Beiträge von milospeed

    Hallo zusammen!

    Ich bin noch ganz durcheinander und geschockt. Eben war mein Nachbar da und hat mich informiert, dass Milo (14 Monate) in der letzten Zeit - ca. letzte 2 Wochen - stundenlang (!) bellen und vor allem heulen würde. Natürlich nur wenn ich nicht da bin, sonst hätte ich das ja gemerkt! Gestern war es wohl ganz schlimm, aber da musste der Arme auch (wirklich ausnahmsweise) 5 Stunden alleine bleiben.

    Normalerweise ist er ca. 2-3 mal pro Woche nicht mehr als 3-4 Stunden allein. Zwei Tage pro Woche geht er in eine Tages-Hundebetreuung. Er blieb von jeher immer gut alleine, ich habe ihn langsam dran gewöhnt, als Welpe war er nie länger als ein paar Minuten allein. Er hat auch nie was kaputt gemacht, und beschwert hat sich auch noch niemand, dass er Lärm machen würde. Na ja, bis jetzt. Dass er richtig Theater gemacht hat, glaube ich meinem Nachbarn schon. Denn als ich gestern heimkam, fand ich zudem ein paar zerfetzte Socken, einen zerlegten Kopfhörer und eine angekaute DVD-Hülle vor. Das Zeugs lag alles erhöht auf Bett und Sofa, wo er normalerweise auch nicht drauf geht, wenn er alleine ist. Alles sehr seltsam. Ich hab ihn aber so wie immer begrüsst und mir nichts anmerken lassen.

    Ich bin ja froh, dass mir mein Nachbar Bescheid gegeben hat, denn ich wusste das ja nicht und kann in der nächsten Zeit erst mal verhindern, dass Milo überhaupt alleine bleiben muss: besagter Nachbar hat sogar angeboten, stundenweise auf ihn aufzupassen, dann gibt es noch die Hunde-Tagesbetreuung, und zur Not nehm ich ihn wieder öfter mit zu Arbeit (was ich eigentlich reduzieren wollte, da meine Konzentration durch seine Anwesenheit ziemlich leidet).

    Aber neben der Symptombekämpfung würde ich auch gerne herausfinden, woher dieser plötzliche Wechsel kommt. Mit der Pubertät schlagen wir uns phasenweise immer wieder herum, seit er 7 Monate alt ist, aber das ist nun halt wieder was ganz Neues. Zudem kommt, dass sein Kontrolletti-Verhalten (Nachlaufen etc.) welches wir seit Monaten eigentlich schön im Griff hatten, in den letzten Wochen auch wieder verstärkt aufgetreten ist. Draussen und zu Hause ist er zudem richtig ängstlich geworden: Graust sich vor jeder Plastiktüte, sieht hinter jedem Busch den bösen Feind, und selbst wenn das Telefon geht oder Wasser überkocht, muss man auf einmal anschlagen.

    Was ist los mit ihm? Hat er Angst? Ist er nicht ausgelastet? Kontrolliert er wieder, oder warum kann er nicht mehr allein bleiben?

    Freue mich über guten Rat und eure Erfahrungen.

    Hoi Naddel,

    Ich kann die Methoden, wie Leo und andere sie hier beschrieben haben, auch nur bestätigen. :gut:

    Mein Hund war auch ein kontrollierender Rüpel, der mich draussen nicht mehr kannte. Das hat sich innerhalb von 8 Wochen aber schon erheblich gebessert. Draussen von anderen Hunden abrufen? War vorher ein Unding, und jetzt geht es immer besser. Zu Hause auf Schritt und Tritt kontrollieren? Darf er manchmal, klar, denn er ist ja neugierig und muss sich ja nicht immer von mir fernhalten. Aber wenn ich darauf keine Lust habe, kann ich ihn inzwischen ohne Murren weg oder auf seinen Platz schicken, und er bleibt mir von der Pelle :D

    Bei uns war so ein bisschen das Aha-Erlebnis, dass ich ihm Sachen, die er für sein Leben gern tut (zu Hunden hinrennen, überall mit dabeisein wo ich hingehe, mit auf der Couch fläzen), nicht grundsätzlich verbiete, aber unter meine Kontrolle stelle: Ja, du durftest gestern mal richtig mit den anderen toben. Nein, heute gehen nur wir beide spazieren, und die anderen Hunde sind uns Schnuppe. Ja, dafür darfst du mich heute mal ne Weile durchs Haus verfolgen, ich erlaube es sogar ausdrücklich und freu mich darüber. Dafür schicke ich dich morgen wieder auf deinen Platz, usw

    So weiss dein Hund nie, wann er seinen Spass bekommt, aber er weiss, dass er ihn von dir bekommt. Wichtig ist einfach, dass er lernt, nicht selbst zu entscheiden und sich zu nehmen, was er möchte. Alles Schöne kommt damit von dir und mit dir.

