Beiträge von Nocte

    Nee, @Nocte, durch mangelnde genetische Varianz bedingte Modifizierungen des Erbmaterials an den für das Immunsystem relevanten Stellen im Genom führen zur einer erhöhten Allergieneigung. Dazu steht auch was in der Bulldoggenstudie. Nach deiner Aussage hier frage ich mich, ob du überhaupt einen der hier angeführten Links gelesen hast?

    Generell vielleicht, aber hier wurde die DDR mit gesünderen Hunden angeführt. Genau da wäre aber die Frage, wieso sich bei einem trotz mangels Importmöglichkeiten und einem kleineren Absatzgebiet eingeschränkteren Genpool die fehlenden Allergien erklären lassen. Die Zahlen der einzelnen Rassevertreter haben nicht abgenommen seit 89. Zumal ein Anstieg an Allergien bei Mensch und Tier mehr als deutlich macht, dass es nicht nur am Genpool liegen kann. Anders als die Hundegenerationen kann beim Menschen wahrlich keiner behaupten, dass wir in der kurzen Zeit eine Inzuchtdepression oder Ahnenverlust hätten erleiden können. Allergieursachen sind konfundiert und während die fehlende genetische Varianz eine Erklärung - noch dazu eine messbare - darstellt, erklärt sie aber nicht, welche anderen Faktoren zum Tragen kommen und wieso Tiere aus Rassen mit hoher genetischer Varianz heute auch häufiger Allergien ausprägen. Wenn ich an die knapp 30 Vollgeschwister meines einen Hundes denke, dann gibt es da einen Fall heftiger Allergien. Nimmt man die Halbgeschwister noch dazu, vielleicht die Eltern, Onkel, Tanten, die Großeltern - dann bleibt es bei dem einen Fall. Eine genetische Disposition scheint mir in dem Fall unwahrscheinlich. Den betroffenen Hund würde ich nicht zur Zucht einsetzen - schon weil der körperliche Stress nicht sein muss - , aber die Geschwister zu verwerfen macht für mich in Bezug auf die Allergien (und nur in Bezug auf die Allergien) keinen Sinn. Eine Allergie wird auch bei familiärer Neigung nicht zu einem schlechten Immunsystem - das ist einfach Blödsinn. Fehlende genetische Varianz ändert sich auch nicht im Alter des Hundes und das war ja der Ausgangspunkt - Hunde erst spät einzusetzen.

    Anderer Punkt den ich mal einbringe (scheinen ja einige hier zu sein die scheinbar wissen von was sie schreiben) - warum werden so wenig "Fremdblut"/Fremdrasse-Einkreuzungen vor genommen?
    Das scheint bei Pferden üblich zu sein.

    (also ich weiß schon was das für die F2 bedeutet - nicht das es da Zweifel gibt und mir Kopfschütteln entgegen gebracht wird)

    Du kannst ein Pferd als züchterischen Fehlschlag zu Wurst verarbeiten lassen, sofern das im Equidenpass bei der Geburt vermerkt wurde. Das geht mit Hunden nicht. Ein Pferd hat normalerweise ein Fohlen. Ein Wurf Welpen variiert von Rasse zu Rasse, aber ein Welpe ist eher die Ausnahme. Ich kenne es nur bei den Haflingern aus der "Edelzucht" - da entstand viel Wurst und einige schöne, gute, leichtere Tiere, aber das was die Ursprungsrassen ausmachte, war vielfältig komplett verschwunden. Später suchte man dann alte Schläge, die sich z.B. in der DDR erhalten hatten.

    Wahrscheinlich gibt es Rassen, bei denen es unproblematisch ist, aber ich würde keinen Deckrüden in Betracht ziehen, der nicht mindestens 2 ist und am Besten noch älter wegen Epi.

    Sind diese Datenbanken öffentlich? Wenn nicht dann warum eigentlich nicht? Zumindest ist das aus meiner Sicht schon mal besser als bei den anderen.Woran ich Anstoß nehme ist "starke Allergie". Ich kenne mittlerweile so viele Hunde die Juckreiz bekommen und wo das dann nach dem Futterwechsel weg geht. Das ist für mich eine Allergie und sei sie noch so leicht - da ist das Immunsystem kaputt.
    Zu DDR Zeiten hat es das nicht gegeben sagt man - da ging man zum Impfen zum Tierarzt und zuletzt zur Euthanasie (wobei solche Aussagen mit Vorsicht zu genießen sind).

