Beiträge von Nocte

    Ich erkenne gewisse Parallelen in deinem Eingangspost, aber ehrlich gesagt, sollte man sich davon frei machen, was andere Leute für ideal halten. Hab ich mir eine Rasse bewusst ausgesucht und mich für bestimmte Eigenschaften entschieden, werde ich mir als vernünftiger Erwachsener hoffentlich was dabei gedacht haben. Ansonsten sollten Hund(e) und Halter sich so miteinander beschäftigen, dass sie kein Problem für sich und ihre Umwelt sind und im Idealfall zufrieden oder glücklich. Es gibt nicht nur beim Menschen sowas wie Freizeitstreß und keiner kann den anderen hinter die Fassade schauen - weiß ich, ob das, was da in der Trainingseinheit oder dem Turnier zu sehen ist, wirklich mit Spaß erreicht wurde und dem Team im Alltag nützt oder ob das Team im Alltag genauso / besser / schlechter funktioniert? Natürlich orientieren wir uns immer auch an anderen, aber in erster Linie können die Leute über mich denken, was sie wollen. Das machen sie ohnehin ... bei meinem Hund ist mir das aber zugegebener Maßen nicht ganz so egal. Da ertappe ich mich bei dem Phänomen, das auch alle Eltern kennen - keiner beleidigt mein Kind ;-)

    Streichelmonster, ich finde die Untersuchungen auch nicht generell unsinnig, frage mich aber, ob es für den Welpen und die neuen Besitzer in diesem Fall wirklich einen Vorteil bringt, sie machen zu lassen - es gibt doch andere wichtigere Dinge bei der Übernahme eines TS-Hundes, als auf Krankheiten und Abnomalien testen zu lassen, die den Hund entweder nicht einschränken oder später auch noch erkennbar sind. Es würde an einer Behandlung oder Nichtbehandlung doch rein gar nichts ändern und so billig sind die Untersuchungen dann nicht, dass man die just for fun absolviert, zumal nicht jeder Tierarzt sie vornehmen kann und hier das Tierheimpersonal den Welpen zum Arzt schlüren müsste. Für den MDR-Test ist das nicht der Fall, das Probenentnahmeset kann man per Post ordern und die Entnahme selbst vornehmen oder den Hund sicherheitshalber wie einen MDR-Hund behandeln und später die Untersuchung veranlassen, wenn der Welpe daheim ist.

    Wozu wollt ihr denn den Augentest bei einem Tierschutzwelpen, der nicht evtl. in die Zucht soll? Einen Katarakt schließt selbst der Gentest nicht aus und der Welpentest schon gar nicht. Eine MPP, die sich nicht auswächst, sieht man später noch, die CEA in ihrer leichtesten Form ist für einen Nichtzuchthundhalter auch eher unwichtig, zumal hier keine Rückschlüsse für eine Zucht gewonnen würden und Distychien sind auch später zu sehen (sofern grad vorhanden).

    Bei einem TS-Welpen ohne Zuchtpapiere und Zuchtambitionen würde ich erstmal nur auf MDR testen lassen, später HD, ED und solche Sachen und wenn es mich persönlich interessiert DM. Augen oder Ohren würde ich da nur testen lassen, wenn Zweifel an der Funktionstüchtigkeit bestehen.

    Ich kann nicht mehr sagen, welche exakte Höhe Shadow damals hatte, aber zwischen dem 6. Lebensmonat und seiner Endgrößelagen noch mindestens 8cm. Die Höhe selbst ist nicht die große Veränderung gewesen. Statur und auch das Haarkleid waren erst "fertig", als er schon gute 3 Jahre alt war. Wahnsinn, wie viel Veränderung da noch kam.

    Ginny ist niedriger als Shadow, da hat sich zwischen dem 6. Monat und ihrer Endgröße nicht mehr so viel getan - vielleicht 2-3 cm. Auch bei ihr kamen Statur und Haarkleid aber noch.

