Beiträge von Audrey II

    Magen-Darm-Geschichten kommen ja beim Hund inzwischen recht häufig vor und nicht immer muss eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken. Es gibt Hunde, die mit einem Magen aus Stahl ausgestattet sind, während andere da eher sensibel auf bestimmte Nahrung reagieren.

    Bauchgrummeln, Durchfall, Blähungen und vermehrtes Gras/Erde fressen sind aber schon klare Signale, dass da mit der Verdauung etwas nicht stimmt. Die Ursachen können vielfältig sein und erfordern in der Regel auch eine spezielle Diagnostik, wie z.B. eine mikrobielle Kotuntersuchung.

    Wenn sich die Magen-Darm-Beschwerden in kürzeren Abständen wiederholen, wird die Geschichte irgendwann chronisch. Eine gekochte Schonkost kann da sicher auch kurzfristig Linderung verschaffen, aber ggf. muss man sich bzw. den Hund auf eine lebenslange Schonkost einstellen.

    Das ist aber nicht schlimm. Habe ich viele Jahre lang so gemacht:smile:

    Ich finde auch, dass ein Futterplan von einem seriösen Ernährungsinstitut gute Dienste Leisten kann. Er bildet die ernährungsphysiologische Grundlage für eine individuelle Schonkost und man hat noch genug Spielraum für besondere Vorlieben/Unverträglichkeiten des Hundes, die man berücksichtigen kann.

    Schonkost ist nicht nur Hühnchen und Reis. Es gibt eine Vielzahl an Lebensmittel, die man quasi "ernährungstherapeutisch" einsetzen kann. Allerdings muss man sich ggf. von der konventionellen Hundeernährung verabschieden;)

    Wenn man weiß, was und wie viel der Hund an Nährstoffen benötigt, kann man die Rezepte ohne Probleme selber zusammen stellen. Wenn der Hund dadurch beschwerdefrei wird, ist das den kleinen Mehraufwand auch wert.

    Ich empfand die Zusammenstellung des Futters nie als belastend. Die gekochten (Schonkost)Menüs wurden von meiner Hündin bis ins hohe Alter sehr gerne gefressen und auch das sensible Gedärm kam damit klar;)

    Wie siehst du Haferflocken - zu fettreich? Muss ja auch Omega-3-Fette zufüttern können bei insgesamt fettarmer Kost....

    Warme Getreidebreie werden in der Regel gut vertragen, aber die schmecken nicht:D Die Ashley hat meinen selbst gekochten Haferschleim immer gehasst. Was sie dann doch akzeptierte, waren die Babybreie aus dem Handel mit etwas mehr Geschmack;)

    Was Fette betrift: Auch Zentek schreibt, dass die individuelle Verträglichkeit ausprobiert werden muss. Die Fachwelt legt sich da nicht fest und hält sich bedeckt mit Begriffen wie "fettmodifiziert".

    Allerdings muss eine Mindestmenge an Fett zugeführt werden, um den Mangel an Linolsäure vorzubeugen. Reich an Linolsäure sind ja bekanntlich pflanzliche Öle und auch tierische Fette......außer Rinderfett. Da muss man schauen, ob ggf. auch kombiniert werden kann, also ein Mix aus pflanzlichen Ölen und tierischem Fetten. Das funktioniert vermutlich nur nach langsamer Gewöhnung und in geringen Mengen, aber so wäre es optimal. Auch für die Seniorenernährung.

    Aufgrund der gestörten Fettabsorption würde ich auch Zink( machst du ja schon), aber auch B12 und die fettlöslichen Vitamine im Auge behalten.

    Für mich war es immer wichtig, den Verdauungsapparat als Einheit zu sehen. Bei einer Pankreatitis handelt es sich ja nicht um eine Krankheit, die nur auf die Bauchspeicheldrüse beschränkt ist, sondern die Auswirkungen beziehen sich auf den ganzen Organismus.

    Eine spezielle Begleittherapie basierend auf Heilkräuter der Naturheilkunde könnte sich als sinnvoll erweisen. Ich habe z.B. viele Jahre die Organe "unterstützt", die mit der Aufnahme von Nährstoffen zu tun haben, also Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse.