    Ja ist klar aber Konsequenzen hat das keine oder? Und in Zeiten von Apoquel kann man das ja behandeln ... ich mein ja nur ;-)

    Ja glaube ich gern. Wird es den tendenziell bei den Linien schlechter mit den Mängeln über die Jahre oder verbessert es sich auch?

    Wohl den Züchtern die Fachwissen haben, selbstkritisch sind und engagiert.

    Ist richtig. Es geht ja hier aus meiner Sicht auch nicht um kurzfristige Erfolge sondern um Sachen die sich erst in einigen Generationen positiv auf das Gesamtbild auswirken.Klar wenn die "Erbgänge" für verschiedene Krankheiten vorhanden sind, welche aber nicht ausbrechen ist bei "richtiger" Verpaarung die Sauce angerichtet - egal wie alt die Tiere sind.
    Aber man selektiert halt auch auf tendenziell ältere und damit vitalere Tiere die dann im Endeffekt auch gesünder sein müssen (das man keine alten kranken Hunde zulässt versteht sich von selbst).

    Du wirfst hier viele Dinge durcheinander. Allergien haben nichts mit einem schlechten Immunsystem zu tun. Das Immunsystem überbordet und das nicht immer, weil es einen Knall hat, sondern weil Umweltgifte zu zwar minimalen Veränderungen an den auslösenden Substanzen führen, aber eben Änderungen, die groß genug sind, um zu Reaktionen zu führen. In der DDR hatten wir wirklich deutlich weniger Allergien - bei Mensch und Tier, aber wer kann jetzt entscheiden, ob es an der geringeren Vielfalt der Nahrungsmittel lag, den insgesamt weniger verschiedenen Pestiziden, den weniger Sorten Plastik und Weichmachern im Lebensmittelsektor, der geringeren Umweltbelastung, dem Convenient Food oder Stress?

    Krebs gab es auch weniger, heute wird diese verdammte Plage des 21. Jahrhunderts zur Allerweltskrankheit und das bei jungen Menschen. Es ist meine Generation, die dran wegstirbt, nicht unsere Elterngeneration. Dabei gibt es neben Krebsarten, bei denen Kausalitäten zu erkennen sind, aber auch viele, die mutagenen Ursprungs sind, der keinen erkennbaren Auslöser hat. Das sogenannte Krebsgen ist kein Anzeiger, den man umgehen kann oder gar immer vorhanden. Krebs und Allergien bei einem einzelnen Hund führen auch nicht dazu, dass der Nachwuchs das hat oder andersrum gesunde Eltern, dass er es nicht bekommt. Zumal keiner von uns die Umweltgifte etc., die evtl. auf das Tier wirken mit bewertet. Ortsstatistiken will ja schon für Menschen keiner wahr haben.

    SDU - auch so ein Thema, ja es gibt Rassen, bei denen die Grenzwerte neben den eigentlich gesunden Werten liegen. Das heißt aber nicht, dass eine Rasse zwingend ein SDU-Problem hat. Die echte SDU und viele Krankheiten aus dem Formenkreis der Schilddrüsenkrankheiten sind sehr wohl durch äußere Einflüsse zu beeinflussen. Eine genetische Disposition gibt es, aber die muss im Einzelfall bewertet werden. Ein SDU-Hund hat in aller Regel auch nicht die mentalen Eigenschaften, die den als Zuchtkandidaten qualifizieren.

    Die Aussage zum Apoquel lässt mich vermuten, dass Du keine Ahnung davon hast, wie und wie lange und mit welchen Nebenwirkungen dieses Medikament wirkt. Das wird auch nicht dem Fifi verschrieben, der sich mal kratzt, wenn er Getreide gegessen hat.

    Alte Hunde, die an Krebs erkranken sind außerdem eine andere Baustelle, als junge Hunde, die an Krebs erkranken. Dem alten Hund ist das im Zuge normaler Verfallsprozesse schon zuzugestehen.

