Hallo,
also zunächst mal finde ich, dass Du das Problem mit der permanenten Kontrolle sehr schön beschrieben hast. Habe nahezu dasselbe Probleme. Meine ist jetzt 16 Wochen alt, weitgehend stubenrein (also, ich weiß schon nicht richtig natürlich, aber es geht nichts mehr in die Wohnung und sie hält gut 3 Std. je nach Ruhephasen auch 4-5 durch). Aber Alleinsein? Keine fünf Minuten. Würde das nie wieder so machen, sondern von Anfang an alle zwei Stunden raus und was dazwischen in die Whg. geht, geht da eben hin. Aber egal. Dazu ist es nun zu spät.
Um also auf Deine Frage zurückzukommen. Ich persönlich würde aus leidiger Erfahrung, erst ausdehnen, wenn die Wuffs deutlich seltener kommen. Also vielleicht am Anfang mal ein, zwei und dann vielleicht alle 10 Minuten noch mal kurz. Aber alle MInute heißt doch, dass sie sich 30 Miuten lang nicht wirklich wohl fühlt. Würd ich erstmal festigen. Musste auch einen herben Rückschritt hinnehmen, da fängst Du wirklich fast von vorne wieder an. Ist nicht schön.
Ja, und alles andere hängt von euren Gegebenheiten ab, denke ich. Hat der Hund in eurer geplanten Abwesenheit ohnehin Ruhephasen? Ist er allgemein eher agil und braucht viel Input, oder ist er insgesamt recht genügsam. Ist er eher selbstsicher oder verschüchtert? Ist eure Whg., bzw. sein Raum, welpensicher etc. etc. Auch wenn man langsam schon vom Junghund spricht, Kabel und dergl. sind ja noch längst nicht vor ihnen sicher, wenn sie die Langeweile packt.
Es heißt, sie müssen zwei Stunden gut durchhalten, dann ist auch eine gelegentliche länge Abwesenheit kein Problem mehr. Bis dahin musss man sich rantasten (war auch bei meinem alten Hund damals so, der war allerdings kein Welpe mehr, als er kam).
Ich würde mal sagen, eine allgemeingültige Formel gibt es hier nicht. Ich persönlich fände bei einem Hund unter 1/1/2 Jahren vier Stunden die absolute Obergrenze. Würde ich für mich nichtmal regelmäßig machen, es sei denn, es ist ein Zweithund da. Sind schließlich Rudeltiere. Es kann ihm ja auch mal schlecht gehen oder dergl. Aber zugegeben, es gibt Hunde, denen macht das wirklich nichts aus. Musst ein bisschen auf Dein Bauchgefühl vertrauen.
Viel Erfolg
Kirsten
Beiträge von Bumblebee
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Hallo,
wie alt ist der Kleine denn?
LG
Kirsten -
Hallo sunnyjeannie,
toll, dass Du hier Hilfe suchst. Ich fürchte aber, es ist tatsächlich das Beste, wenn ihr einen Hundepsychologen oder Verhaltenstrainer engagiert. Die gibt es, vielleicht kann Dir hier jemand einen empfehlen, wenn Du Deinen Wohnort angiebst. Sonst googel mal danach oder schau im Telefonbuch.
Viel Erfolg!Kirsten
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Hallo,
etwas verspätet hier noch die Antwort auf Deine Frage:
Ich selbst habe einen Mixwelpen aus der Tierkinderklappe geholt. Eine supersüße Maus - aber ein echtes Überraschungspaket und auch ganz schön agil, allerdings, im Gegensatz zu vielen Möpsen - das wurde hier ja schon angesprochen - sehr robust.
Ich konnte das nur machen, weil ich als Autorin und Journalistin viel von zuhause aus arbeite. Für Termine, zu denen ich sie nicht mitnehmen kann, und die länger als zwei Stunden mit Fahrtzeit dauern, habe ich eine Hundesitterin. Und selbst zwei Stunden würde ich sie jetzt mit 16 Wochen noch nicht ganz allein lassen - habe das aber auch noch nicht wirklich geübt. Hab einfach das Glück, dass ich mir meine Arbeitszeit überwiegend frei einteilen kann. Und wenn ich länger weg muss, ist mein Mann dann meist da.
