Beiträge von corrier

    Ich kenne das Problem. Und so schnell kann man gar nicht schauen, wie die Leute am Hund dran sind.


    Ich habe zahllose Diskussionen geführt, nach dem Motto "wenn der Hund sich nochmal verdoppelt hat in Größe und Gewicht ist das Anspringen aber nicht mehr so süß wie jetzt" (Antwort: ja ich weiß, aber jetzt ist es noch süß; alternativ: ich weiß, aber mir macht das nichts aus).

    Da saßen wir am Wochenende im Cafe, der Hund (4 Monate) liegt artig unterm Tisch und döst. Sehe ich im Augenwinkel eine Hand den Hund locken (also so tun, als hätte man ein Leckerlie). Ähm.. Ernsthaft? Den schlafenden Hund im Cafe?!?


    Was hier tatsächlich hilft, ist, "Gehorsam einzufordern" beim Hund und dabei überzogen "brutal" mit dem Hund auszusehen. Dazu ein böses "Sitz hab ich gesagt", oder "hier bleiben hab ich gesagt" oder einfach nur "das ist böse! das sollst Du nicht", und schon lassen die Leute einen in Ruhe.
    Dem Hund muss dabei gar nichts passieren, allein die Mimik und Gestik, so sie überzogen UND überzeugend ausgeführt wird, reichen schon.

    Dann ists nämlich der arme Hund mit dem unfairen Frauchen, der nicht mal Hallo sagen darf, und damit dem Hund nicht schlimmeres widerfährt, lassen sie einen in Ruhe.

    Heute beim TA, Welpi sitzt zwischen meinen Beinen ganz artig ohne herumzuspaddeln. Kommt ein Mann rein, bleibt 1 m vor ihr stehen und STARRT SIE AN. Für sie ein Grund, loszuexplodieren und Hallo zu sagen, ich hab sie am Geschirr zurück in Position gezogen und zu ihr (!) gesagt "Prima, jetzt haben wir wieder jemanden zum Üben, dass Du für dieses Verhalten nicht Hallo sagen darfst. Immer, wenn Du provoziert wirst und darauf eingehst, musst Du länger sitzen." (muss sie nicht, weiß aber der Gegenüber nicht)

    Im Cafe war ich übrigens strenger. Da will ich nämlich tatsächlich, dass der Hund herumliegt und ruhig ist, ganz egal, ob er gelockt wird oder nicht. Als sie aufstehen wollte, habe ich sie angefaucht und zurück geschoben und meinem Gegenüber laut genug erklärt, dass der junge Hund jetzt gut lernen kann, dass sie liegen bleiben muss, egal was um sie herum passiert, auch wenn distanzlose Passanten sie aus dem Schlaf locken.

    Und wenn Leute den Hund einfach anfassen, total entsetzt tun, 3 Schritte *wegspringen* (inkl Hund, den einfach "mitreißen") und sagen "ich möchte nicht, dass er gestreichelt wird, er ist noch in Ausbildung... wenn Sie ihn einfach anfassen muss ich unnötig streng sein, weil das den Lernerfolg verzögert".


    Ich komme mir dabei TOTAL dumm vor und es ist wirklich eine super dumme Masche, so zu schauspielern, aber anders lassen es die Leute idR nicht. Da kann man sich den Mund fusselig reden mit Argumenten, mit Bitten. Nichts, gar nichts interessiert dieses dumme egoistische Pack Leute.
    Es scheint so zu sein, wie in der Hundeerziehung:


    Wenn die Leute selbst steuern können, was passiert, wenn sie keine Impulskontrolle zeigen ("oh, wenn ich näher dran gehe, kriegt der Hund Ärger, wenn ich weg bleibe, wird er gestreichelt"), ist die Akzeptanz des Verzichtens größer.
    Und wenn die Leute nicht gemaßregelt werden, sondern diese durch die Blume kommt (indem man es dem Hund erklärt, AUGENROLL), passt das auch.


    Dann ist man zwar ein Blödmann, aber dafür hat man das restliche Leben mit seinem Hund ne entspannte Zeit, weil er nicht jedem Hinz und Kunz "Hallo sagen" muss.

    Wow

    Wer sich so viele Gedanken macht, kann in meinen Augen den meisten Hunden gerecht werden.

    Natürlich kommt es auf die Linien an usw, aber bis auf den ACD finde ich die genannten Wunschrassen nicht sooo abwegig, vor allem nicht die Kooiker und Pyrenees.

    Deutscher Pinscher würde ich mir sehr gut überlegen, die werden oft abgegeben, weil sie mit den Kindern und deren Besuch nicht klarkommen. Außerdem sind sie nervös und bringen eine gewisse Schärfe mit.

    Ich werfe mal den Collie (Kurzhaar oder Langhaar) in den Raum, Springer Spaniel und div Setter, und ich könnte mir sogar evtl einen Herder aus ruhigen, familientauglichen FCI-Linien vorstellen. PON vielleicht auch, oder Schapendoes, Irish Water Spaniel, Großpudel (guck sie Dir wenigstens mal an, die gibt es auch mit nicht so ausgefallenen Frisuren und es sind uuultra coole Hunde). Tibet Terrier evtl. noch.

    In meinen Augen gibt es deutlich schlechtere Voraussetzungen für einen Hund und ich bin mir sicher, Ihr werdet viel Freude mit einem Hund haben.

    Und weil ich es immer wieder lese:
    macht Euch darauf gefasst, dass Welpen und Junghunde anstrengend, schlaf- und nervenraubend sind. Mehr, als Ihr Euch vorstellen könnt. Die beißen, kratzen und zerstören, sie pinkeln und sind laut und ggf deko-kreativ.
    Oft sind Kind und Hund nicht von Anfang an Freund, weil der Welpe nicht macht, was man ihm sagt, und er auch nicht an der Leine herumgezerrt und zwangsbespaßt werden will. Als Kind muss man da sehr oft von seinen Wunschvorstellungen abweichen und sich auf ein anderes Lebewesen und dessen Bedürfnisse einstellen, das erfordert zT Frustrationstoleranz.

    Uuuund bitte denkt daran, dass Kinder offiziell gar nicht gesetzlich mit Hunden spazieren gehen dürfen. Abgesehen davon muss Euer Sohn nicht nur mit Eurem Hund klar kommen, sondern auch fremde einschätzen können. Deshalb nur so als Idee, schickt ihn dann inkl Hund auf den Hundeplatz, und vielleicht gibt es ja sogar Kind-Hund-Kurse, wo einiges erklärt wird. Nicht nur die grundlegenden Sachen ("ich pieke dem Hund nicht ins auge, wecke keine schlafenden welpen und renne nicht kreischend vor ihm weg", sondern auch "wie verhalte ich mich, wenn ein fremder Hund auf uns zukommt" bspw).

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    Das Zwergi, 17 Wochen alt.

    Sie wird irgendwie jeden Tag schöner. Ich bin schwer verliebt.