    Zu den Datenbanken habe ich mich weiter vorn im Thread hinreichend ausgelassen, aber eine Anmerkung noch, die ich auch selbst erlebt habe. Es ist nicht immer gewünscht, dass die Welpenbesitzer von späteren Krankheiten oder / und Problemen berichten. Da gibt es von Ignoranz über gegenseitige Bezichtigungen bis hin zum Rechtsstreit alle Facetten.

    Du züchtest doch für dich selber oder? Du willst nach deinem Hund wieder einen Hund. Das sollte als Motivation doch aus reichen nicht?

    Na ein Glück das nicht alles so sind. Du würdest dir also Kohle entgehen lassen bloß weil jemand konträrer Meinung ist. Das ist kleinlich aber gut gibt halt solche und solche.

    Wenn die Rassen nicht schon so kaputt wären wäre das gar nicht notwendig.

    Ja weißt du was ich alles investiert habe in meinen kranken Hund. Macht jeder vernünftige Hundehalter.

    Sehe ich 100% genau so.
    Den Rest kannste dir schenken weil du mich nicht verstanden hast.

    Ein Rüdenhalter braucht wenn überhaupt auch nicht mehr als einen oder zwei Nachfolger. Es wäre deutlich billiger, den woanders zu kaufen. Wenn Du richtig gelesen hättest, wüsstest Du, dass ich eben nicht züchte.

    Vielleicht aus lieber zur Rasse oder Idealismus?
    Aber du hast wohl recht, bei Hundezüchtern oder Deckrüdenbesitzern zählt leider meist nur das eigene Ego.

    Idealismus kostet Geld - warum soll der Deckrüdenbesitzer Idealismus mit seinem Geld bezahlen, der Welpenkäufer aber nicht?

    In erster Linie ist der Deckrüdenbesitzer ein normaler Halter, dem selbst nichts verloren geht, wenn sein Hund nicht deckt. Bei der Einstellung, dass dem der Idealismus für Andere viel Geld wert zu sein hat, ist klar, dass sich so manch einer denkt, dann lieber nicht. Das begünstigt aber, dass immer dieselben Hunde eingesetzt werden.

    Und bei manchen Rassen oder Deckrüden bekommt man richtig viel Kohle.

    Gut so. Es geht ums Tier und das Hobby und nicht um Gewinn. Hobbies kosten viel viel Kohle.


    Ich muss aber normalerweise mit meinem Geld und meiner Zeit MEIN Hobby
    finanzieren und nicht das Hobby anderer Menschen. Zu meinen Hobbys
    gehören keine Ausstellungen, keine Leistungsprüfungen etc. Ich will für
    mich gesunde, belastbare und im Kopf klare Hunde, die ich bei der Arbeit
    einsetzen kann. Dazu brauche ich streng genommen nicht mal eine
    HD-Untersuchung. Von Welpen bei anderen Leuten hätte ich auch nichts.
    Mit welcher Berechtigung soll also ich als Rüdenhalter eines
    zugelassenen Deckrüden Geld und Zeit investieren, damit andere Leute
    gesunde Hunde bekommen, wenn denen nichtmal Wert ist den Aufwand
    ansatzweise zu entschädigen?


    Das finde ich eine absolut freche
    Aussage und ich wüsste, dass Du bei mir als Welpenkäufer raus wärst. Ich
    habe bei meinen Hunden zusätzliche Untersuchungen bezahlt, um bereits
    vorher bestimmte Krankheiten ausschließen zu können - hat mich zweimal
    Geld gekostet, weil die Würfe damit gegessen waren und das war gut so,
    denn unterm Strich habe ich zwar ein paar Hundert Euro in Untersuchungen
    investiert, die kein Verein von einem Zuchthundebesitzer gefordert hat,
    aber ich habe mir erspart später einen evtl. kranken Hund behandeln
    lassen zu müssen. Auch meine Hund dürften theoretisch zur Zucht
    eingesetzt werden und ich habe wahrlich Anfragen, bei denen genau das
    rauskäme, was sich derzeit so gut verkauft. Aber auch das gehört zum
    verantwortungsvollen Umgang eines Welpenkäufers - nicht auf Teufel komm
    raus zu verpaaren.


