Der Hund wird im Alter von 19 Monaten (noch gar nicht ausgereift und "fertig" in dem Alter) aus seinem gewohnten Umfeld gerissen, in dem er vermutlich vorher zeitlebens war. Nun soll er funktionieren wie versprochen. Aber, wie Du selber auch schreibst: es handelt sich hier um ein Lebewesen, nicht um eine vorprogammierte Maschine, die auf Knopfdruck reibungslos läuft.
Unsere Hündin z.B. (Schäferhund-Mix) ist bei uns seit sie vier Monate alt ist. Pferde & Co. waren nie ein Problem, bis sie mal in Angesicht der Pferde an den Stromzaun geriet. Von da an waren Pferde "böse", klassische Fehlverknüpfung. Doof, sie sollte doch Reitbegleithund bei mir sein....das war (und ist teilweise noch) ein hartes Stück Arbeit gewesen. Und ja, sie lebt mit Katzen zusammen und will die fremden draußen trotzdem killen. Sie entwickelte irgendwann Jagdtrieb, der uns Nerven, Schleppleinen und ausgekugelte Schultern kostete. Heute läuft sie zu 90 % offline.
Was ich damit sagen will? Nun, ganz einfach: selbst ein Hund, der von Anfang an bei einem ist kann Ängste, Vorlieben, (Un-)Tugenden entwickeln. Ein Hund bedeutet immer Arbeit. Nicht immer läuft alles so, wie man es sich denkt.
Entweder hast Du Dich für den Hund entschieden uns bist bereit zu arbeiten oder aber das ist Dir alles zu nervig, schon nach ein paar Tagen, dann lass es eben bleiben.
Vielleicht ist ein Gespräch mit dem Vorbesitzer zu den Problemen nochmal eine Idee. Vielleicht kann der auch mal zu Euch an den Hof kommen und man sieht, wie die Hündin sich dann verhält.
Aber meine Meinung dazu ist: wenn Madame bisher auf bekanntem Terrain keine Katze gejagt hat oder ohne Probleme an Pferdewiesen vorbeiging, ist das immer noch kein Garant, dass das bei Euch auf dem Hof direkt funktionieren muss - auch nicht, wenn der Vorbesitzer dabei ist (nur gibt der vielleicht noch mehr Sicherheit als Du, Dich kennt sie ja nicht). Man muss sich halt auch einfach vorstellen, dass alles neu ist für die Maus. Nichts, was sie kennt. Stell Du Dich mal in Hong Kong alleine auf die Straße, werde da einem fremden Menschen anvertraut, der eine andere Sprache spricht als die, die Du bisher kennst. Und dann kommen Autos, Mofas, Hühner werden auf Mopeds transportiert, Essstände mit seltsamen Gerüchen am Straßenrand, Menschen begrüßen Dich, der Verkehr hupt und und und .... würdest Du nicht vielleicht auch eine Reizüberflutung haben und nicht wissen, wo Du zuerst hinschauen sollst?!