    Wichtig ist nur, bleib konsequent und lass dich nicht entmutigen, wenn du es vielleicht nicht auf Anhieb richtig machst, oder dein Hund sich erst mal noch ne Weile anstellt, bis er akzeptiert, dass du es ernst meinst. Du wirst sehen, wie du immer gelassener und zufriedener, und du wirst auch sehen, mit wie viel Gusto der Rabauke sich auf einmal ins Zeug legen wird, es dir recht zu machen (und dafür ab uns zu was Feines zu kassieren, klar).

    Ich wünsch dir alles erdenklich Gute, bleib dran und berichte bitte weiter!

    Püppi ist ein astreiner Name, lass dich nicht verunsichern!

    Püppi klingt lieb und originell, passt zu deiner Maus. Ausserdem ist es einer meiner liebsten Kosenamen für nen Hund (manchmal muss sogar Milo dran glauben, aber meistens heisst er Mops, Motte, Miloslav, Milenko, Müllo, Mutzel...). Unsere alte Hündin hiess übrigens Lucy und war auch eine. Lucy war mir fast zu langweilig, ich nannte sie meistens Luise oder Lucilla. Deine Kleine schaut m. M. net so frech aus, ich find sie ist eher ne Püppi =)

    Ausserdem denke ich mir oft, dass ein einfallsreicher Name, den man sich mit Innbrunst rufen traut, mehr Liebe zum Hund ausdrückt als so ein gelangweiltes "Timmy, komm" (und zwar Timmy, weil die ersten zwei Hunde auch so hiessen - sorry an alle Timmy-Besitzer).

    Mein Freund und ich sind uns übrigens einig, dass unsere nächsten Hunde "Schnitzel", "Pommes" und "Mayo" heissen werden :D

    Habe gerade den Rest vom thread gelesen. Wow, aufregende Geschichte. Ich hätte sie wohl auch mitgenommen, und freue mich, dass die Kleine ein gutes Zuhause bekommt.

    Was mich allerdings stutzig macht - die Frau hatte sie aus ner Haltung, wo sie ständig Welpen bekommen hat?

    Lasst ihr sie mal vom TA durchchecken, und lasst schauen ob sie evtl. kastriert ist oder, hm, tja, SCHWANGER? Könnte ja u.U. auch ein Abgabegrund sein...

    Will aber hier nicht den Teufel an die Wand malen.

    Viel Glück für die Kleine und an Euch, dass ihr den richtigen Hund für euch noch findet!

    Hm, geht es in dem thread ums Massregeln oder darum, ob ein Welpe generell bei einer Hundebegegnung auf den Arm genommen werden darf?

    Massregeln ist ja was anderes als wenn ein fremder Hund im Extremfall knurrend und mit Bürste auf den Kleinen zuschiesst und ihn schnappt, bevor der überhaupt pieps sagen kann. Letzterem kann man ruhig vorbeugen, finde ich. Ersteres findet ja im weiteren Verlauf eines Kontaktes statt, und die Initiative geht zunächst vom Welpen aus (er wird frech bzw kommt dem anderen zu nahe).

    Bei sowas würd ich auch nicht einschreiten, denn ein Hund, der wirklich nur massregelt, kann das in der Regel angemessen dosieren, und der Welpe wird dabei einiges lernen.

    Der TS ging es doch um einen ihr unbekannten Hund :???:

    Och, ich finde Hirnis gibt es genug, die ihren Hund auf einen Welpen loslassen, obwohl er nicht verträglich ist oder bei kleinen Hündchen der Jagdtrieb mit ihm durchgeht :/ .

    Als mein Kleiner noch ein Welpe war, musste ich ihn schon manchmal aus der Bredouille retten, weil er in ne Meute grosser Hunde geriet, die nix besseres zu tun hatten, als mit dem Mini Rollbraten zu spielen und ihn im Rudel (!) zwickend und schnappend durch die Wallachei zu hetzen. Versuch mal einer, cool zu bleiben, wenn der 4-kg-Wurschtel grade wie um sein Leben rennt, weil ihm drei Schäfis (die wollten nur spielen) und ein völlig aufgedrehter Whippet (die wollte nur jagen) auf den Fersen sind :schockiert:

    Sorry, aber in so einer Situation nehm ich meinen Winzling hoch, denn das ist kein Spielen mehr. Da ich ihn wegen seines langen Rückens im ersten Jahr eh viel getragen habe (Treppen steigen war ja in dem Alter nicht) ist er das gewohnt. Ausserdem hab ich ihn auch beim friedlichen Spielen immer wieder mal auf ne Auszeit auf den Arm geholt, weil er mit den Grossen konditionsmässig noch nicht so mithalten konnte (obwohl Milo das anders sah).

    Und es hat ihm nichts, rein gar nichts geschadet. Mein Hund hat zwar auch ein paar Baustellen, aber mit Artgenossen hatte er noch nie Probleme. Er ist top sozialisiert, kommt mit allen Grössen klar und hat noch nie nen anderen Hund vom Arm runter angebellt. Da wird auch nicht gezappelt oder anderweitig angestellt, auf dem Arm ist Ruhe. Darum bedeutet Getragenwerden für ihn Unterordnung/Transport/Auszeit und nicht Schutz/Verstärkung.
    Inzwischen kann er körperlich (Terrier-Backe eben :D ) voll mit den anderen mithalten, und drum nehme ich ihn bei Hundebegegnungen auch nicht mehr hoch (auch wenn ich sie im Zweifelsfall immer noch für ihn regle, z. B. durch Abblocken).

    Aber bei nem kleinwüchsigen Welpen würd ich's immer wieder so machen, wenn mir ne Situation zu heikel wird. Lieber hab ich ihn kurz enspannt auf dem Arm, bis ich sehe dass die Situation okay ist (und ihn dann natürlich runter lasse), anstatt dass ich Blut und Wasser schwitze, wenn so ein Jung-Rüpel meinen eingeschüchterten Baby-Hund irgendwo ins Gebüsch jagt.

    Die Schläuche werden wie ne Wurfkette oder Wurf-Disks verwendet, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Hey Julia, das war doch aber gar nicht mal sooo schlecht. Gut, er hat sich losgerissen. Hat meiner auch mal gemacht und ne Fahrradfahrerin fast zu Tode erschreckt. Seither passe ich besser auf und hab ne dickere Schleppleine OHNE Knoten drin (genau an der Stelle ist sie nämlich damals gerissen). Sowas passiert, dadurch lernt man aufzupassen :smile:

    Sieh's doch mal so: Er hat den Hasen nicht gekriegt, er hat ihn nicht endlos verfolgt, er ist zu dir zurück gekommen, und vor allem bist du nicht ausgeflippt. Klar war er danach nicht so fit, um UO zu machen - wahrscheinlich hat er dennoch gemerkt, dass irgendwas nicht mit dir stimmt, oder er war durch die Hatz noch so aufgewühlt und musste erst mal runter kommen (durch Schnüffeln).

    Bei nächsten Mal kann es ganz anders - besser - laufen. Vielleicht siehst du den Hasen vor ihm, vielleicht habt ihr bis dahin genug geübt, und er lässt sich an der Schlepp (lass die lieber mal noch ne ganze Weile dran) vom Hasen abrufen. Dann hast du ein super Erfolgserlebnis. Aber bis dahin bleib dran und lass dich nicht von solchen Erlebnissen entmutigen.

    Noch ein Anekdötchen zur Bindung: Wir haben vor ca. 5 Monaten diesen Bindungs-Test in der Hundeschule gemacht: Besitzer geht in ein Waldstückchen und versteckt sich, Trainer hält den Hund fest, Besitzer ruft, Hund sucht sein Herrchen/Frauchen. Alle anderen Hunde haben das astrein gemacht. Meiner nicht, meiner ging erst mal spielen. Alles wartete, wann er mich denn mal suchen geht. Nichts passierte, mein Hund schnuffelte seelenruhig die Agility-Geräte ab. Irgendwann ist die Hundetrainerin mit ihm an der Leine (!) zu mir hingegangen. Selbst da haben ihn alle Bäume in dem Wald mehr interessiert als mich und mein ganzes Würstchen-Arsenal. Die Trainerin sagte, so extrem habe sie solch ein Desinteresse noch nicht erlebt. Da hab ich erst mal geheult.

    Gleicher Test, letzten Freitag, unter erschwerten Bedingungen (auf dem Platz war es schön hell mit vielen Hunden, in dem Waldstückchen war es dunkel). Ich hab mich versteckt, Trainerin hält ihn fest, ich rufe einmal. Und sehe Augenblicke später einen schwarzweissen Blitz mit fliegenden Ohren auf mich zurennen, der sich todesmutig in den dunklen Wald stürzt, um sein Frauchen zu retten (und um die Würstchen-Belohnung abzuholen, klar). Und wie der sich gefreut hat! Mann, da hatte ich fast schon wieder Tränen in den Augen =)

    Also immer dran bleiben, gell, und solche missglückten Einzelepisoden nicht überbewerten.

    Weiterhin viel Erfolg und Spass mit deinem Jaro!

    Es ist doch eh ne rein hypothetische Diskussion, oder? Dann braucht doch auch niemand mitmachen, der nicht will...

    Hmmm, wenn aber der Erwerb von Unfallwelpen unter Geldstrafe stehen soll - was wird dann aus diesen Welpen (die trotzdem gezeugt werden, denn irgend jemand passt immer nicht auf oder versucht zu betrügen)?

    So einen Hund für 500 EUR + Kaufpreis will doch dann niemand haben.
    Also alle von Geburt an ins Tierheim, euthanasieren oder was??

    Wärs dann nicht besser, dass solche Welpen nur über den Tierschutz vermittelt werden dürften - mit Schutzvertrag des Tierheims und ohne Strafe für die zukünftigen Besitzer?