Chris, ich glaube nicht, dass alle HSH dieser Erde das Problem jemals zu hundert Prozent lösen könnten und das zu erwarten wäre auch sehr idealistisch und weltfremd, aber ich weiß sicher, dass es nicht annähernd genug einsetzbare Hunde in den nächsten Jahren in Deutschland geben wird, sieht man über die Grenzen hinweg, dann noch viel weniger. Es ist ein Luxus, den viele Haltungen nicht mitbringen sowohl relativ langfristig vor dem Zuzug des Wolfes HSH ausbilden zu können, sich diese in ausreichender Zahl (finanziell und zeitlich) leisten zu können und Bedingungen zu haben, die HSH überhaupt hergeben. Ich denke, dass es eine deutliche Risikominimierung sein kann, glaube aber ehrlich nicht, dass es auf Dauer zu Rissfreiheit führen wird. Wir haben jetzt bereits erhebliche Verluste im ganzen Land durch Wolfsrisse zu beklagen, aber wir haben noch nicht darüber gesprochen, dass wir noch nicht ansatzweise bei natürlichen Rudelstärken sind. Eins, zwei, vielleicht sogar drei oder vier und von mir aus auch 5 - 6 Wölfe, wenn Jungtiere dabei sind, können 2 HSH evtl. aufhalten, aber ein größeres Rudel oder eins, das aus mehr als zwei erfahrenen Alttieren besteht (und das haben wir ja noch gar nicht), wird Möglichkeiten finden, an den Hunden vorbei Rissschaden zu verursachen. Ich denke, dass so eine Gruppe auch ein kalkuliertes Risiko in Kauf nehmen wird und schnell lernt, wieviele Hunde welche Bereiche wie abdecken können. Ich möchte meinen McGyver und McGee nicht den Wölfen zum "Fraß" vorwerfen, aber ich würde auch nicht wollen, dass deine dafür bluten und schlimmstenfalls ihr Leben lassen müssten.
Beiträge von Nocte
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Für den normalen Alltag brauchen wir auch keine, aber bei OPs und wenn ggf. Hunde im kalten Auto auf einen Einsatz warten, bei dem ich mir einbilde, dass warme Muskeln ihnen besser tun.
Luna findet Mäntel blöd, Shadow hat keine explizite Meinung, schaut nur aus wie das Leiden Christi und Lena behauptet, die wären überflüssig, freut sich insgeheim aber über die Wärme, wenn sie als Wartehund lange rumsitzen muss. Ginny ... da kriegt man keinen Mantel über den Plüsch. Da wurde irgendwo ein russischer Bär eingekreuzt. Sie hat mehr Fell als Hudson würde ich behauten.
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Da sind wir dann wieder bei meinem Problem.
Es ist nicht nur die fehlende Akzeptanz und die ist hier sehr FEHLEND, es ist nicht nur der Wanderer, der nicht mitzieht, es sind auch die Behörden, die gern darauf hinweisen, dass jeder nur für seinen Bereich verantwortlich ist und den Tierhalter in den Mühlen dazwischen aufreiben.
Ich kann euch gar nicht sagen, zu welchem hohen Grad der Begriff "untere Wasserschutzbehörde" mitlerweile bei mir Verärgerung auslöst.
Man kann komplexe Probleme nicht in Häppchen teilen, die man so vergibt, dass nie einer mit dem anderen redet. So geht das nicht - greift Maßnahme A in das Gebiet von Fachbereich B ein, dann muss es da wenigstens A-B-Schemata geben und kein Schulterzucken.
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Ich antworte mal aus einem anderen Blickwinkel der Gebrauchshundhaltung. Meine Hunde sind meine Teampartner und sollen verlässlich arbeiten, weil es sonst für die Tiere und auch uns gefährlich werden kann. Ich liebe sie und kann mir den Luxus erlauben, sie mit im Haus zu halten, aber trotzdem muss bei Arbeit je nach Arbeit der Hund funktionieren, wirklich funktionieren. Damit meine ich weniger die Schafe und Gänse und so, denn die kann man zur Not mit Futtereimer und Treibhilfe eintreiben und die meisten latschen mir totenbrav nach, aber Rinder in gemischter Weidehaltung ohne tägliche Ansprache ... ne, Du, nicht ohne meinen Dackel ... äh Aussie und Labrahüti.
Der Herdi muss anders integriert sein, also käme der bei uns nicht aufs Sofa. Er würde die Annehmlichkeiten einer Weidehaltung unter Schafen hoffentlich zu schätzen wissen und wir würden ihn entsprechend ausbilden, ihn seinen Bedürfnissen entsprechend füttern und ganz sicher auch die medizinische Versorgung ebenso vornehmen, wie bei den anderen Tieren. Im Grunde - wenn man schon einen wirtschaftlichen Gedanken aufmachen will - muss man die eher mehr versorgen, quasi als Investitionsschutz. Ich selbst hänge an meinen Tieren, den Nutztieren, wie den Arbeitshunden, wie den Haustieren und deren Bedürfnisse decken sich nicht immer mit meinen romantischen Vorstellungen wie z.B. den Hund auf dem Sofa zu haben oder im Bett. Das schätzen meine nicht alle gleich.
Ich kann da was der Hund braucht vorn anstellen - dafür leiste ich mir den Egoismus, dass meine Hunde bitte auch tun sollen, wozu sie hier beschäftigt werden. Nun kommt allerdings der Haken. Einen Hüti nur hier zu haben, der nicht hütet - sei es drum. So lange er sich und die anderen Hunde sich glücklich fühlen, würde mich das nicht stören. Bei einem Herdenschutzhund wäre das für mich aber ein Auszugskriterium und das wäre evtl. für diesen Hund schlimmer.