Ich kenne aber durchaus Leute, die auch eine außerhäusige Berufstätigkeit mit Hundekinde schaffen, indem sie eine "Hundetagesmutter" haben, das ist eine gute, allerdings auch ziemlich teure Alternative. Solltest Du dich für diesen Weg entscheiden, würde ich einen Rüden holen, weil Du während der Läufigkeit sonst immer wieder Unterbringungsprobleme hättest.
Aber ich schließe mcih meinen Vorrednerinnen an: Mein letzter Hund kam zu mir als er 11/2 Jahre alt war - und wir hatten eine supergute Bindung. Er war ein toller Hund und ich bin oft immer noch traurig, dass wir ihn mit 15 J. einschläfern lassen mussten. Eine gute Bindung herzustellen liegt an Dir. Wenn Du viel mit ihm machst, drauf achtest, dass Du ihn fütterst (was bei Welpen mit vier Mahlzeiten am Tag ja schon schwierig würde in Deinem Fall), mit ihm evtl. eine HuSchu besuchst, werdet ihr ein Traumteam. Das wird mit einem erwachsenen Hund womöglich sogar leichter, als wenn Du einen Welpen kaufst, der es von Anfang an gewöhnt ist, mehrere Bezugspersonen zu haben.
Ich hoffe, das hilft nochmal bei der Entscheidungsfindung.
Liebe Grüße
Kirsten -
Crazy-Ivi,
das steht 8 M o n a t e!
Ich persönlich lasse meine Hunde immer dort schlafen, wo sie gerne möchten. Aber das nur am Rande, soll jeder halten, wie er möchte. Mir fällt dazu aber ein, dass es derzeit ja recht kalt ist. Vielleicht ziehts im Flur? Überleg doch mal, ob die Jammerei vielleicht mit der Frostperiode begann..LG
Kirsten -
Hallo,
das kommt ein bisschen darauf an, wieviel ihr arbeitet, bzw. wie lange der Hund allein bleiben muss. Um es gleich vorweg zu nehmen: Wenn beide ganztags arbeiten, rate ich von einem Welpen dringend ab. Das hört sich immer so unemanzipiert an und gibt sicher auch einen Aufschrei: Aber Welpen sind Babys und Junghunde Kleinkinder. Die kann man keinesfalls 8 Stunden am Stück alleine lassen. Aus den unterschiedlichsten Gründen: Sie können nie im Leben solange anhalten. Sie nehmen Dir die Bude auseinander. Gerade Möpse sind ja aufgeweckte Kerlchen, die können in dem Alter nicht stundenlang mit stumpfsinnigem Warten verbringen und werden sich schon vor Langeweile jede Menge Unsinn ausdenken. Und dann: Ein Hund ist ein Rudeltier und ein kleiner Hund kann ohne den Schutze des Rudels nicht überleben. Er wird vor Angst und Sehnsucht vergehen.
Wenn ihr also Vollzeit arbeitet und trotzdem einen Welpen oder Junghund zu euch nehmen wollt, sorgt vorher für eine gute Tagesbetreuung.
Falls Du oder Dein Mann nur Teilzeit arbeitet, müsstet ihr so früh trotzdem zumindest einen Dogsitter, Gassigeher oder dergl. beschäftigen. Lass mich mal rechnen, Möpse sind klein, ein seriöser Züchter wird seine Welpen erst mit 12 Wochen abgeben. Plus 7 sind 19, der Welpe wäre also erst gut vier Monate alt, wenn ihr wieder arbeiten müsst. Mit viel Glück hält er bis dahin vier Stunden am Stück aus - aber wirklich stubenrein ist er frühestens mit einem halben Jahr. Immerhin, das könntet ihr riskieren, wenn ihr ihn vom ersten Tag an konsequent ans Alleinlassen gewöhnt und wirklich einer von euch nach vier Stunden wieder da ist. Aber denkt daran, es gibt Zeiten, in denen es schwer wird. Er wird zahnen und hat vielleicht Schmerzen, vielleicht sogar etwas Fieber, dann darf er nicht allein bleiben. Er kann krank werden - dito.
