Zitat
Was können wir machen, wenn die auslösende Ressource wirklich mein Freund ist? Ich kann ihn ja schlecht einteilen, schließlich lebt er hier!
Du bist ja süß....
Nee - aber mal im Ernst - warum sollst du das machen??
Lass ihn (Mats) das doch selber regeln - schließlich geht es auch um ihn und er bestimmt, wer gerade Streicheleinheiten bekommt und wer nicht.
Ich würde auch durchaus sagen, dass er weiter füttern, streicheln, schmusen soll - sogar ganz bewusst - aber mit Übungen und durch ihn bestimmt.
Im Hinterkopf öfter mal behalten : "Mensch agiert, Hund reagiert" - nicht andersherum.
Soll heißen: ihr ladet auf die Couch ein und auch wieder hinunter - kein eigenständiges Hochgehopse und ruhig auch mal, wenn es gerade schön ist, den (einen) Hund runterschmeissen und ggf. den anderen einladen, dann den ersten wieder dazuholen.
Füttern nur nach Sitz/Platz/Warte-Übung und erst der eine, der andere muss abwarten. Das tageweise wechseln.
Leckerlies geben genauso. Auch mal Frust-Übungen einschieben, d.h. Fressen unterbrechen lassen oder komplett erst dem anderen zuschauen, dann selbst dran sein (im Wechsel).
Zur Situation vorhin: ich würde solche Dinger schon im Ansatz unterbinden, wenn die Dinge so wie bei euch stehen (noch nicht ganz geklärt). Entweder sie benehmen sich - oder Ansage (von euch
).
Finn in diesem Moment Bootsmann vor die Füße zu schmeissen (salopp gesprochen), der die Situation weiter ausnutzt und diesen abdrängelt ist nicht ganz glücklich gewesen.
Finn hat ja doch schon gedroht (geknurrt) - sollte heißen: bleib weg hier. Das ist ja durchaus legitim und hätte er allein irgendwo gelegen, m.M.n. durchaus nicht bedenklich - jeder hat sein Recht auf "Intimsphäre" und auch mal in Ruhe gelassen zu werden. Der andere sollte das akzeptieren und Leine ziehen.
Ungünstig natürlich in diesem Fall, weil die Ressource Mensch hinzukam und von uns natürlich nicht gewollt ist, dass die Hunde in diesem Fall entscheiden.
Genauso dreist wie Finn's Knurren war aber auch Bootsmanns Stehenbleiben bzw. später das Wegdrängeln - das würde ich beides nicht zulassen.
Wenn gestänkert wird, ist Schluß mit schöner Schmusestunde - ich würde in solchen Fällen einfach aufstehen und weggehen und damit beiden die begehrte Ressource (Mensch) und den Streipunkt entziehen.
Zu der Klopperei ist es hier m.M.n. nur gekommen, weil Mats noch in unmittelbarer Nähe war bzw. die beiden nicht auf Distanz gebracht hat. (P.S.: das war übrigens auch nicht dein Job in diesem Moemnt - den Schuh nicht anziehen...!!).
Bei Knurrerei, Lefzenzieherei wegen Mensch - beide (rechtzeitig) trennen.
Entweder auf Plätze schicken oder aufstehen, bißchen was in der Küche kramen und beide ignorieren, dann wieder selbstverständlich reinkommen und hinsetzen und die Hunde erstmal nicht beachten.
Natürlich Sofa-Verbot für beide für die nächsten Minuten.
Irgendwann dann ganz bewusst beide einladen (jede Seite einen Hund - geht das?).
Generell habe ich es anfangs ganz oft so gehalten, dass es Zuwendungen nur im Doppelpack gab.
Die Hunde sollten u.a. auch lernen: ich werde nur gestreichelt und durchgeknuddelt, wenn der andere auch (zeitgleich) dran ist. Dadurch wird das eigene, angenehm empfundene Gestreicheltwerden mit dem Dulden des anderen verknüpft - so zumindest meine Theorie (und funktioniert hats bei uns zumindest auch). .....
Ist so ähnlich wie Leckerlie zu gewünschtem Verhalten - nur hier gibt es die Belohnung in Form von Streicheleinheiten, wenn man toleriert, dass der andere Hund ebenfalls gestreichelt wird (hmmmm - verständlich erklärt?
).
Später kann man dann gut zu den Frust-Übungen übergehen (Zugucken-lassen), die auch die "ich als Mensch bestimme" Komponente enthalten.
Grundsätzlich denke ich aber, dass die Hunde hauptsächlich lernen sollten, dass der andere Hund ihnen angenehmes bringt, das Leben zu zweit schöner und nicht reglementierter wird.
Das kommt natürlich auch sehr auf die Charaktere der Hunde an, ich denke aber, dass man hier ganz oft einfach nur die Weichen in die richtige Richtung stellen muss.
Ich weiß, dass viele die Vergleiche mit Menschen nicht mögen und ich habe auch keine Kinder - aber ich denke bei Situationen mit den Hunden oft, was würde ich z.B. mit zwei Kindern machen.
Z.B. auch wenn ein Neugeborenes hinzu kommt. Auch da gibt es Eifersüchteleien. Die werden aber sicher nicht besser, wenn ich den einen immer wegschicke, wenn ich mich um den anderen kümmere. Ich würde da eher den Weg wählen, beide ganz oft gemeinsam zu beschmusen und dann besonders schöne Sachen zu machen, sowie Verantwortlichkeiten zu verteilen und die "Solo-Zeiten" eher zu beschränken.
Das ist aber einfach nur so eine Gefühlssache und wie ich da herangehen würde.....
Z.B. lasse ich meine beiden nach kleinen Kabbeleien sich auch immer wieder bewusst "versöhnen". (Das kommt aber sehr selten vor und wenn, geht es fast nur von Fortuna aus, die meint ihren "Häuptling-Status" mal wieder in Erinnerung rufen zu müssen - die olle Zicke....
) Ich rufe dann beide relativ zügig nach Klärung der Situation zu mir und streichel beide an besonders tollen Stellen. Meist lenkt Fortuna dann sofort ein und leckt Sam die Schnauze - dafür wird sie besonders doll gelobt (verbal) und schon ist alles wieder gut und völlig entspannt.
Dass bei euch Löcher entstehen ist natürlich nicht schön - da Finn scheinbar mehr dazu neigt "überzuregieren" würde ich solche Situationen wie heute einfach noch aufmerksamer beobachten und dem schon im Ansatz aus dem Weg gehen. Unterbindest du Knurren oder Drohen zu häufig, kann es auch sein, dass ein Hund das künftig weglässt und aus unserer Sicht gleich zum Angriff übergeht - genau das will man ja auch nicht....
Meine Güte - ist das ein Roman geworden - das hat aber immer alles so viele Facetten und ist auch individuell so unterschiedlich und manches so schwer zu beschreiben - gerade schriftlich.... - ich hoffe, ich konnte trotzdem einigermaßn verständlich rüberbringen, was und wie ich das meine...
LG und schlaf gut und mach dir nicht zu dolle einen Kopf....
Nicole
P.S.
Zur Schlaf-Situation hatte ich ja schon mal was geschrieben - ich würde die beiden eh liegeplatzmäßig in der Nacht räumlich trennen (jede Seite des Bettes einen z.B.) - aussperren oder getrennt schlafen würde ich jetzt deswegen nicht bewusst
P.P.S.
Augen-Verletzungen sollte man "im Auge behalten" - wie ich leider aus leidvoller Erfahrung weiß - lieber einmal zu viel draufgucken lassen, wenn man sich nicht sicher ist (was ist ein Fletschauge?)