Beiträge von milospeed

    Ich hoffe, das ist ein konstruktiver Beitrag und als Anregung für den Dialog zwischen TS und den Eltern des Mädchens gedacht:

    Trotz des Schocks bei allen Beteiligten wäre es bestimmt im Interesse des Mädchens, so weit und schnell wie möglich zur Normalität zurück zu kehren (natürlich können und sollen zur Beruhigung und Absicherung sinnvolle Massnahmen getroffen werden, z.B. Hund trägt nen Mauli und/oder ist angeleint, wenn das Mädel da ist, die Eltern kommen mit und überzeugen sich, dass der Hund abgesichert und kontrollierbar ist, es wird besprochen, was man in Zukunft machen wird, damit das nicht wieder passiert, dem Mädel wird erklärt, dass der Hund den Vorfall längst vergessen hat und es nicht persönlich gemeint hat, und dass es jetzt gut ist und man wieder über was anderes reden kann) - und dabei wird wieder wie vorher gegrillt, geklönt und gespielt, nur eben mit dem Unterschied, dass die Vorsichtsmassnahmen zuverlässig eingehalten werden, damit das Vertrauen wieder aufgebaut werden kann.

    Dem Mädchen den (Sicht-)Kontakt zu dem Hund von nun an zu verwehren, fände ich falsch. Gerade dann wird in ihrer Erinnerung womöglich ein grosser, böser Wolf daraus.

    Es gibt Menschen, die als Kind vom Hund gebissen wurden, das als "dumm gelaufen" oder als eine unter vielen Verletzungen abgehakt haben und später sogar selber begeisterte Hundehalter wurden (siehe wildsurfs Beitrag).

    Und es gibt die, die danach ihr Leben lang unter Ängsten zu leiden haben, den Vorfall einfach nicht vergessen können und Hunde lieber nur von weitem sehen, und diese Angst dann womöglich noch an ihre eigenen Kinder weiter geben.

    Ich behaupte mal, dass es erstere bei Hundebegegnungen im Alltag leichter haben.

    Ich wünsche beiden Familien, dass kein Trauma zurückbleibt.

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    Mag sein, aber wie üblich müssen Kinder wieder mal ihre Fehler nicht ausbaden, klar sind ja nur Kinder *wo ist mein Kotzsmilie*. die Rotzgöre hat einen Fehler gemacht, und der arme Hund ist der Dumme, da läuft was schief.

    So eine Aussage ist wohl leider wieder Wasser auf den Mühlen der Übermütter und -väter, die bei jedem, der was zur Relativierung der "Schuld" des Hundes schreibt, schreien "WAAAAS? Dir sind Hunde wichtiger als Menschen! Schäm Dich, du hast bestimmt keine Kinder!!!" (ich kann´s bald nicht mehr hören... :roll: )

    Muss es das denn jedes Mal sein - "Hund oder Kind"? Sind nicht beide schon allein kognitiv unfähig, an irgend etwas Schuld zu sein, und tragen Erwachsene nicht für beide die Verantwortung? Und kann man nicht demjenigen, der die Verantwortung hat, zutrauen, dass er - am besten vorher, aber zumindest beim nächsten Mal - besser aufpasst?

    Den Hund der Oma einer Freundin hätt ich fast vergessen, der hat mir als 6jährige mit seiner Pranke ins Gesicht gekratzt (knapp in den Augenwinkel rein). Das hatte ich der Oma von der Freundin nicht mal gesagt, weil ich Angst hatte, dass ich dann nicht mehr mit dem Rex spielen darf.

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    Ich mach mir eher Sorgen das das 21 Monate alte Kind sich den Schädel spaltet beim unbeaufsichtigtem Spielen aufm Trampolin ( komm ich echt nicht drüber) wie das der Hund nochmal zubeisst

    Buddy-Joy, das ist eben, was mir am meisten aufstösst. Hätte in einem Elternforum gestanden "Unser Trampolin hat dem Nachbarskind nen Schädelbasisbruch zugefügt", hätt ich das für das Kind ehrlich gesagt schlimmer gefunden. Die Eltern sollen sich lieber mit der Hand vor die Stirn hauen und froh sein, dass nicht mehr passiert ist.