    Ginny und Shadow haben an vielen Dingen Spaß, aber Turniersport wäre für keinen von beiden was. Sport i.S. von Agility oder Frisbees etc. gibt es nur für uns zum Spaß zwischendrin. Die haben gut mit den Tieren zu tun und Schwimmen, Toben etc. dienen der Entspannung zwischendurch. Ich denke, dass Shadow für Agility auch nicht geeignet wäre - zum einen hasst er Sprünge und Tunnel und zum anderen bin ich sicher, er würde sich dabei sinnlos hochpuschen. So sind unsere Aussies tiefenentspannt, aber voll da, wenn wir sie brauchen und mit Eifer dabei.

    So wirklich auf die Idee käme ich nicht, aber ich sehe es so:

    Wenn es keinen der Mitmenschen stört, diese vielleicht sogar selbst Hundenarren sind und es dem Hund nicht schadet oder ihn stresst, warum nicht. Für viele Menschen nehmen Hunde mitlerweile den Part von Sozialpartnern ein, weildie Gesellschaft nicht mehr in der Lage ist adäquate menschliche Sozialpartner zur Verfügung zu stellen. Wenn der Hund diesen Menschen dann so wichtig ist, dass sie ihn auch zur Trauung dabei haben wollen, warum nicht.

    Corinna .... hat mal wieder meinen Hund beschrieben ;-P Wobei ich davon überzeugt bin, dass das bei den Aussies so ausgeprägt ist, weil es bei der Rinderarbeit durchaus praktisch ist. Ich möchte nicht mit Kuh und Bulle kuscheln und hab die immer, aber auch wirklich immer im Auge, wenn ich allein über die Rinderwiese muss. Da bin ich nie weit weg von echter Deckung, hinter der ich Zuflucht suchen kann und auch schon durch einen Bachlauf mit Steilufer vorm Bullen geflüchtet. Mit dem Aussie käme ich nicht auf solche Gedanken. Der hält die auch eine h hinter der imaginären Linie, wenn es beim Umkoppeln oder arbeiten nicht ohne offene Koppel geht und der hält mir die Biester vom Leib, wenn eine es auf mich abgesehen hat. Er gehört 100% in die Kategorie, das gehört alles weg von Frauchen, mein Frauchen, nur mein Frauchen und überhaupt absolut NUR MEIN Frauchen. Trotzdem schießt der beim Treiben der Rinder nicht so übers Ziel hinaus, wie bei den Schafen - die großen Viecher brauchen eben den Druck, den er bei den Schafen regulieren muss und die großen Viecher will man auch nie so nah bei sich haben bei der Arbeit, wie die Schafe.

    Wir haben unter den Flächen, die wir bewirtschaften eine ähnliche Weide. Die Stammherde ist ein mitlerweile bunter Trupp dreier Rassen. Von den Rassegegebenheiten passen die Coburger und die Ouessant gut zusammen und gut auf die Fläche. Bei den Ouessant muss ich wegen des geringeren Gewichts nur die Klauen regelmäßiger nachschneiden, aber Probleme hatten die nie. Die Ouessants sind an kargere Bedingungen angepasst erst durch die Mischung mit den Coburgern und Milchmixen werden die Weiden vernünftig und einheitlich abgefressen. Nachteilig ist nur, dass grundsätzlich keine größeren Böcke bei meiner Herde stehen sollen. Die Ouessant sind zwar saisonal und haben die Rassebeschreibung auch gelesen, aber da gehe ich kein Risiko ein. Solltest Du dich also für eine gemischte Gruppe entscheiden, musst Du mitbedenken, ob die Tiere körperlich zusammenpassen und das auch über mehrere Generationen hinweg. Schwerere Schafe zertreten dir bei feuchten, warmen Wintern die Grasnarbe und bestimmte Rassen neigen dann zu Moderhinke. Das ist zwar selektier- und behandelbar, aber setzt voraus, dass Du die Tiere handhaben kannst, also größentechnisch und auch beim Einfangen. 7000m² ist nicht allzu viel. Mit entsprechendem Weide- und Futtermanagement muss es aber nicht auf 5 Tiere beschränkt bleiben. Saisonale Rassen bieten den Vorteil, dass zur "fetten" Futterzeit die Lämmer geboren werden, in der kargen Zeit gezeugt und zur kargen Zeit hin auch verkaufs- /schlachtreif sind.