    Ein Hund ist ein Lebewesen und nur, wenn wir
    diesem Lebewesen Respekt entgegenbringen und wenigstens gewillt sind,
    auch mit unserem Geld dafür einzustehen, dass Andere einen Anreiz haben,
    die Anpaarung nach bestem Wissen und Gewissen vorzunehmen, gesunde
    Hunde zu ziehen und ihnen eine bestmögliche Aufzucht und Förderung
    angedeihen zu lassen, werden wir zu verantwortungsbewussten
    Welpenkäufern.

    Echt spannend was ihr schreibt :bindafür:

    Das die Nachfrage nach bestimmten Hunderassen immer einem Trend folgt ist schon klar und das Züchter auf Hunden sitzen bleiben auch. Aber da die Hundezucht hier ja Hobby ist und nie/selten gewerblich dürfte es nicht so wild sein wenn man halt den Welpen länger behält.
    Was aber sicher passiert ist das weniger Welpen produziert werden und damit die Auswahl an zukünftigen Elterntieren kleiner wird.

    Interessant finde ich auch das Thema Lebenserwartung. Es ist doch irgendwie erschreckend das diese laufend abnimmt bei div Rassen.
    Der Eingriff durch den Menschen kann ein echt großer Nachteil sein.

    Ganz ehrlich, ich sehe es schon als schlimm an, wenn bei bstimmten Rassen 3 - 4 Geschwister ewig beim Züchter hängen. In der Regel ist das z.B. bei den Aussies nicht so einfach zu stemmen, wenn man eine Zwingerhaltung ablehnt. Wenn alle übrigen Welpen vernünftig gefordert und gefördert werden, die Angstphasen berücksichtigt etc., dann hat das mit ein wenig länger bleiben nichts mehr zu tun. In einer Hobbyzucht eher unmöglich. Kommen die dann noch in die Geschlechtsreife, geht der Spaß richtig los. Bei viel Pech auch der Ernst.

    Man muss schon realistisch betrachten, ob man seine Ware vernünftig an den Mann bringt und davon sterben bei manchen Rassen die guten Gene nicht gleich weg, zumal es keine Seltenheit mehr ist, Gefriersperma zu lagern. Wenn eine Rasse im Grunde nicht "benötigt" oder "nachgefragt" wird, muss man die Rasse doch eh so weit "umzüchten", dass sie Abnehmer findet. Ist es dann noch dieselbe Rasse? Ist es wirklich schlimm, wenn eine Rasse in Deutschland stark abnimmt und man in Kauf nimmt, bei einem eventuellen Anstieg der NAchfrage, erst mal wieder bei 3 anzufangen und Hunde auch sehr teuer aus Populationen zu importieren, die eben groß sind? Wobei ich keine Rassen meine, die ohnehin schon eine minimale Population haben, sondern die gängigeren Rassen wie den Aussie.

    Die Frage bei dem ganzen Spaß ist dann aber auch, wer diese Welpen dann kauft. Ist ja nett wenn man mehr Hunde in die Zucht bringt, nur bedeutet das dann idR auch mehr Welpen.


    Jetzt mal Rasseunabhängig, höre ich von den meisten Züchtern eigentlich eh schon, dass es immer schwieriger wird die Welpen zu verkaufen.. gerade wenn man dann noch ein paar Ansprüche an die Käufer hat.

    Die Zeiten, in denen nicht nur bekannte Züchter ihre Hunde immer schon quasi bei Geburt vergeben hatten, sind eigentlich bei den meisten Rassen vorbei...

    Das ist einer der Aspekte, den ich meinte, als ich schrieb, dass man offen darüber reden muss, dass die Ware Hund auch den Gesetzen unserer Marktwirtschaft unterworfen ist. Es gibt ja nur wenige Rassen, bei denen wirklich jedes einzelne Exemplar eine absolut wertvolle Zuchtressource darstellt und die dürfte man nicht beim 0-8-15-Hundehalter finden, der jeden Gedanken an Zucht absolut ausschließt.