    Und die Leute, die hier ihre Eltern anzeigen würden, weil sie sie damals nicht in ner gepolsterten Gummizelle aufwachsen liessen und nicht rachsüchtig alles eliminiert haben, was ihnen je Schaden zugefügt hat... :mute:

    Und sorry, Narben gehören zum Leben dazu. Ich hab mehrere, auch im Gesicht. Dafür hätte man eliminieren müssen: meinen Opa (liess mich allein an seiner Werkbank werkeln), meine Oma (hat die Schere nicht aufgeräumt), meine Schwester (die war sowieso am schlimmsten), einige Katzen und Kleintiere (Katzen- und Kaninchenbisse gehen auch tief), Pferde (beissen, treten und brechen Knochen, wenn man runterfällt), Stechmücken (verursachen entstellende Narben und Zahnverluste, wenn man während nem anaphylaktischem Schock aufs Gesicht geknallt), den Hausarzt (operierte zwar gerne, aber nicht gut).

    Ich wünsche dem Mädchen alles Gute und wünsche ihr von Herzen, dass nichts als ne diffuse Erinnerung ans Krankenhaus zurückbleibt, und falls nicht, dass kein "wohlmeinender Mitmensch" (ja, die Gänsefüsschen müssen sein) jemals auf die dumme, oberflächliche und herzlose Idee kommt, ihr einzureden, sie sei durch den bösen, bösen Hund "fürs Leben entstellt". Hallo? Wegen ein paar verheilter Macken? Gegen so einen Blödsinn würde ich als Löwenmutter bis aufs Blut kämpfen.

    Vielleicht bin ich zu ländlich aufgewachsen, ich weiss es nicht. Und wer nun meinen Übermutter-Instinkt in Frage stellt, der kennt mich absolut nicht... ich bin ne absolute Oberglucke und will dabei sein, wenn sich meine Kinder beim Schnitzen den Finger absäbeln, bildlich gesprochen. Aber deswegen würde ich ihnen noch lange nicht jeden Kontakt zu scharfen Messern verwehren, sondern aufpassen und sie anleiten, bis sie alt genug sind und das nicht mehr brauchen. Vier Jahre ist dafür aber noch zu jung, ob es um Messer, Trampoline oder Hunde geht.

    Ich persoenlich wuerde ja schon mal die Kombi 4jaehrige/16monatiger nicht unbeaufsichtigt auf nem Trampolin rumhopsen lassen. Sorry, bis zu nem gewissen Alter werden bei uns Kleinkinder nur fremdbetreut, wenn der/die Betreuende auch zeitlich dazu in der Lage ist, staendig ein Auge aufs Kind zu haben (dazu sind z.B. professionelle Kinderbetreuungen verpflichtet - darum kann man das gar nicht mit diesem Fall hier vergleichen). Waere ein Erwachsener aufmerksam dabei gewesen, haette z.B. das Oeffnen der Terrassentuer verhindert werden koennen... oder - in anderen mir bekannten Faellen - der Sturz in den Gartenteich... der Stich mit dem spitzen Stoeckchen ins Auge... oder die Narbe an meiner Hand, als meine Oma einmal in den Garten ging und vergass, dass auf dem Boden irgendwo ne alte rostige Schere herumlag...

    Klar haette der TS noch mehr machen koennen. Tueren kann man z.B. auch abschliessen. Gerade bei Kleinkindern ist der Handel voll mit Kindersicherungen fuer dieses und jenes. Eben weil sie unberechenbar sind. Aber jetzt draufzuhauen und zu fordern, der Hund muesse weichen, damit die Kinder in Zukunft sicher leben koennen, finde ich von den betroffenen Eltern wenig selbstreflektiert (im ersten Schock ginge es mir vermutlich nicht anders, aber ich hoffe, dass mit etwas Abstand auch eine vernuenftigere Sichtweise einkehrt).

    Sicher hat jeder sein eigenes Empfinden von Sicherheit und Verantwortung. Ich persoenlich wuerd mein 4jaehriges nicht einfach mal so zu den Nachbarn rueber laufen und mit deren Kleinkind allein lassen, wenn die Eltern augenscheinlich mit anderen Dingen beschaeftigt sind. Ob da nun Hunde leben oder nicht, da vergewissere ich mich vorher lieber selber ueber die Situation und klaere, ob Herr und Frau XYZ in der Zeit anwesend und aufmerksam sein koennen (wenn ich wuesste, dass sie z.B. nebenher mit Bauarbeiten beschaeftigt sind, wuerde ich den Leuten die Verantwortung fuer mein Kind erst gar nicht zumuten).

    Ab sagen wir mal Grundschulalter laege der Fall fuer mich anders, aber dann auch nur, wenn ich dem Kind zutrauen kann, dass es gewisse Regeln einhaelt (Tuer bleibt in jedem Fall zu, auf den Knirps ist achtzugeben und sofort Alarm zu schreien, wenn der was tut was er nicht soll). Bei den Kindern in unserer Familie mit juengeren Geschwistern klappt das wunderbar.

