Ach, das ist ein schöner Thread...
Also, bei mir ist auf jeden Fall meine Mama Schuld... Ich wollte immer schon einen Hund haben. Meine Mutter war dagegen! Also wollte ich sie überzeugen, dass ich mich um einen Hund alleine kümmern kann... Daher durfte ich mich um den Hund von einer Ihrer Freundinnen kümmern... Julchen, ein braun-weißer Cockerspaniel, mit dem ich ab dato unzertrennlich war und meine schönsten Kindertage hatte! Julchen war ein traum und war immer da, wo ich war... Das ging rund drei Jahre gut, dann ist Julchen mit 10 Jahren überfahren worden, zum Glück nicht als ich dabei war... Danach war ich am Boden zerstört und totunglücklich und wollte erstmal keinen Hund mehr.
Mit 15, 16 kam der Wunsch wieder, stärker und konkreter als je zuvor... Leider hatte Mama immernoch das Zepter in der Hand, also war es mit eigenem Hund nix, aber es gab Gassihunde, keinen aber, der mir so ans Herz gewachsen wäre...
Im Studium hat immer die Vernunft gesiegt, weil ich ja nicht wusste, was danach kommen würde...
Danach kam ein Job, der hundekompatibel war, weil Hund mit ins Büro durfte... Der Mut, mich allein auf das Abentuer Hund einzulassen, hat mir trotzdem gefehlt. Aber der Wunsch war weiter immer da, nur der letzte Schritt wurde aufgeschoben. Bis zu einem Urlaub in Spanien. Schneller als mein damaliger Freund kucken konnte, stand ich in einer Perrera zwischen 400 Hunden und suchte mir innerhalb von fünf Minuten und ohne Sinn und Verstand meinen ersten eigenen Hund aus: MILO! Weil er so klein und niedlich war, der fast reinrassige Jack-Russel-Terrier
Milo begannen ab dem zweiten Tag in Spanien Menschen anzuknurren und wenn sie ihm zu nah kamen zu schnappen... aber klar, der hat ja nur Angst
Auf Grund meiner mangelnden Hundeerfahrung entwickelte sich der Hund in drei WOchen zum größenwahnsinnigen Weltherrscher, was ich leider auch nie wirklich rausbekommen hab. Aber ich habe mir Hilfe gesucht und habe hart an mir gearbeitet und ihn damit einigermaßen hinbekommen! Es war sauanstrengend, aber er war trotzdem mein wahrgewordener Traum... Milo war mein größter Schatz, wahrscheinlich gerade weil er schwierig war und mein ganzes Umfeld sich an den Kopf gefasst hat, warum ich mich überhaupt auf den Hund eingelassen habe und ihn nicht gleich wieder abgeschoben habe. Mich hat er geliebt und wäre sicher für mich durchs feuer gegangen, dass hat natürlich eng zusammengeschweißt. Leider ist Milo an Epilepsie erkrank (vermutlich ausgelöst durch einen Tumor). Nach tagelang schlimmen Krämpfen hat sein Körper am Ende nicht mehr kämpfen wollen.... (Jetzt heule ich gerade das erste Mal)
Danach wollte ich mit dem Thema Hund durch sein, Milo war mein Hund und ich dachte, da wäre nie wieder Platz... Der Wunsch nach einem Hund ging aber natürlich nicht weg. Und schon kurz nach Milos Tod fand ich beim "zufälligen" Besuch im Tierheim Lucy!!!
Lucy war eine Ratonera, die jemand aus Spanien mitgebracht hatte... Und was soll ich sagen: MEIN SEELENHUND! Lucy war völlig anders als Milo, sehr unkompliziert und mit allem verträglich, ein Traumhund... Allerdings immer von einer Aura der Traurigkeit umgeben (kam mir zumindest so vor). Sie war sehr selten unbeschwert oder überschäumend. Vielleicht auch geprägt durch meine schlimme Vorgeschichte mit Milo, hatte ich immer die Sorge, dass sie krank sein könnte, es wurde aber nix gefunden. Lucy hat von Beginn an Probleme mit der Läufigkeit, nie richtig durchgebrochen, aber ständig Schmierblutungen... Sie war eigentlich immer irgendwie läufig oder scheinschwanger (daher wohl auch die erschöpfte Aura kein wirkliches Wunder), so dass ich mich nach Anraten von mehreren Ärtzen nach Monaten dazu entschieden habe, sie kastrieren zu lassen. Hatte am Tag der OP schon ein schlechtes Gefühl... Sie ist nach der Nakose vermutlich als Reaktion auf die Aufwachspritze kollabiert und verstorben... Das hat mich völlih umgehauen und ich hab das wirklich wochenlang nicht glauben können... Lucy war mir als Wesen so nah wie niemand anders (jetzt weine ich das zweite Mal). Ich hab gehadert, weil ich dachte, dass mir einfach kein Hund vergönnt sein soll...
Ich wollte nun wirklich keinen eigenen Hund mehr, hab mich aber doch immer wieder dazu entschlossen, Pflegis bei mir unterzubringen, weil so ganz ohne Hund es doch auch komisch ist... Keine von denen war mein Herzenshund...
Und was soll ich sagen: Jetzt habe ich Oskar
Auch eine spontane Herzensentscheidung aus dem Bauch heraus, weil irgendwie alles stimmte (Oskar ist auch aus dem Tierheim). Und Oskar ist so, wie ich mir immer einen Hund vorgestellt habe: fröhlich, lustig, unbeschwert, lebendig... Bisher zeigt er sich als echter 6er im Lotto, auch wenn es manchmal noch komisch ist, weil er halt nicht Lucy ist... Sie vermisse ich immernoch sehr!
Und man selbst lernt ja zum Glück auch dazu, diesmal mache ich (hoffe ich) auch vieles von Anfang an konsequent anders oder besser
Und ich bin echt glücklich, dass ich den kleinen Stinker hab...
Alle Hunde, die mich in meinem Leben begleitet haben (auch alle Pflegis) haben einen Platz in meinem Herzen... Lucy und Milo natürlich besonders! Milo als erster eigener Hund mit so besonderem, starken Charakter, Lucy als Seelenhund! Und natürlich Oskar mit dem seit einigen Wochen nun ein neues Kapitel beginnt... Ich hoffe so sehr, dass der kleine Kerl mich noch viele Jahre begleiten wird!!!