    Ich sag ja immer "......alles muss fließen" und das gilt auch für die Verdauungssekrete. Gute Erfahrungen habe ich mit der Zugabe von Brennnessel-und Löwenzahnwurzel gemacht, also mit Bitterstoffen, die in der Ernährung oft fehlen.

    Junge Löwenzahnblätter gibts im Sommer ja auch frisch:smile:

    Aber mir geht es wie gesagt hier eher um den selbstgekochten Anteil, um Ideen dazu, Erfahrungen, was sich bewährt hat, was nicht - einfach mal ein Brainstorming.

    Therapiegrundsatz bei einer akuten Pankreatitis in Verbindung mit einer Peritonitis ist eine gut verdauliche, fettreduzierte Magen-Darm-Diät.

    Empfohlen wird besonders die Verwendung von Getreide- bzw. Kohlenhydraten in gut aufgeschlossener Form. So wird das Pankreas weniger stimuliert als bei Fetten und Proteinen........was bei einer akuten Pankreatitis auch gewünscht ist.

    Neben der Akzeptanz muss das Ganze natürlich auch schmecken. Nicht leicht bei Bauchweh und Übelkeit.

    Grundelemente der ( gekochten) Basiskost:

    Reisschleim ( leicht gesalzen)

    Möhren-Kartofelsuppe

    Bulgur/Hirse ( weich gekocht)

    Kartoffelbrei/Salz- Pellkartoffeln ( mehlige Sorten)


    Gut verträglich sind u.a.

    Weich gekochtes Ei, Rührei, Omelett

    magerer Fisch ( Forelle, Seelachs, Kabeljau)

    mageres Fleisch ( Huhn ohne Haut)

    Zwieback, Weißbrot, Buttermilch, Magerquark

    Äpfel( leicht gedünstet)

    Kohlrabi, Zucchini, Fenchel, Möhren, Blattsalate

    Stück Butter ist ggf. auch erlaubt

    Daraus läßt sich eine Magen-Darm-Diät ganz gut kombinieren. Wie gesagt.......diese Diäten sind für den "Geruchsfresser" Hund selten wirklich attraktiv. Insofern wird aromatisiertes Trofu vermutlich lieber gefressen, aber ich halte die Kombi von beidem, also das Diät-Trofu und selbstgekocht auch für sinnvoll:smile:

    Beim Senior muss man sich unter Umständen auf verschiedene Veränderungen in der Ernährung einstellen. Gerade die Verdauungsorgane lassen in ihrer Funktion nach und sollten nicht mehr übermäßig belastet werden.

    Ich habe ja mit gekochter "Seniorenkost" beste Erfahrungen gemacht:smile:

    Im Darmtrakt befindet sich der größte und komplexe Anteil an Immungewebe, welcher das gesamte Immunsystem des Körpers beeinflusst. Er ist aber nur im Zusammenwirken mit einem intakten Darm-Mikrobiom funktionsfähig.

    Insofern macht das Symbiopet mehr Sinn als die unspezifische Kräutermischung von Aniforte. Letztere kann man durch einfache immunstärkende Kräuter/Wurzeln wie Brennnessel, Ingwer, Rosmarin oder Echinacea kostengünstig ersetzen:smile:

    Beim Symbiopet handelt es sich um eine Kombi aus Pre- und Probiotika. Das ist im Prinzip auch ok, aber Probiotika gehören rein rechtlich zu den Futtermittelzusatzstoffen und in der EU ist derzeit nur ein einziger wirksamer Bakterienstamm zugelassen.

    Es handelt sich um Enterococcos faecium und der ist auch im Symbiopet enthalten. Allerdings ist ja inzwischen wissenschaftlich bewiesen, dass bei allen in der Natur vorkommenden Ökosystemen eine biologische Artenvielfalt von Mikroorganismen vorkommen sollte, um Störeinflüsse zu kompensieren.

    Insofern würde ich dem Symbiopet statt Immun aktiv noch ein paar Lactobazillus- und Bifidobakterien-Stämme zusetzen. Bewährt haben sich beim Hund fermentierte Milchprodukte, wie Buttermilch, Joghurt, Quark oder Frischkäse.