    Und selbst dann bleibt ein Restrisiko.

    Ich wuerd den Husky ganz schnell vergessen bzw auf spaeter im Leben aufschieben, wenn die aeusseren Umstaende und (Sport-)Gewohnheiten besser passen :smile:

    Die "Handtaschenhunde" (oder Begleithunde der Kat. 9, wie man stattdessen auch sagen kann) wuerd ich mir an deiner Stelle aber mal genauer ansehen. Davon gibt es auch mittelgrosse Vertreter, die vollwertige, aktive Hunde sind, die aber nicht unbedingt ueber das normale Mass hinaus (also 1-2 Stunden spazieren, etwas geistige Beschaeftigung und ansonsten einfach in der Familie mitlaufen) gefordert werden muessen. Ich wuerd bei den Treppen/Wohnverhaeltnissen darauf achten, dass der Hund nicht zu klein, aber auch nicht zu schwer ist (im ersten Jahr solltet ihr ihn die Treppen noch tragen) und normal lange Beine und Ruecken hat (also am besten nix kurzbeinig-Dackeliges wegen der Treppen).

    Wie sollte der Hund denn sonst noch sein? z.B. Lang-oder Kurzhaarig?

    Spontan fallen mir ein:
    Pudel (gibt's in allen Groessen und Farben)
    Spitz (ditto, ausser Grosspitz sogar in husky-farben ;) )
    Tibet Terrier
    Mops (aus guter Zucht)
    Cavalier King Charles Spaniel
    Papillon

    Zitat

    Wenn ich mir vorstelle, dass der Hund bei Besuch einen Heiden Aufstand macht, er bei Fremden vielleicht sogar agressiv reagiert( oder bei Joggern und Fahradfahrern), übertriebenden Jagdtrieb aufweist und vielleicht dazu noch stur, schwerer erziehbar und eher eigenständig ist, dann denke ich wird man nicht so eine tolle Zeit mit dem Hund haben.

    Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber das obige Zitat beschreibt - bis auf die Eigenstaendigkeit und den uebertriebenen Jagdtrieb auf Wild, denn die hat er beide nicht - meinen Hund.

    Gestatten, suuuueesser Spaniel-irgendwas-Mix aus dem spanischsprechenden Ausland, ins zuckersuesse Foto verliebt, gerade noch vor der Weihnachts-Einschlaeferung aus der Toetung gerettet, mit ca. 13 Wochen bei mir aufgeschlagen.

    Was ich eigentlich wollte: einen lieben, lustigen Hund zum Liebhaben und Lebenteilen, bisschen Joggen und Hundesport, sowie taegliche Buero-Begleitung. Und zwar einen Welpen, weil ich DEN NOCH FORMEN KANN. HA! :headbash:
    Was ich bekommen habe, ist der Milo - ein (durchaus kooperativer) Mr. Hyde im Putzi-Kostuem.

    Das Tragische: Ich hatte schon eine tolle, engagierte Zuechterin an der Hand, die mir einen gut gezogenen Welpen (Norwich Terrier) reservieren wollte. Aber dann meinte meine Mutter so nebenbei zu mir: "Ach weisst du, so ein teurer Rassehund passt doch irgendwie nicht zu dir. Du magst es doch lieber natuerlich und unkompliziert. Nimm doch so einen armen, suessen Mischling. Da hast du ein Unikat und tust auch noch was Gutes. Man muss auch mal sein Herz sprechen lassen..." Den letzten Satz hab ich dann einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen und ins ZERG-Portal geschaut, und da war er dann... (heute frag ich mich schon oefter, ob ich mich in den Norwich-Welpen nicht genauso verliebt haette).

    Ich war also ein ziemlicher Depp vor und bei der Auswahl, dann auch noch blauaeugige bei der Sozialisierung und Grunderziehung, etwas schlauer schon beim Entdecken und Schadensbegrenzung der Baustellen, und allmaehlich fange ich an zu begreifen, warum mein Hund ist wie er ist, welche Fehler ich dabei selber zu verantworten habe, und fuer welche ich gar nichts koennen kann, weil der Hund genetisch und praegungstechnisch einfach aus Verhaeltnissen stammt, die sich mit meinem urspruenglichen Wunschbild gewaltig beissen.