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Bitte mach das!
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Ich mag da nochmal an das französischsprachige Video erinnern, in dem darauf hingewiesen wird, dass es keinen echten Schutz gibt und auch HSH durchaus keine Sicherheit gegen Risse darstellen.
Dazu gab es doch vor zig Seiten auch einen Link zu einer Arte-Doku. Halter einer Schafherde, die diese stellvertretend für das gesamte Dorf sömmerten, wurden von den Reportern begleitet. Diese beiden Hirten waren Tag und Nacht bei der Herde, ebenso wie diverse Herdenschutzhunde und trotzdem kam es im Verlauf der Doku zu Wolfsrissen und einem Übergriff durch einen Bären. Ein Hund wurde so übel verletzt, dass er einem der toten Schafe "folgen" konnte.
Ich habe auch schon diverse Male darauf hingewiesen, dass Herdis für uns keine Lösung sein können. Wenn es die behördlichen Bestimmungen und die räumlichen Bedingungen hergeben würden und ich jemand Kompetentes an der Seite hätte, der mir gut gezogene Hunde auszubilden hülfe, würde ich mit Sicherheit auch Herdenschutzhunde in Betracht ziehen - aber ich habe diese Option gar nicht. Meine Zäune sind allesamt unter Strom, sind engmaschiger als normale Schafnetze und auch höher. In sensiblen Bereichen bzw. auf sensiblen Weiden haben wir zudem noch Litze vorgesetzt. Rate, wo unser letzter Riss stattfand - auf der HAUSKOPPEL - zwei Reihen E-Zaun, vorgesetzte Litze, Wachhunde und wachende Gänse, Flüsse mit hoher Fließgeschwindigkeit an einer steilen Böschung ... ich wage zu behaupten, dass das keinen Fuchs aufhielte und sicher kein Rudel Wölfe, wenn wir mal bei echten Rudelstärken ankommen.
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Ich frage mich (wirklich keine Ahnung!!!) es sitzen doch so viele kompromisslose Kangals und ähnliche Herdenschutzhunde hier im Tierschutz. Wäre es nicht eine Möglichkeit unter Sicherheitsvorkehrung zu versuchen die für den Job zu nehmen?
Ich meine bis die Zwerge alle groß sind dauert das ja ca. 2-3 Jahre (mindestens). Das wird doch schwierig. Die Wölfe sind dann ja klar im Vorteil, je weniger Scheu, desto schwerer Stelle ich mir das auch für die Herdenschutzhunde vor (Edit: ah das hast du ja auch geschrieben).
Kann ja sogar sein, dass welche von den Tierschutzkangals diesen Job bereits gemacht haben und aus diversen Gründen aussortiert wurden.
Laufen Projekte diesbezüglich oder ist es unmöglich einen erwachsenen Hund an Schafe zu gewöhnen (oder zu aufwändig?)?
Die sitzen i.d.R. nicht im Tierheim, weil es so gut mit denen geklappt hat. Wer soll denn das Risiko eingehen ein, Ü-Ei so auszubilden, dass das Tier den Job als Herdenschutzhund ausüben kann und dabei völlig unproblematisch sein muss. Den Hunden fehlt es in aller Regel ja auch nicht nur an einem Heim.
Außerdem sind die Herdis nach wie vor kein Allheilmittel oder überall einsetzbar.
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Was ist denn da passiert? Nur eine Einzelsituation?Kann man eigentlich nur raten, wenn man nicht dabei war. Ich 'rate' der junge Hund war überfordert und mt seiner Überforderung allein gelassen. Seine letzlich probierte Lösungs war nicht wirklich schön für das arme Schaf. Es gibt so einen netten Satz zum Hüten, der lautet: "Das Vieh braucht immer einen Ausweg." Den schien das Schaf aber nach deiner Beschreibung nicht zu haben, da vor und neben ihm die Gebäudeteile waren und der Hund scheinbar auch zu nah dran, als hätte es wenden und zu den anderen gehen können. Das Schaf konnte die Situation also nicht auflösen und da der Hund vermutlich weiterhin Druck gemacht hat, den das Schaf nicht sinnvoll beantworten konnte, sind dem wahrscheinlich irgendwann die Sicherungen durchgeknallt.
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Darf ich mich hier wohl mit meinen Jungs McGyver und McGee und meinen Rindern auch einreihen und mitschreiben, auch wenn bei uns die "Arbeit" komplett anders aussieht und wir für den Herdenschutz einen völlig anderen Anspruch an das Verhalten von Hunden und Rindern haben, als Ihr?
LG, Chris
Ich bin unbedingt dafür.
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Werden tote Schafe nicht auch über den Abdecker entsorgt? Wenn die Nottötung oder der Tod da terminlich ungünstig eintreten, liegen die Tierkadaver dann auch mal von Freitag bis Montag da. Da hat man ja nun nicht immer Einfluss drauf.
LG, ChrisDas ist hier an unserem neuen Standort auch so. Es kommt ja G.s.D. nicht oft vor, aber als mir das passiert ist, hab ich die Tiere dann selbst zur Tierkörperbeseitigung gefahren. An unserem alten Standort konnte man das machen - da hatte man eine Kundennummer und konnte sogar mitten in der Nacht Tiere anliefern, aber hier am neuen Standort muss man warten - im Sommer sehr blöööööööööd.