Beiträge von Grisou

    Ich fürchte, Antonia,
    du hast da was nicht ganz richtig verstanden.
    Die Leine ist nicht dazu da, daß dein Hund bei dir bleibt. Die Leine ist ein Erziehungsmittel, daß man möglichst kurzfristig verwendet. Es darf doch wohl kein Zweifel bestehen, daß man Hunde idealerweise ganz ohne Leine führt.


    Entsprechend ist der Leinenruck zu bewerten.


    Übrigens, wenn der Hund so gestrickt ist, daß er nur mit aversiven Mitteln zu arbeiten ist, dann aber bitte auch richtig, dann bitte auch mit Stachelhalsband.

    Ich würde der alten Hündin keinen Welpen antun.


    Und die Züchterin ist mir seeehr suspekt. Zeitungspapier, beheizter Raum, Wurf dauerhaft in der Wohnung - gesund ist das nicht.

    :D


    Tja, da haben sechzig bis siebzig Jahre Lebenserfahrung brutal zugeschlagen.


    Wobei - in der Sache hat sie nicht mal so Unrecht.


    Du studierst auf Lehramt, wirst, so Gott will, mal irgendwann fertig, dann kommt das Refrendariat, die Stellensuche, verbunden mit Wohnungssuche, was mit Hund nicht ganz einfach ist, Ortswechsel, usw., dann vielleicht mal Kinder, die dann evtl. der Hund nicht mag....


    Fazit: In deiner Lebenssituation ist ein Hund auch eine ziemliche Belastung für dich und dein weiterer Lebensweg u.U. auch eine für den zukünftigen Hund. Wärst du beruflich und familiär etabliert, wäre die Entscheidung für oder gegen einen Hund leichter.


    Sieh es mal positiv: Die Alte Dame zwingt dich, deinen Wunsch objektiv zu bewerten und das ist durchaus zu begrüssen.


    :D

    Viele Trainer sind einfach unsolide.


    Fragt man einmal rum, wie lange manche Leute ihre Hunde in die HuSchu bringen, kann man sich nur wundern; da wird manchmal jahrelang herum erzogen.


    Vor allem da scheiden sich m.M.n. die Geister - ein guter Trainer ist souverän genug, auch mal zuzugeben, daß er mit einem bestimmten Hund/Halter nicht klar kommt. Das weiß er nach ein paar Stunden schon und wenn er dann weiter bastelt, betrügt er streng genommen seine Kunden.


    Ein weiterer meiner wesentlichen Vorbehalte: Es gibt kaum Trainer, die ein wirklich ausreichend großes Spektrum verschiedener Methoden haben, da wird immer Schema F gefahren - alle Hunde werden verhauen, alle Hunde werden zu Authisten erzogen, alle Hunde werden überhaupt nicht erzogen.
    Da halte ich gerade von diesen sog. Netzwerk-Trainern gar nix, die sind vielfach ideologisch völlig verblendet.


    Wie einfach es sich manche Gurus machen, zeigte sehr schön der gute M.Rütter, der einen am Zaun pöbelnden Hund mal einfach vor laufender Camera mit der Wasserpistole beschoß.


    Ein so publikumswirksames Vorgehen, daß bei meiner Tierärztin vor ca. 3 Wochen ein junges Mädel mit ihrer regelmäßig am Zaun pöbelnden Riesen-Schnauzerhündin erschien.
    Meine Frau hat bei der Notoperation assistiert, in der man das durch einen Schuß mit einer Wasserpistole unwiederruflich verletze Auge entfernte.


    Auch der Dreh mit der Wurfkette in einer anderen Sendung war brilliant. Ich erinnere mich an einen Teckel, der eine von einem sog. Trainer geworfene Wurfkette kommen hörte, sich umsehend zur Seite sprang und dadurch die Kette mit solcher Wucht auf den Kopf bekam, daß er liegen blieb.


    Und letzlich: Ich frage mich manchmal, wie die Kinder der Hundeführer geraten sind, die mit 40 oder 50 Jahren auf dem Buckel nicht in der Lage sind, einen Hund ohne Trainer alltagstauglich zu machen

    Hundetrainer oder auch Hundetherapeut darf sich jeder Depp nennen. Die Eingangsvorausetzungen sind einfach zu erfüllen:


    Entweder:
    - männlich
    - versiert im Umgang mit Stachelhalsband und ERG
    - mit deutlicher Vorliebe für Militarismus
    - mit eigenem Schäferhund
    - politisch stark rechts orientiert


    oder
    - weiblich
    a.
    - Mitte 20, unattraktiv, dauerhaft ohne feste Beziehung
    - mit starkem Kinderwunsch
    - mindestens 3 Jahre Hartz IV
    - mindestens 1 Jahr ehrenamtlich im Tierschutz tätig
    - 2 Seminare bei AL
    - erziehungstechnisch unorientiert


    b.
    - älter als 40
    - Familieneinkommen > 300 % des stat. mittleren Einkommens in der BRD
    - Kinder im Studium
    - Ehemann beruflich und bei seiner Sekretärin stark engagiert
    - Erfahrung mit Yorkshire - Terriern
    - >10 Seminare verschiedener Anbieter
    - erziehungstechnisch gewaltfrei arbeitend



    Realsatire Ende



    Die ganz Harten sind übrigens die sog. Hundepsychologen.
    Für diese "Bildung" gibts diverse Angebote im In - und Ausland, nennen sich vollmundig Studium, fallen aber unter Erwachsenenbildung.
    Wer mehrere Multiple Choice Tests vorgelegt bekam und diese erfolgreich zurückgeschickt hat, bekommt sogar ein Diplom.
    Die behaupten dann allen Ernstes, sie hätten studiert.

    :kopfwand: