Um mal ein konkretes Beispiel zu nennen...:
Mir wäre ein Welpe aus Eltern die beide auf mehreren auswärtigen Prüfungen vorgestellt wurden, bereits gute Nachzucht haben, DM getestet sind und vor dem Zuchteinsatz (nicht mit nem Jahr beim hauptröntgen) beide einem MRT unterzogen wurden bei dem herauskommt, dass die Nervenkanäle immer noch absolut top angelegt sind schon mal 400-500 Euro mehr wert als aus einer Durchschnittsverpaarung.
Danke für den Beitrag! Ich habe in meinen Augen die besten Hunde der Welt, aber ganz objektiv ist derjenige, der für den Wurf meiner Luna verantwortlich war, ein Vollpfosten oder Ignorant. Gut, sie ist ein Mix, aber sie bringt neben anderen Problemen gleich drei rassetypische Krankheiten mit: HD, exokrine Pankreasinsuffizienz und Keratitis. Nicht dass ein vernünftiger Züchter nicht auch diese Krankheiten in der Nachzucht haben könnte, aber mit sorgfältigen Anpaarungen und langfristiger Verfolgung der bekannten Ahnen und Geschwister ist das Risiko geringer. Ich habe in diesen Hund Gelder investiert und werde in diesen Hund Gelder investieren, für die ich mir hätte gleich mehrere Kleinwagen voll bezahlt leisten können und was hab ich immer und immer wieder um sie bangen müssen - wird sie diese oder jene OP überstehen, wird sie sich diesmal erholen, mute ich ihr zu viel zu? Wird ihr Leben nach den OPs lebenwert sein? Wird sie schmerzfrei sein? Ich finde, dass das - wenn auch in diesem Fall Vermehrerei - durchaus in Richtung Qualzucht geht. Allein die rassetypischen Krankheiten verlangen ihr enorm viel ab. Ich würde auch mehr als 400 oder 500€ mehr ausgeben, wenn ich dadurch signifikant bessere Chancen hätte, einen gesünderen Hund zu haben.
DM beim Aussie ist so eine Krankheit - hat man das einmal gesehen, zerreißt es einem das Herz. Wir hatten - nach jetzigem Wissensstand Glück - meine Aussies sind einmal frei und einmal Träger. Bei der Belegung der Muttertiere war man sich noch nicht der Problematik bewusst und es gab auch noch keinen validen Gentest auf Trägerschaft von SOD1- Mit der Penetranz und Vererbung ist es bei DM ja nochmal schwieriger, als uns der Mendel in den Schulbüchern suggeriert. Ich habe wegen der Verwandschaft der ersten bestätigten SOD1 nDM/nDM-Hunde beide meiner Hunde umgehend testen lassen. Zeitgleich wurden Geschwister, die Muttertiere und ein Vater getestet. Wir hätten auch einen Vollbildner haben können. So bleibt mir die berechtigte Hoffnung, dass sein Erkrankungsrisiko gering ist.
Ich bin so gestrickt, dass eine höhere Wahrscheinlichkeit meines Hundes an sowas zu erkranken mit viel Leichtigkeit im Umgang mit ihnen nimmt. Ich habe mehrere sehr geliebte Hunde vor ihrer Zeit gehen sehen und das war nicht schön. DSHs wird es bei mir NIE wieder geben und wenn ich dem derzeitigen Trend folge, vielleicht auch bald keine Aussies mehr. Jeder Züchter, der in einem sinnvollen Rahmen versucht dafür Sorge zu tragen, dass seine Hunde und deren mögliche Nachkommen auch in Generationen noch fit und gesund sind und daneben keine Psychos und dann auch noch arbeitsfähig, trainierbar und arbeitswillig hat meine Hochachtung und dem würde ich mit Kusshand auch einen doppelten Welpenpreis zahlen. Nicht aber würde ich das (wie es das bei den Aussies auch gibt) im Falle reiner Show-Champions. Beim Aussie wird allerdings auch nicht mehr oft (wenn überhaupt) nach dem Standard gerichtet, sondern Übertypisierung und auch Fehlstellungen bei aber "perfekten" Ohren und viel "Knochen" befürwortet.