    Damit sollte der Darmaufbau, also ein intaktes Darm-Mikrobiom eigentlich gewährleistet sein:smile:

    Aber alles ergibt Sinn und Du wirst das Kochen wegen anderer Voraussetzungen wieder ganz neu erfinden müssen.

    Das befürchte ich auch;)

    Aktuell gibt es eigentlich nur wenige Futterneuheiten, die wirklich "zukunftsfähig" sind. Barfen ist völlig verschwunden, dafür "Omas Hundeküche" mit der Empfehlung einer Rationsberechnung ( "Partner Hund" Mai 2020).

    Hihi.....Ziel erreicht, würde ich sagen:smile:

    Momentan "berate" ich einen Arbeitskollegen, der sich ein Malteser-Hündchen angeschafft hat und als Hundeneuling mit den Ernährungsangeboten völlig überfordert ist.

    Nun hat der Zwerg das 1. Mal eine gekochte Hühnersuppe probiert und war........begeistert. Leider ich vergessen zu sagen, dass ungeübte Blasen schnell zum Überlaufen neigen und somit ist Herrchen nun um eine Erfahrung reicher:D

    Leider hatte ich auch nicht erwähnt, dass 1x Hühnersuppe unter Umständen "immer Hühnersuppe" bedeuten kann und das Hündchen zukünftig von langweiligen Trofukrümeln nix mehr wissen will..........aber das soll ja nicht mein Problem seinxD

    Wann es in meiner verwaisten Hundeküche weiter geht, kann ich noch nicht sagen.

    Es ist wunderschön, und beruhigend, wenn ein lieber geliebter Hund selbstgekochtes Futter mampft

    Ja.....das fand ich auch immer sehr entspannend:smile:

    Vielen lieben Dank noch mal für eure Anteilnahme, aber......."the show must go on". Im "Pottkieker" wird hoffentlich weiter eifrig gekocht , gebraten und gebacken:smile:

    Hier bleibt die Hundeküche jetzt kalt und das ist ein seltsames Gefühl. Ich habe die alten Töpfe, Teller und Näpfe entsorgt, alle Menübilder gelöscht und meinen gesamten über 10 Jahre alten Ernährungsfundus aufgelöst.

    Es hat sich viel getan in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Hundeernährung. Früher oder später scheint alles Verlässliche, das uns über die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit beigebracht worden ist, vom Wind der allerneuesten Studie hinweggefegt zu werden.

    Ich denke, dass ich die Zeit jetzt nutzen werde, um mir einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu verschaffen. Hundeernährung wird wissenschaftlich immer noch sehr kontrovers diskutiert, aber man beschäftigt sich wenigstens damit und überlässt das Wissen darüber nicht mehr kritiklos der Industrie.

    Es gibt zahlreiche neue (internationale) Literatur übers Kochen bzw. über Vollwerternährung für Hunde. Da gibts viel zu lesen und ggf. den eigenen Wissensstand "aufzufrischen";)

    Ashleys Platz bleibt erst mal leer, auch wenn durch meine Tierschutzverbundenheit jetzt wieder ein gemütliches Sofa zur Verfügung steht. Sie ist aber noch allgegenwärtig und ich möchte keinen "Ersatz".

    Ich werde hier aber weiterhin immer mal wieder vorbei schauen und mich hoffentlich über schöne Menüphotos erfreuen.....oder lachend vom Stuhl fallen, wenn die etwas lustiger ausfallen:D

    Also.....legt los!

    Es ist schwer, den geliebten Hund zu verlieren, aber es ist tröstend, von euch so viel Anteilnahme zu erfahren. Vielen Dank dafür:smile:

    Die Krankheit kam schleichend und fast unerkannt.

    Der erste Verdacht ging in Richtung Cauda Equina. Das kriegen wir hin, dachte ich, aber die Physiotherapeutin hatte da schon einen anderen Verdacht: Degenerative Myelopathie. Anfang des Jahres kamen die ersten neurologischen Ausfälle/Krämpfe dazu. Am Montag dann Symptome in Richtung Vestibular. Die TÄ tippte auf Hirntumor.