    Man unterschaetze nicht die Enttaeuschung, die Selbstzweifel (bin ich zu bloed, nen Welpen zu erziehen?), das soziale Anecken ("Warum geht dein Hund so nach vorne? Der war als Welpe doch so lieb", "Warum soll man den denn nicht streicheln? Der schaut doch so suess."), die harte Arbeit (der gleichaltrige BC vom Zuechter laeuft auch ohne viel Erziehung laengst ueberall ohne Leine, waehrend meiner immer trotz zwei Jahre Training noch an der Schlepp laeuft, weil er triebtechnisch und emotional 50-100% unzuverlaessig ist), und den finanziellen Aufwand (Hundetrainer, Huschu, Verhaltens-Tierarzt, Tier-Homoeopathin, Obedience-Training, kompetente Hundebetreuung etc. haben ihren Preis), den ein Hund mitbringt, der sich NICHT so entwickelt (womoeglich gar nicht so entwickeln KANN), wie man es sich mal in ner wohltaetigen Phase ausgemalt hat.

    Und nein, ich fand meine Orga bei der Vermittlung des Welpen nicht serioes. Weder wurde der Platz kontrolliert, noch wurde ich als Anfaengerin (berufstaetig, damals noch Single und darauf angewiesen, dass der Hund alltagstauglich ist) aufgeklaert, was ich mir da potentiell einkaufe. Aber Hauptsache, ein armer Hund ist gerettet.

    Mein naechster Hund wird wenn ueberhaupt vom Zuechter kommen und wird ne "einfache" Rasse (Pudel, Spitz oder Collie).
    Mit meinem jetzigen Auslands-Hund tue ich, was ich kann, und natuerlich lieb ich ihn wie Bolle. Je nach Erregungs-Level ist er die meiste Zeit auch haendelbar, und weil er so zackig und lernfreudig ist, ist er auf dem Hundeplatz richtig gut. Aber bei Stress und in fremden Situationen ist es mehr als anstrengend, und nochmals wuerde ich mir sowas nicht mehr antun, es sei denn, ich komme durch die Arbeit mit ihm irgendwann vollends auf den "Herausforderungs"-Geschmack.

    Mein Rat, lasst es lieber sein mit dem TS-Welpen. Holt euch als ersten Hund was einfaches: nen gut sozialisierten Welpen einer Begleithunde-Rasse vom Zuechter, oder nen aelteren, anfaengertauglichen Hund aus dem Tierschutz, den ihr vorher kennenlernen koennt. Eine Kollegin hat letzteres getan und einen richtigen Volltreffer gelandet. Ihr Hund ist gelassen, freundlich und kriegt im Zweifelsfall nicht die Krise (wie meiner), wenn die Putzfrau mal ne andere Putz-Routine faehrt als sonst :roll:

    Warum wird denn (nach den genannten Gruenden) dann Roger nicht kastriert? :???:
    Der macht doch dann bestimmt auch bei anderen laeufingen Huendinnen Terz...?

    Hoffe, die Frage ist gestattet, denn momentan wuerd ich sagen, da kann Fibi ja nix zu...

    Meiner duckt sich bei Begegnungen mit grösseren Hunden, vor allem Rüden (schaut auch hin, ob das Fixieren ist, seh ich von hinten nicht). Er schleicht so ein ganzes Stück heran, bleibt aber meist schon auf längere Entfernung liegen und wendet den Blick ab, schnuppert am Gras, lässt den anderen herankommen und steht erst auf (meist langsam), wenn der andere an ihm schnuppert. Ich seh es als Beschwichtigungsverhalten an und sehe keinen Grund, warum ich ihm dies verbieten sollte. Er ist durch seine Grösse den meisten anderen Hunden hier unterlegen, und drum ist mir dieses Verhalten 10mal lieber, als wenn er aus Unsicherheit kläffen und pöbeln würde.

    Ich denke daher auch, dass es ne erlernte Strategie ist, von wegen "ich mach mich klein, dann krieg ich schon keins drauf". Unterwürfig ist er deswegen nicht unbedingt, er wehrt sich schon auch deutlich, wenn ihm einer zu aufdringlich wird. Aber beim Erstkontakt gibt er sich halt immer erst übertrieben harmlos :roll:

    Aber ich glaub auch , dieses Schleichen und Attakieren, wie es die TS beschreibt, ist was völlig Anderes.

    Zitat

    Zu Hause ist ja die gewohnte Umgebung, da kann man es schon mal "riskieren", zu festgesetzte Zeiten rauszugehen. Aber sobald man irgendwo "fremd" ist, sollte man eventuell einmal öfters raus.

    Da hast du sicher recht, das war mir damals vermutlich gar nicht bewusst gewesen. Da musste er wohl vor lauter Stress wirklich, aber hat sich von den vielen Moeglichkeiten fuers Pipi halt eben den Teppich ausgesucht.