    Die Wölfis haben es definitiv raus wies funktioniert. :/

    Was ich so inoffiziell mitbekomm... Tatsächliche Risse und die Risse, die in der Zeitung auftauchen, ist ein großer Unterschied. Auch weil teilweise die Landwirte erst gar nicht melden, teils weils unter den Teppich gekehrt wird.

    Das Melden ist für einen Teil von uns der Mühe nicht Wert. Erstens, weil Du einen Haufen Aufwand hast, bis einer kommt, die Proben nimmt und so weiter und zweitens, weil man eh nicht entschädigt wird, wenn man z.B. nicht BG-pflichtig ist oder wie so oft gesagt wird, dass dir wegen XYZ keine Entschädigung zustünde. Ergo hast du Aufwand, Zeitverlust, bekommst eh keine Entschädigung, hast aber schlafende Hunde geweckt und zusätzlich noch ein paar durchgeknallte Wolfsromantiker, die so gar nicht verstehen, dass man das grad nicht nett von Wölfi findet, dass es statt der Rehe deine Tiere tötet.

    Naja, im Gegensatz zu irgendwelchen Körperflecken oder zu hellen/ zu dunklen/ zu gelben, zu braunen....... Hunden ist das Merle-Gen nunmal auch mit erheblichen Schädigungen gekoppelt.
    Ganz ausschließen sollte man meiner Meinung nach Merle Hunde nicht aus der Zucht (eben wegen des Genpools), aber ich denke, es ist ein Fehler, dass viele Züchter eben gezielt Merle - Hunde züchten, weil die farblich "interessanteren" Welpen sich besser verkaufen.
    Ein Merle-Träger sollte schon überzeugend in seinem Genom sein, damit er zur Zucht verwendet wird und die Rasse dann wirklich bereichert.

    Ich bin ja bekennender Solid-Fan, aber sehe bei den Merles nicht das große Problem. Ich wollte mit dem Beispiel auf etwas anderes hinaus, nämlich dass es neben der kontrollierten Zucht und Zucht mit Auflagen auch Länder gibt, in denen ähnlich zur Nutztierzucht auch einfach aussortiert wird bei Hunden. Da werden kranke Welpen oder tauben Welpen direkt "entnommen", es werden ab und an mal andere Rassen eingekreuzt und was nicht gesund genug ist, um zu überleben, ist eben ein Kollateralschaden (siehe MDR1). Das mag uns befremdlich erscheinen und mit unserer Ansicht über Verantwortung nicht konform gehen, aber es scheint auch ein probater Weg zu sein.

    Bei den Merles ist die Double-Merle-Zucht (zumindest bei Aussies) gut vermeidbar. Es ist doch nicht so wahnsinnig oft, dass ein Cryptic Merle oder Phantommerle vorkommt, dass ich persönlich es als unumgänglich erachten würde, alle Wurfgeschwister aus Merle-Anpaarungen zu testen, zumal Ruten bei uns nicht kupiert werden und damit nichts abgeschnitten, wo sich ein Merlefleck verstecken könnte. In der Regel sehen die Merles doch erkennbar nach Merle aus, wenn es welche sind.

    Dass man kaum mehr Anpaarungen findet, bei denen die Züchter nicht mindestens überlegt haben, ob nicht doch ein Merle Elternteil sein sollte und mitlerweile auch kaum mehr gleichfarbige Anpaarungen vorgenommen werden, zeigt aber, dass in erster Linie der Markt befriedigt wird und kein hehres Ziel der Rasseverbesserung im Vordergrund steht. Es wird jeder sagen, dass der betreffende Wurf natürlich nur der Verbesserung von Eigenschaft XY dient, aber seien wir ehrlich, das ist nicht so. Wenn es nicht salonfähig wird, über die Hundezucht (auch die Hobbyzucht) als etwas zu sprechen, das sich Kriterien von Angebot und Nachfrage unterordnet, dann brauchen wir nicht über Qualzucht reden. An Qualzuchtmerkmale zu gehen, wird nur dann erfolgreich möglich sein, wenn man nicht aus den Augen verliert, dass das Produkt Hund eben auch ein Produkt ist, das Käufer braucht.