Zitat
@ nocte: Ich würde mich sehr gerne noch weiter einlesen. Vielleicht gibt es ja doch noch Möglichkeiten. Bitte stelle mal die Links ein. Werde auch unabhängig mal der Kombi HD/Hyperaktivität googlen
bzgl. der Wesensbeschreibung Deiner Luna gibt es enorme Parallelen zu Elwood - angefangen von der schlechten Vergangenheit bis hin zur Narkose. Das gibt doch ein bisschen Hoffnung.
Wie lang war die Betreuungsphase von Luna. Konnte der Hund auch mal alleine bleiben?
Ich bin selbständig und arbeite im gleichen Ort. Demnach könnte ich immer mal zwischendurch nach dem Hund schauen. Leider sehe ich mich auber außerstande, z. B. 2 Monate mit der Arbeit auszusetzen (Zuhausearbeit ist nicht möglich).
War es schwer, Deinen Hund während der Heilungsphase ruhig zu halten? In welchen Intervallen/Zeiten habt ihr das Gassiggehen, Bewegung etc. aufgebaut?
Ich hoffe sehr, dass deinem Elwood ebenso gut geholfen werden kann, wie unserer Luna. Die war von mehreren Ärzten schon totgesagt.
Erstmal die Kurzantworten zu deinen Fragen:
- Allein bleiben konnte der Hund, wie zuvor
- Ruhighalten musste der Hund sich notgedrungen von selbst (also einfach, weil Toben nicht möglich war)
- Gassigehen zunächst alle paar Stunden für ca 10min, dann je nach Trainingsstand kontinuierlich gesteigert bis zu unserer normalen Zeit
Nun die Langfassung:
Deiner Beschreibung nach, vermute ich, dass unsere Hunde noch ein paar Gemeinsamkeiten haben, wie z.B. schlechte Verträglichkeit von Fertigfuttern.
Da ich auch selbständig bin, kann ich dein Problem mit der Betreuung gut nachvollziehen - hatte ich ja schließlich auch. Bei uns lief das so:
Sie blieb nach der OP einige Tage in der Klinik (steht in einem der oberen Links beschrieben).
'Unsere' Klinik gibt die Hunde erst dann mit, wenn sie sicher sind, dass keine Komplikationen zu erwarten sind und die Hundehalter die Betreuung wirklich selbständig leisten können. Man zeigte uns, wie wir den Hund am Besten tragen sollen (2.Stock), versorgte uns soweit nötig mit Medikamenten (bei uns keine) und hatte sich bereits mit dem Haustierarzt zur Nachsorgebesprechung etc. in Verbindung gesetzt (Fäden ziehen).
Auf die Betreuungsfrage antwortete man uns, dass der Hund genauso allein gelassen werden dürfe, wie zuvor. Das Beste sei ohnehin, so schnell wie möglich den gewohnten Zustand herzustellen. Falls nötig, dann ggf. Sessel verbauen. Ich hatte da große Bedenken, hatte also bereits einen Kennel organisiert und auch beide Kliniken (die des Haustierarztes, sowie die operierende) hätten den Hund als Tagespflegling betreut.
Nichts davon war nötig. Bedingt durch die fehlende Muskulatur etc. hat Luna keinerlei gewagte Maneuver unternommen. Lediglich tragen lassen, wollte sie sich nach wie vor nicht. Ein Kommando zum Stehenbleiben schuf da aber Abhilfe. Die ersten Woche war die nervigste - der Hund blieb mit seinem Trichter immerzu hängen und konnte kaum 10 Schritt gehen.
Wir haben mit der Physio noch vor der OP begonnen und auch direkt nach der OP weitergemacht. In der Klinik war dies auch während des stationären Aufenthaltes möglich, da die Physio integriert ist.
Nach dem Fädenziehen ging die 'eigentliche' Physio los. Da Luna sich ja kaum berühren ließ, waren wir darauf angewiesen die zunächst gänzlich über die Bewegung laufen zu lassen. Das Unterwasserlaufband war uns eine enorme Hilfe und noch heute nutze ich das Angebot gern für Luna. Die ersten zwei Wochen waren nur kurze Gänge von ein paar Schritten bis hin zu 10 Minuten Schleichen möglich.
Nach kurzer Zeit kam wegen der mangelnden Möglichkeiten zum Hundekontakt eine psychische Tiefphase für Luna. Wir haben darum tatsächlich einen Zweithund angeschafft und seitdem ging es nur noch bergauf - steil bergauf.
Schon zwei Monate nach der OP war kontrollierter Freilauf und vorsichtiges Spielen möglich; nach 4 Monaten lief der Hund normale Strecken und konnte nahezu uneingeschränkt spielen. Sie bekam die Erlaubniss am Hundesport teilzunehmen. Heute stelle ich verblüfft fest, dass Luna weit schneller ist, als viele andere Hunde (obwohl natürlich langsamer, als früher). Keiner, der den Hund neu kennenlernt, vermutet irgendwas in Richtung HD. Ich selbst, sehe natürlich Auffälligkeiten im Gangbild. Der Hund hat schließlich keine echte Hüftgelenke mehr.
Da der Erfolg der FKR maßgeblich vom Muskelaufbau abhängt, achte ich da peinlichst drauf - viel schwimmen, Gewichtskontrolle, Schritttraining etc. Das lässt sich ohne nennenswerten zeitlichen Mehraufwand in den Alltag integrieren.
Hier ist erstmal der Link zur operierenden Klinik:
http://www.tiergesundheitszentrum.com/page.aspx?PageId=7
Desweiteren haben wir uns an div. andere Kliniken gewand. Diese hier, hat sich im Vorfeld um Lunas Anabolika-Behandlung gekümmert und war eigentlich die Klinik, bei der wir wegen des künstlichen Gelenkersatzes vorstellig wurden.
http://www.tierklinik-kaiserberg.de/
Wir haben noch mehr Kliniken und Tierärzte 'beschäftigt', aber diese Links kennst Du entweder schon, oder sie nützen dir nichts, weil dein Hund für die dort durchgeführten Behandlungen schon zu alt ist.
Frag doch mal deinen TA nach den Röntgenbildern und mail sie den Kliniken. Bei uns haben sich alle angeschriebenen Kliniken umgehend zurückgemeldet und z.T. auch mit unseren Heimtierärzten in Verbindung gesetzt. Dies geschah - ohne, dass ich es erwartet hätte - unentgeltlich, obwohl z.T. sogar die Oberärzte und Chirurgen mit uns sprachen. Das nenne ich Service.
Wenn Du mir eine Mail schickst, kann ich dir auch noch einen Artikel zur FKR mailen, in dem Hunde untersucht wurden, die alle einer beidseitigen FKR unterzogen wurden und schwerer als 20kg waren.
Im Nachgang betrachtet, denke ich, dass die FKR für unsere hibbelige Luna eine vernünftige Wahl war. Gelenkersatz in den bereits Arthrose-geschädigten Knochen. hätte ja schief gehen können, zumal bei der FKR keine Abstoßungsreaktionen oder gar eine Luxation auftreten können.
LG und Gute Besserung an Elwood!