    Wie auch immer.........13 Jahre sind für einen großen Hund wie die Ashley ein stolzes Alter. Das Geriatrische Profil im Februar noch top. Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Herz......nix, aber gegen diese fiesen neurologischen Geschichten bin ich als Köchin machtlos.

    Ich würde jederzeit wieder einen Hund genauso ernähren wollen, aber Ernährung ist und bleibt individuell. Es wird wohl keine "Ashley-Menüs" mehr geben.

    Einer unserer geistig behinderten Bewohner hat mir ein Bild gemalt. Die Ashley und ich vereint im Hundehimmel in einem Meer von gelben Blüten, Haus, Baum und See. Ok......ich hab` `ne andere Frisur, aber sonst macht das bunte Bild doch Mut und vertreibt düstere Gedanken:smile:

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    Ihr Lieben,

    ich verabschiede mich nun für eine Weile aus der Hundeküche und hoffe, es geht hier fröhlich und informativ weiter:smile:

    Meine liebe Ashley musste ich am Montag leider gehen lassen. Gerne hätte ich einen Zaubertrank gegen das Altern gebraut oder gegen heimtückische Krankheiten, aber gegen Endlichkeit und Lebenszeit kann ich nichts ausrichten.

    In Memoriam an eine großartige und außergewöhnliche Hundepersönlichkeit, die mit ihrem Vertrauen in meine Kochkünste diesen Thread erst möglich gemacht hat;)

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    Ich vermisse die andalusische Langnase sehr:( :

    Aber zu sagen, dass das Immunsystem ohne Milz schutzlos ist, ist falsch

    Unter "schutzlos" meine ich, dass der Hund nach der Entfernung der Milz diversen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt ist, wie z.B. eine beeinträchtigte immunologische Reaktionsfähigkeit. Die IgM Konzentration sinkt, so dass der Organismus nicht mehr das frühere Konzentration-Niveau erreicht. Der Hund wird also sehr viel anfälliger für Virusinfektionen.

    Selbst wenn andere Körperfunktionen teilweise die Aufgaben der Milz übernehmen können, so passiert das nach aktuellen Forschungen keineswegs optimal. In der Schulmedizin mag die Milz noch immer als "entbehrlich" eingestuft werden, aber gerade jetzt in Zeiten von Zoonosen, bakteriellen Infektionen, Vogelgrippe, Afrikanische Schweinepest oder Corona gewinnt sie für die adaptive Immunabwehr zunehmend an Bedeutung.

    Fehlt sie....egal ob bei Mensch oder Hund, fehlt auch eine wichtige Immunkompetenz.

    Es geht hier ja um einen Erfahrungsaustausch über Hunde ohne Milz. Vermutlich reagiert jeder Hund unterschiedlich auf diese gesundheitliche Einschränkung. Bei den einen passiert nix und bei den anderen sind "Vorsichtsmaßnahmen" durchaus angebracht;)

    Natürlich sehe ich ein, dass viele Hunde ohne Milz nicht in "Watte gepackt" werden müssen. Training, Hundeschulen, Jagd, Ausstellungen , Reisen, Pensionen usw. erfordern geimpfte Hunde, aber da gibt es ja inzwischen auch ganz gute Lösungen.

    Bei den anderen Hunden....den alten oder geschwächten, finde ich es durchaus sinnvoll, sich über die gesundheitlichen Risiken nach der Milzentfernung klar zu werden und sie nicht zu unterschätzen.

    Das Immunsystem ohne Milz ist überhaupt nicht schutzlos. Wird die Milz entfernt, übernehmen Knochenmark, Leber und Lymphknoten die Funktionen im vollem Umfang.

    Ein junger Hund steckt die OP anders weg als ein alter. Es gibt individuelle Unterschiede.

    Bei älteren Hunden kommt es zu zahlreichen Veränderungen im Organismus, wie z.B. eine verminderte Entgiftungskapazität der Leber oder generell eine verminderte Immunabwehr. Diese Veränderungen betreffen jede Zelle des Körpers und damit auch die Funktion aller Organe.

    Natürlich können Hunde prima ohne Milz leben, auch alte Hunde. Man kann aber unterstützend dafür sorgen, dass es auch so bleibt:smile: