auf jeder Hundewiese betreiben...
Eigentlich sollte es genau umgekehrt sein. In der englischsprachigen Literatur gibt es einen netten Satz dazu: "Hit hard and early". Heißt ja nix anderes als bei "Fehlverhalten" möglichst frühzeitg und massiv einzugreifen. -
Mit der Besitzerin werd ich wohl keine gemeinsame Linie finden..."Ist doch nicht so schlimm, wenn sie mal nem Hasen hinterhergeht...sie kommt doch nach einigen Minuten wieder!"...
Aber ich find das ja schon abgefahren, dass es wohl gar nicht so unüblich ist, dass Jäger ihre eigenen Hunde im Revier unkontrolliert laufen lassen...
Bei dem Aufriss, den einige schon bei freilaufenden Hunden auf den Wegen veranstalten... -
Sundri, ich finde deine Aussführungen sehr interessant und auch einleuchtend, aber eine Sache ist mir nicht klar, wir wissen alle wie sehr Hunde beim Hetzen mit Adrenalin vollgepumpt sind und nen absoluten Tunnelblick entwickeln...ich hab schon Hunde gesehen, die in der Hatz in den Stacheldraht gesprungen sind, sich gewickelt haben und einfach weitergerannt sind...hinterher kamen sie schwer verletzt wieder...ein anderer Hund musste per Not-OP gerettet werden, weil er sich beim Hetzen ein Aststück zwischen die Rippen gehauen hat...dieser Hund hat damit noch kilometerweit gejagdt...
Wie will ich dem Hund denn jetzt mit einem kurzen Kribbeln an sein Kommando erinnern? Kriegt der das überhaupt mit? Irgendwie leuchtet mir das nicht ein... -
Zitat
Ich würd den Halter fragen, ob die auch bei ihm so dermaßen jagt und ob er sie überhaupt während der Spaziergänge beschäftigt (hat).
Das kann ich dir sagen wie das läuft: Hund ist größtenteils im eigenen Jagdrevier unterwegs und dann so wie von mir beschrieben...
Jetzt mag das im eigenen Revier ja noch möglich sein...ich kann mir einen ständig stöbernden, hetzenden Hund, den ich NICHT unter Kontrolle habe aber mit Sicherheit nicht erlauben... -
Doch, ich ignoriere schon...bei dem schon genannten aufmerksamkeitsheischendem Verhalten...
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Nee...mit "Vorstehhundler" meinte ich die Besitzer der Vorstehhunde...
Problem ist, glaub ich, dass die "normale Spaziergänge" - Hund bewegt sich in nem Radius von 20/30 Meter um mich herum, achtet auf mich, wird hin und wieder mal beschäftigt - gar nicht kennt.
Ich könnte die zwei Stunden lang stramm bei Fuss laufen lassen (ohne Leine), sobald ich sie aber aus diesem Kommando entlasse sehe ich sie nur noch als kleinen Punkt am Horizont und sie folgt so "ganz grob" meiner Richtung...Zitatkannst Du sie abrufen?
Also auch aus der Entfernung?
Je weiter sie sich entfernt, desto schwieriger wird das...das übliche Problem halt...auf 100 Meter Entfernung läuft die erst nochmal "Zick-zack" übers Feld, bevor sie dann mal endlich bei mir angekommen ist...
Das Problem ist halt, dass dieser Hund genau weiß was "Jagen" bedeutet, das sehr ernsthaft betreibt und den anderen Hunden alles Wild aus jedem Gebüsch vor die Füsse treiben würde, wenn ich sie lassen würde wie sie will...
Von daher läuft sie zu mindestens 90% an der Schleppleine (in meiner Hand), was aber für beide Seiten durchaus unbefriedigend ist...