Also: Ich sage nicht, dass es nicht geht, aber einfach wird das nicht. Sorgt je nach eurer Arbeitszeit für eine Betreuung, zumindest zeitweise und für einen Notfallplan für Krankheitszeiten, schreibt euren Teppichboden - wenn ihr einen habt - ab. Oder im besten Fall: Überlegt, ob nicht einer von euch den Welpen mit zur Arbeit nehmen kann. Und stellt euch in der ersten Zeit auf sehr wenig Schlaf ein.
Wenn ihr das alles organisieren könnt und wollt: Viel Glück und Spaß mit dem Kleinen. Wenn das schwierig oder gar unmöglich ist, holt euch lieber einen älteren Hund (wobei der im Falle einer Ganztagsberufstätigkeit) auch eine Tagesbetreuung bräuchte.
Liebe Grüße
Kirsten -
Zitat
Bumblebee:
Meine Mutter hatte 14 Jahre lang einen Schäferhund, mit dem sie in jungen Jahren Preise in Schutzdienstprüfungen abgeräumt hat, und der hat auch IMMER draußen geschlafen.Nur weil ich meinen Hund nicht in meinem Bett haben will, heißt es nicht dass ich keine Bindung zu ihm habe. :kopfwand:
Gibts bei Dir auch was zwischen schwarz und weiß? Wenn Du meinen Beitrag nochmal sorgfältig liest, wirst Du sicher bemerken, dass ich keine Bewertung, sondern nur einen Hinweis gegeben habe. Und Du weißt ja sicher auch von Deiner Mutter, dass nicht jeder Hund zum Schutzhund geeignet ist. Und überforderte Hunde, die Wachhunde sein sollen, sind einer der Hauptgründe für die mittlerweile fruchtbar restriktiven Gesetze.
Die Zeiten haben sich, seit Deine Mutter in jungen Jahren war, doch ein bisschen geändert. Und zwischen im Bett schlafen und allein draußenin der Hütte, gibt es ja denn doch noch ein paar andere Möglichkeiten -
Hallo Jamynic,
jetzt verstehe ich, was Du meinst. Diese verdammten Tierquäler! Gut, dass ihr den Tierschutz eingeschaltet habt, hoffentlich wird wenigstens diesem das Handwerk gelegt!
Aber ehrlich gesagt, glaube ich eher nicht, dass Deine Probleme an der Herkunft liegen. Sicher hatte Dein Welpe Defizite - aber noch keine feste Bindung zu irgendwas aufgebaut. Er war doch, wenn ich das richtig verstehe, noch sehr klein, erst 8 oder 9 Wochen alt, oder?
Deine Probleme hören sich aber eher an, als hättet ihr "Beziehungsprobleme". Wobei ich mich den anderen anschließen muss: Werde ruhiger. Mach Dich vor allem nicht von der Meinung anderer abhängig. Die gebe zu 80% auch nur an.
Diese dollen Phasen haben - auch rasseabhängig - viele Hunde in dem Alter - und das nervt wirklich manchmal. Kann selbst ein Lied davon singen. Eventuell meinst Du es auch eher zu gut - und er ist eher zuviel als zuwenig ausgelastet? Dazu kommt das Problem der Winterwelpen. Es ist so früh dunkel, dass die letzte größere Runde schon vor fünf stattfinden muss - und sie abends wirklich noch mal eine längere Wachphase haben. Ich würde versuchen, sie, wenn sie abends wieder aufwacht, gar nicht erst so richtig wachwerden zu lassen, sie mit Schnüffelspielen (also Futter suchen per Fährte, toll, wenn ihr Laminat habt, sind kleine Stücke Würstchen, die man versteckt und eine Fährte legt indem man sie über den Boden zieht), gleich vom Körbchen aus zu beschäftigen (dann ist er noch nicht so aufgedreht, dass er gleich tobt). Und Schnüffelspiele sind total anstrengend. Dann ganz kurz raus, nur das Nötigste. Die Kälte bringt nach dem warmen Wohnzimmer immer den Kreislauf noch mal so richtig in Schwung, so dass sie danach erst recht aufdrehen. Eventuell wirklich nur zum Löseplatz tragen und zurück auch (jedenfalls ein paar Tage bis er den Rythmus drinhat). Dann wieder ein Fährtenspiel. Oder, wenn er ruhig genug ist, auch Kopfspiele (z.B. Ball und Socke werfen, sie muss eins von beidem finden, aber langsam aufbauen, erstmal immer nur die Socke, dann mal beides usw. Er darf aber erst loslaufen, wenn Du das okay gibst. Dann muss er es Dir gegen Leckerlie geben. Aber ganz einfach anfangen, soll ja auch ein ERfolgserlebnis werden.) Vielleicht fünf Aufgaben, dann statt des letzten Leckerlie eine Kaustange oder dergl. geben und müdekuscheln. Sollte er trotzdem noch mal richtig aufdrehen, konsequent und mit einem deutlichen "Nein" in ein anderes Zimmer bringen, Spielie und evtl. was zu Knabbern reinlegen - muss er da finden, nicht geben, wäre sonst ja eine Belohnung, bis er sich beruhigt hat. Einige Tage lang konsequent nicht toben. Das ist einfach wichtig, sonst kapiert er nie, wann er wieviel darf und wann nicht.
Und dann ab in die HuSchu.
Die Gefahr sich überwiegend im Forum schlau zu machen ist nämlich einfach die, dass man zuviel in zu kurzer Zeit ausprobiert. Die meisten Tipps hier sind durchaus gut - aber der Hund braucht wenige klare Regeln und Handlungsabläufe. Und eine klare Struktur im Tagesablauf. Deshalb kotz Dich hier ruhig aus - aber verlass Dich auf einen Trainer, der den Hund auch sieht. Keine Experimente mehr. (außer dem von mir vorgeschlagenen, natürlichAber berichte weiter, okay?
Viel Erfolg
Kirsten -
Keine Ahnung, hab, wie gesagt, Deine anderen Threads nicht gelesen, was hat Jamy denn für eine Herkunft? Wie lange habt ihr ihn schon?
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Hallo,
hab jetzt Deine anderen threads nicht gelesen -aber das hört sich alles nicht gut an. Obwohl Lotta schon Recht hat und dieses Verhalten ziemlich normal ist. Ich merke, Du bist mit Deinen Nerven zu Fuß und diese Stimmung kann sich übertragen. Kann es sein, dass Du mal zu laut und dann wieder voll schlechtem Gewissen auch zu nachgiebig bist?
Aber das ist alles nur Spekulation. Gewalt tut jetzt auf keinen Fall gut, Du hast ja schon gesehen, dass das nichts nützt. Und selbst wenn, würde es andere Probleme schaffen. Denn denk dran, bei alle dem ist der Kleine noch ein Baby und ihr müsst erst gegenseitges Vertrauen aufbauen. Wobei du die Große bist.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde Deine Idee eine Hundeschule zu besuchen wirklich gut. Welpenkurse fangen ja jetzt alle wieder an und auch die Grundausbildung für die Junghunde käme schon in zwei Wochen infrage.
Ich denke einfach, dann hättest Du mal kompetente Hilfe aus einer Hand. Und die Sozialisation, zu der auch die Entwicklug der Beißhemmung gehört, würde in die richtigen Bahnen gelenkt. Mach das mal. Und dann hörst Du auf den Trainer und nicht auf ander Hundebekanntschaften. Andere HHs haben es nämlich von Natur aus so an sich, dass sie immer so tun, als wären ihre Hunde um soviel besser und weiter und gehorsamer als alle anderen auch. Ist wie mit den Kindern...
Viel Glück
Kirsten